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Vorrichtung zum Heben und Senken eines an einem Fahrzeug angelenkten
Arbeitsgerätes Die Erfindung geht von den bekannten Vorrichtungen zum Heben und
Senken einer Kehr- oder Waschwalze eines Straßenreinigungsfahrzeuges aus, bei denen
mindestens ein auf die Walze wirkender, von einem Druckmittel beaufschlagter Kolben
mindestens eines Zylinders vorgesehen ist, wobei durch Regelung des Druckes des
Druckmittels die Auf- und Abwärtsbewegung und der Anpreßdruck der Walze auf die
Straßenfläche regelbar sind.
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Diese bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß bei Unebenheiten
in der Straßenfläche der Fahrer das Druckmittel dauernd regeln muß, damit die Walze
den Unebenheiten der Straßenfläche mit konstantem Anpreßdruck folgt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine der bekannten Vorrichtungen
zum Heben und Senken eines an einem Fahrzeug angelenkten Arbeitsgerätes so auszubilden.
daß der Anpreßdruck des Arbeitsgerätes unabhängig von seiner gegebenenfalls den
Unebenheiten der Arbeitsfläche folgenden Auf- und Abwärtsbewegungen selbsttätig
etwa konstant bleibt.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch eine selbsttätige Druekausgleichsvorrichtung
gelöst, die den Anpreßdruck des Arbeitsgerätes unabhängig von seiner gegebenenfalls
den Unebenheiten der Arbeitsfläche folgenden Auf- und Abwärtsbewegung etwa konstant
hält.
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Es ist zwar eine selbsttätige Druckausgleichsvorrichtung bekannt,
der jedoch die ganz andere Aufgabe zugrunde liegt, dien Anpreßdruck der Walze so
zu regeln, daß das Drehmoment der Walze stets konstant bleibt. Eine solche Regelung
des Anpreßdruckes ist auch unvorteilhaft, da mit der Verschmutzung der Straße bei
einem konstanten Anpreßdruck auch das Drehmoment der Walze bei gleicher Drehzahl
ansteigt. In einem solchen Fall verringert die bekannte Ausgleichsvorrichtung den
Anpreßdruck der Walze. Das bedeutet aber, daß gerade dort, wo eine gründlichere
Reinigung erforderlich ist, nämlich bei stark verschmutzten Straßen, diese Reinigung
mit einem geringeren Anpreßdruck erfolgt. Praktisch wirkt sich das so aus, daß der
Besen bei stärker verschmutzten Straßen den Schmutz liegen läßt und darüber hinweggeht,
so daß diese bekannte Ausgleichseinriehtu:ng dem Sinn einer Straßenreinigungsmaschine
nicht entspricht.
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Demgegenüber wird durch den Gegenstand der Erfindung erreicht, daß
die Walze allen Unebenheiten der Straßenoberfläche folgt und dabei dauernd mit 'gleichem
Druck auf die Straße gedrückt wird, so daß eine gleichmäßige Reinigung der gesamten
von der Walze bestrichenen Straßenoberfläche gewährleistet ist. Hierbei braucht
der Fahrer den Unebenheiten der Straße überhaupt keine Aufmerksamkeit zu widmen,
da diese Regelung des Anpreßdruckes selbsttätig erfolgt.
