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Durch einen einzigen Fußhebel bedienbares hydraulisches Hubgerät für
Friseurstühle od. dgl. Die Erfindung betrifft ein hydraulisches Hubgerät für Friseurstühle
od. dgl., das durch einen einzigen Fußhebel bedienbar ist.
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Hydraulische Hubgeräte für Friseur-Bedienungsstühle, die mit nur einem
Fußhebel betätigt werden können, sind bekannt. Bei diesen bekannten Hubgeräten sind
für die Betätigung des hydraulischen Hilfskraftantriebs zum Höhenverstellen für
das Feststellen der Hubkolbenstange und der Ablaßvorrichtung verschiedene Vorrichtungen
erforderlich, die vom Bedienungshebel über entsprechende kinematische Steuerungen
betätigt werden. So sind hierfür verschiedene bekannte Möglichkeiten der Übertragung
der Brems- und sonstigen Betätigungen vorgesehen, aber keine dieser bekannten Möglichkeiten
ist jedoch, mit der Hydraulik und Bremse so verbunden, daß eine einzige technische
Einheit entsteht; es sind vielmehr getrennte technische Hebeleinheiten für Hydraulik
und Bremse nötig.
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Diesem Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch Abhilfe getan, daß der
vorgesehene, in einer Ebene um eine Welle verschwenkbare Betätigungshebel mit einem
auf der Welle befestigten, zweiarmigen Schwenkhebel zum Zusammenwirken mit der Feststellvorrichtung,
der hydraulischen Pumpvorrichtung und der Auslaßvorrichtung versehen ist und der
Schwenkhebel mit den von ihm betätigten Vorrichtungen innerhalb der Luft- und wasserdichten
Ölvorratskammer vorgesehen sind. Diese Anordnung der Übertragungselemente in einer
geschlossenen technischen Einheit ist besonders einfach, zuverlässig und vorteilhaft,
zumal diese Elemente in ein geschlossenes Gehäuse, im Ölbad liegend und daher sich
selbst schmierend, eingebaut sind.
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Ein weiterer Vorteil gegenüber dem bekannten Stand der Technik ist
dadurch erzielt, daß die von den Übertragungselementen betätigten Ventile in einer
Zwschenplatte des Gehäuses und die Verbindungskanäle auf der unteren Abschlußplatte
bzw. dem Abschlußdeckel angeordnet sind, so daß dadurch eine einfache Bearbeitung
dieser hochempfindlichen Teile und eine leichte Zugänglichkeit bei eventuellen Störungen
gewährleistet ist.
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Zur Minderung der Reparaturanfälligkeit dient außerdem auch die Ausbildung
der Ablaßvorrichtung. Das Ablaßventil ist in an sich bekannter Weise mit einer Gegendruckfeder
versehen, wodurch die Durchlaßöffnung des Ventils gedrosselt wird, um ein weiches
Abgleiten des Tauch- bzw. Hubkolbens zu gewährleisten und damit ruckweise Bewegungen
zu verhindern.
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Die Ausbildung und Anordnung des Hebelwerkes in einer technischen
Einheit, wie beschrieben, gestattet es, das Gehäuse des Hubgerätes als kleinen zylindrischen
Hohlkörper auszubilden, der oben und unten mit runden Deckeln verschlossen ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel.
Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt und Fig.2 einen Querschnitt durch das Hubgerät
mit Hub- und Pumpenkolben, Fig.3 einen Längsschnitt durch das Pumpengehäuse mit
abgenommenem Deckel und sichtbarem Ablaßventil, Fig. 4 eine Darstellung des Hebelsystems,
Fig. 5 eine Draufsicht auf den die Ventile tragenden Zwischendeckel und Fig. 6 eine
Draufsicht auf den mit den Kanälen versehenen unteren Abschlußdeckel.
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Das Hubgerät besteht aus dem Gehäuse 1, das oben mit einem Deckel
2 verschlossen ist, während unten eine als Ventilträger dienende Zwischenplatte
3 vorgesehen ist, deren Abschluß durch eine Platte 4 erfolgt. Das Gehäuse 1, in
welchem sich das Hebelwerk befindet, dient als Ölvorratsraum und ist luft- und wasserdicht
abgeschlossen. Das Hebelwerk befindet sich im Ölbad. In der Mitte des Gehäuses 1
befindet sich in bekannter Weise der Zylinder 5, in welchem der Kolben 6 mit Kolbenstange
7 auf- und abwärts bewegbar angeordnet ist. Das obere Ende der Kolbenstange ist
mit einem Gewinde 8 zur Befestigung des Sitzes versehen. Seitlich im Gehäuse 1 ist,
in sich abgeschlossen, die Pumpenkolbenstange 9 mit Kolben 16 angeordnet.
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In der Zwischenplatte 3 befinden sich das Ansaugventil 10, das Rückschlagventil
15 und das federbelastete Ablaßventi130; außerdem die Durchlaßöffnung 14 und der
Öldurchlaßstutzen 13. In der Abschlußplatte 4 sind drei Kanäle vorgesehen, und zwar
der Kanal 10a, der das Ansaugventil 10 über den Stutzen 13 mit dem
Ölvorratsraum 12, der Kanal 13 a,
der die Durchlaßöffnung 14 mit
dem Rückschlagventil 15, und außerdem der Kanal 30a, der das Ablaßventil 30 mit
dem Ölvorratsraum 12 verbindet.
