DE2606488C3 - Pulveiförmige Dentalmischung - Google Patents
Pulveiförmige DentalmischungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf pulverförmige Dentallegierungen und insbesondere auf solche,
mit Quecksilber zu einem Zahnamalgam verarbeitbaren Denlallegicrungen und weiters auf solche Zahnamalgame.
Dentallegierungcn zum Herstellen von Zahnamalgamen werden in der Regel in Pulverform oder in Form
von lose zu Tabletten verpreßten Lcgicrungspulvern geliefert. Solche pulverförmige Dentallegierungen bzw.
daraus hergestellte Tabletten werden mit Quecksilber zu einem Amalgam verrieben, welches zum Ausfüllen
von Zahnhohlräumen verwendet wird. Hierbei wird in der Regel nur so viel Quecksilber verwendet als zum
Erzielen der für das Ausstopfen der Zahnhöhlung erforderlichen Plastizität des Amalgams benötigt wird.
Die Plastizität des Amalgams hängt von verschiedenen Faktoren, darunter der Zusammensetzung der Legierung, der Teilchengröße des Legierungspulvers und der
Art des Verreibens des Pulvers, insbesondere der hierfür aufgewendeten Zeit und Energie, ab. Für die meisten im
Handel erhältlichen Dentallegierungen wird empfohlen das Quecksilber mit der Legierung in einem Gewichts
verhältnis von 1 :1 bis 1,6 ; 1 zu verreiben.
Es ist nun bekannt, daß die mechanischen Eigenschaften von Zahnamalgam mit zunehmendem Gehalt
desselben an Quecksilber schlechter werden. Mahler
und Van Eysden haben im Journal of Dental Research,
1969, Bd. 48, Nr, 4, S. 501, gezeigt, daß, wenn der Restgehalt des Amalgams von 48% auf 43% ansteigt,
das Kriechverhalten des Amalgams unter dynamischer Belastung und unter statischer Belastung, das ADA-
Fließen des Amalgams, die Druckfestigkeit des Amal
gams nach einer Stunde und nach sieben Tagen und auch die Zugfestigkeit des Amalgams beträchtlich
verschlechtert wird. Mateer und Reitz haben im Journal of Dental Research, 1970, Bd. 49, Nr. 2, S. 399, weiters
gezeigt, daß bei der Korrosion des Amalgams im wesentlichen die Zinn-Quecksilber-Phase (^2) zerstört
wird, welche, wie Gaylor im Journal .v* the British
Dental Association, 1936, Bd. 60, S. 11, gezeigt hat, dann
im Amalgam in größerer Menge auftritt, wenn beim
Verreiben des Legierungspulvers ein Oberschuß an
flüssigem Quecksilber verwendet wird. Aus diesen Untersuchungen ergibt sich, daß beim Verreiben des
Legierungspulvers mit Quecksilber die gewünschte Plastizität des Amalgams mit einer möglichst kleinen
Menge an Quecksilber zu erreichen versucht werden sollte, falls ein optimales Verhalten von Amalgamfüllungen erreicht werden soll. Es ist hierbei auch zu beachten,
daß die gewünschte Plastizität des Amalgams wieder nur mit einer hinlänglich großen Merge an Quecksilber
JO erzielt werden kann. Auf die Verwendung von Quecksilber im Sinne der Angaben in der US-PS
34 95 972 überhaupt zu verzichten ist wegen der damit zunehmenden Erhärtungsdauer des Amalgams unerwünscht.
Es wurde bereits vorgeschlagen Dentalamalgamen verschiedenste Metalle, darunter auch Indium, zuzusetzen, wie dies beispielsweise mit den US-PS 19 59 668,
19 63 085, 35 54 738 und 36 72 112 geschehen ist. Nach
den Angaben in diesen Patentschriften ist das Indium
•«ο entweder mit der Silber-Zinn-Legierung zu legieren
oder vor dem Amalgamieren der Silber-Zinn-Legierung mit Quecksilber zu vereinigen. Mit keiner der genannten
Patentschriften wurde vorgeschlagen (unlegiertes) Indiumpulver mit der Silber-Zinn-Legierung vor dem
«5 Herstellen des Amalgams zu vereinigen. Auch mit der
US-PS 33 05 356 der Patentinhaberin, gemäß welcher das Indium mit Silber und anderen Metallen zu einer
Dentallegierung verarbeitet werden kann, wird nicht vorgeschlagen nicht-legiertes Indiusopulver der Silber-
Es wurde nun gefunden, daß durch Zusetzen diskreter Teilchen nicht-legiertem Indiums zu einer Silber-Zinn-Legierung vor dem Herstellen des Amalgams die
Menge an schädlicher yj-Phase beträchtlich verringert
« werden kann und es möglich wird eine solche
verreiben und damit ein Dentalamalgam höherer
mechanischer Festigkeit zu erhalten.
