DE2453799C3 - Kupferfreie Dentalgoldlegierungen - Google Patents
Kupferfreie DentalgoldlegierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft kupferfreie Dentalgoldlegierungen auf der Basis Gold-Silber-Palladium, die
relativ wenig Gold enthalten.
Für zahnärztliche Zwecke, z. B. zur Herstellung von Kronen und Brücken, werden seit langer Zeit Goldlegierungen
verwendet, die ursprünglich nur aus Gold, Silber und Kupfer aufgebaut waren. Erst etwa zu Beginn
des 20. Jahrhunderts kamen Legierungen auf, bei denen ein Teil des Goldes durch Platin oder später
auch durch andere Metalle der Platingruppe, vor allem Palladium, ersetzt war. Legierungen dieser Art mit
verschiedenen Festigkeitseigenschaften werden z. B. in der »Specification No. 7 for Dental Casting Gold
Alloy« der Federation Dentaire Internationale aufgeführt; die Summe der Gehalte an Gold und Metallen
der Platingruppe soll bei den einzelnen Typen mindestens 75, 78 oder 83 Gewichtsprozent betragen, um
ihre Korrosionsbeständigkeit zu gewährleisten.
Vor einigen Jahren wurden dann aus wirtschaftlichen Erwägungen relativ billige Werkstoffe auf der Basis
Gold-Silber-Palladium entwickelt, die 50 bis 60% Gold, 20 bis 35% Silber und 5 bis 10% Paladium
enthielten. Der Rest von 0 bis 15% bestand zumeist aus Kupfer und Zink. Da der Gesamtgehalt an Gold
und Palladium mindestens etwa 50 Atom-% betrug, hatten diese Legierungen eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit.
Allerdings ist diese Konzentrationsgrenze von 50 Atom-%, die nach Tarn ma η η als
Resistenzgrenze bezeichnet wird, bei Mischkristall-Legierungen des Goldes mit mehreren Komponenten
nicht sehr scharf ausgeprägt. Sie hängt aber auch von der Art des auf sie einwirkenden Elektrolyten ab.
Es hat sich daher als günstig erwiesen, den Gehalt an Gold plus Platinmetallen so zu wählen, daß er über
50 Atom-% liegt, normalerweise sogar über 55 Atom-%.
Es ist bekannt, daß Dentalgoldlegierungen sich im Munde verfärben können, wenn sich Lokalelemente
>o ausbilden, die auf differentielle Belüftung zurückzuführen sind. Bei einem Gußstück, dessen Oberfläche
lunkerig ist, können sich z. B. Belüftungselemente bilden. Die Oberfläche der Legierung, die von Speichel
und Luft umspült wird, wird dabei zur Kathode, während in der Tiefe der Lunker anodische Bezirke
entstehen, da dort das Sauerstoffangebot geringer ist. Die Legierungskomponenten, die unedler sind als
Sauerstoff, wie z. B. Kupfer, können dort als Ionen in Lösung gehen. Sie wandern zu den kathodischen w>
Bezirken und scheiden sich dort ab. Oft ist der dünne Niederschlag kaum zu sehen. Unter der Einwirkung
von Nahrungsmitteln und Luft kann er sich in deutlich sichtbare Oxid- und/oder Sulfidfilme umwandeln.
Auch bei Teleskoparbeiten ist die Gefahr von Ver- hr>
larbungen vorhanden, denn der primäre Teil ist stets
schlechter belüftet als die sekundäre Krone. Die entscheidende Rolle bei diesen Verfärbungen fallt
dabei dem Kupfer als Legierungsbestandteil zu.
Aus der DE-OS 21 39 331 sind kupferfreie Dentalgoldlegierungen
bekannt, die 65 bis 85% Gold, 4 bis 20% Silber, 2 bis 10% Platin, 2 bis 10% Palladium
und 0,05 bis 5% Iridium als Edelmetalle enthalten. Bei derartigen Legierungen treten keine Verfärbungen
durch die Mundflüssigkeit auf und durch ihren hohen Edelmetallgehalt sind sie auch korrosionsbeständig.
Ihr hoher Edelmetallgehalt macht sie jedoch auch teuer, insbesondere ihr Gold- und Platingehalt.
Weiterhin ist aus der US-PS 36 67 936 eine Aufbrennlegierung
für Dentalporzellane bekannt, die 33-89% Gold und Silber, 8-50% Palladium, 3-12%
Indium und geringe Mengen Iridium enthalten kann, wobei der Silbergehalt auf 25 % beschränkt ist. Solche
Aufbrennlegierungen sind aber wegen ihres wesentlich höheren Schmelzbereiches für Dentalgoldlegierungen
nicht brauchbar.
