DE803836C - Verfahren zur Herstellung von Huminsaeuregemischen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Huminsaeuregemischen

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DE803836C
DE803836C DEP16957A DEP0016957A DE803836C DE 803836 C DE803836 C DE 803836C DE P16957 A DEP16957 A DE P16957A DE P0016957 A DEP0016957 A DE P0016957A DE 803836 C DE803836 C DE 803836C
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DE
Germany
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humic acid
production
acid mixtures
humic acids
bases
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Expired
Application number
DEP16957A
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English (en)
Inventor
Dr Otto Grosskinsky
Bernhard Juettner
Dr Wilfried Lange
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Bergwerksverband GmbH
Original Assignee
Bergwerksverband GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08HDERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08H99/00Subject matter not provided for in other groups of this subclass, e.g. flours, kernels
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Huminsäuregemischen Es ist bekannt, daß man fossile oder rezente Pflanzenstoffe, wie z. B. Steinkohle, in Gegenwart von Alkalien durch Druckoxydation mit Luft in huminsäureartige Substanzen, sog. regenerierte Huminsäuren, überführen kann. Die so gewonnenen Produkte wurden zu mannigfachen Zwecken verwendet, versuchsweise auch als Düngemittel. Ihre Herstellung war jedoch nicht wirtschaftlich, zumal die Güte der Erzeugnisse zu wünschen übrig ließ.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese sog. regenerierten Huminsäuren dadurch erhalten kann, daß man die Ausgangsmaterialien, am besten als Feinkohle, zunächst einer Oxydation im sauerstoffhaltigen Gasstrom bei erhöhter Temperatur unterwirft, bis ein Löslichkeitsmaximum erreicht ist. Wenn man dieses Oxydationsprodukt dann bei Zimmertemperatur oder mäßig erhöhter Temperatur mit Basen behandelt, gehen die; entstandenen Oxydationsprodukte in Lösung, so daß sie bequem vom Unlöslichen und den Aschebestandteilen abgetrennt werden können.
  • Als Ausgangsmaterialien für den Prozeß kommen Steinkohle, Braunkohle, Torf, Holz u. dgl. in Frage, auch Peche, Asphalte usw. verschiedener Herkunft können verwendet werden. Es ist dabei zweckmäßig, die Materialien in gepulvertem Zustand anzuwenden, da in dieser Form die Reaktion mit Sauerstoff besonders leicht eintritt.
  • Bei der Behandlung sind Temperaturen von etwa i 5o bis 3oo° angemessen, doch können auch Temperaturen darüber und darunter angewandt werden, wenn man dafür sorgt, daß bei der Behandlung der Zündpunkt nicht überschritten wird. Mit besonderem Vorteii erreicht man dies durch Anwendung sauerstoffarmer Luft oder durch Zugabe von Inertgasen.
  • Die Qualität der Kohlesorten spielt selbstverständlich bei diesem Prozeß eine große Rolle. So werden z. B. junge Steinkohlen verhältnismäßig schnell anoxydiert, während Magerkohlen erheblich längere Zeit brauchen, bis sie einigermaßen durchoxydiert sind. Die besten Ergebnisse bezüglich der Löslichkeit erhält man bei Kohlen mit verhältnismäßig viel flüchtigen Bestandteilen, wobei man nach einigen Stunden je nach der Temperatur ein Maximum an Alkalilöslichkeit erreicht, welche anzeigt, daß die größtmögliche Anreicherung an löslichen Stoffen in den Kohleteilchen erreicht ist. 11ierbei ist zu beachten, daß der -Aschegehalt des Ausgangsmaterials einen entscheidenden Einfluß auf den Gehalt an löslichen Stoffen hat, denn die Asche und gewisse Alkalien, die in ihr enthalten sind, bedingen eine erhebliche Abspaltung von Kohlensäure, wodurch unter Umständen die Löslichkeit der Oxydationsprodukte beträchtlich zurückgehen känn. In jedem Fall ist die maximale Löslichkeit der Oxydationsprodukte zu bestimmen. Einen guten Anhaltspunkt hierfür bildet die Gewichtszunahme der Kohle während der Oxydation; das Gewicht erreicht ein Maximum und fällt dann infolge zunehmender Abspaltung von Kohlensäure und Wasser wieder ab. Bei Fettkohlen z. B. liegt das Maximum an Alkalilöslichem in der Nähe des -laximalgewichts. Die Oxydationstemperatur beträgt bei diesen Kohlen etwa 225°. Anthrazite und Magerkohlen ergeben erheblich geringere Ausbeuten und sind daher für den vorliegenden Zweck weniger geeignet.
  • Die durch Oxydation erhaltene schwarze Masse wird zur Gewinnung der reinen Huminsäuren mit Basen wie Natronlauge, Kaliumcarbonat, Ammoniak u. dgl. verrührt und. gegebenenfalls erwärmt, wobei die regenerierten Huminsäuren in Lösung gehen. Zu bemerken ist, daß Ammoniak nicht in der Lage ist, alle Huminsäuren zu lösen, im Gegensatz zu den anderen genannten Basen. Von besonderer Bedeutung für den Düngemittelwert der fertigen Huminsäuregemische ist die Verwendung von solchen Basen, die selbst Düngemittelwert haben. Hierfür kommen insbesondere Kalkmilch oder Kalilauge in Frage.