μ Erfindung eine pulverförmige Dentallegierung zu
schaffen, welche ein Dentalamalgam besserer Eigenschaften liefert.
Es ist weiters Gegenstand der vorliegenden Erfindung eine pulverförmige Dentallegierung zu schaffen,
<>5 welche mit einer wesentlich geringeren Menge an
Quecksilber zu einem Amalgam verarbeitet werden kann und damit ein Amalgam mit geringerem Gehalt an
Restquecksilber liefert.
Es wurde gefunden, da3 beim Zumischen von nicht-legierten, pulverförmigen Dentallegierungen eine
pulverförmige Dentalmischung erhalten wird, die unter
Einhaltung eines auf etwa die Hälfte des für die meisten handelsüblichen Dentallegierungen üblichen Gewichts-Verhältnisses
von Quecksilber zu Dentalmischung verringerten Verhältnisses in ein Amalgam übergeführt
werden kann und daß ein innerhalb des Bereiches von 0,5 :1 bis 0,75 :1 liegendes Gewichtsverhältnis von
Quecksilber zu Dentalmischung ausreichend ist, um beim Verreiben der Dentalmischung mit Quecksilber
die vom Amalgam verlangte Anfangsplastizität zu erreichen. Es können zwar größere Gewichtsverhältnisse
von Quecksilber zu Dentalmischung eingehalten werden, jedoch werden beim Oberschreiten der
optimalen Menge an Quecksilber, insbesondere bei schlechtem Verdichten des Amalgams, die Eigenschaften
des Amalgams in der Regel verschlechtert. Das Gewichtsverhältnis von Quecksilber zu pulverförmiger
Dentalmischung beträgt daher in einem erfindungsgemäßen Amalgam vorzugsweise etwa 04:1 bis etwa
1:1, insbesondere etwa 0,5 :1 bis etwa 0,75 :1.
Darüber hinaus wurde noch gefunden, daß die schädliche y2-Phase nicht nur durch Verringern der
Menge an zum Verreiben der Dentalmischung erforder-Iichem Quecksilber beträchtlich verringert werden
kann, sondern in Abhängigkeit von den verarbeiteten Mengen an Indium und Quecksilber noch stärker
verringert oder gar überhaupt beseitigt werden kann. Durch Verringern der Menge an Quecksilber und das ω
damit einhergei.ende Verringern der Menge an yrPhase bzw. durch Beseiiigen di-'ier Phase wird eine
wesentlich höhere Druckfestigkeit der hergestellten Amalgame erzielt.
Die oben erwähnten verbesserten Eigenschaften des i>
Amalgams ergeben sich dann, wenn das Indium in das Amalgam in Form eines pulverförmigen Zusatzes zu
handelsüblichen pulverförmigen Dentallegierungen eingebracht wird und die erhaltene pulverförmige Dentalmischung
mit Quecksilber in üblicher Weise amalga- -to miert wird. Das Indium kann weitere Elemente oder
Verunreinigungen enthalten, sofern diese die für Indium typische leichte Amalgamierbarkeit, welche für die
Erfindung wesentlich ist, nicht nennenswert beeinträchtigen. -»Ϊ
Dementsprechend enthält die pulverförmige Dentalmischung gemäß der Erfindung
(a) etwa 70 bis 99,5 Gew.-% einer pulverförmigen amalgamierbaren Legierung, welche etwa
75Gew.-% Silber und etwa 25 Gew.-% Zinn '"
enthält und in welcher bis zu etwa 8 Gew.-% der Silber-Zinn-Legierung durch bis zu 6 Gew.-%
Kupfer und bis zu 2 Gew.-% Zink ersetzt sein kann, und
(b) etwa 0,5 bis etwa 30Gew.-% pulverförmiges
unlegiertes Indium.
