-
Werkzeug zum Schneiden von Schiefer oder ähnlichem zerbrechlichem,
plattenförmigem Material Die Erfindung betrittt eine Vorrichtung zum Schneiden von
Schiefer und ähnlichem plattenförmigem .Material, wie etwa Asbest-, Zement- oder
anderen Platten aus verhältnismäßig leicht zerbrechlichem Stoff, wofür in der Beschreibung
stets Schiefer gesagt sein soll. Die Erfindung besteht darin, daß ein @`'erkzeug
von verhältnismäßig einfacher Art und gedrängter Gestalt geschaffen wird, das entweder
als Werkbankwerkzeug oder als Handwerkzeug Verwendung finden känn, und mit dem Schiefer
schnell und verhältnismäßig sauber geschnitten werden kann, und welches keinen hohen
Grad von Geschicklichkeit des Arbeiters erfordert.
-
Das Werkzeug zum Schneiden von Schiefer und ähnlichen zerbrechlichen
Platten besteht gemäß der Erfindung aus zwei Backen, von denen die eine aus zwei
parallelen Platten zusammengesetzt ist, die im Abstand voneinanderstehen und wirksame
Kanten haben, die in einer einzigen Ebene liegen, auf denen die zu schneidende Schieferplatte
aufruht, während die andere Backe als ein Schneidblatt ausgeführt ist, welches relativ
zu der aus zwei Platten bestehenden Backe bewegbar ist und eine wirksame Kante besitzt,
die in bezug auf die genannte Bewegung so angeordnet und gestaltet ist, das während
jedes Schneidhubes -die wirksame Kante des Blattes schrittweise durch die Ebene
hindurchgeht, in welcher die wirksamen Kanten der anderen Backe liegen, wobei die
wirksame Fläche des Schneidblattes wenigstens die volle Breite des Blattes hat und
scharfe parallele Kanten besitzt, welche im Abstand von den Flächen der beiden die
andere Backe bildenden Platten stehen.
-
Zwei Ausführungsformen der Erfindung sind beispielsweise
in
der Zeichnung dargestellt, und zwar ist Fig. i eine Seitenansicht der einen Ausführungsform
mit geöffneten Backen; Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht derselben Ausführungsform
mit geschlossenen Backen; Fig. 3 ist eine Vorderansicht gemäß Fig. 2; Fig. .4 zeigt
eine Ansicht von oben, und Fig. 5 ist ein vergrößerter Schnitt nach der Linie 5-5
der Fig.2; Fig. 6 ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 7 ist die zugehörige Ansicht von oben, und Fig. 8 ist ein Schnitt nach der
Linie 8-8 der Fig. 6.
-
Bei der Ausführungsform nach den Fig. i bis 5 besteht die Vorrichtung
aus zwei Backen, von denen die eine, die hier die Zweiplattenbacke genannt werden
soll, aus zwei im Abstand nebeneinanderliegenden Platten A und :91 besteht, die
durch Umbiegen eines einzigen geeignet gestalteten Stückes von Blech um 36o° hergestellt
sind, wie bei A2 der Fig. 5 gezeigt ist; das Blech ist außerdem noch so gestaltet,
daß ein Handgriff A3 entsteht, der mit den Platten A und A1 aus einem Stück besteht.
Die beiden Platten A und 41 sind mit geraden Auflagekanten As versehen, die in derselben
Ebene rechtwinklig zu den Ebenen der Platten liegen, und die Teile der beiden Platten
A und A1, die am weitesten von der Umbiegung A2 entfernt liegen, sind durch einen
Niet und ein Abstandsstück miteinander verbunden, wie bei A4 gezeigt. An den Handgriff
A3 ist ein Anschlagglied AS angenietet, das verhindern soll, daß die Hand des Arbeiters
unter gewissen Bedingungen über den Handgriff gleitet.
-
Die andere Backe besteht aus einer einzigen Platte B und bildet ein
Blatt, welches zwischen den beiden Platten A und A1 liegt und mit diesen durch den
Bolzen C verbunden ist, wobei Abstandsstücke D zwischen jeder Seite der Platte
B und d°r anliegenden Platte A oder A1 vorgesehen sind, so daß die Platte
B parallel und im Abstand von den Platten A und A1 gehalten wird. Die Dicke der
Platte kann verschieden sein, aber sie kann für ein Werkzeug zum Schneiden von gewöhnlichen
Dachschieferplatten eine Dicke von ungefähr 3,2 mm haben, wobei dann die Dicke der
Platte B beispielsweise zwischen 2,5 mm und 5 mm liegt. Die Seiten der Platte B
liegen etwa 2,5 mm bis 3,7 mm von den Platten A und A1 entfernt, und die Dicke dieser
Platte beträgt beispielsweise 1,2 mm bis 3,7 mm oder mehr.
