DE975820C - Werkstoff fuer Kokillen zum Stranggiessen hochschmelzender Metalle, insbesondere von Eisen und Stahl - Google Patents
Werkstoff fuer Kokillen zum Stranggiessen hochschmelzender Metalle, insbesondere von Eisen und StahlInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
Description
Für die Werkstoffauswahl zur Herstellung von Kokillen zum Stranggießen hochschmelzender Metalle,
insbesondere von Eisen und Stahl, war bisher die Überlegung maßgebend, daß diese Werkstoffe
vor allem eine gute Wärmeleitfähigkeit haben müssen, weshalb vorwiegend Kupfer oder Messing
verwendet wurden. Da diese Werkstoffe beispielsweise gegenüber Eisen oder Stahl einen verhältnismäßig
niedrigen Schmelzpunkt haben und daher häufig bei auftretenden Störungen, bei denen sich
zumindest lokale Überhitzungen nicht vermeiden lassen, zum vorzeitigen Unbrauchbarwerden der
Kokillen führen, sind schon untereutektoide Eisenlegierungen wie weicher geschmiedeter Flußstahl
oder ein Stahl mit etwa 0,15% C als Kokillenwerkstoff
verwendet worden, deren Schmelzpunkt im Gegensatz zu Kupfer oder Messing genügend
hoch ist.
Legierte Stähle mit z. B. bis 0,3% C, 2,1 bis 4,510ZoCr, 0,15 bis 0,8% Mo, das zur Gänze oder ao
teilweise durch die doppelte Menge an Wolfram ersetzbar ist, und mit gegebenenfalls bis 2% Ni
und bis 0,4% V können für Stranggußkokillen vor allem wegen ihrer zu geringen Wärmeleitfähigkeit
nicht in Erwägung gezogen werden. Solche Stähle wurden für Maschinenteile empfohlen, die bei
erhöhter Temperatur arbeiten und die starken Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, wie z. B.
für Schleudergießkokillen, Waxmpreßmatrizen oder Warmwalzen.
209 68&Z6
Die Ergebnisse mit aus Eisenlegierungen bestehenden Stranggießkokillen führten zu der Erkenntnis,
daß außer der Wärmeleitfähigkeit und der Höhe des Schmelzpunktes auch die Brandrißbeständigkeit
von entscheidendem Einfluß auf das Entsprechen der Kokillenwerkstoffe ist.
Die bisher verwendeten Eisenlegierungen führten vor allem wegen des Kohlenstoffs zu Schwierigkeiten, weil mit zunehmendem Kohlenstoffgehalt
ίο die Wärmeleitfähigkeit stark herabgesetzt und die Brandrißempfindlichkeit erhöht wird. Andererseits
wären aber höhere Kohlenstoffgehalte erwünscht, weil mit zunehmendem Kohlenstoffgehalt die
Festigkeit ansteigt und dadurch die Möglichkeit der Herstellung dünnwandiger Kokillen gegeben
ist, die zur Erzielung eines möglichst kleinen Temperaturunterschiedes zwischen Außen- und
Innenwand der Kokille zweckmäßiger wären. Es konnte nun festgestellt werden, daß nicht der
ao analytisch ermittelte Kohlenstoffgehalt maßgebend
für die angeführten Schwierigkeiten ist, sondern daß es entscheidend auf die Form ankommt, in
welcher der Kohlenstoff in den Eisenlegierungen vorliegt. Wenn es gelingt, den Kohlenstoffgehalt
in Form von stabilen Karbiden abzubinden, hält sich die Erniedrigung der Wärmeleitfähigkeit in
erträglichen Grenzen, und die Brandrißempfindlichkeit wird praktisch beseitigt. Außerdem führen
Zusätze an Elementen, welche den Kohlenstoff in Form von stabilen Karbiden abbinden, zu Erhöhungen
der Schmelzpunkte der Eisenlegierungen und zu erheblichen Verbesserungen der Warmund
Dauerstandfestigkeit, so daß man bestrebt sein wird, durch entsprechende Bemessung dieser
Zusätze möglichst den ganzen Kohlenstoffgehalt zu erfassen. Die üblichen derartigen warm- und dauerstandfesten
Stähle haben eine niedrigere Wärmeleitfähigkeit und außerdem eine geringere Brandrißbeständigkeit,
weil sie mehr an Kohlenstoff abbindenden Zusatzelementen enthalten, als zur Bildung
stabiler Karbide unbedingt erforderlich ist. Zur Abbindung des Kohlenstoffs sind die karbidbildenden
Metalle der III. bis V. Gruppe des Periodischen Systems, vorzugsweise Niob und Titan,
geeignet.
