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An einem Fahrzeug befestigbarer und vor diesem hergeschobener keilförmiger Schneepflug
Die Erfindung bezieht sich auf einen an einem Fahrzeug befestigbaren und vor diesem hergeschobenen, keilförmigen Schneepflug, dessen Pflugscharen in vertikaler Richtung bewegbar und um eine zur Fahrtrichtung im wesentlichen parallele Achse verschwenkbar sind.
Es sind bereits Schneepflüge bekannt geworden, die am Rahmen des Fahrzeuges gelenkig befestigt und durch eine Hubeinrichtung in der gewünschten Lage gehalten werden. Diese Hubeinrichtung bestand dabei, gewöhnlich aus einem Hubzylinder, der mit einer Druckölquelle verbunden war, wobei der in diesem Hubzylinder gleitende Kolben meist über ein als Parallelogramm ausgebildetes Pfluggestell verbunden war.
DerPflughattedabei eine beschränkte Beweglichkeit um eine zurFahrtrichtung paralleleAchse, damit er sich den Unebenheiten der Strasse anpassen konnte.
Diese bereits bekannte Konstruktion weist verschiedene Nachteile auf. So beeinträchtigt namentlich der benötigte relativ grosse Vorbau die Manövrierbarkeit des Fahrzeuges. Sodann ist es nicht möglich, den Pflug einseitig anzuheben, wie dies im praktischen Einsatz oft erwünscht ist.
Bei einer weiteren bereits bekannten Konstruktion ist der um eine vertikale Achse verschwenkbare, an einem Fahrzeug angebrachte Einseiten-Vorbaupflug durch eine vom Führersitz aus betätigbare hydraulische Einrichtung in vertikaler Richtung verstellbar. Eine Verschwenkbarkeit um eine horizontale Achse oder ein einseitiges Heben oder Anpressen der Pflugschar unter teilweiser Mitbenutzung des Fahrzeuggewichtes ist aber nicht möglich.
Ferner ist ein Vorbau-Spitzpflug mit hydraulischer Hebevorrichtung bekannt, bei welchem der Keilwinkel zwischen den Pflugscharen veränderlich ist, um die Pflugbreite insbesondere für Transportzwecke verkleinern zu können.
Diese bekannten Konstruktionen haben den Nachteil, dass sie den unterschiedlichen Schneearten und Schneeschicht-Dicken nur ungenügend angepasst werden konnten.
Dieser Nachteil wird erfindungsgemäss dadurch behoben, dass zwischen dem Fahrzeug und den Pflugscharen ein höhenverstellbares Schiebegestell mit einem um eine etwa horizontale Achse schwenkbaren Schwenkrahmen und zur Veränderung der Höhen- und Schwenklage der Pflugscharen beidseitig der Achse mindestens je ein einzeln verstellbares, das Fahrzeug mit den Pflugscharen verbindendes Huborgan, insbesondere ein in bekannter Weise hydraulisch oder pneumatisch betätigbarer, in einem Zylinder beweglicher Kolben angeordnet ist. Dadurch ist eine besonders gute Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Schnee- und Strassenverhältnisse möglich, insbesondere auch dann, wenn die Schneedecke durch Fahrzeuge bereits befahren und der Schnee grösstenteils an den Strassenrand gedrängt, verdichtet und erhärtet ist, was beim Räumen häufig der Fall ist.
Ausserdem lässt sich eine sehr gute Manövrierbarkeit des Fahrzeuges und, falls notwendig, ein Anpressen der Pflugschar an den Boden bzw. an die Schneeschicht unter teilweiser Mitbenutzung des Schubfahrzeuggewichtes erreichen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines an einem Fahrzeug montierten Schneepfluges, Fig. 2 ist eine Ansicht des Fahrzeuges von oben mit angebautem Schneepflug, Fig. 3 stellt ein Detail der Schwenkvorrichtung des Pfluges dar und Fig. 4 ist eine schematische Darstellung der Hubeinrichtung des Schneepfluges mit den zugehörigen hydraulischen Steuereinrichtungen.