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Unmittelbar neben der Pumpenkolbenstange 9 ist der Ventilstößel 11
mit Feder 27a für das Ablaßventil 30 angeordnet. Die Betätigung der Pumpenkolbenstange
9 erfolgt durch einen Arm 17 des zweiarmigen Schwenkhebels 17, 20, der auf einer
das Gehäuse 1 durchdringenden Welle 18 befestigt und mit einem außerhalb
des Gehäuses auf der Welle befestigten Betätigungshebel 19 versehen ist.
Der zweite Arm 20 des Schwenkhebels 17,20 greift in die Kurvenbahn
eines Bremshebels 21 ein, welcher die Bremsbacken 22, 23 betätigt. Zu diesem Zweck
sind seitlich am Hebel 21 und der einen Bremsbacke 22 aufeinandergleitende Keilflächen
bzw. Vorsprünge 24 vorgesehen. Die Bremsbacken 22; 23 umschließen hülsenartig die
Hubkolbenstange 7 und sind im Bolzen 25 schwenkbar gelagert. Auf der entgegengesetzten
Seite werden sie durch einen Schraubenbolzen 26. der auch den Hebel 21 trägt, gegeneinander
bewegbar gehalten.
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Je nach Stellung des Bedienungshebels 19 und somit des Schwenkhebels
17 und des Bremshebels 21 können nun folgende drei Arbeitsgänge ausgeführt werden.
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Arbeitsgang I, Hochpumpen des Hubkolbens 6. Der Betätigungshebel 19
befindet sich in mittlerer Lage gemäß Stellung I in Fig. 4, in der dazugehörigen
Lage sich auch der Schwenkhebel 17, 20 befindet. Beim Niedertreten des Betätigungshebels
19 .drückt der Hebelarm 17 auf die Pumpenkolbenstange 9 und drückt somit den Pumpenkolben
16 nieder, der zuvor das im Ölvorratsraum 12 befindliche f51 über den Stutzen 13,
den Kanal 10a und das Ansaugventil 10 in den Pumpenkolbenzylinder 16a saugte. Das
Öl gelangt dabei über die Durchlaßöffnung 14 aus dem Pumpenkolbenzylinder
16 a über den Kanal 13a und das Rückschlagv entil 15 in den Zylinder 5 und
drückt den Hubkolben 6 hoch. Beim Nachlassen des Druckes auf den Betätigungshebel
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drückt die Feder 27a über den Hebelarm 17 den Betätigungshebel zurück in
seine Ausgangsstellung, wobei der hochgehende Pumpenkolben 16 Öl aus dem Ölvorratsraum
12 über den Stutzen 13, den Kanal 10a und das Ansaugventil 10 in den Pumpenzylinder
16 a einsaugt. Der Vorgang wiederholt sich so oft, bis der Hubkolben 6 in
der gewünschten Höhenlage angelangt ist. Bei diesem Pumpvorgang spielt der Hebelarm
20 in der Kurve 28 des Bremshebels 21, ohne letzteren zu betätigen. Die Bremsbacken
22, 23 sind daher gelockert.
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Soll jetzt die Kolbenstange 7 gegen Drehung gesichert werden, was
durch Arbeitsgang II erfolgt, so wird der äußere Betätigungshebel 19 ganz hochgezogen
und in die Lage II gemäß Fig. 4 gebracht, in welcher dann auch der Hebelarm
17 steht, wobei er sich vom Ende der Pumpenkolbenstange 9 abhebt. Der Hebelarm
20 jedoch hat sich in der Kurve 28 des Bremshebels 21 vorgeschoben und drückt nun
gegen die Nase 29 desselben, wobei der Bremshebel 21 geschwenkt wird, und die seitlich
an demselben sowie an der Bremsbacke 22 vorgesehenen, keilartigen Vorsprünge schieben
sich übereinander, so daß unter Vermittlung des Schraubenbolzens 26 die beiden Bremsbacken
22, 23 zusammengezogen werden, wodurch die hindurchlaufende Kolbenstange 7 festgehalten
wird.
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Soll nun der dritte Arbeitsgang, also das Absenken der Kolbenstange
7 erfolgen, so wird der Bedienungshebel 19 ganz nach unten gebracht in die Stellung
III :gemäß Fig. 4 der Zeichnung, in welcher sich dann auch der Hebelarm 17 befindet.
In dieser Lage drückt dieser Hebelarm 17 auf den Ventilstößel 11 und öffnet damit
das Ablaßventil 30. Das im Zylinder 5 befindliche Öl wird von dem niedergehenden
Kolben 6 über das Ablaßventil 30, den Kanal 30 a in den Ölvorratsraum 12 zurückgedrückt,
bis der Kolben am untersten Ende des Zylinders 5 angelangt ist. Der Sitz nimmt jetzt
seine tiefste Stellung ein.
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Der Durchlaß wird beim Ablaßventil 30 durch eine unter der Ventilkugel
angeordnete Druckfeder 30 b gedrosselt, wodurch ein weiches Aufsetzen des Kolbens
6 und damit des Sitzes gewährleistet ist.
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Die zangenförmigen Bremsbacken 22, 23 können mittels der Schraube
26 in ihrem Anzugsdruck reguliert werden.
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Hervorzuheben ist noch, daß die Kanäle 10a, 13a und 30a in der Abschlußplatte
4 roh eingegossen sind, so daß sie in jeder Bogenform, wie es jeweils die Konstruktion
erfordert, angeordnet werden können. Ihre Reinigung ist aus diesem Grund auch besonders
einfach.
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Das gleiche gilt auch für die Ventilanordnung in der Zwischenplatte
3. Ohne die Pumpe auseinanderzunehmen, können diese wichtigen Organe schnell und
leicht nachgesehen und gereinigt werden.