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Die Druckausgleichsvorrichtung kann so ausgebildet sein, daß der Zylinder,
dessen Kolben vom Druckmittel beaufschlagt ist, mit einem Druckausgleichsbehälter
verbunden ist.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß der Druckraum des Zylinders,
dessen Kolben vom Druckmittel beaufschlagt ist, an ein Druckregelventil angeschlossen
ist, das bei Änderungen des Druckes im Druckraum gegenüber dem am Druckregelventil
eingestellten Druck den Druckraum entweder mit der Außenluft oder mit einem Druckbehälter
verbindet, so daß sich im Druckraum der eingestellte Druck einregelt.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung einer scheinatisch
gezeigten Vorrichtung mit angehobener Kehrwalze, F ig. 2 eine Seitenansicht der
in der Fig. 1 gezeigten Vorrichtung mit abgesenkter Kehrwalze, Fig.3 eine Seitenansicht
einer ähnlichen Vorrichtung mit angehobener Kehrwalze, Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende
Seitenansicht der Vorrichtung mit abgesenkter Kehrwalze, Fig.5 eine schaubildliche
Darstellung einer mit einem Überströmventil versehenen Vorrichtung mit angehobener
Kehrwalze, Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende schaubildliche Darstellung der Vorrichtung
mit abgesenkter Kehrwalze, Fig. 7 eine schaubildliche Darstellung einer mit einem
einstellbaren, im Schnitt gezeigten Druckregelventil
versehenen
Vorrichtung mit angehobener Kehrwalze, Fig. 8 eine der Fig. 7 entsprechende schaubildliche
Darstellung der Vorrichtung beim Absenken der Kehrwalze, Fig. 9 eine der Fig. 8
entsprechende Darstellung des geschlossenen Druckregelventils in der gewünschten
entlasteten Stellung der Kehrwalze, Fig. 10 eine schaubildliche Darstellung einer
Vorrichtung mit beiderseits beaufschlagten Kolben mit angehobener Kehrwalze, Fig.
11 eine der Fig. 10 entsprechende schaubildliche Darstellung der Vorrichtung mit
abgesenkter Kehrwalze.
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Ein in der Fig. 1 schaubildlich dargestellter Druckbehälter 1 steht
über ein Leitungssystem 2 so mit einem oder mehreren Zylindern 3 in Verbindung,
daß das im Druckbehälter 1 befindliche, beispielsweise unter einem Druck von p =
5 atü stehende Druckmittel, vorzugsweise Luft, auf die in den Zylindern 3 befindlichen
Kolben 4 einzuwirken vermag. Die aus den Zylindern 3 herausragenden Enden der Kolbenstangen
5 sind an ihnen zugeordneten Schenkeln 6 eines Hebelsystems 7 befestigt, das einerseits
mit dem Fahrzeug und andererseits mit den Tragarmen 8 einer an dem Fahrzeug angelenkten
Kehrwalze 9 verbunden ist.
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In der Hauptleitung 11 des Leitungssystems 2 ist ein als Dreiwegehahn
ausgebildetes Schaltorgan 12 vorgesehen, von dem eine Leitung 13 zu einem Druckausgleichsbehälter
14 führt. An diesem Druckausgleichsbehälter 14 ist neben einem den in dem Druckausgleichsbehälter
14 herrschenden Druck anzeigenden Manometer 15 ein auf einen bestimmten Druck einstellbares,
federbelastetes Auslaßventil 16 angeordnet, das auf einen geringeren als in dem
Druckbehälter 1 herrschenden Druck, beispielsweise perf = 3 atü, einzustellen
ist.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist nun folgende: Zum Anheben
der Kehrwalze 9 wird der Dreiwegehahn 12 in die in der Fig. 1 gezeigte Stellung
gebracht, so daß die in dem Druckbehälter 1 befindliche Luft mit dem Druck von p
= 5 atü auf die Kolben 4 einwirkt und so ein völliges Anheben der Kehrwalze 9 verursacht.
Anschließend ist der Drei wegehahn 12 in die in der Fig. 2 dargestellte Stellung
zu bringen, in der der Druckbehälter 1 abgeschaltet ist und die Zylinder 3 mit dem
Druckausgleichsbehälter 14 in Verbindung stehen. Da in dem Druckausgleichsbehälter
14 infolge der bestimmten Einstellung des Auslaßventils 16 ein niedrigerer Druck
von nur perf = 3 atü herrscht, entspannt sich die bisher unter 5 atü stehende, in
dem Leitungssystem 2 zwischen den Kolben 4 und dem Dr eiwegehahn 12 befindliche
Luft ebenfalls auf 3 atü. Die nunmehr auf 3 atü entspannte Druckluft aber kann die
Kehrwalze 9 nicht mehr in der obersten Stellung halten, so daß sich die Kehrwalze
9 unter ihrem Eigengewicht absenkt.