-
Wie dargestellt, ist der obere Teil der Platte B, welcher das Blatt
darstellt, so ausgebildet, daß er eine konvex gekrümmte, wirksame Kante BI hat,
die so geformt ist, daß, wenn die beiden Backen relativ zueinander von der Stellung
nach Fig. i in die geschlossene Stellung nach Fig.2 gebracht werden, diese konvex
gekrümmte Kante allmählich durch die Ebene A6 hindurchgeht, in welcher die Auflageflächen
der Platten A und A1 liegen.
-
Die gekrümmte Kante B1 ist so breit wie das Blatt und ist scharfkantig.
Die Platte B, welche die eine lacke darstellt, ist, etwa durch Schweißen, Löten
o. dgl., mit einem Handgriff B' verbunden, der gleichfalls durch Biegen eines Blechstreifens
um 36o° gebildet ist, und das untere Ende dieses Handgriffes trägt einen schwenkbaren
Drahtbügel D, welcher den anderen Handgriff A3, wie in Fig. 2 gezeigt, so umfassen
kann, daß er die Backen in ihrer Schlußlage hält, während oben der Zusammenhalt
durch die Abstandsstücke D erreicht wird.
-
Eine Feder F bekannter Gestaltung umgibt einen Zapfen F1 in dem Handgriff
.43 und drückt mit ihren Enden auf die Platte B und auf den Teil A= des Handgriffes
A3, so daß stets das Bestreben besteht, die Backen in ihre offene Lage zu bringen,
während die Platte B mit einer Ausklinkung B3 versehen ist, die mit dem oberen Ende
des Teiles A2 des Handgriffes A3 zusammenstößt, um das Öffnen der Backen zu begrenzen,
wie sich aus Fig. i ergibt.
-
Wenn ein Stück Schiefer oder ähnliches Material zu schneiden ist,
wird das Werkzeug in offener Stellung so an das Werkstück herangebracht oder dieses
an jenes, daß eine Kante der Schieferplatte da, wo der Schlitz anfangen soll, auf
den flachen Flächen As der Platten A, A1 aufruht. Das Blatt B wird dann in die Schlußstellung
gebracht, wodurch ein Schlitz in den Schiefer geschnitten wird, der annähernd die
Breite der Platte B hat. Die Backen werden dann durch die Feder wieder geöffnet,
und das Werkzeug wird weiter in den Schlitz hineingeschoben, worauf sich die Backen
wieder schließen und so fort, bis ein Schlitz von gewünschter Tiefe geschnitten
oder ein bestimmtes Stück Schiefer von dem Rest der Platte abgeschnitten ist. Es
stellt sich dabei 'heraus, daß die obere Kante des Schlitzes annähernd die Breite
des Blattes B hat, während die untere Kante annähernd die Breite des Zwischenraumes
zwischen den inneren Flächen der Platten A und A1 hat, so daß die Kanten der Schieferplatte
an dem Schlitz im allgemeinen abgeschrägt erscheinen.
-
Bei der Ausführungsform nach den Fig.6, 7 und 8 hat das Werkzeug einen
Fuß G, der an einem Träger, etwa auf einer Werkbank, durch Schrauben G1, die durch
entsprechende Löcher hindurchgehen, gehalten wird, wobei die Grundplatte G Seitenteile
G2 besitzt, die oben in zwei parallel zueinander und im Abstand voneinander stehende
plattenartige Teile G3 endigen, deren obere Kanten G4 in derselben Ebene liegen,
und zwar rechtwinklig zu den Ebenen der beiden Teile.
-
Drehbar um einen Zapfen H liegt zwischen den plattenartigen Teilen
G3, die die eine Backe des Werkzeuges bilden, ein Glied, das die andere Backe bildet
und aus einem plattenförmigen Teil Hl besteht, welcher etwas schmäler als der Zwischenraum
zwischen den Teilen G3 ist und der eine konvex gekrümmte Kante H2 und einen Handgriff
teil hat, der mit dem Blatteil aus einem Stück besteht und den das Blatt tragenden
Teil H3 und eine Tülle H4 besitzt, in welcher ein Handgriff I befestigt werden kann.
