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Höhenverstellbarer Stuhl Die Erfindung bezieht sich auf einen höhenverstellbaren
Stuhl, z. B. für Friseure, Zahnärzte und Ärzte, mit ölpumpenantrieb und dreh- und
feststellbarem Sitz. Bei bekannten Bauarten waren für den Betrieb der Ölpumpe zwei
Hebel vorgesehen, nämlich ein Fußhebel zum Antrieb der Pumpe beim Höherstellen des
Stuhles und ein Fußtritt zum Auslösen des ölablaßventils beim Senken des Stuhles.
Für das Feststellen des drehbaren Sitzes in der gewünschten Winkellage war ein besonderer
Handhebel vorgesehen. Im ganzen waren also drei Betätigungsglieder vorhanden. Demgegenüber
besteht die Erfindung zunächst darin, daß ein und dasselbe Betätigungsglied, vorzugsweise
ein Fußhebel, für das Feststellen des Sitzes gegen Drehung und für das Auslösen
des Olablaßventils vorgesehen ist. Zusammen mit einem zum Antrieb der Ölpumpe beim
Höherstellen des Stuhles dienenden Fußhebel sind also nur zwei statt der bisherigen
drei Betätigungsglieder vorhanden.
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Bei einer Ausführungsform ist das Betätigungsglied in einer Ebene
beweglich, und seinem Hub sind stufenweise nacheinander das Lösen der Feststellvorrichtung
und das Öffnen des Olablaßventils zugeordnet. Zweckmäßig ist eine Feststellvorrichtung
gegen Drehen des Sitzes verwendet, die das Höherstellen des Sitzes zuläßt, ohne
vorher besonders gelöst zu werden. Vorzugsweise ist die Feststellvorrichtung als
Klemmvorrichtung ausgebildet.
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Die Erfindung besteht weiter darin, daß, vorzugsweise außer der Ventilfeder
des Ölablaßventils, ein zusätzlich zu überwindender Widerstand, z. B. eine Feder,
angebracht ist, der vor Öffnen des Ventils mit dem Fußhebel überwunden werden muß,
derart,
daß nach Lösen der Klemmung ein vermehrter \\'iderstand
(Druckpunkt) auftritt, bevor das Öffnen des Ablaßventils erfolgt. Hierdurch wird
vermieden, daß durch zu tiefes Niedertreten des Fußhebels versehentlich das Ablaßventil
geöffnet wird, wenn nur beabsichtigt war, die Drehfeststellung zu lösen.
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Weitere neue und fortschrittliche Merkmale von erfinderischer Bedeutung
ergeben sich. aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung und den Unteransprüchen. In der Zeichnung stellen dar: Fig. i
den Unterteil eines gemäß der Erfindung ausgebildeten Stuhles teils in Seitenansicht,
teils im Schnitt, und Fig. 2 eine zugehörige Teildraufsicht, wobei die oberen verdeckenden
Teile weggeschnitten sind. Bei dem gezeichneten Beispiel ist in einem Fuß i des
Stuhles eine Führungshülse 2 drehbar und verschiebbar geführt. Die Hülse 2 ist an
einer Tragplatte 3 befestigt, z. B. an der Stelle 4 mit ihr verschraubt. Mit der
Tragplatte 3 ist ein Sitzrahmen 5 z. B. durch Schrauben 6 verbunden. In die Tragplatte
ist eine Lagerkappe 7 eingesetzt, die auf einem mit dem Hubkolben des Pumpenzylinders
verbundenen Lagerzapfen 8 ruht. Der Stuhlsitz ist also um den Lagerzapfen 8 schwenkbar.
Außerdem ist er durch Heben und Senken höhenverstellbar, wobei er durch die Hülse
2 im Fuß i geführt bleibt.
