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Korrosionsbeständige Schreibfeder, insbesondere für Füllfederhalter
Die Erfindung betri:fft eine korrosionsbeständige Schreibfeder, insbesondere für
Füllfederhalter, die aus voneinander abweichenden Baustoffen besteht.
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Schreibfedern für Füllfederhalter hat man im allgemeinen bisher aus
Gold oder einer Goldlegierung hergestellt, da ein Metall verwendet werden muß, das
korrosionsbeständig, insbesondere säurebeständig ist, weil die Tinte stets organische
Säuren, wie Gallussäure, und meistens auch anorganischd Säuren, wie Salzsäure
o. dgl., enthält und die Federn, um einen langjährigen Gebrauch zu gewährleisten,
dem Angriff von Luftsauerstoff auch im feuchten Zustand dauernd widerstehen müssen.
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Ferner hat man Gold verwendet, weil die Schreibfeder, insbesondere
der vordere und mittlere Teil, eine gute Federung und Biegsamkeit haben muß. Schließlich
hat sich Gold als der geeignetste Werkstoff erwiesen, weil es sich mit der Spitze
aus hartem Edelmetall, zu der man meistens Iridium verwendete, gut und dauerhaft
verbinden läßt und weil ferner infolge des Farbunterschiedes von Iridium und Gold
ein gutes Anschleifen der Iridiumspitze ermöglicht w - urde.
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Aus wirtschaftlichen Gründen ist *es wünschenswert, den hohen Goldverbrauch
erheblich einzuschränken, ohne daß in technischer Hinsicht eine Beeinträchtigung
der Schreibfeder erfolgt. Daher hat man bereits vorgeschlagen, Federn aus nicht
rostenden Stahllegierungen- herzustellen. Diese Federn weisen anfänglich häufig
eine genügende Elastizität auf. Sie werden aber allmählich doch durch die Tinte
angegriffen und verlieren dann ihre Spannkraft, so daß die Federung nachläßt. Aus
diesem Grunde haben sie sich auch für Füllfederhalter bisher nicht einführen können.
Vor allen Dingen lassen sich die Iridiumspitzen an ihnen nicht anbringen und iselbst,
wenn dieses möglich wäre, würde ein Anschleifen der Spitze wegen der praktisch gleichen
Farbe erschwert sein.' Man hat auch Federn vorgeschlagen, die aus Blechen hergestellt
sind, die doübl#artig eine innere Schicht aus Silber, Neusilber, Argentan, Rotmetall
oder Tombak o. dgl. aufwiesen,- die mit einer dünnen Goldschicht plattiert waren.
Es zeigte sich aber, daß diese Federn für den vorliegenden Zweck nicht geeignet
waren, denn einmal war kein Schutz der inneren nicht säurebeständigen Schicht an
den Kanten des Bleches vorhanden. Vor allen Dingen aber wurde das unedle Metall
durch die Säuren oder die Atmosphärilien im Mittelloch und im Spalt angegriffen.
Die Federn wurden nach kurzer Zeit zerstört, so daß sie unbrauchbar waren.
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Schließlich hat man auch Schreibfedern aus einer Tantallegierung empfohlen,
die sich aber nicht eingeführt haben, offenbar wegen der Schwierigkeit der Verarbeitung
dieses
Metalls. Es ist auch schon bekannt, Schreibfedern derart
herzustellen, daß an einem Schaft Spitzen angebracht werden, die hinsichtlich ihres
Baustoffes von dem des Schaftes abweichen.
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.L\Tach der vorliegenden Erfindung werden korrosionsbeständige Schreibfedern,
insbesondere für Füllfederhalter, geschaffen, die sich dadurch auszeichnen, daß
sie aus Gold bzw. einer Goldlegierung bestehen, die mit einer korrosionsbeständigen
Legierung verbunden ist, die ein Platinmetall, wie Palladium oder Rhodium, enthält
und außerdem geringe Mengen von Gold oder Silber, Kupfer, Nickel oder ähnlichen
Metallen, jedoch nur in Mengen, welche die Korrosionsbeständigkeit nicht verringern.
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Die korrosionsbeständige Legierung nach der vorliegenden Erfindung
kann mit Gold oder einer Legierung auf einer Seite oder beiden Seiten plattiert
sein. Auch kann die aus Gold oder einer Goldlegierung bestehende Spitze mit dem
aus der korrosionsbeständigen Legierung bestehenden Schaft stumpf zusaminengeschweißt
sein. Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung enthält die J#-egierung
Erdalkalimetalle, wie z. B. Berylliuni.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. i zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch eine Schreibfeder
nach der vorliegenden Erfindung in Richtung I-I nach Fig. 2.
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In Fig. 2- ist eine Aufsicht auf eine Schreibfeder nach Fig.
i in Richtung A gesehen verz5 anschaulicht. In Fig. 3 ist ein
Formling bzw. ein Blech mit Goldplattierung nach der vorliegenden Erfindung in senkrechtem
Längsschnitt dargestellt.
