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Platinlegierung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Legierung,
die neben einem hohen Gehalt an Legierungen des Platins 'mit seinen Beimetallen,
vorzugsweise jedoch reinem Platin, Unedelmetall in Mengen bis zu 2o % aufweist und
trotzdem Eigenschaften aufweist, die ihre Verwendung für Zwecke, insbesondere als
Platinlot, möglich macht, für die man bisher fast ausschließlich Edehnetallegierungen
verwendet hat.
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Nach dem bisherigen Stand der Technik verwendet man insbesondere als
Platinlot Legierungen des Platins mit Gold, Palladium und gelegentlich Silber. Da
diese Lote der Verbindung von Werkstücken aus Platin oder Platinmetallegierungen
dienen sollen, müssen sie besondere Eigenschaften besitzen, die sich aus denen des
zu verlötenden Werkstoffs notwendigerweise ergeben. Insbesondere müssen diese Lote
weitgehend die korrosionschemischen Eigenschaften der zu verbindenden, aus Platin
oder Platinmetallegierungen bestehenden Werkstoffe besitzen, woraus sich auch der
notwendig hohe Gehalt des Lotes an Platin erklärt. Ferner dürfen solche Lote beim
Löten keinerlei- Oxydationsprodukte oder Schlacken zurücklassen, sie müssen in geschmolzenem
Zustand gut schießen, d. h. dürfen kein allzu großes Solidus-Liquidus-Intervall
besitzen; sie sollen ferner eine möglichst geringe Viscosität haben, sie sollen
möglichst einige roo Grad niedriger schmelzen als der Werkstoff der zu verbindenden
Werkstücke, und sie dürfen schließlich wie alle Lote nicht spröde sein, d. h. die
hergestellte Lotnaht darf bei Biege- und Knickbeanspruchung nicht brechen.
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Diese - Forderungen werden von den erwähnten üblichen Platinloten
erfüllt, was in erster Linie .auf deren fast ausschließlichen Gehalt an Edelmetall
zurückzuführen ist.
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Mit Rücksicht auf die oft schwierige Beschaffungsmöglichkeit der dem
Platin beigefügten edlen Legierungskomponenten ergab sich die Aufgabe, diese möglichst
vollständig durch leicht beschaffbare Metalle in der Legierung zu ersetzen, ohne
daß diese ihre durch den zu bearbeitenden Werkstoff vorgeschriebenen
Eigenschaften
nachteilig ändern durfte. Die Versuche, diese fast ausschließlich edlen Legierungskomponenten
durch Unedelmetalle zu ersetzen, ist bisher an den vorerwähnten besonderen Edelmetalleigenschaften,
die von dem Platinlot verlangt werden müssen, gescheitert.
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überraschenderweise hat sich jedoch gemäß Erfindung gezeigt, daß dieser
fast ausschließliche Gehalt an Edelmetall keineswegs eine obligatorische Voraussetzung
für den Besitz der Eigenschaften ist, die ein Platinlot für seinen besonderen Verwendungszweck
geeignet macht; es wurde vielmehr erfindungsgemäß festgestellt, daß nicht nur eine
Platinlegierung mit nicht unbedeutendem Gehalt an Unedelmetallen für diesen Zweck
verwendet werden kann, sondern es wurde sogar herausgefunden, daß speziell die Gehalte
der bisher üblichen Platinlote gerade an Palladium und Gold, an Metallen also, die
unter den Edelmetallen ganz besonders schwierig zu beschaffen sind, durch billige,
reichlich vorhandene Unedelmetalle ersetzt werden können. Als derartige unedle Zusatzmetalle
kommen erfindungsgemäß Kupfer und Antimon in Frage, die zusammen mit Platin der
Legierung überraschenderweise sämtliche vorerwähnten Eigenschaften verleihen, ohne
sie oxydations- oder gar zunderempfindlich zu machen, obgleich sowohl Kupfer als
Antimon in reinem oder legiertem Zustand bei erhöhter Temperatur leicht und kräftig
oxydieren. Infolge ihrer vorzüglichen Eigenschaften eignet sich die erfindungsgemäße
Legierung zwar in erster Linie für die Verwendung als Platinlot, sie kann aber mit
gleichem Vorteil. überall da verwendet werden, wo es auf die vorerwähnten Eigenschaften
ankommt; sie stellt somit, z. B. wegen ihrer Leichtflüssigkeit, auch eine hervorragende
korrosionsfeste Gußlegierung dar.
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Im einzelnen besteht die erfindungsgemäße Legierung aus Legierungen
des Platins mit seinen Beimetallen, vorzugsweise jedoch reinem Platin, dem Kupfer
und Antimon in Mengen bis zu 2o%5 vorzugsweise jedoch bis zu 14%, bezogen auf das
Gewicht der Gesamtlegierung, zugesetzt sind. Das Platin kann teilweise durch seine
Begleitmetalle oder durch Gold ersetzt werden, ohne daß von der Erfindung- abgewichen
wird, wobei insbesondere handelsübliche Legierungen des Platins mit seinen Beimetallen,
wie z. B. Platin 5 0;o Rhodium, Platin -f- i o olo Iridium, Platin -¢- 30 % Palladium
u. a. m., in Frage kommen. Der Gehalt soll aus Gründen des Erfindungszieles, Ersetzung
der Edelmetallgehalte durch Kupfer und Antimon, an Beimetallen 2o%5 bei Palladium
300;o und bei Gold 1.o% nicht überschreiten. Sie bestrebt beispielsweise die folgenden
Zusammensetzungen Beispiel 1 Platin . . . . . . . . . . . . . . . 8 7
@`o, Kupfer .............. ioa,'o. Antimon .............. 3r3`0. Beispiel. 2 Platin-Rhodium
..... ;5'60ü, Kupfer ............... 12 %, Antimon ........... . . . 50'0.
Beispiel 3 Platin-Iridium ...... 8o; ioo;ö, Kupfer ..............61/20,1o5
Antimon . . . . . . . . . . . . 311. %. Beispiel Platin-Palladium ... 61.,'300,ö,
Kupfer . . . . . . . . . . . . . . . . 5 0,'o, Antimon ............... 4
0`o.
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In der vorbezeichneten Legierung kann, vorzüglich für die Verwendung
als Platinlot, das Platin oder das Kupfer bis zu 5% durch Silber ersetzt werden,
ohne daß die Eigenschaften der Legierung sich verändern. Ebenso kann das Kupfer
oder das Antimon bis zu 2 01o des Gehaltes in der Gesamtlegierung durch Zinn ersetzt
werden, ohne da.ß die Eigenschaften der Legierung eine Änderung erfahren. Sowohl
Kupfer als auch Antimon dürfen jedoch nicht völlig ersetzt werden. Die Ersetzung
durch Zinn (bei Antimon und Kupfer möglich) soll bis zu 20'o des vorgesehenen Antimon-
und Kupfergehaltes, die Ersetzung durch Silber (nur bei Kupfer möglich) soll höchstens
bis zur Hälfte des vorgesehenen Kupfergehaltes erfolgen.
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Die Gehalte der gleichzeitig in der Legierung vorhandenen Metalle
Kupfer und Antimon brauchen nicht in gleicher Höhe zu liegen; es hat sich vielmehr
gezeigt, daß ein Überwiegen des Kupfergehaltes gegenüber dem Antimongehalt von Vorzug
ist.