Die gemäß der Erfindung einzusetzende und Silber und Zinn und gegebenenfalls Kupfer und/oder Zink
enthaltende pulverförmige amalgamierbare Legierung *>a
kann auch weitere, hinsichtlich ihrer Eigenschaften unwesentliche Elemente oder Verunreinigungen enthalten.
Die Teilchengröße des eingesetzten Indiumpulvers soll eine solche sein, daß das Indium mit dem r>~>
Quecksilber während des Verreibens der Dentalmischung mit Quecksilber leicht reagiert und gelöst wird
noch bevor die übrigen Bestandteile der pulverförmigen
55 Dentalmischung in nennenswertem Ausmaß amalgamiert
werden. Die geringere Affinität der übrigen Bestandteile der pulverförmigen Dentalmischung zum
Quecksilber und deren geringere Amalgamiergeschwindigkeit hat zur Folge, daß sich bei niedrigeren Gehalten
des Amalgams an Quecksilber eine höhere Anfangsplastizität des Amalgams ergibt Die optimale Teilchengröße
des Indiumpulvers hängt zwar von der beim
Verreiben des Pulvers mit Quecksilber aufgewendeten Energie ab, jedoch zeigte sich, daß in den meisten Fällen
eine Teilchengröße unter etwa 74 μπι (—200 mesh)
ausreichend ist Indiumpulver kann aus aus Indium bestehenden Gießlingen nach irgendeinem der bekannten
Zerstäubungsverfahren hergestellt werden.
Es ist für die vorliegende Erfindung wesentlich, daß die pulverförmige Dentalmischung vor dem Zusetzen
des für das Amalgamieren erforderlichen Quecksilbers hergestellt wird, das das später aus dieser Dentalmischung
hergestellte Amalgam nur dann die erwähnten besseren Eigenschaften besitzt, wenn das Indium in der
pulverförmigen Dentalmischung als Mischungsbestandteil vorliegt. Es zeigte sich nämlich, daß kaum ein Effekt
oder gar kein brauchbarer Effekt erzielt wird, wenn das Indium in einer der in der Dentalmischung als
Bestandteil vorliegenden Legierungen als Legierungsbestandteil vorliege oder im zum Bereiten des
Amalgams durch Verreiben der Bestandteile verwendeten Quecksilber enthalten ist. Der Grund für dieses
Verhalten ist nicht zur Gänze geklärt, jedoch ist mit einiger Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß im ersten
der genannten Fälle während des Verreibens der Dentalmischung mit Quecksilber nur eine zum Erzielen
ausreichender Plastizität des Amalgams unzureichende Menge an Indium freigegeben wird und daß im zweiten
der genannten Fälle auch bei langer andauerndem Verreiben wegen der geringen Reaktionsfähigkeit des
Indiumamalgams die übrigen Bestandteile der Amalgammischung nur unzureichend ama'gamiert werden.
Es zeigte sich weiters, daß für die in erfindungsgemäße
Dentalmischungen einzubringend? Menge an Indium ein Optimalwert existiert, oberhalb desselben und
unterhalb desselben die Eigenschaften des schließlich hergestellten Amalgams etwas weniger zufriedenstellend
sind. Die optimale Menge an Indium kann in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Legierung,
der Teilchengröße und Teilchengrößenverteilung und der beim Verreiben aufgewendeten Energie
zwischen etwa 5 und etwa 15Gew.-°/o liegen und liegt
vorzugsweise in der Größenordnung von etwa IOGew.-°/o. Die Erhärtungsgeschwindigkeit des Amalgams,
gemessen durch die sich nach einer Stunde ei gebende Druckfestigkeit, nimmt zwar mit zunehmender
Menge an Indium ab, jedoch kann diesem Effekt bis zu einem gewissen Ausmaß dadurch entgegengewirkt
werden, daß die Mischungsbestandteile der Dentalmischung mit kleinerer Teilchengröße eingesetzt werden,
um die Amalgamiergeschwindigkeit zu erhöhen. Diese mit zunehmendem Indiumgehalt kleiner werdende
Erhärtungsgeschwindigkeit zeigt auch, daß für die Zwecke der vorliegenden Erfindung Quecksilver unbe=
dingt erforderlich ist. Würde kein Quecksilber eingesetzt werden, ergäben sich Erhärtungszeiten von
mehreren Tagen.
