Spinndüse aus einer Platin-Gold-Legierung. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Spinndüse, die aus einer Platin Gold-Legierung mit 32 bis 939o' Platin be steht.
Für Spinndüsen haben aus Platin und Gold bestehende Legierungen mit mehr als 3'-)% Platin den Vorteil aussergewöhnlicher Feinkörnigkeit bei einer wesentlich erhöhten Härte. Hierdurch weisen die Düsen grössere Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Be anspruchung und eine erheblich erhöhte Le bensdauer ohne Erschwerung des Herstel lungsvorganges auf.
Bei Platingehalten bis zu annähernd 4070 ist unter anderem trotz der hohen Abschreckhärten die übliche Her stellungsweise anwendbar, während bei Ge halten über 40% sich eine besondere Zwi- schenglühung bei mittleren Temperaturen von 600 bis 900 C als vorteilhaft erwiesen hat, da in diesen Bereichen die Abschreckhärten verhältnismässig hoch liegen.
In manchen Fällen hat es sich, trotz des Wunsches, möglichst hohe Härten zu besit zen, als vorteilhaft erwiesen, im Interesse einer leichteren Verarbeitbarkeit, insbeson dere Bohrmöglichkeit, zugunsten einer Er höhung der Zähigkeit, das heisst Dehnung der Legierungen, eine, wenn auch geringe, Minderung in der durch den gesteigerten Platingehalt erreichbaren Härteerhöhung in Kauf zu nehmen.
Es hat sich nun gezeigt, dass durch ver hältnismässig geringe Zusätze an Rhenium nur geringe Absenkungen der Vergütungs härten eintreten, die gegenüber der durch den hohen Platingehalt erzielten Härtesteigerung jedoch praktisch ausser Betracht bleiben kön nen, aber wesentliche Verbesserungen, vor allem eine beachtliche Erhöhung der Deh nung erzielt werden. Gemäss der Erfindung ist die aus einer Gold-Platin-Legierung bestehende Spinndüse aus 32 bis 93 % Platin, 0,05 bis 2 % Rhenium zusammengesetzt, während der Rest aus Gold besteht.
Aus der beiliegenden Kurvenaufstellung ist beispielsweise ersichtlich, welche Härte zustände bei Gehalten einer Gold-Platin-Le- gierung zwischen 30 und<B>96%</B> Platin, einer seits mit einem Zusatz von 0,25 ö Rhenium, anderseits ohne einen derartigen Zusatz, zu beobachten sind. Auf der Abszissenachse ist der Prozentgehalt der Legierung an Platin und auf der Ordinatenachse die Härte in Bri- nelleinheiten aufgetragen.
Hiernach ist fest zustellen, da,ss der härtemindernde Einfluss des Rheniums, wie erwähnt, als praktisch nicht bedeutsam bezeichnet werden darf, ins besondere gegenüber der Tatsache, da.ss diese Härteminderung einer ganz erheblichen Deh nungssteigerung gegenübersteht, wobei noch zu beachten ist, dass auch in den Bereichen, in denen unter anderem auch, gemäss bei liegendem Kurvenbild, der Zusatz an Rhe- nium eine Steigerung der Vergütungshärte bewirkt, eine Erhöhung der Zähigkeit vor liegt.
In dem Kurvenbild veranschaulicht a die Härtezustände, wie sie durch Glühen bei Temperaturen von etwa 800 sowohl bei rheniumhaltigen, zvie auch bei rheniumfreien Legierungen vorliegender Art festzustellen sind;
b und b' veranschaulichen die durch Glühen bei höheren Temperaturen von 1100 bis 1250 C und Abschrecken bewirkten Zu stände, und c bezw. c' die Zustände, wie sie durch Anlassen der ab--esehreekten Legie rungen erreicht werden, wobei mit ü und c Gold-Platin-Legierungen und mit b' und c' gleiche Gold-Platin-Legierungen mit einem Gehalt von je 0,259j1 Rhenium bezeichnet sind.