Gegenstand der Erfindung ist nun die Verwendung einer an sich bekannten untereutektoiden
Eisen- oder Stahllegierung, in welcher der Kohlenstoff als Karbid mindestens eines Metalls der
III. bis V. Gruppe des Periodischen Systems vorliegt und die im übrigen aus Eisen mit den unvermeidbaren
Verunreinigungen besteht, als Werkstoff für Kokillen zum Stranggießen hochschmelzender Metalle.
Für den Zweck der Erfindung muß der Gehalt an Verunreinigungen der zur Verwendung kommenden
Eisenlegierungen, der durch das Herstellungsverfahren bedingt ist, so niedrig als möglich gehalten
werden.
Beispielsweise hat sich eine Eisenlegierung als Werkstoff für hochbeanspruchte Kokillen zum
Stranggießen von Stahl hervorragend bewährt, die außer aus Eisen und unvermeidbaren Verunreinigungen
aus 0,23% C, 0,16% Si, 0,28% Mn und aus 1,79% Nb bestand.
Zur Erhöhung der Festigkeit des Kokillenwerkstoffes kann den Eisenlegierungen noch bis zu
höchstens 5°/o> Nickel und Kobalt einzeln oder gemeinsam
zugesetzt werden. Bis zu diesen Gehalten werden durch die Möglichkeit der Herstellung
dünnwandigerer Kokillen trotz der Verminderung der Wärmeleitfähigkeit infolge der genannten Zusätze
geringere Temperaturunterschiede zwischen Außen- und Innenwand der Kokille erzielt als bei
nickel- und kobaltfreien Legierungen sonst gleicher Zusammensetzung.
Claims (3)
1. Die Verwendung einer an sich bekannten untereutektoiden Eisen- oder Stahllegierung, in
welcher der Kohlenstoff als Karbid mindestens eines der Metalle der III. bis V. Gruppe des
Periodischen Systems vorliegt und die im übrigen aus Eisen mit den unvermeidbaren Verunreinigungen
besteht, als Werkstoff für Kokillen zum Stranggießen hochschmelzender Metalle.
2. Die Verwendung einer Legierung, wie sie im Anspruch 1 genannt ist, in der die Karbide
Niob- oder Titankarbide sind, für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Die Verwendung einer Legierung, wie sie in Anspruch 1 oder 2 genannt ist, jedoch noch
zusätzlich bis 5% Nickel und/oder Kobalt enthält, für den Zweck nach Anspruch 1.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Fiat Review of German Science, 1939 bis 1946;
Ferrons Metallurgy, Vol. I, Bielefeld 1948,
S. 170, letzter Absatz;
Stahl und Eisen, 1949, S. 816, Sp. 2, Abs. 2,
und Bild 6;
britische Patentschrift Nr. 361 397.
© 209 688/6 10.62
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB16275A DE975820C (de) | 1951-08-12 | 1951-08-12 | Werkstoff fuer Kokillen zum Stranggiessen hochschmelzender Metalle, insbesondere von Eisen und Stahl |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB16275A DE975820C (de) | 1951-08-12 | 1951-08-12 | Werkstoff fuer Kokillen zum Stranggiessen hochschmelzender Metalle, insbesondere von Eisen und Stahl |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE975820C true DE975820C (de) | 1962-10-11 |
Family
ID=6958832
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB16275A Expired DE975820C (de) | 1951-08-12 | 1951-08-12 | Werkstoff fuer Kokillen zum Stranggiessen hochschmelzender Metalle, insbesondere von Eisen und Stahl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE975820C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3525905A1 (de) * | 1984-07-21 | 1986-01-30 | Kanto Special Steel Works Ltd., Fujisawa, Kanagawa | Stahl fuer walzenmaentel fuer aluminium-stranggiessanlagen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB361397A (en) * | 1929-08-01 | 1931-11-23 | Krupp Ag | Improvements relating to steel alloys |
-
1951
- 1951-08-12 DE DEB16275A patent/DE975820C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB361397A (en) * | 1929-08-01 | 1931-11-23 | Krupp Ag | Improvements relating to steel alloys |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3525905A1 (de) * | 1984-07-21 | 1986-01-30 | Kanto Special Steel Works Ltd., Fujisawa, Kanagawa | Stahl fuer walzenmaentel fuer aluminium-stranggiessanlagen |
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