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In den Fig. 1 und 2 ist ein Lastwagen 1 üblicher Bauart mit einem vor diesem hergeschobenen keilförmigen Schneepflug 2 versehen. Dieser Schneepflug 2 ist um die Achse 3 schwenkbar gelagert, die zur Fahrtrichtung im wesentlichen parallel verläuft und sich zwischen den beiden Vorderrädern befindet. Links und rechts dieser Achse 3 ist je ein Huborgan 4 angeordnet, welches je aus einem Zylinder mit darin beweglich angeordnetem Kolben besteht, wobei die Huborgane in zueinander parallelen Ebenen wirken.
Der Unterteil der Huborgane 4 ist mit einem stationären, am Fanrzeug befestigten Rahmen verbunden, während der obere Teil auf geeignete Weise mit einer Schwenkeinrichtung verbunden ist, an welcher die Pflugscharen befestigt sind. Durch Zu-oder Abfuhr von Steuerflüssigkeit können die Huborgane 4 verstellt werden, wodurch sich der Abstand der Pflugscharen vom Boden verändert. Die Huborgane werden zweckmässigerweise doppeltwirkend ausgebildet, so dass also in beiden Richtungen eine positive Kraft auf den Kolben und damit auf den Pflug ausgeübt werden kann.
Die Steuerflüssigkeit für die Huborgane gelangt von einem Vorratsbehälter 5 in eine Pumpe 6, von wo sie zu einem Steuerventil 7 mit einem Betätigungshebel 8 gelangt. Das Steuerventil weist eine Stellung auf, bei welcher sowohl der Zu- als auch der Abfluss gesperrt sind. In den einzelnen Zu- und Abflussleitungen sind ferner Hähne 9,10, 11,12 eingebaut, welche, die Öffnung und Schliessung dieser Leitungen gestatten, und mit denen die Huborgane 4 wahlweise einzeln oder gemeinsam beaufschlagt werden. Diese Hähne könnten auch zu einem einzigen Mehrwegventil zusammengefasst werden. Der Rücklauf der Steuerflüssigkeit erfolgt über die Leitungen c. Ein Sicherheitsventil 22 in der Zuleitung d begrenzt den Steuerdruck und lässt überflüssige Steuerfitissigkeit in die Rückleitung c überfliessen.
Mit dieser Steuereinrichtung lassen sich folgende Bewegungen durchführen :
Heben und Senken des Pfluges durch Betätigung des Steuerventils 7, so dass entweder a die Zuleitung und b die Rückleitung oder b die Zuleitung und a die Rückleitung ist. Die Hähne 9,10, 11 und 12 sind dabei normalerweise offen, so dass Steuerflüssigkeit zirkulieren kann. Durch Schliessen bzw. Drosseln einzelner dieser Hähne können allenfalls ungleiche Stellungen der Huborgane ausgeglichen werden.
Anpressen des Pfluges an die Fahrbahn durch Öffnen der Leitung a bei offenen Hähnen. Die Anpresskraft der Pflugscharen an die Fahrbahn darf dabei nur so stark sein, dass die Lenkung des Fahrzeuges noch möglich ist.
Einseitiges Schwenken des Pfluges um die zur Fahrtrichtung parallele Achse kann durch Öffnen bzw.
Schliessen von je zwei der Hähne 9,10 bzw. 11,12 erfolgen, wobei die Leitungen a und b entsprechend auf Zu- oder Abfluss gestellt sind.
Freie Beweglichkeit des Pfluges um die Achse parallel zur Fahrtrichtung durch Öffnen aller Hähne 9, 10,11 und 12 bei geschlossenem Steuerventil 7, wobei wie in Fig. 4 beim Steuerorgan 7 gestrichelt angedeutet, eine innere Verbindung der Leitungen a und b untereinander besteht.