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Um nun bei dem Absenken eine gewisse Entlastung der Kehrwalze 9 zu
erreichen, so daß diese nur mit einem bestimmten, für sie vorgeschriebenen Auflagedruck
a auf dem Boden aufliegt, muß der in dem Druckausgleichsbehälter 14 herrschende
Druck perp eine dem gewünschten Auflagedruck a entsprechende Höhe aufweisen. Auf
diesen Druck perf ist nun das Auslaßventil 16 des Druckausgleichsbehälters 14 einzustellen.
Eine Kontrolle ist dabei jederzeit durch das Manometer 15 möglich.
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Die Berechnung des erforderlichen Druckes perl in dem Druckausgleichsbehälter
14 für einen bestimmten Auflagedruck a ist beispielsweise wie folgt durchzuführen:
Beträgt das Gewicht einer gummierten Stahldraht-Kehrwalze etwa G1 = 130 kg und das
des Schutzkastens mit Tragarmen und Antriebskasten etwa G2 =.80 kg, so würde die
völlig abgesenkte Kehrwalze mit einem gesamten Auflagedruck von A = 130 + 80 = 210
kg auf dem Boden aufliegen. Für eine solche Stahldraht-Kehrwalze ist jedoch ein
größter Auflagedruck von nur a = 50 kg vorgeschrieben, so daß ein Druck von d=A-a=210-50=160kg
auszugleichen ist. Wird eine- Hebelübersetzung von i = 1 : 3 angenommen und werden
zwei Kolben benutzt, so müßte jeder Kolben einen Druck von
ausüben. Wird weiter ein durch die Reibung der Gummimanschetten im Druckzylinder
bedingter Wirkungsgrad von 77 = 0,8 angesetzt, so muß der erforderliche Druck
betragen. Weist der Kolben nun beispielsweise einen Durchmesser von D =125 mm auf,
so muß der auf den Kolben wirkende, von dem Druckmittel auszuübende erforderliche
Flächendruck
betragen. Wird die schwere Stahldrahtwalze nun beispielsweise gegen eine leichte
Besenwalze mit nur einem Eigengewiicht von 17 G1' = 70 kg ausgewechselt und soll
der Auflagedruck wiederum a = 50 kg betragen, so ist in diesem Falle lediglich ein
Druck d' = G1' + G2 - a = 70 + 80 - 50 = 100 kg auszugleichen, so
daß jeder Kolben einen Druck von
und bei Berücksichtigung des gleichen Wirkungsgrades den erforderlichen Druck
ausüben muß. Für diesen erforderlichen Druck je Kolben errechnet sich der von dem
Druckmittel auszuübende erforderliche Flächendruck zu
Um also für die beiden verschieden schweren Walzen den gleichen Auflagedruck a =
50 kg zu erhalten, ist das Auslaßventi116 des Druckausgleichs -behälters zunächst
auf den Druck perf = 2,5 atü und nach Auswechseln der Walzen auf den Druck
= 1,5 atü einzustellen.
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Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Vorrichtung gleicht weitgehend
der Vorrichtung gemäß den Fig. 1 und 2. Zusätzlich ist jedoch eine Leitung 17 vorgesehen,
die
der unmittelbaren Verbindung des Druckausgleichsbehälters 14 mit dem Druckbehälter
1 dient. Um einen Druckausgleich zwischen dem Druckbehälter 1 und dem Druckausgleichsbehälter
14 zu vermeiden, ist in die Leitung 17 ein Druckminderventil 18 eingeschaltet, das
auf den in dem Druckausgleichsbehälter 14 herrschenden Druck p",f einzustellen ist.
