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Spinndüse Hochwertige Spinndiisen zur Herstellung von Kunstseide und
Zellwolle müssen bezÜglich Härte, Gefüge, Säurewiderstand und Bearbeitungsmöglichkeit
den höchsten Anforderungen genügen, um sie als für die Industrie brauchbar bezeichnen
zu können.
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Man hat daher als Baustoffe Edelmetalle bzw. Edelmetallegierungen
und von diesen in erster Linie Gold oder die Metalle der Platingruppe oder Legierungen
dieser benutzt und hiermit auch die besten Erfahrungen gemacht.
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Vorschläge dahingehend, an Stelle von Gold Silber in Verbindung mit
Metallen der Platingruppe zu verwenden, haben gezeigt, daß dieses, obwohl es an
sich zu den Edelmetallen gezählt wird, soweit die Herstellung hochwertiger Spinndüsen
in Betracht kommt, eigentlich nicht als solches bezeichnet werden kann, da namentlich
die Säurebeständigkeit und damit die Haltbarkeit der aus diesen Legierungen erzeugten
Düsen eine wenig befriedigende war. Aus diesem Grunde sind beispielsweise Silber-Palladiumdüsen
von allen Kunstseide- und Zellwolifabriken abgelehnt worden und haben lediglich
dort Verwendung gefunden, wo die Anforderungen an die Güte der Spinndüsen keine
besonders hohen waren.
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Ein vereinzelt gemachter Vorschlag, die Eigenschaften der Silber-Palladium-Legierung
durch Zusatz von den verschiedensten unedlen Metallen, darunter auch Tantal, zu
verbessern, haben keine greifbaren Ergebnisse gezeitigt.
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Wenn daher im weiteren von hochwertigen Spinndüsen gesprochen wird,
so sind lediglich solche aus Gold oder einem Metall der Platingruppe oder aus Legierungen
dieser gemeint.
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Für einige Ausnahmefälle ist bereits vorgeschlagen worden, den Edelmetallen
bzw. Edelmetallegierungen Zusätze eines unedlen
.XIetalles, wie
beispielsweise Kupfer, Zinn, Zink, Eisen, Nickel, Cobalt, Chrom, Mangan
usw., hinzuzufügen. Die aus derartigen |
gierungen hergestellten Düsen haben |
aber in der Praxis nicht allgemein einfü |
können, weil in der Mehrzahl der Fälle, tro |
dem nur bis höchstens io °(o der unedler Metalle zugesetzt wurden, die Düsenwerkstoffe
unedler wurden. Man ist daher immer wieder zu den reinen Edelmetallen bzw. Edel
metallegierungen zurückgekehrt und verwendet in letzter Zeit zur Erzielung einer
größeren Härte einen ebenfalls der Edelmetallklasse angehörigen Stoff, nämlich Rhodium,
als Zusatz.
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Neben den Edelmetallspinndüsen hat sich nun in den letzten Jahren
vorherrschend die aus reinem Tantal bestehende- Spinndüse durchgesetzt. Wenn auch
ihr Säurewiderstand wesentlich geringer ist als der Säurewiderstand der edelsten
Edelmetalldüse, nämlich der Platin-Iridiumdüse, so hat die Verwendung in der Praxis
doch erwiesen, daB die aus Tantal hergestellten Düsen trotz dieses relativ geringen
Säurewiderstandes wegen ihrer erhöhten Festigkeit eine Lebensdauer erreichten, die
ein Mehrfaches der Lebensdauer der normalen Edelmetalldüsen ausmacht, obwohl die
Werkstoffkosten gegenüber Edelmetall nur etwa 1/1o betragen. Nur in Ausnahmefällen
bei besonders schwierigen Spinnprozessen wird in der Praxis die Edelmetalldüse gegenüber
der Tantaldüse noch bevorzugt.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß eine Legierung, bestehend
aus bis zu 5 °J@u Tantal, Rest Gold und/oder Metallen der Platingruppe, bezüglich
Härte, Gefüge, Säurewiderstand und Bearbeitungsmöglichkeit die gestellten Anforderungen
in jeder Richtung erfüllt und die betreffenden Eigenschaften des bzw. der Grundstoffe
wesentlich verbessert und infolgedessen sich in hervorragendem Maße als Baustoff
für hochwertige Spinndüsen eignet. Dieses Ergebnis war um so überraschender, als
die früher zemachten, weiter obener-
lhntell Vet#tcbe mit Legierungen aus Edel - |
ää.'`en, M.: Iltisen, Metallen, wie beispiels- |
- sen, Zink, Nickel usw., ein |
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ehr oder weniger negatives Ergebnis ge- |
zeitigt haben.
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Die Menge des zuzusetzenden- Tantals richtet sich i. nach dem verwendeten
Grundmetall bzw. der verwendeten Grundmetallegierung und a. nach dem Verwendungszweck
der daraus hergestellten Düsen.
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Im allgemeinen kann man den üblichen Edelmetallen und Edelmetallegierungen
bis zu 5 °/o Tantal zufügen.
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Hierbei wurde nun gefunden, daB Edelmetalle oder Edelmetallegierungen
dem Tantalzusatz entsprechend so legiert werden können, daß eine mehr oder minder
hohe Brinellhärte erzielbar ist, die in jedem Fall
höher liegt als die des
entsprechenden reinen Edelmetalls bzw. der entsprechenden EdelmetalIegierung. Abgesehen
hiervon zeigt die neue Legierung im Schliffbild ein wesentlich feineres Gefüge als
das reine Edelmetall bzw. die Edelmetallegierung, einen wesentlich höheren Säurewiderstand
und eine höhere Härtbarkeit.
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Beispielsweise zeigte es sich hierbei, daB bei Verwendung von reinem
Palladium mit einem Tantalzusatz eine Legierung erzielt wird, die bezüglich Härte
und Säurewiderstand dem Platin-Iridium etwa gleich ist und i aus dieser Legierung
eine der Platin-Iridium-Düse gleichwertige Düse herstellbar ist, die nur einen Bruchteil
der Platin-Iridium-Düse kostet.