Die sich zum Zumischen von Indiumpulver zur Dentallegierung ergebenden besseren Eigenschaften
des aus der hierbei erhaltenen Dentalmischung hergestellten Amalgams zeigen sich in besonders augenfälliger
Weise bei Amalgamen vom Dispersionstyp, wie sie
in der US-PS 33 05 356 der Patentinhaberin beschrieben
sind. Es zeigte sich nämlich, daß wenn in der pulverförmigen Dentalmischung das Indium und die
disperse Phase innerhalb gewisser enger Konzentrationsgrenzen vorliegen und beim Verreiben von
Quecksilber mit der Dentalmischung die oben erwähnten kleinen Gewichtsverhältnisse von Quecksilber zu
Dentalmischung eingehalten werden, ein Amalgam mit ungewöhnlich hoher Druckfestigkeit und mit mittlerer
bis hoher Erhärtungsgeschwindigkeit erhalten wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Komponente (a) der Dentalmischung zusammengesetzt
aus
(i) etwa 50 bis etwa 95 Gew.-% einer etwa 75 Gew.-% Silber und etwa 25 Gew.-% Zinn enthaltenden
pulverförmigen amalgamierbaren Legierung, von welche bis zu etwa 8 Gew.-°/o durch bis zu etwa
6 Gew.-% Kupfer und bis zu etwa 2 Gew.-% Zink ersetzt sein können, und
(ii) etwa 5 bis etwa 50Gew.-% diskreten Teilchen
einer nicht-amalgamierbaren un-J zumindest
50 Gew.-°'o Silber enthaltenden Legierung, weiche eine von der chemischen Zusammensetzung der
amalgamierbaren Legierung verschiedene chemische Zusammensetzung besitzt und in einer Matrix
eines anschließend hergestellten Amalgams als disperse Phase vorliegt
Die Dentalmischung enthält vorzugsweise etwa 85 bis etwa 95 Gew.-% der Komponente (a) und etwa 5 bis
etwa 15 Gew.-% der Komponente (b).
Die nicht-amalgamierbare Legierung besteht vorzugsweise
aus einer eutektischen Silber-Kupfer-Legierung mit etwa 72 Gew.-% Silber und etwa 28 Gew.-%
Kupfer.
Gemäß einer speziellen Ausführungsform der Erfindung kann die Komponente (a) der Dentalmischung
eine noch andere Zusammensetzung haben. Dementsprechend enthält dann eine Indium enthaltende
pulverförmige Dentalmischung vom Dispersionstyp, welche beim Verreiben mit Quecksilber ein Verhältnis
von Quecksilber zu Dentalmischung von weniger als 1 : 1, vorzugsweise etwa 0,5 :1 bis etwa 0,75 : 1, benötigt,
und ein zum Herstellen von Zahnfüllungen beträchtlich verbesserter Druckfestigkeit geeignetes Amalgam liefert,
(a) etwa 45 bis 50Gew.-%, vorzugsweise etwa 48 Gew.-%, einer amalgamierbaren Legierung aus
etwa 75 Gew.-°/ii Silber und etwa 25 Gew.-% Zinn,
wobei bis zu 8 Gew.-% der Silber-Zinn-Legierung durch bis zu 6 Gew.-% Kupfer und bis zu 2 Gew.-%
Zink ersetzt sein kann,
(b) etwa 40 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise etwa 42 Gew.-'/o, einer zumindest 50 Gew.-°/o Silber
enthaltenden Silberlegierung vom Dispersionstyp und
(c) etwa 8 bis 12Gew.-%, vorzugsweise etwa IOGew.-% Indium.
Die amalgamierbare Legierung, die Silberlegierung vom Dispersionstyp und das Indium werden zweckmäßig
in Form von Pulvern mit einer Teilchengröße von weniger als 44 μπι ( — 325 mesh) eingesetzt und unter
gründlichem Vermischen zur pulverförmigen Dentalmischung verarbeilet. Die gemäß der Erfindung einsetzbare
Silberlegierung vom Dispersionstyp ist zweckmäßig eine 50Gew.-°/o oder mehr Silber enthaltende Legierung
und vorzugsweise eine Silber-Kupfer-Legierung mit einem Kupfergehalt von weniger als 50Gew.-%,
vorzugsweise 28 Gew.-%.
