DE606935C - Die Verwendung von Form-, Stab- oder Breiteisen, Blechen u. dgl. aus Chrom-Kupfer-Stahl - Google Patents

Die Verwendung von Form-, Stab- oder Breiteisen, Blechen u. dgl. aus Chrom-Kupfer-Stahl

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DE606935C
DE606935C DEV23672D DEV0023672D DE606935C DE 606935 C DE606935 C DE 606935C DE V23672 D DEV23672 D DE V23672D DE V0023672 D DEV0023672 D DE V0023672D DE 606935 C DE606935 C DE 606935C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/18Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C22CALLOYS
    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/18Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
    • C22C38/20Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with copper

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  • Heat Treatment Of Steel (AREA)

Description

  • Die Verwendung von Form-, Stab- oder Breiteisen, Blechen u. dgl. aus Chrom-Kupfer-Stahl Im Großstahlbau, vorzugsweise im Brückenbau, wurde in den -letzten Jahren in steigendem Maße die Forderung nach Stählen erhoben, die eine höhere Zugfestigkeit und vor allen Dingen eine höhere Streckgrenze besitzen als der bis vor einiger Zeit fast ausschließlich verwendete weiche Flußstahl, ohne daß Dehnung und Zähigkeit gegenüber diesem weichen Flußstahl nennenswert herabgesetzt sind. Solche höherwertigen Baustähle sind dann entwickelt worden, einmal auf dem altbekannten Wege durch Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes, dann aber auch durch Erhöhung anderer Legierungselemente, wie z. B. des Siliciums. Die bisher beschrittenen Wege haben jedoch eine optimale Lösung der vorstehend gekennzeichneten Aufgabe keineswegs gebracht; jede Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes ist zwangsläufig mit einer nicht unerheblichen Verminderung der Dehnung und Zähigkeit verbunden. Ferner wird die Streckgrenze in geringerem Maße erhöht als die Zugfestigkeit, so daß bei der jetzt sehr vielfach üblicheil Benutzung der Streckgrenze als Berechnungsgrundlage die Erhöhung der zulässigen Spannungen nur in geringerem Maße möglich ist; ganz entsprechend wird das Verhältnis von Streckgrenze zu Zugfestigkeit, das in jüngster Zeit vielfach als Gütemaßstab verwendet wird, mit steigendem Kohlenstoffgehalt kleiner. Endlich ergeben sich bei höherem Kohlenstoffgehalt Schwierigkeiten'bei der Bearbeitung mit schneidenden Werkzeugen, beim Nieten und beim Schweißen.
  • Die Bestrebungen, im Baustahl an Stelle des Kohlenstoffs andere festigkeitssteigernde Legierungselemente zu verwenden, scheiterten dann vielfach an den zu hoben Kosten der Zusätze. Bei Verwendung von Nickelstahl werden beispielsweise die in der Konstruktion großer Stahlbauwerke durch Gewichtsverringerung erzielten Ersparnisse durch die zu hohen Kosten des Nickelstahls meist wieder aufgezehrt.
  • Es wurde dann versucht, von der festigkeitssteigernden Wirkung des Siliciums auch im Baustahl Gebrauch zu machen. Trotz verhältnismäßig günstiger Festigkeitseigenschaften weist der Siliciumstahl aber bei der Herstellung und Verarbeitung im Walzwerk eine Reihe von Mängeln auf, .die seine wirtschaftliche Verwendung, besonders in großen Abmessungen, in Frage stellen, ja zum Teil unmöglich machen.