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Am Fuß i des Stuhles ist der Antriebshebel 9 mit dem Fußtritt io für
die Ölpumpe gelagert; er ist auf der Antriebswelle i i der Ölpumpe befestigt. Die
Ölpumpe ist in der Zeichnung nicht dargestellt, jedoch ist der Ölvorratsbehälter
12 eingestrichelt, auf welchem auch das Olablaßventil 13 angebracht ist. Durch Niederdrücken
des Ventilstößels 14 entgegen der Wirkung einer in -der Zeichnung nicht sichtbaren
Ventilfeder wird ein Ablaufkanal für das im Hubzylinder für den Sitz enthaltene
Öl geöffnet. Der Stößel 14 ist durch eine in dem Stuhlfuß i geführte Stoßstange
15 verlängert.
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Im oberen Teil des Fußes i ist ein Fußhebel 16 um eine Achse 17 schwenkbar
gelagert. In der Nähe der Achse 17 bildet der Hebel einen Klemmexzenter 18. Auf
den Hebel wirkt eine Druckkappe i9 ein, die unter der Wirkung einer in einer Bohrung
20 des Stuhlfußes i untergebrachten und von der Kappe i9 umhüllten Wendelfeder 21
steht. Die Feder ist bestrebt, den Hebel 16 in Fig. i um die Achse 17 im Uhrzeigersinne
zu verschwenken, den Klemmexzenter 18 also in Anlage an der Führungshülse 2 zu halten.
Hierdurch ist der Stuhlsitz gegen Drehung festgehalten.
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Bei der in Fig. i gezeichneten Stellung des Hebels 16, bei der der
Klemmexzenter 18 an der Hülse 2 anliegt, hat die Stoßstange 15-einen geringen Abstand
22 von der Unterseite des Hebels. Wird der Hebel 16 durch Druck auf den Fußtritt23
heruntergedrückt, so wird zunächst die Hülse i9 nach unten bewegt und die Feder
21 stärker zusammengedrückt. Dabei löst sich die Klemmung des Exzenters 18 an der
Hülse 2, so daß der Stuhl frei drehbar wird. \Vird der Hebel 16 noch weiter herabgedrückt,
so berührt er schließlich das obere Ende der Stoßstange 15 und drückt bei seiner
Weiterbewegung diese herab, so daß das Ablaßventil 13 ausgelöst wird und der Stuhlsitz
sinkt. Wenn umgekehrt die Ölpumpe mittels des Hebels 9 durch Drücken auf den Fußtritt
io betätigt wird, hebt sich der Stuhl, ohne daß der Hebel 16 besonders betätigt
zu werden braucht, weil sich der Klemmexzenter 18 bei der Bewegung der Führungshülse
2 nach oben selbsttätig löst. Die durch den Exzenter 18 gebildete Feststellvorrichtung
gegen Drehung des Sitzes läßt also @ das Höherstellen des Sitzes zu, ohne vorher
besonders gelöst zu werden.
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Die Länge der Stange 15 oder ein am Hebel 16 anzubringender Gegenanschlag
kann gegebenenfalls einstellbar sein, so daß sich jeweils ein genügender Abstand
22 leicht herstellen läßt, der es ermöglicht, zunächst die Klemmung des Exzenters
18 zu lösen, bevor das Ablaßventil 13 betätigt wird.
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Die bauliche Ausbildung der Feststellvorrichtung, des das Betätigungsglied
in der Feststellage haltenden Kraftspeichers und des Auslösegliedes für das Ölablaßventil
lassen mannigfache Ausführungsmöglichkeiten zu. Statt durch die Wendelfeder 21 und
die Kappe i9 könnte der Fußhebel 16 z. B. durch eine auf seiner Achse angebrachte
Torsionsfeder oder durch eine zwischen ihm und dem Stuhlfuß wirkende, an einem von
beiden Teilen angebrachte Blattfeder in der Klemmstellung gehalten sein. Die Stoßstange
15 könnte am Hebel 16 angelenkt und zwischen ihrem unteren Ende und dem Stößel 14
könnte ein einstellbarer Abstand vorgesehen sein usw. Es ist auch nicht unbedingt
notwendig, den Hebel 16 als Fußhebel auszubilden und ihn zu diesem Zweck, wie gezeichnet,
nach unten zu ziehen; statt dessen könnte vielmehr ein nach oben abgebogenes von
Hand zu bedienendes Betätigungsglied vorgesehen sein.