Die Erfindung wird im folgenden durch die Erfindung nicht einschränkende Ausführungsbeispiele näher erläutert
Die pulverförmigen Dentalmischungen wurden durch Vermischen von einer Teilchengröße von etwa
44 μπι besitzendem und im wesentlichen reinem Indiumpulver mit handelsüblichen Legierungspulvern
hergestellt, worauf die erhaltenen Dentalmischungen in
ίο üblicher Weise mit Quecksilber amalgamiert wurden.
Dieses Beispiel dient dazu zu bestimmen wie sich die Menge an im hergestellten Amalgam enthaltener
y2-Phase in Abhängigkeit von der eingesetzten Menge
an Indium und Quecksilber ändert Beim Herstellen der pulverförmigen Dentalmischungen wurde eine übliche
pulverförmige Silber-Zinn-Legierung verwendet wobei diese pulverförmige Legierung sowohl für kein Indium
enthaltende Dentalmischungei: als auch für Indium enthaltende Dentalmischungen verwendet wurde und
im letzteren Falle das Indium vor dem Verreiben mit Quecksilber mit dem Legierungspulver vermischt
wurde. Aus den verschiedenen Dentalmischungen wurden Amalgame durch Verreiben dieser Mischungen
mit Quecksilber während 20 Sekunden in einer Amalgamiereinrichtung niedrigen Energiebedarfs hergestellt,
worauf die Amalgame unter einem Druck von 700 kp/cm2 verdichtet und dann bei Raumtemperatur
JO 5 Tage gealtert wurden.
Von den verschiedenen Amalgamproben wurde unter Verwendung der Strahlung CuKa und unter Verwendung
eines Nickelfilters das Röntgenstrahlenbeugungsspektrum bestimmt. Die relativen Mengen an >>2-Phase
wurden aus den charakteristischen Reflexionen der (10,1)- und (00,l)-Ebenen des hexagonalen, dicht-gepackten
Metallgitters der -/2-Phase bestimmt. Das kein Indium enthaltende und unter Einhaltung eines Gewichtsverhältnisses
von Quecksilber zu Dentalmischung von 1,6 : 1 durch Verreiben der Bestandteile hergestellte
Amalgam enthielt die größte Menge an j>2-Phase, wobei
die Intensität der ^-Reflexion dieses Amalgam willkürlich gleich 100 gesetzt wurde und als Bezugsgröße für
die anderen Amalgame diente.
Proben Nr. | Indium | Gewichts | Relative |
in Gew.-% | verhältnis von | Menge | |
Quecksilber zu | an | ||
Dentalmischung | V2-Phase | ||
1 | 0 | 1,6: 1 | lOÜ |
2 | 0 | 1 : 1 | 50 |
3 | 5 | 0,75 : 1 | 30 |
4 | 1.0 | 1 : 1 | 70 |
5 | 10 | 0,75 : 1 | 30 |
6 | 10 | 0,5: 1 | 15 |
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß die Mengen an y2-Phase stark von der Menge an beim Amalgamieren
eingesetzten Quecksilbers abhängt und durch geeignete Mengen an Indium beträchtlich verringert oder
praktisch beseitigt werden kann und durch entsprechendes Verringern der Menge an eingesetztem Quecksilber
dieser Effekt noch verstärkt wird.
Dieses Beispiel dient dazu die Abhängigkeit der Druckfestigkeit des Amalgams nach 24 Stunden von der
Menge an Indium in der pulverförmigen Dentalmischung Testzustellen. Zu diesem Zwecke wurde eine
übliche pulverförmige Silber-Zinn-Legierung mit bis zu 20 Gew.-% Indiumpulver vermischt. Aus den so
erhaltenen pulverförmigen Dentalmischungen wurden durch Verreiben mit Quecksilber während 20 Sekunden
in einer Amalgamiereinrichtung geringen Energiebedarfs Amalgame hergestellt, die sodann unter einem
Druck von 700 kp/cm2 verdichtet und anschließend bei Raumtemperatur 24 Stunden gealtert wurden.