  • Die Versuche des Erfinders haben nun ergeben, daß es möglich ist, wirtschaftlich einen hochwertigen Baustahl zu verwenden, der einerseits den Forderungen nach hoher Streckgrenze und guter Zähigkeit gerecht wird, andererseits aber die bei den anderen Lösungsversuchen der Frage gekennzeichneten Mängel nicht äüfwCis-f` Erreicht wird dies durch die Verwendung eines weichen Flußstahles mit höchstens 0,2111o und mindestens 11,i 11% Kohlenstoff, in dem Chrom in einer Menge von 0,25 bis 0,50%o und Kupfer in einer Menge von 11,6 bis 1,51110 vorhanden sind. Die festigkeitssteigernde Wirkung des Kupfers ist an sich bereits seit längerem bekannt, wurde aber technisch nicht ausgenutzt, da nach den Ergebnissen der früheren Forschung die Erhöhung der Streckgrenze und Zugfestigkeit durch einen Kupferzusatz immer verbunden ist mit einem recht erheblichen Abfall der Dehnung und der Zähigkeit. Daß diese Beeinträchtigung der Zähigkeit im vorliegenden Falle nicht eintritt, ist eine Folge des gleichzeitigen Zusatzes von Kupfer und Chrom. Infolge des niedrigen Kohlenstoffgehaltes, der nicht mehr als etwa 11,2111o beträgt, treten bei der Bearbeitung des Stahles mit schneidenden Werkzeugen, beim Nieten und beim Schweißen keine Schwierigkeiten auf.
  • Es ist zwar bereits mehrfach versucht worden, von der Wirkung eines gleichzeitigen Kupfer- und Chromgehaltes bei der Herstellung von Stählen Gebrauch zu machen. So sind Stähle mit 11,3 bis 3,5 0j11 Chrom bekanntgeworden, denen zur Erhöhung ihres Korrosionswiderstandes sowie in zweiter Linie auch der Festigkeit und Zähigkeit geringe Mengen Kupfer von 0,15 bis 0,5111o zugesetzt werden. Wesentlich für die Wirkung ist dabei nach Angabe des Erfinders, daß der Chromgehalt den Kupfergehalt übersteigt. Besonders bemerkenswert ist ferner die Angabe des älteren Erfinders, daß höhere Gehalte an Kupfer als 11,5111o bei diesen Stählen zur Entmischung des Kupfers und damit zu einer Schädigung der physikalischen Eigenschaften, insbesondere der Schwingungsfestigkeit, führen. Demgegenüber haben eingehende Versuche ergeben, daß diese Schwierigkeiten nicht auftreten, sondern auch bei den höheren Kupfergehalten gerade eine sehr bedeutende Steigerung von Streckgrenze und Zugfestigkeit eintritt, ohne daß Dehnung, Zähigkeit und Schwingungsfestigkeit entsprechend abnehmen. Die spezifische Wirkung des Kupfers ist sogar bei höheren Gehalten wesentlich größer. Das drückt sich auch in den Werten des Streckgrenzenverhältnisse aus: Bei o bis 0,350(a Kupfer beträgt e rund 65110, bei 0,5501o Kupfer 7004 und bei 0,750A Kupfer 73'!o. Gegenüber den bekannten Chrom-Kupfer-Stählen wird also durch Erhöhung des Kupfergehaltes ein bemerkenswerter technischer Fortschritt und damit eine Weiterentwicklung der hochwertigen Baustähle erzielt.
  • Weiter ist ein Kupfer-Chrom-Spezialstahl bekanntgeworden, der Kupfer und Chrom im- Gesamtbetrage von nicht mehr als 501, und die zum Härten erforderliche Menge von Kohle enthält. Dieser Stahl, der als Sonderstahl zweckmäßig im Elektroofen hergestellt wird, soll nur im gehärteten bzw. vergüteten Zustande Verwendung finden, während der den Gegenstand der Erfindung bildende Baustahl im Walz- bzw. Schmiedezustande oder aber auch ausgeglüht seine bedeutsamen Eigenschaften zeigt und so verwendet wird.