Gemäss weiterer Ausbildung der Erfin dung kann die Spinndüse aus einer Legierung mit 32 bis 9370 Platin und einem Rhenium- gehalt, dessen Grenzen von 0,25 bis 1 % enger gezogen sind, bestehen. Der Rest der Legie rung ist wiederum Gold. In einem andern Fall sind auch die Grenzen des Platingehaltes enger gezogen, und zwar liegen sie zwischen 40 bis 60 %.
Der Einfluss auf die Härte in den Zu ständen b' und c' ist zwar nicht einheitlich, sondern abhängig von der Zusammensetzung der Legierungen und vor allem von dem erfindungsgemässen Rheniumgehalt, jedoch zeigt sich eine ausgesprochene Gesetzmässig keit insofern, als durch den neuartigen Rhe- niumzusatz bei einer untern Grenze des Pla tingehaltes von etwa 3-)% ab eine Hä,rte- ininderung einsetzt.
Das 3Iaximum des Härteunterschiedes zwischen den rheniumhaltigen Legierungen einerseits und den. rheniumfreien Legierungen anderseits liegt in der Nähe. des Härtemaxi mums der Clold-Platin-Legierung. das heisst bei etwa 60% Platingehalt.
Bei Gehalten von etwa 85,'o' Platin nähert sich jedoch der härtemindernde Einfluss des Rheniumzusatzes wieder dein Nullwert. Bei Überschreitung dieser Grenze des Platizigeliali:es bewirkt der Rheniumzusatz sogar wieder eine Härte steigerung.
Da, wie bereits erwähnt, durch den Rheniumzusatz stets eine Erhöhung der Zähigkeit bedingt ist - auch über den Be reich hinaus, in dem eine gewisse Härte minderung stattfindet - so erhält man also durch den Rheniumzusa.tz für ein verhältnis- m ässig breites Gebiet von Legierungen einen a e Werkstoff von vorzüglicher Zähigkeit und damit eine Spinndüse,
an die hohe Anfor derungen im Gebrauch gestellt werden kön- r_en. Die znit dieser Verbesserung durch den Rheniumzusatz verbundene - wie das Kur venbild zeigt - unerhebliche Härteminde rung ist gegenüber dem Vorteil der erreich baren Dehnungssteigerung tatsächlich ohne praktische Bedeutung. Nimmt doch beispiels weise die Dehnung im Zustand b einer Le gierung bestehend aus gleichen Teilen Gold Lind Platin infolge eines Zusatzes von 0,
25 Rhenium von 8 auf 12 % und im Zustand von c von 1 auf 2 % zu.
Das -Verhältnis der Dehnungssteigerung zur Härteminderung ist, im übrigen am gün stigsten bei Rheniumgehalten zwischen 0,25 bis 1501. Bei höheren Rheniumgehalten machen sieh empfindlichere Härteminderuu- gen bemerkbar, die im allgemeinen in Rück- sieht auf die durch diesen Uheniumzusatz bereits erzielbaren Dehnungssteigerungen praktisch nicht mehr in Kauf genommen wer den brauchen.
Der Rheniumgehalt bewirkt schliesslich auch ganz allgemein eine Steigerung der Feinkörnigkeit, die jedoch gegenüber der bei höheren Platingehalten als 32 % bemerkbaren weitgehenden Kornverfeinerung mehr oder weniger zurücktritt.
Neben den erwähnten Vorteilen, insbeson dere der Dehnungserhöhung infolge des Rhe- niumzusatzes, wodurch ausser der Verein fachung der Bearbeitung auch das Gebiet verkleinert wird, in dem die Herstellung der Bohrungen bisher im Zustande a und an schliessend die Glättung im Zustand b erfor derlich wurde, zeigen die fertigen Düsen ins gesamt auch Verbesserungen sonstiger Eigen schaften, z. B. der Glätte der Bohrkanäle, die sie für höchste Ansprüche geeignet machen.