Die Schwenkeinrichtung des Pfluges besteht gemäss Fig. 3 aus einem Anbaurahmen 14, welcher mittels der Lasche 15 an der Frontseite des Fahrzeuges abnehmbar befestigt ist. In diesem Anbaurahmen kann in einer etwa lotrechten Ebene ein Schiebegestell 16 geradlinig auf-und abgleiten, u. zw. im Zusammenwirken mit den beiden Huborganen 4. Der Ansatz 16'ist als runder Gleitteil konstruiert, gegen den ein entsprechend ausgebildeter Schwenkrahmen 17 anliegt. Dieser Schwenkrahmen gleitet in einem Gleitring 18 und ist durch Träger 19 auf geeignete Weise mit den Pflugscharen verbunden. Auf diese Weise lässt sich de flug 2 um dieAchse 3 schwenken. Der Ausschlag dieser Schwenkbewegung wird dabei durch Anschläge 20 beschränkt (Fig. 4).
Der Schneepflug ist zur Vergrösserung seiner Räumbreite in an sich bekannter Weise mit Seitenflügeln 13 versehen.
Diese Seitenflügel werden nun nicht wie üblich am Fahrzeug, sondern direkt am hinteren Pflugende gelenkig befestigt. Beim einseitigen Heben des Pfluges wird jeweils einer dieser SeitaflügeJ 13 ebenfalls mitgehoben. Der Pflug arbeitet dann nur mit der tiefer gelegenen Pflugseite und wirkt wie ein Einseitenpflug, was beim Räumen seitlicher Schneewälle von Vorteil ist. Die seitliche Verstellung dieser Seitenflügel 13 erfolgt durch aus Kolben und Zylinder bestehende Huborgane 21, welche am Chassisträger des Fahrzeuges durch je einen hinter der Führerkabine angeordneten Ankerbock 23 gelenkig festgemacht sind.
Die Betätigung der Huborgane 21 könnte ebenfalls durch das bereits erwähnte hydraulische System der Huborgane 4 erfolgen, zweckmässigerweise werden die Huborgane 21 für die Seitenflügel jedoch pneumatisch gesteuert. Damit erreicht man in einfacher Weise eine elastische Abfederung, die bei allfälli- gen Hindernissen die Gefahr einer Beschädigung der Seitenflügel weitgehend vermindert. Diese pneumatische Verstelleinrichtung wird durch eine nicht gezeichnete Druckluftquelle gespeist upd durch geeignete, z. B. von Hand betätigbare Ventile gesteuert, derart, dass die Seitenflügel einzeln oder gemeinsam verstellbar sind.
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Selbstverständlich wären im Rahmen des Erfindungsgedankens auch andere Ausfuhrungsformen denkbar. Insbesondere wäre es möglich, den Schneepflug statt an einem Lastwagen an einem Raupenfahrzeug, an einer Lokomotive od. ähnl. Fahrzeugen anzubringen. Ferner könnte an Stelle der beschriebenen Schwenkeinrichtung eine andere konstruktive Ausführung treten, beispielsweise mit einem in einer Büchse drehbaren Bolzen.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. An einem Fahrzeug befestigbarer und vor diesem hergeschobener, keilförmiger Schneepflug, des- sen Pflugscharen in vertikaler Richtung bewegbar und um eine zur Fahrtrichtung im wesentlichen parallele Achse verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Fahrzeug (1) und den Pflugscharen (2) ein höhenverstellbares Schiebegestell (16) mit einem um eine etwahorizontale Achse (3)."chwenk- baren Schwenkrahmen (17) und zur Veränderung der Höhen-und Schwenklage der Pflugscharen beidseitig der Achse (3) mindestens je ein einzeln verstellbares, das Fahrzeug mit den Pflugscharen verbindendes Huborgan (4), insbesondere ein in bekannter Weise hydraulisch oder pneumatisch betätigbarer, in einem Zylinder beweglicher Kolben angeordnet ist.