Durch diese zusätzliche Verbindungsleitung 17 ist es gewährleistet, daß in dem Druckausgleichsbehälter
14 jederzeit eine ausreichende Menge des unter einem bestimmten Druck stehenden
Druckmittels zur Verfügung steht. Im übrigen ist die Wirkungsweise dieser Vorrichtung
die gleiche.
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Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Vorrichtung mit dem gleichen bereits
ausführlich erläuterten Anlenksystem der Kehrwalze 9 mit den auf sie einwirkenden,
in den Zylindern 3 geführten Kolben 4. Bei dieser Ausführungsform ist jedoch zum
Absperren des Druckbehälters 1 in der Hauptleitung 11 ein in bekannter Weise elektropneumatisch
gesteuertes Schaltorgan 19 angeordnet, das als ein ähnlich einem Dreiwegehahn wirkendes
Ventil ausgebildet ist. Dieses Ventil 19 weist nur einen bogenartigen Durchlaß 21
zur Verbindung seiner Anschlußstutzen 22 und 23 oder 23 und 24 auf. Während der
Anschlußstutzen 22 mit dem Druckbehälter 1 und der Anschlußstutzen 23 über die Hauptleitung
11 mit den Zylindern 3 verbunden ist, mündet der Anschlußstutzen 24 unmittelbar
in die Außenluft.
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Zwischen dem Ventil 19 und den Zylindern 3 ist noch ein sogenanntes
Überströmventil 25 eingeschaltet. das zwei Kammern 26 und 27 enthält, die einerseits
durch eine Bohrung 28 und andererseits durch einen Überströmkanal 29 miteinander
in Verbindung stehen. Dabei ist die Bohrung 28 durch eine unter dem Druck einer
Feder 31 stehende Kugel 32 und der Überströmkanal 29 durch eine ebenfalls unter
dem Druck einer einstellbaren Feder 33 stehende Membran 34 je nach Richtung des
durchströmenden Druckmittels absperrbar. Weiter ist zwischen diesem Überströmventil25
und den Zylindern 3 vorteilhaft der mit dem Manometer 15 versehene Druckausgleichsbehälter
14 angeordnet.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende: In der in der Fig.
5 gezeigten Stellung des elektrischpneurnatisch gesteuerten Ventils 19 sind die
Anschlußstutzen 22 und 23 miteinander verbunden, so daß das beispielsweise wiederum
unter dem Druck von p = 5 atü stehende Druckmittel in die Kammer 26 des Überströmventils
25 eintreten und unter Zurückdrücken der Kugel 32 durch die Bohrung 28 in die Kammer
27 einströmen und so über den Druckausgleichsbehälter 14 und die Leitung 2 zum Anheben
der Kehrwalze 9 auf die Kolben 4 einwirken kann.
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Wird der bogenartige Durchlaß 21 des Ventils 19 nun in die in der
Fig. 6 gezeigte Stellung gebracht, so entweicht das in der Kammer 26 des Überströmventils
25 befindliche Druckmittel durch den Anschlußstutzen 24 nach außen, was ein Schließen
der Bohrung 28 durch die unter Federdruck stehende Kugel 32 zur Folge hat. Weiter
bewirkt das in dem Druckausgleichsbehälter 14, der Leitung 2 und den Zylindern 3
unter dem Druck von p = 5 atü stehende Druckmittel ein Anheben der bisher in ihrer
völlig ebenen, die Kammern 26 und 27 voneinander abschließenden Stellung verharrenden
Membran 34 entgegen dem Druck der auf einen ganz bestimmten Druck einstellbaren
Feder 33 und strömt durch den neu entstandenen Überströmkanal 29, die Kammer 26
und über das Ventil 19 nach außen. Hat sich das in dem Druckausgleichsbehälter 14
befindliche Druckmittel nun auf den gewünschten Druck von beispielsweise p"f
= 3 atü entspannt, so vermag es die unter einem entsprechenden Federdruck
stehende Membran 34 nicht mehr anzuheben, so daß die Membran wieder in ihre die
Kammern 26 und 27 voneinander abschließende waagerechte Stellung zurückkehrt. Ein
weiteres Entspannen des Druckmittels auf einen geringeren Druck ist somit erst möglich,
wenn der Druck der Feder 33 auf einen geringeren, einem kleineren Druck perf entsprechenden
Wert eingestellt wird.