-
Der Teil H3 ist nur wenig schmäler als der
Zwischenraum
zwisclieii den plattenartigen Teilen Gi und bildet denjenigen Teil. durch welchen
der Zapfen H hindurchgeht. so daß der schmälere TeilIll parallel und ann:iliernd
in gleicher Entfernung von den Flächen der Teile G3 gehalten wird.
-
Wie insbesondere aus Fig.6 ersichtlich ist, sind der blattförmige
Teil IIl und seine konvex gekrümmte Kante H= so ausgeführt, daß durch Schwingen
der Teile Hl, 1I'', H3, H4 aus der Stellung, die in Fig. 6 durch voll ausgezeichnete
Linien dargestellt ist, in die Stellung, die in strichpunktierten Linien dargestellt
ist, die gekrümmte Kante 112 allmählich durch die Ebene der Flächen G4 der plattenartigen
Teile G3 geführt wird.
-
Die wirksame Fläche H= des Blattes hat scharfe parallele Kanten und
kann bei einem besonderen Beispiel etwa zwischen 2.3 und #3 nim breit sein, und
jede ihrer Kanten liegt von den plattenförmigen Teilen G3 ]in Abstand von 1,2 bis
3,7 inm.
-
Bei der Benutzung des `Werl<zetiges wird eine zu schneidende Schieferplatte
o. dgl. mit derjenigen Kante, bei der der Schnitt anfangen soll. auf die Flächen
G4 gelegt, während (las Blatt HI sich in der voll ausgezeichneten Lage nach Fig.
6 befindet. Der Handgriff J wird dann nach unten gedrückt, so daß die wirksame Kante
H= des Blattes allmählich durch die Ebene der Flächen G4 hindurchgeht und einen
Schlitz in die Schieferplatte einschneidet. Der Griff J wird dann wieder gehoben
und der Schiefer nach vorn geschoben, so claß das Blatt HI in dem Schlitz liegt
und die Kante H'= gegen das Ende de: Schlitzes stößt. Der flanclgritt J wird dann
wieder nach unten gedrückt, so daß der Schlitz verlängert wird, und dieser Vorgang
wird so lange wiederholt, bis die gewünschte Länge des Schlitzes eingeschnitten
oder (las entsprechende Stück der Schieferplatte vollständig abgeschnitten ist.
-
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist die Grundplatte G vorn mit
einem Vorsprung K versehen, in welchem sich ein Loch Kl befindet, während der Teil
H4 einen Dorn K= trägt, welcher, wenn der Handgriff J so weit wie möglich nach unten
gedrückt wird, in das Loch KI eintritt. Der Dorn K= ist vorn zugespitzt und hat
einen beträchtlich geringeren Durchmesser als das Loch KI: der Durchmesser des Dornes
kann beispielsweise etwa 5 mm sein, während der Durchmesser des Loches ungefähr
8,7 bis io min beträgt. Auf diese Weise kann man, wenn man eine Schieferplatte auf
die obere Fläche des Vorsprunges K auflegt und den Handgriff J nach unten bewegt,
ein Loch in die Schieferplatte eindrücken, und zwar in der Nähe ihres Randes, um
einen Nagel o. dgl. zum Aufhängen der Platte durchzuschlagen.
-
Bei jeder der beiden Ausführungsformen kann das Blatt B bzw. Hl leicht
abgeschrägt sein, so daß der Teil des Blattes, welcher am Anfang des
Schneidhubes wirksam ist. etwas schmäler als der |
am Ende des Schneidhubes zur Wirkung kommende |
Teil ist. wobei der Unterschied in der Breite bei- |
spielsweise o,-1 min beträgt. |
So ist es ersichtlich, daß der Teil des Blattes, |
der in einen schon vor (lern nächsten Schneidhub |
eingeschnittenen Schlitz bewegt "wird. ein wellig |
enger als der Teil des Schlitzes ist, in welchen er |
sich hineinbewegt, wodurch das Fortschreiten des |
1@'er'kzetiges in dem Schlitz erleichtert wird. |
Das Blatt kann auch derart abgeschrägt sein, |
daß die Schneidkante ein wenig breiter als der da- |
liiiiterlicgende Teil ist. |