  • Die amerikanischen Forscher E. A. Richardsohn und L. T. Richardsohn haben Kupfer, Chrom und Mangan bzw. Kupfer und Chrom enthaltende Stähle beschrieben mit 1,5 bis 4111o Kupfer, Chrom und Mangan bzw. Kupfer und Chrom zusammen, wobei die Gehalte der einzelnen Legierungsbestandteile vorzugsweise 11,5 bis 201o betragen sollen. Die Anwesenheit von Chrom bzw. Chrom und Mangan neben Kupfer sollte dabei unter Erhaltung der rostbeständigen Eigenschaften der reinen Kupferstähle die Verarbeitung der Werkstoffe bei höheren Temperaturen zu Stab- und Handelseisen jeder Art sowie zu Blechen ermöglichen. Hinweise auf die Festigkeit der Legierungen sind in diesen Arbeiten aber nicht enthalten.
  • Schließlich ist versucht worden, im Chrom-Nickel-Stahl einen Teil des Nickels durch Kupfer zu ersetzen. Wie aus den Untersuchungen von Oertel und Lever ingh a u s hervorgeht, blieben diese Versuche je- doch erfolglos.
  • Der erfindungsgemäß zu verwendende Stahl zeigt außer den erwähnten günstigen Festigkeitseigenschaften infolge seines hohen Kupfergehaltes eine erhebliche Senkung des oberen Umwandlungspunktes, etwa bis zu ioo°. Diese Senkung des oberen Umwandlungspunktes hat den Vorteil, daß die für die Warmverformung zur Verfügung stehende Temperaturspanne erheblich vergrößert wird und hierdurch die bei der Verarbeitung z. B. des Siliciumbaustahles auftretenden Schwierigkeiten völlig beseitigt werden. Darüber hinaus besitzt der zu verwendende Stahl infolge seines hohen Kupfergehaltes auch einen erhöhten Widerstand gegen Korrosionsangriff.
  • Beispielsweise hat ein Baustahl gemäß nachstehender Zusammensetzung
    C Si Mn Cr cu
    0,13 0,25 11,6o 11,46 1,0504
    im Mittel folgende Festigkeitseigenschaften:
    Walzabmessung Streck- Zug- Dehnung Ein- Streck- Kerb-
    Behandlung grenze festigkeit schnürung verhältnis zähigkeit
    mm kg/mm= kg/mmz °/n °% °% ml:g/cm=
    zi8o x 18 ..... Walzzustand 38 54 23 48 70 =o
    i NP 45 ....... Walzzustand 38 53 22 43 72 -
    ri8o x 18 ..... geglüht 39 54 24 54 72 =o
    z NP 45 ....... g-,glüht 39 54. 23 49 72 -
    Am Wesen der Erfindung wird nichts geändert, wenn 'Stähle verwendet werden, die außer den angegebenen Zusätzen noch geringe Mengen (bis etwa i0/,) von Nickel, Wolfram, Molybdän, Titan und Vanadin oder einen höheren Silicium- und Mangangehalt besitzen.
  • Unter normalen Gehalten an Mangan und Silicium sind bis zu o,8% für Mangan und bis zu 0,4 0;o für Silicium, untererhöhten Mangan- und Siliciumgehalten solche von über o,8 bis i,3 % für Mangan und von über 0,4 bis 0,7'/o für Silicium zu verstehen. Die Phosphor- und Schwefelgehalte sind lediglich durch das Herstellungsverfahren bedingt und -daher möglichst niedrig.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Die Verwendung von Form-, Stab-oder Breiteisen, Blechen u. dgl. aus Stählen=- mit o,i bis o,20,/ Kohlenstoff, 0,25 bis 0,5% Chrom und o,6 bis 1,5% Kupfer für Konstruktionsteile hochbeanspruchter Bauwerke.
DEV23672D 1928-03-11 1928-03-11 Die Verwendung von Form-, Stab- oder Breiteisen, Blechen u. dgl. aus Chrom-Kupfer-Stahl Expired DE606935C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE939693C (de) * 1950-07-04 1956-03-01 Phoenix Rheinrohr Ag Vereinigt Verfahren zur Erzielung hoher Streckgrenze und eines hohen Streckgrenzenverhaeltnisses bei Staehlen ohne Abschreckbehandlung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE939693C (de) * 1950-07-04 1956-03-01 Phoenix Rheinrohr Ag Vereinigt Verfahren zur Erzielung hoher Streckgrenze und eines hohen Streckgrenzenverhaeltnisses bei Staehlen ohne Abschreckbehandlung

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