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Eine weitere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in den
Fig. 7 bis 9 dargestellt. Die Kehrwalze 9, das Hebelsystem 7, die Tragarme 8, die
Zylinder 3 mit den Kolben 4 sowie der Druckbehälter 1 sind in der oben bereits angegebenen
Weise angeordnet. Als selbsttätige Druckausgleichsvorrichtung ist lediglich ein
auf einen bestimmten Druck p"f einstellbares, schematisch dargestelltes Druckregelventil35
in die Hauptleitung 11 eingesetzt.
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Der Unterteil 36 dieses Druckregelventils 35 weist eine mit dem Druckbehälter
1 verbundene Kammer 37 und eine mit den Zylindern 3 verbundene Kammer 38 auf. Die
zwischen den Kammern 37 und 38 befindliche Trennwand 39 ist mit einer Öffnung 41
versehen, die durch eine unter dem Druck einer Feder 42 stehende Ventilplatte 43
verschließbar ist.
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Der Oberteil 44 des Druckregelventils 35 dient zur Aufnahme eines
unter dem Druck einer Feder 45 stehenden kolbenartigen, in einer im Innern des Oberteiles
44 vorgesehenen Hülse 46 geführten Steuerorgans 47, das nach unten in eine Hülse
48 mit kleinerem Durchmesser ausläuft. Diese Hülse 48 durchdringt das etwa halsartige
Verbindungsstück 49 zwischen dem Unterteil 36 und dem Oberteil 44 und sitzt gegebenenfalls
mit seinem unteren Rand 51 abdichtend auf der der Kammer 38 zugekehrten Oberfläche
der Ventilplatte 43 auf.
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Die Feder 45 stützt sich einerseits gegen den inneren ringartigen
Boden 52 des Steuerorgans 47 und andererseits gegen einen Federteller 53 ab, der
unterhalb einer auf dem Oberteil 44 befestigten Abschlußplatte 54 angeordnet und
mit dem einen Ende 55 eines in seiner Längsrichtung verschiebbaren, durch eine Öffnung
56 in der Abschlußplatte 54 hindurchgeführten Bolzens 57 verbunden ist.
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Auf der Oberseite der Abschlußplatte 54 ist ein vorzugsweise vom Fuß
des Fahrzeuglenkers zu betätigender Kipphebel 58 angeordnet, der um eine in einer
gewissen Entfernung von dem Bolzen 57 gelagerte Achse 59 schwenkbar und durch ein
Gelenk 61 od. dgl. mit dem anderen Ende 62 des Bolzens 57 verbunden ist. Zur Begrenzung
der Schwenkbewegung des Kipphebels 58 und damit auch der Längsbewegung des Bolzens
57 sind von der Oberseite her Stellschrauben 63 und 64 in die Abschlußplatte 54
eingeschraubt, gegen deren Köpfe sich der Kipphebel 58 mit seinen Anschlagflächen
65 und 66 anlegt. Zur Arretierung des Kipphebels 58 in seiner horizontalen Stellung
ist weiter ein um die Achse 67 schwenkbarer Sperrhebel 68 mit einer über die Spitze
69 des Kipphebels 58 hinweggreifenden Nase 71 vorgesehen.