Proben Nr. | Indium | Gewichts | Druck |
in Gew.-% | verhältnis von | festigkeit | |
Quecksilber zu | nach 24 h | ||
Dentalmischung | in kp/cm' | ||
7 | 0 | 0,75 : I | 2933 |
8 | 5 | 0.75 : I | 4368 |
9 | 10 | 0.75 : I | 5040 |
10 | 15 | 0.75 : 1 | 4284 |
11 | 20 | 0,75 : 1 | 2618 |
Die oben angegebenen Rrgebnissc zeigen, daß die
Druckfestigkeiten erfindungsgemäßer Amalgame gegenüber handelsüblichen Amalgamen durch den Zusatz
von Indium und entsprechendes Verringern der Menge an Quecksilber um bis zu 30% höher liegen. Für die
gemäß diesem Beispiel unter Verwendung der erwähnten speziellen Legierung hergestellten pulverigen
Dentalmischungen ergibt sich die maximale Druckfestigkeit bei einem Gehalt der Dentalmischung an
Indium von etwa 10 Gew.-%.
Dieses Beispiel dient dazu festzustellen, welchen Einfluß Indium auf die Druckfestigkeit von Amalgamen
nach 24 Stunden ausübt, welche durch Vermischen einer von zwei handelsüblichen und mit A bzw. B bezeichneten
pulverförmigen Silber-Zinn-Legierungen mit In-
Dentalmischungen hergestellt wurden. Weiters werden in diesem Beispiel die aus den Legierungspulvern A und
B resultierenden Druckfestigkeiten der Amalgame miteinander verglichen. Die Amalgame wurden durch
Verreiben der pulverförmigen Dentalmischungen mit Quecksilber innerhalb 20 Sekunden in einer
Amalgamiereinrichtung niedrigen Energiebedarfs hergestellt, worauf die Amalgame bei einem Druck von
700 kp/cm: verdichtet und anschließend bei Raumtemperatur
24 Stunden gealtert wurden. Bei allen Proben wurde im vorliegenden Falle ein Gewichtsverhältnis
von Quecksilber zu Dentalmischung von 1 :1 eingehalten, was zur Folge hatte, daß beim Verdichten der
Amalgame beträchtliche Mengen an Quecksilber ausgepreßt wurden.
Proben Nr. | Indium | Druck | Nach |
in Gew.-% | festigkeit | 24 h | |
in kp/cm' | |||
A | B | ||
12 | 5 | 4200 | 4235 |
13 | 10 | 4396 | 4655 |
14 | 15 | 4298 | 4739 |
15 | 20 | 4004 | 4788 |
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß die im Hinblick auf die Druckfestigkeit optimale Menge an Indium von der
Art der in der Dentalmischung vorliegenden Silber-Zinn-Legiemng abhängt. Für die pulverförmige Legierung
A liegt der optimale Gehalt an Indium bei IOGew.-%, wogegen bei der Legierung B die
Druckfestigkeit selbst bis zu einem Indiumgehalt von 20 Gew.-% noch ansteigt. Dieser Unterschied mag auf
die Unterschiede in der Zusammensetzung und/oder der Teilchengröße bzw. der Teilchengrößenverteilung der
beiden handelsüblichen Legierungspulver zurückzuführen sein.
Dieses Beispiel dient dazu festzustellen, welchen Einfluß ein Zusatz von Indium auf die nach 24 Stunden
feststellbare Druckfestigkeit von Dentalfüllungen aus Amalgamen vom Dispersionstyp, beispielsweise solchen
gemäß der US-PS 33 05 356 der Patentinhaberin, ausübt. Die pulverförmigen Dentalmischungen wurden
durch Zusetzen von Indiumpulver zu einer pulverförmigen Legierung vom Dispersionstyp, u. zw. einer
hauptsächlich aus einer Mischung einer puKcrförmigen
Silber-Zinn-Legierung mit einer pulverförmigen Silber-Kupfer-Legierung
vom Dispersionstyp mit einem Gehalt von elwa 72 Gew.-% Silber und etwa
28 Gew.-% Kupfer, hergestellt. Die Amalgamproben wurden duich Verreiben der pulverförmigen Metallmischungen
mit Quecksilber innerhalb 10 Sekunden in einer Amalgamiereinrichtung hohen Energiebedarfs
hergestellt, worauf die Amalgame mit einem Druck von 700 kp/cm: verdichtet und 24 Stunden bei Raumtemperatur
gealtert wurden.
