DE3108154C2 - Silber-Zinn-Kupfer-Legierung für Dentalzwecke - Google Patents
Silber-Zinn-Kupfer-Legierung für DentalzweckeInfo
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Abstract
Eine Silber-Zinn-Kupfer-Palladium-Legierung, enthaltend 30 bis 70 Gew.% Silber, 15 bis 37 Gew.% Zinn, wenigstens 1 Gew.% Kupfer sowie 0,05 bis 0,95 Gew.% Palladium, sowie ein daraus bestehendes Amalgam.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Silber-Zinn-Kupfer-Legierung für Dentalzwecke. Eine solche Legierung
ist bereits aus der US-PS 39 75 192 bekannt. Diese bekannte amalgamierbare Dentallegierung besteht aus 46
bis 53% Silber, 18 bis 24% Kupfer sowie 29 bis 34% Zinn, wobei der Gehalt an Silber und/oder Kupfer
auch bis zu 2% durch Zink ersetzt werden kann.
Aus der FR-PS 8 67 937 ist eine gegen Verfärbung beständige Dentallegierung auf Silberbasis bekannt, die
aus 55 bis 85% Silber, bis zu 20% Kupfer, 5 bis 25% eines oder mehrerer unedler Metalle wie Zink, Cadmium
und Zinn, welche die Anlaufbeständigkeit von Silber sowie Silber-Kupfer erhöhen, und 4 bis 15% Palladium
besteht, wobei das Palladium teilweise durch Metalle der Platingruppe oder durch Gold ersetzt sein kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Legierung der aus der US-PS 39 75 192 bekannten Gattung
so zu verbessern, daß eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit erreicht wird. Diese Aufgabe wird durch
die im Anspruch 1 angegebene Legierung gelöst.
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare technische Fortschritt ergibt sich aus den in der nachfolgenden
Tafel III zusammengestellten Versuchsergebnissen. Unterstrichen sei jedoch, daß überraschenderweise die
günstigsten Korrosionswerte bei einem Palladiumgehalt vo:i weniger als 1 % erzielt werden. Dazu sei unterstrichen,
daß bei der erfindungsgemäßen Legierung die Nachteile überwunden wurden, die sich aus unvermeidlichen
hohen Kupfergehalten ergeben. Zu diesen Nachteilen zählen insbesondere durch Korrosionsvorgänge
hervorgerufene Oxidationserscheinungen vor der Amalgamierung, welche die Handhabungs- oder Verarbeitungseigenschaften
derartiger Legierungen für Dentalzwecka nachteilig beeinflussen. Ferner zeigen Füllungen
oder Zahnersatz aus unter Verwendung derartiger kupferreicher Legierungen hergestellten Amalgamen
eine Neigung zum Nachdunkeln und zum Verfärben bereits nach recht kurzen Zeitdauern.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Legierung nach der Erfindung besteht aus (Gew.-%) 30 bis 70% Silber, 15 bis 37% Zinn, 0,05 bis
0,95% Palladium, 0 bis 4% Zink, 0 bis 6% Indium, 0 bis 5% Mangan, 0 bis 2% Cadmium, 0 bis 2% Aluminium, 0
bis 5% Gallium, 0 bis 2% Ruthenium, 0 bis 3% Quecksilber, Rest wenigstens 1 Gew.-% Kupfer.
Der Kupfergehalt der Legierung nach der Erfindung beträgt normalerweise 8 bis 13%, da Kupfer einen günstigen
Einfluß auf die Verminderung störender Zinn-Quecksilber-Phasen (^-Phase) ausübt. Der Silbergehalt
beträgt üblicherweise 30 bis 60% und der Zinngehalt beträgt üblicherweise 20 bis 35%. Bevorzugte Silberund
Zinnbereiche betragen 30 bis 55% bzw. 25 bis 32%. Palladium liegt üblicherweise in Mengen von 0,1 bis
0,9% und vorzugsweise in Gehalten von 0,2 bis 0,8% vor. Die verschiedenen Gehaltsbereiche der vorstehend
genannten Elemente üben sowohl individuelle als auch synergistische Einflüsse auf die Legierung aus, woraus
sich viele bevorzugte Ausführungsformen dieser Legierung ergeben. Wahlweise Zusätze betragen selten mehr
als 5%. Die Legierung hat als Grundkomponenten keine anderen Elemente als Silber, Zinn, Kupfer und Palladium,
wobei die genannten Elemente im Normalfall wenigstens 95% der Legierung ausmachen. Zusätze wie
Indium können die Legierung abdunkeln. Die Legierung liegt üblicherweise als zerstäubtes Pulver vor.
Palladium wird der erfindungsgemäßen Legierung zugesetzt, um deren Korrosionsbeständigkeit zu verbessern.
Eine die Handhabungs- oder Verarbeitungseigenschaften der Legierung nachteilig beeinflussende
Oxidation vor dem Amalgamieren tritt nach Palladiumzusatz nicht auf. In vergleichbarer Weise gelingt es
durch Palladiumzusätze, die Neigung von Füllungen zum Nachdunkeln oder Verfärben nach bereits kurzer
Zeitdauer zu überwinden.
Zusätzlich zum Erhöhen des edlen Charakters der Legierung hat Palladium sich als wirksam zum Verringern
der Kriechneigung unter vorbestimmten Last- und Temperaturbedingungen erwiesen. Legierungen mit
niedrigeren Kriechwerten verhalten sich im allgemeinen im Mund günstiger.