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Die Wirkungsweise des Druckregelventils ist nun folgende: Zum Anheben
der Kehrwalze 9 liegt der Kipphebel 58, wie in der Fig. 7 dargestellt, mit seiner
Anschlagfläche 65 auf dem Kopf der Stellschraube 63 auf und wird durch den Sperrhebel
68 in dieser Lage festgehalten, in der der über den Bolzen 57 mit dem Kipphebel
58 verbundene Federteller 53 seine tiefste
Stellung eingenommen
hat und eine Spannung der Feder 45 bewirkt. Unter dem Druck der Feder 45 weicht
das in der Hülse 46 geführte Steuerorgan 47 nach unten aus und drückt mit der Hülse
48 die Ventilplatte 43 entgegen dem Druck der Feder 42 nach unten, so daß die Öffnung
41 in der Trennwand 39 freigegeben ist und das Druckmittel mit einem Druck von beispielsweise
p=5 atü aus der Kammer 37 in die Kammer 38 und von dieser zu den Zylindern 3 strömen
kann.
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Soll die Kehrwalze 9 nun abgesenkt werden, so ist der Sperrhebel
68 zu lösen und der Kipphebel 58 so weit zu schwenken, bis er, wie in der
Fig. 8 gezeigt, mit seiner anderen Anschlagfläche 66 auf dem Kopf der anderen Stellschraube
64 aufliegt. Mit dieser Schwenkbewegung des Kipphebels 58 ist auch der Federteller
53 angehoben und eine Entspannung der Feder 45 bewirkt worden, so daß der Druck
der Feder 42 wieder überwiegt und die Ventilplatte 43 abdichtend gegen den Rand
der Öffnung 41 gepreßt wird.
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Das in den Zylindern 3, dem Leitungssystem 2 und der Kammer 38 des
Druckregelventils 35 u@.nter dem Druck von p=5 atii stehende Druckmittel drückt
nun gegen die ringförmige Außenfläche 72 des Steuerorgans 47 und bewirkt so ein
Anheben des Steuerorgans 47. Dabei löst sich der untere Rand 51 der Hülse 48 von
der Oberseite der Ventilplatte 43, und ein ringartiger Spalt 73 wird freigegeben.
Durch diesen Spalt 73 strömt das Druckmittel nun in der Richtung der Pfeile (Fig.
8) durch die Hülse 48, den Innenraum 74 des Steuerorgans 47, um den Federteller
53 herum und durch die ringförmige Öffnung 56 zwischen der Abschlußplatte 54 und
dem Bolzen 57 nach außen ab. Hat das Druckmittel sich auf den bestimmten Druck von
beispielsweise p"f=3 atü entspannt, so überwiegt wieder der Druck der Feder 45,
so daß das Steuerorgan 47 nach unten gedrückt wird und der Rand 51 der Hülse
48 wieder abdichtend auf der Oberseite der Ventilplatte 43 aufsitzt.
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Je nach der Größe des gewünschten Druckes perf, auf den sich das Druckmittel
entspannen soll, muß nun auch die' Feder 45 auf einen entsprechenden Druck einstellbar
sein. Hierfür ist die Stellschraube 64 vorgesehen, .die eine Begrenzung der Schwenkbewegung
des Kipphebels 54 und damit eine bestimmte Endstellung des Federtellers 53 bewirkt.
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Da in der gewünschten entlasteten Arbeitsstellung der Kehrwalze 9,
in der der um den ihm entgegenwirkenden-Drück des entspannten Druckmittels verminderte
Druck der Feder 45 gerade dem Druck der Feder 42 entspricht und sich so die Wirkungen
der Federn 42-und 45 aufheben, sind sowohl die Öffnung 41 durch die Ventilplatte
43 als auch der ringartige Schlitz 73 geschlossen (Fig. 9).
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Es kann also weder das Druckmittel aus dem Druckbehälter 1 nachströmen
noch das entspannte Druckmittel aus den Zylindern 3 und dem Leitungssystem 2 nach
außen entweichen.