Proben Nr. | Indium | Gewichts- | Druck |
in Gew-% | verhältnis von | festigkeit | |
Quecksilber zu | nach | ||
Dentalmischung | 24 Stunden | ||
in kp/cm: | |||
IA | η | 1 . 1 | |
17 | 5 | 0,75:1 | 4256 |
18 | 10 | 0.75: 1 | 4403 |
Die oben angegebenen Ergebnisse zeigen, daß die Druckfestigkeit von Dentalfüllungen aus Amalgamen
vom Dispersionstyp durch Einbauen von Indium in das Amalgam in den angegebenen Mengen unter entsprechenden
Verringern der beim Amalgamieren erforderlichen Menge an Quecksilber um etwa 20% verringert
werden kann.
Das in der US-PS 33 05 356 angegebene Amalgam vom Dispersionstyp kann aus einer pulverförmigen
Dentallegierung hergestellt werden, welche
(a) etwa 50 bis etwa 95 Gew.-% einer pulverförmigen amalgamierbaren Legierung aus im wesentlichen
75 Gew.-% Silber und 25 Gew.-% Zinn, in welcher bis zu 8 Gew.-°/o der Silber-Zinn-Legierung durch
bis zu 6 Gew.-% Kupfer und bis zu 2 Gew.-% Zink ersetzt sein können, und
(b) etwa 5 bis etwa 50 Gew.-% diskreter Teilchen einer im wesentlichen nicht amalgamierbaren Legierung
mit einem Gehalt von zumindest 50Gew.-% an Silber
enthält, wobei die im wesentlichen nicht-amalgamierbare
Legierung eine sich von der Zusammensetzung einer
ίο
amalgamierbaren Legierung beträchtlich unterscheidende Zusammensetzung besitzt und im erhärteten
Amalgam in Form im wesentlichen intakter diskreter Teilchen als disperse Phase vorliegt.
Dieses Beispiel dient dazu die Abhängigkeit der Druckfestigkeit eines Amalgams vom Dispersionstyp
von der Menge an disperser Phase bei konstantem Indiumgehalt festzustellen. Die pulverförmigen Dentalmischungen
wurden durch Zusetzen von IOGew.% Indiumpulver zu einem Legierungspulver vom Dispersionstyp,
u. /w. einer Mischung aus einer Silber-Zinnl.cgicrung
und verschiedenen Mengen einer pulverförmigen Legierung vom Dispersionstyp mit einem
Silbergehalt von etwa 72 Gew.-% und einem Kupfergehalt von etwa 28 Gew.-°/o und einer Teilchengröße von
weniger als 37 μηι (-400 mesh), hergestellt. Die
Amalgamproben wurden durch Verreiben der pulverförmigen Dentalmischungen während 12,5 Sekunden in
einer Amalgamiereinrichtung hohen Energiebedarfs hergestellt, worauf die Amalgame bei einem Druck von
700 kp/cm- verdichtet und bei Raumtemperatur I Stunde bzw. 24 Stunden gealtert wurden. Das
Gewichtsverhältnis von Quecksilber zu Dentalmischung betrug beim Herstellen der Amalgame durch Verreiben
beträgt. Im Vergleich zum kein Indium enthaltenden Amalgam (Probe Nr. !6) besitzt das Amalgam der Probe
Nr. 20 eine um etwa 55% höhere Druckfestigkeit. Die Druckfestigkeit nach einer Zeit von 1 Stunde deutet
■> auch auf eine relativ große Erhärtungsgeschwindigkeit
hin.