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Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch ein Blech, das ähnlich wie nach
Fig. 3, jedoch auf beiden Oberflächen mit einer Goldschicht plattiert ist.
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Die Erfindung läßt sich beispielsweise für die Herstellung von Schreibfedern
in vorteilhafter Weise venvenden.
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Wie aus Fig. i zu ersehen ist, wird mit einem Blechstreifen i aus
einer korrosionsbeständigen, vorzugsweise einer edelmetallhaltigen Legierung von
beispielsweise folgender Zusammensetzung-
65 % Palladium, |
ii% Gold, |
2-l'10 Silber |
ein Goldblech, beispielsweise aus 181,zarätigem Gold, durch Schweißung oder Lötung,
beispielsweise vermittels eines Goldlotes von 1.4 Karat.. auf Stoß verbunden. Die
Federspitze wird dann mit dem Iridiumpunkt
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versehen. Die weiteren Bearbeitungsgänge
entsprechen den üblichen.
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Da die Spitze 2 der Feder bis zu ihrer breitesten Stelle aus Gold
besteht, wird die gewünschte Federung erreicht und es läßt sich eine einwandfreieVerbindung
mit der Iridiumspitze 3 herstellen. Ferner wird bezweckt, daß das Blech im
Mittelloch 4 und dem Spalt 5 beständig gegen Korrosionen durch Sauerstoff,
Wasser oder wäßrige saure Flüssigkeiten ist.
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Der Schaft i, der aus derkorrosionsbeständigen Legierung besteht,
der starr sein muß und lediglich zum Befestigen der Feder dient, erfüllt seinen
Zweck genau so wie der bislierige Schaft aus massivem Gold.
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Nach der vorliegenden Erfindung werden etwa bis zu 75% und darüber
an Gold gespart, ohne daß die Eigenschaften der Fe&r in technischer Hinsicht
praktisch beeinflußt werden. Die Goldspitze2 kann auch noch \-erkleinert werden,
wenn es erforderlich scheint, ohne daß vom Wesen der Erfindung abgewichen wird.
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In Fig. 3 und 4 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung
veranschaulicht. Ein stärkeres Blech 6 aus einer korrosionsbeständigen zweckmäßig
edelmetallhaltigen Legierung, beispielsweise aus Palladium, Silber und etwas Gold,
wird in bekannter Weise mit einer Goldschicht 7 durch Doubl ieren oder Plattieren
entweder durch einfaches Aufeinanderwalzen oder durch heißes Auswalzen unter Verwendung
eines geeigneten Lotes als Zwischenlage versehen.
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In Fig, 4 ist gezeigt, wie ein Blech 6- aus einer korrosionsbeständigen
Legierung an beiden Oberflächen mit einer Goldschicht 7
bzw. 8 durch
Doublieren oder Plattierefi verhunden ist.
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Die so hergestellten plattierten Bleche werden ausgewalzt und in üblicher
Weise zu Schreibfedern verarbeitet.
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Da die Bleche auch im Innern aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff
bestehen, kann eine Zerstörung der doublierten Bleche auch in dem Mittelloch 4 oder
dem Spalt 5
der Schreibfeder oder an den Seitenkanten nicht eintreten. Wenn
eine goldhaltige Legierung verwendet wird, die einen größeren Gehalt an einem weichen
Platinmetall, wie z. B. Platin, Rhodium oder Palladium, aufweist, so läßt sich eine
einwandfreie Verbindung mit der IridiumsPitze 3 herstellen, und die Feder
weist auch beim Schreiben die erforderliche Nachgiebigkeit und Federung auf.
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Zweckmäßig ist dieInnenschicht6auseiner Legierung hergestellt, die
eine gute Dehnbarkeit besitzt, so daß beim Auswalzen sowohl die Innenschicht als
auch die Plattierungsschichten
in gewünschter Weise ausgewalzt
werden.
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Der Legierung können außerdem Erdalkalimetalle, wie z. B. Beryllium,
zugesetzt werden, damit die mechanischen und chemischen Eigenschaften verbessert
werden. Auch lassen sich geringe Mengen Kupfer, Nickel usw. zusetzen, die jedoch
in den Grenzen liegen müssen, daß die Korrosionsbeständigkeit nicht beeinträchtigt
wird.
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Nach der Ausführungsform, wie sie in Fig. 3 oder 4 veranschaulicht
ist, läßt sich eine noch größere Ersparnis an Gold erzielen als beim stumpfen Aneinandersetzen.
So läßt sich der Goldgehalt auf io'/o oder weniger gegenüber dem der bisherigen
Goldfedern vermindern.
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Die Erfindung ist keineswegs auf die beschriebenen Ausführtingsformen
beschränkt.