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Sollte der Druck des entspannten Druckmittels nun aus irgendeinem
Grunde auf einen geringeren Wert als p"f absinken, so lastet ein größerer Anteil
des Druckes der Feder 45 auf der unter dem konstanten Druck der Feder 42 stehenden
Ventilplatte 43, so daß diese dem größeren Druck der Feder 45 folgt und die Öffnung
41 freigibt. Ein Nachströmen des unter dem Druck p stehenden Druckmittels aus dem
Druckbehälter 1 ist die Folge. Sobald das in den Zylindern3 und dem Leitungssystem
2 befindliche Druckmittel wieder den gewünschten Druck p"f erreicht hat, schließt
sich die Öffnung 41 wieder selbsttätig, da sich nunmehr die Wirkungen der Federn
42 und 45 wieder gegenseitig aufheben. Die besondere Anordnung eines Druckausgleichsbehä@lters
isst bei dieser Ausführungsform somit nicht erforderlich.
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In den Fig. 10 und 11 ist eine weitere Vorrichtung gezeigt, bei der
die Kolben 4 von beiden Seiten her mit einem jeweils unter verschiedenen Drücken
stehenden Druckmittel beaufschlagt werden.
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Wie bei den in den Fig. 3 und 4 gezeigten Vorrichtungen steht wiederum
der Druckbehälter 1 über das Leitungssystem 2 mit den auf einer Seite der Kolben
4 liegenden Zylinderräumen 75 der Zylinder 3 und über die Leitung 17 mit dem zwischengeschalteten
Druckminderventil 18 mit dem Druckausgleichsbehälter 14 in Verbindung. Zwischen
dem Druckausgleichsbehälter 14 und den Zylindern .3 ist bei dieser Vorrichtung eine
weitere Leitung 76 vorgesehen, die die durch die Kolben 4 von den Zylinderräumen
75 getrennten Zylinderräume 77 mit dem Druckausgleichsbehälter 14 verbindet.
Zur Entleerung der Leitung 76 und der Zylinderräume 77 ist i(n der Nähe des Druckausgleichsbehälters
14 ein mit der Außenluft in Verbindung stehendes, als Dreiwegebabn ausgebildetes
Schaltorgan 78 zwisch,2ngeschaltet.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Wie in der Fig.
10 gezeigt, drückt das in dem Druckbehälter 1 befindliche, unter einem Überdruck
von beispielsweise p=5 atü stehende Druckmittel die Kolben 4 so in ihre äußerste
Stellung, daß die Kehrwalze 9 angehoben wird. Das in den Zylinderräumen 77 und der
Leitung 76 befindliche Druckmittel strömt dabei infolge der Auslaßstellung des Dreiwegehahnes
78 nach außen. Zum Absenken der Walze wird nun der Dreiwegehahn in die in der Fig.
11 gezeigte Stellung gebracht, so daß das in dem Druckausgleichsbehälter 14 unter
einem Druck von etwa p'=2 atü stehende Druckmittel durch die Leitung 76 in die Zylinderräume
77 einströmen kann, einen gewissen Gegendruck auf die Kolben 4 ausübt und so ein
Absenken der Kehrwalze 9 bewirkt. Durch diese doppelte Beaufschlagung der Kolben
4 mit einerseits einem Druck von beispielsweise p=5 atü und andererseits mit einem
Gegendruck von etwa p'=2 atü wirkt auf die Kolben ein Gesamtdruck von p"f=3 atü,
der wiederum wie bei den anderen Ausführungsformen das Absenken der Kehrwalze 9
in eine ganz bestimmte, teilweise entlastete Stellung herbeiführt.
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Bei dieser Anordnung ist nunmehr ein besonderes, auf einen bestimmten
Auslaßdruck p"f einzustellendes Auslaßventil überflüssig, so daß nunmehr das Druckminderventi118
auf einen der gewünschten Stellung der Kehrwalze 9 entsprechenden Gegendruck p'
einzuregulieren ist. Außerdem kann das Absenken der Kehrwalze 9 wesentlich weicher
erfolgen, da das in dem Druckausgleichsbehälter 14 befindliche, unter einem geringeren
Gegendruck p' stehende Druckmittel die Kolben 4 nur langsam gegen den in den Zylinderräumen
75 herrschenden Überdruck p zurückdrücken kann.