ίο während des Erhärtens des Amalgams auftretende
Dimensionsänderungen zu bestimmen. Hierbei wurden zwei handelsübliche Legierungen u. zw. eine der gemäß
den Beispielen I, 2 und 3 verwendeten Legierungen ähnlich übliche Silber-Zinn-Legierung (A) und eine der
i) gemäß Beispiel 4 verwendeten Legierung vom Dispersionstyp
ähnliche Legierung (B), eingesetzt. Durch Vermischen einer jeden dieser Legierungen mit
Indiumpulver die Proben 23 und 25 der folgenden Tabelle hergestellt. Die einzelnen Amalgamproben
.'ο wurden durch Verreiben der Legierungspulver mit
Indiumpulver und Quecksilber während 10 Sekunden in einer Amalgamiervorrichtung hohen Energiebedarfs
hergestellt, worauf die erhaltenen Amalgame bei einem Druck von 700 kp/cm2 verdichtet wurden. Die Dimen-
2'. sionsänderungen wurden nach der ADA-Spezifikation
4.3.4 bestimmt.
der Bestandteile in jedem Falle 0.75 : 1. | Indium | Legierung | Druckfestigkeit nach | 24 Stunden | Proben | Dentalmischung | Gewichtsver | Dimensions |
in Gew.-% | vom Di | I Stunde | kp/cm" | in Nr | bzw. Legierung | hältnis von | änderung in | |
spersionstyp in Gcw.-% |
kp/cm" | Quecksilber | % nach 24 h | |||||
4403 | zu Dental | |||||||
Pioben | 10 | 33 | 1365 | 5 "/54 | mischung | |||
Nr. | 10 | 42 | 1792 | 4375 | f. 22 | Λ | 1:1 | -0,03 |
10 | 50 | 1470 | 23 | A+ 10% Indium | 0,75: 1 | -0,02 | ||
24 | B | 1:1 | 0,00 | |||||
19 | 25 | B+ 10% Indium | 0,75: I | +0,003 | ||||
20 | ||||||||
21 | ||||||||
Die obigen Ergebnisse zeigen, das bei einem Gehalt der pulverförmigen Dentalmischungen an Indium von
etwa i0 Gew.-"/o die opiimaie fvienge an pulverförmiger
Legierung vom Dispersionstyp (disperse Phase im Amalgam) in der Dentalmischung etwa 42 Gew.-%
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß durch Einbaue.-! von Indium in ein Amalgam die Konlraktion des
Amalgams während des Erhärtens verringert uüci
während des Erhärtens des Amalgams eine geringfügige Volumensvergrößerung erzielt werden konnte.
Claims (4)
1. Pulverförmige Dentalmischung, welche mit
Quecksilber zu einem Zahnamalgam verarbeitbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie
a) etwa 70 bis 99,5 Gew.-% einer pulverförmigen amalgamierbaren Legierung, welche etwa
75Gew.-% Silber und etwa 25Gew.-% Zinn
enthält und in welcher bis zu etwa 8 Gew.-% der Silber-Zinn-Legierung durch bis zu
6 Gew-% Kupfer und bis zu 2 Gew.-% Zink ersetzt sein kann, und
b) etwa 0,5 bis etwa 30 Gew.-% pulverförmiges unlegiertes Indium
enthält
2. Dentalmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (a) aus
(i) etwa 50 bis etwa 95Gew.-% einer etwa 75Gew.-% Silber und etwa 25Gew.-% Zinn
enthaltenden pulverförmigen amalgamierbaren Legierung, von welcher bis zu etwa 8 Gew.-%
durch bis zu etwa 6 Gew.-% Kupfer und bis zu etwa 2 Gew.-% Zink ersetzt sein können, und
(ii) etwa 5 bis etwa 50 Gew.-% diskreten Teilchen
einer nichtamalgamierbaren und zumindest 50Gew.-% Silber enthaltenden Legierung,
welche eine von der chemischen Zusammensetzung der amalgamierbaren Legierung verschiedene chemische Zusammensetzung besitzt und
in einer Matrix eines anschließend hergestellten Amalgams als disperse Phase vorliegt,
zusammengesetzt ist.
3. Dentalmischung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa 85 bis etwa
95 Gew.-% Komponente (a) und etwa 5 bis etwa Ί 5 Gew.-% Komponente (b) enthält.
4. Dentalmischung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die nicht-amalgamierbare Legierung aus einer eutektischen Silber-Kupfer-Legierung mit etwa 72 Gew.-% Silber und etwa
28 Gew.-o/o Kupfer besteht.
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