  • Durch einfache Filtration kann man dann die Humate von den unlöslichen Asche- und Kohleanteilen trennen und für sich verwenden, oder man kann durch Fällen der Humate mit Säuren die reinen Huminsäuren gewinnen. Diese zeichnen sich besonders dadurch aus, daß sie außerordentlich hydrophil sind und selbst bei hohen Außentemperaturen niemals unter 20% Wassergehalt zu bringen sind. Dieselbe Eigenschaft haben auch schon die nicht von der Asche abgetrennten Huminsäuren, so daß man sowohl diese als auch die reinen Huminsäuren mit Vorteil zur Steuerung des Wasserhaushaltes landwirtschaftlichbenutzterBöden verwenden kann. Zweckmäßig werden dabei die Huminsäuren mit Ammoniak, Kali oder Kalk abgesättigt oder auch die gereinigten Huminsäuren verwendet. Die Absättigung kann man dabei so abstimmen, daß die erhaltenen Endprodukte den für den jeweiligen Düngezweck erforderlichen Säuregrad aufweisen. In jedem Fall erfüllen diese Produkte dann neben der verbesserten Wasserhaltung des Bodens noch eine , zusätzliche Funktion als Kohlenstoff- und Rasendüngemittel. Im Falle, der Verwendung von Ammoniumhumat ersetzt man die bisher vielfach verwendeten Sulfate durch dje wertvolle organische Düngerkomponente.
  • Im Prinzip gleichartige Ergebnisse werden bei der Verarbeitung.von,Braunkohle undTorf erhalten, wobei aber die Oxydation wegen der leichteren Entzündlichkeit dieser Stoffe besonders vorsichtig gehandhabt werden muß. Grundsätzlich lassen sich jedoch auch diese Stoffe in der beschriebenen Weise verwenden. Beispiel i i kg einer Feinkohle mit 40% flüchtigen Bestandteilen wurde im langsamen Luftstrom, der 4% Sauerstoff enthielt, innerhalb 3 Stunden auf 200° aufgeheizt und 24 Stunden bei dieser Temperatur belassen. Danach hatte die Kohle ihr Gewichtsmaximum erreicht. Es wurde nun so lange auf 225° weiter erhitzt, bis die Kohle ihr altes Gewicht wieder erreicht hatte (12 Stunden). Anschließend wurde sie mit konzentrierter Sodalösung ausgekocht, danach abgenutscht und mit Wasser gewaschen. Das Filtrat klärte sich zunächst auf, um anschließend infolge Auflösung von Kolloidanteilen wieder eine Farbvertiefung zu erfahren. Es wurde bis zum bleibenden farblosen Ablauf gewaschen. Nach Einengen wurde das Filtrat mit Schwefelsäure versetzt, das ausgefallene Huminsäuregemisch in einer Filterpresse abgetrennt und gewaschen. Das erhaltene Produkt (65o g Trockensubstanz) hatte nach 14tägigem Aufbewahren bei 30° im Trockenschrank noch einen Wassergehalt von 19%. Das Produkt behielt diese Eigenschaft auch bei, wenn es mit Ammoniak neutralisiert und nach 4wöchigem Lagern wieder in Huminsäuren übergeführt wurde.
  • Beispiel e i kg Feinkohle mit 20% flüchtigen Bestandteilen wurde gemäß dem Verfahren nach Beispiel i mit Luft' oxydiert. Bei 215° war die maximale Gewichtszunahme erreicht. Die Kohle wurde mit 2 n-Natronlauge ausgekocht, vom Unlöslichen abfiltriert, ausgewaschen, mit Salzsäure gefällt und das Huminsäuregemisch wie im Beispiel 1 isoliert. Die gewonnenen 720 g Trockensubstanz wurden 3 Monate bei 25° im Trockenschrank aufbewahrt. Sie wiesen danach noch I50% ihres Eigengewichtes an Wasser auf. Die Substanz wurde mit wässerigem Ammoniak eingedampft und erfuhr dadurch eine Gewichtszunahme von 16%. Sie erwies sich als ausgezeichneter Wasserhalter sowie Kohlenstoff-und Stickstoffdünger. Beispiel 3 io kg Fettfeinkohle mit 27 % flüchtigen Bestandteilen wurden 24 Stunden bei 23o° mit Luft oxydiert, anschließend 4 Stunden mit Kalkbrühe gekocht und mit zusätzlichenMengen Huminsäuren neutralisiert. Das Produkt (Ausbeute 14 kg) eignet sich vorzüglich als Düngemittel für saure Böden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Huminsäuregemischen aus rezenten oder fossilen 'Pflanzenstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ausgangsstoffe, zweckmäßig in zerkleinertem Zustand, bei erhöhter Temperatur mit Luft oder anderen sauerstoffhaltigen Gasen behandelt, bis ihr Gewicht an löslichen Verbindungen ein Maximum erreicht hat, und hierauf das Oxydationsprodukt bei Zimmertemperatur oder mäßig erhöhter Temperatur mit Basen auszieht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Behandlung des Oxydationsproduktes mit Basen die Flüssigkeit vom Unlöslichen trennt und die Huminsäuren durch Ansäuern ausfällt und isoliert.
DEP16957A 1948-10-05 1948-10-05 Verfahren zur Herstellung von Huminsaeuregemischen Expired DE803836C (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE898307C (de) * 1951-05-01 1953-11-30 Hanns Dr Poschenrieder Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln
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