Das Amalgam nach der Erfindung wird hergestellt durch Zerreiben von 30 bis 56% Quecksilber mit 44 bis
70% der erfindungsgemäßen Dentallegierung. Das Zerreiben (Feinmahlen) erfolgt auf dem Fachmann vertraute
Weise. Quecksilber liegt üblicherweise in Mengen von 37 bis 48% vor.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Sechs Legierungen (die Legierungen A bis F) wurden zerstäubt und amalgamiert. Die Zusammensetzungen
der Legierungen sind in der folgenden Tafel I zusammengestellt.
Tafel I
Sn
Cu
Pd
Ru
50
49,8
49,2
50
484
28,75
20 20 20 20 20 20
0,2
0,2
04
1,25
14
04
Die physikalischen Eigenschaften, insbesondere die Druckfestigkeit der Amalgame aus den vorstehenden 40
bis-43,8 Gew.-% Quecksilber enthaltenden Legierungen
sind in der Tafel il zusammengestellt Es sei unterstrichen, daß das Kriechverhalten (vgl. Tafel IV) sowie die
unten angegebenen Druckfestigkeitswerte zuverlässige Hinweise auf das klinische Verhalten von Dentallegierungen erlauben.
Tafel II
untersucht, um die Kriecheigenschaften zu ermitteln.
Diese Proben wurden nach einer siebentägigen Alterung und unter eine Drucklast von etwa 34,47 χ 103
MPA und einer Temperatur von 37° C (Körpertemperatur) geprüft. Die Prüfung dauerte 4 Stunden, wobei Veränderungen während der ersten Stunde außer Betracht
blieben. Die prozentuale Höhenverminderung der Proben ist in der folgenden Tafel IV angegeben.
Tafel IV
Amalgam | Verminderung (%) |
A. | 0,4 |
B. | 0,14 |
C. | 0,15 |
D. | 0,2 |
E. | 0,04 |
F. | 0,08 |
Druckfestigkeit | ITag | |
6,89 MPa | 53,4 | |
Legierung | IStd. | 66 |
A. | 344 | 67 |
B. | 41 | 75 |
C | 40 | 70 |
D. | 474 | 73,4 |
E. | 40 | |
F. | 48,5 | |
Untersuchungen hinsichtlich des Elektropotentials wurden durchgeführt, um die Korrosionsbeständigkeit
der 40 bis 43,8% Quecksilber enthaltenden Amalgame zu überprüfen. Unter einem vorgegebenen Potential
(Spannung) gilt, daß die Korrosion um so rascher erfolgt, je höher der von einem Amalgam transportierte
Strom ist Ergebnisse eines 24-Stunden-Versuches an jedem Amalgam sind in der folgenden Tafel HI zusammengestellt
Zu beachten ist, daß die prozentuale Verminderung
der Amalgame B bis F wesentlich geringer ist als diejenige der Legierung A. Wie bereits erwähnt, sind die
Amalgame B bis F palladiumhaltig, wohingegen das
Amalgam A palladiumfrei ist Das Amalgam A wurde
aus einer kein Palladium enthaltenden Legierung hergestellt.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt ist, da
diese lediglich zur Erläuterung des Erfindungsgedankens dienen. Innerhalb dieses Erfindungsgedankens
werden dem Fachmann mannigfaltige Modifikationen möglich.
Tafel III
(A/cm2) bei 0,0 V (SCE) in 1 °/o NaCl bei 37° C
103
5,4
5,4
2,5
1,7
Hinzuweisen ist auf den von dem palladiumhaltigen Amalgamen (B-F) geführten Strom im Vergleich zu
dem palladiumfreien Amalgam (A) und auf die dementsprechenden höheren Korrosionsbeständigkeiten der
palladiumhaltigen Amalgame. Eine logarithmische Darstellung dieser Werte zeigt, daß die Spitzenwerte der
Korrosionsbeständigkeit bei Palladiumgehalten von etwa 0,95% liegen, während steigende Palladiumgehalte
zu herabgesetzten Korrosionsbeständigkeiten führen.
Claims (9)
1. Silber-Zinn-Kupfer-Legierung für Dentalzwekke, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
30 bis 70 Gew.-% Silber, 15 bis 37 Gew.-% Zinn, 0,05 bis 0,95 Gew.-% Palladium, 0 bis 4 Gew.-% Zink, 0
bis 6 Gew.-% Indium, 0 bis 5 Gew.-% Mangan, 0 bis
2 Gew.-% Kadmium, 0 bis 2 Gew.-% Aluminium, 0 bis 5 Gew.-% Gallium, 0 bis 2 Gew.-% Ruthenium, 0
bis 3Gew.-% Quecksilber, Rest wenigstens 1 Gew.-% Kupfer besteht
2. Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Silbergehalt von 30 bis 60 Gew.-%, einen
Zinngehalt von 20 bis 35 Gew.-% und einen Palladiumgehalt von 0,1 bis 0,9 Gew.-%, wobei die Legierung
wenigstens 8 Gew.-% Kupfer enthält
3. Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Silbergehalt von 40 bis 55 Gew.-%, einen
Zinngehalt von 25 bis 32 Gew.-°/o und einen Palladiumgehalt
von 0,2 bis 0,8 Gew.-%, wobei die Legierung wenigstens 13 Gew.-% Kupfer enthält
4. Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Palladiumgehalt von 0,1 bis 0,9 Gew.-%.
5. Legierung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Palladiumgehalt von 0,2 bis 0,8 Gew.-%.
6. Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Kupfergehalt von wenigstens
8 Gew.-%.
7. Legierung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Kupfergehalt von wenigstens
13 Gew.-%.
8. Legierung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch einen Gesamtgehalt
an Silber, Zinn, Palladium und Kupfer von wenigstens 95 Gew.-%.
9. Amalgam, bestehend aus 30 bis 56Gew.-°/o Quecksilber und 44 bis 7OGew.-°/o der Legierung
nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
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