Es war daher Aufgabe der Erfindung, kupferfreie Dentalgoldlegierungen zu finden, die trotz vermindertem
Edelmetallgehalt korrosionsbeständig und verfärbungsfrei sind und in bezug auf die mechanischen
Eigenschaften die FDI-Spezifikationen erfüllen (FDI = Federation Dentaire Internationale).
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man Legierungen verwendet, die aus 50
bis 58% Gold, 28 bis 35% Silber, 5 bis 10% Palladium, 0,05 bis 0,15% Iridium, 2 bis 5% Indium, 0 bis 3%
Zinn und 0 bis 1 % Zink bestehen, wobei der Unedelmetallgehalt bei wenigstens 4% liegen muß.
Die erfindungsgemäßen Dentallegierungen enthalten bedeutend weniger Gold als die bisher bekannten
kupferfreien Dentalgoldlegierungen, auf das teure Platin konnte ganz verzichtet werden, ohne daß
ihre mechanischen und korrosionschemischen Eigenschaften aus den FDI-Spezifikationen herausfallen.
In der folgenden Tabelle sind die Zusammen-Setzungen einer Reihe von Legierungen gemäß der
Erfindung mit steigenden Palladium-Zusätzen aufgeführt. Die Härtewerte in der Tabelle zeigen, daß
mit zunehmendem Palladiumgehalt die Härte sowohl im weichgeglühten Zustand als auch im ausgehärteten
ansteigt.
Die Summe der Gehalte an Gold, Palladium und Iridium, angeführt in Atom-%, liegt knapp über 50%;
eine Ausnahme bilden die Legierungen 1 und 9, bei denen die Summe etwas unter 50% liegt. Trotz dieser
relativ niedrigen Gehalte an Gold, Palladium und Iridium sind diese Legierungen korrosionsbeständig.
Aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften lassen sich die Legierungen den Typen 1 (weich), Π (medium),
III (hart) und IV (extrahart) der FDI-Spezifikation No. 7 zuordnen. Besonders bewährt haben sich die
Legierungen! (Type I), 2 und 3 (Type II), 4 und 7 (Type III), 9 und 10 (Type IV).
Zusammensetzung | Au | 3 | Ir | 24 | Pd | 53 | 799 | Härte | 4 | HV |
Schmeiz-
bereich |
Au+ Pd
+ Ir |
|
Ag | 55,0 | 0,1 | 5,0 | weich |
aus
gehärtet |
"C | Atom-% | ||||||
Tabelle | 35,0 | 58,0 | in % | 0,1 | 6,4 | 71 | 145 | 1030-940 | 47,2 | ||||
Legie rung |
30,0 | 58,0 | In | 0,1 | 6,4 | Sn | Zn | 110 | 183 | 1020-860 | 51,9 | ||
29,5 | 55,0 | 4,9 | 0,1 | 8,4 | _ | — | 114 | 183 | 1010-860 | 51,7. | |||
1 | 30,5 | 55,0 | 3,0 | 0,1 | 8,4 | 2,0 | 0,5 | 118 | 220 | 1035-870 | 51,2 | ||
2 | 30,5 | 55,0 | 3,0 | 0,1 | 9,9 | 2,0 | 1,0 | 137 | 210 | 1030-940 | 51,2 | ||
3 | 30,0 | 55,0 | 3,0 | 0,1 | 9,9 | 2,0 | 1,0 | 143 | 218 | 1095-1015 | 53,6 | ||
4 | 30,0 | 50,0 | 5,0 | 0,1 | 9,9 | - | 1,0 | 127 | 192 | 1070-930 | 53,6 | ||
5 | 35,0 | 55,0 | 5,0 | 0,1 | 9,9 | - | - | 118 | 175 | 1070-940 | 48,2 | ||
6 | 29,0 | 55,0 | 2,5 | 0,1 | 9,9 | 2,5 | - | 143 | 232 | 1065-940 | 53,2 | ||
7 | 28,0 | 2,5 | 2,5 | - | 148 | 236 | 1040-915 | 53,2 | |||||
8 | 4,0 | 1,0 | 1,0 | ||||||||||
9 | 5,0 | 1,0 | 1,0 | ||||||||||
10 | |||||||||||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Kupferfreie Dentalgcidlegierungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus 50 bis 58% Gold, 28 bis 35% Silber, 5 bis 10% Palladium, 0,05 bis 0,15% Iridium, 2 bis 5% Indium, 0 bis 3% Zinn und 0 bis 1 % Zink bestehen, mit der Maßgabe, daß wenigstens 4% der genannten Unedelmetalle zugegen sind.
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Legal Events
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