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Polymerisationsverfahren
Es ist bekamst, dal3 tnan tuigesättigte organische |
Verbindunr;en in @@-ä l.3rigen I_(*istrtigen von @eifcnund |
seifenähnlichen Steiften 1>ol@-mcrisieren kann und da- |
bei latet<ihnliche I)ispersi<itien der 1'olvinerisate
er- |
hält. 1;s ist ferner hekaiint, dal) in Eiwesenheit |
dieser Hintilgiermittel die I'<il"-inerisate in Form |
von nnregelni:il@igem hoagulat erhalten werden. |
Weiterhin ist heschrieben, dal.3 beim I'()1\-merisiereti |
von Vinvlestern ()<ler .\cr@-lestei-ii oder deren Ho- |
inologeti iti Gegenwart vmi N\ übrigen 1,östirigeii |
nicht enitilgierend wirkender I#,()lloi<le unter stän- |
digem Rühren die I'ol\-nicrisate in Form regel- |
mäßiger kleiner fester "Teilchen oder etwas grcil.3e- |
rer Kugeln entstehen. Geeignete Kolloide dieser |
Art sind z. h. l('isliclie Stärke, Traganth, Gummi- |
aral>ictitii, cellttlosegly-kolsaures Natrium, Agar- |
Agar tiiic1 Gelatine sowie Carboxylgruppen oder |
H@-<lro@@-lgrulil>en enthaltende Polvmerisate. Auch |
lies vier I'()1\-nierisation von @iny-l@-erlündungen iii |
Abwesenheit N-i>n Enitilgiertnitteln durch tnecha- |
nisches 13e«-egen in einer \\ äßrigeti AufschEini- |
inung l)ul\-erf("rniiger wasserunlöslicher Stoffe oder |
in starken, «äßrigen '#',alzliistitigen erhält man die |
1'olvtnerisate in Forin vmi kleinen Kugeln oder |
Perlen. |
Es \\ tirde ntin gefunden, claß inati aus 1iol\-nieri- |
sierharen organischen Verbindungen besonders |
\-orteilli:ift einheitliche, feinverteilte, kugelf<ii-mi,ge |
Gebilde erhält, wenn man sie in einer wäßrigen 1_ösung von holyinereni
\'inylliyrrolidon untc-.r kräftigem mechanischem Bewegen, z. B. Rühren, polymerisiert.
Auf diese Weise lassen sich die Acrvlsäureester, ':4lethacrvlsäureester und Vinvlester,
Styrol und andere Vinylverbindungen für sich allein oder in Mischung miteinander
oder mit anderen polymerisierbaren Verbindungen polvinerisieren. Die Polymerisate
des Vinylpyrrolidons, die weder basische noch saure Gruppen noch Hydroxylgruppen
enthalten, also völlig neutral sind, verhindern nämlich, daß sich größere .Agglomerate
oder flockige, unregelmäßig gebaute Polyinerisatteilchen bilden. Das Fertigprodukt
kann daher leicht aus dem Reaktionsgefäß entfernt werd;n und nach dem Waschen und
Trocknen ohne weitere mechanische Zerkleinerung gut gehandhabt und verarbeitet werden.
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Die Korn- bzw. Kugelgrüße der Polymerisate kann in weiten Grenzen
durch die Riihrgeschwindigkeit beeinflußt werden. Bei sehr hohen Rührgeschwindigkeiten
erhält man mikroskopisch kleine Körner hzw. Kugeln. Gegenüber den bisher angewandten
Schutzkolloiden hat das Polyvinylpyrrolidon den weiteren Vorteil, daß es mit den
meisten I'olyrnerisaten verträglich ist und daher klare Polynierisationsprodukte
liefert.
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Mit der Menge des zuzusetzenden Beschleunigers, wie Benzoylperoxyd,
läßt sich der Polvmerisationsgrad der Polymerisate weitgehend regeln, derart. daß
bei geringerem Zusatz höherviskose Produkte erhalten werden und mit steigender Ztisatznienge
die Viskosität der erhaltenen Polv_ merisate -zurückgeht.
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Der Prozentgehalt des zugesetzten Polyvinvlpyrrolidons kann, berechnet
auf monomere Vinylverbindung, o,5 his ßoio je nach dem Polyinerisationsgrad des
Polyvinylpyrrolidons betragen.
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Zur sicheren `'ermeidung der Bildung von Agglomeraten und von flockigen,
unregelmäßig geformten Polymerisatteilchen empfiehlt es sich, die I'olynierisation
hei Temperaturen unterhalb des Siedepunktes der Monorneren unter den herrschenden
Polyinerisationsbedingungen durchzuführen.
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Die in den nachstehenden Beispielen angegebenen 'Feile sind Gewichtsteile.
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lieisl>iell In iooo Teilen einer i,511/eigen Lösung von Polvviiivll>yrrolidon
in Wasser werden 25o Teile Metiiacrylsätiremethylester. welche o,5 Teile Benzoylperoxyd
gelöst enthalten, unter ständigem kräftigem Rühren fein verteilt und im Verlauf
von einigen Stunden von 8o' bis auf 95° erwärmt. Dabei soll kein nennenswerter Rfickfluß
stattfinden. Man erhält das Polyinerisat inForin gleichmäßiger, sehr kleiner, kugelförmiger
Teilchen. Sie können durch mehrmaliges Dekantieren und Waschen leicht gereinigt
werden. Das Polyinerisat eignet sich zur Herstellung von Preßstücken und Spritzgußartikeln.
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Beisl>ie12 In einer wäßrigen Lösung von 22 Teilen Polvvinylpyrrolidon
in 25oo Teilen N-N'asser. werden Soo Teile niononieres Vinvlacetat, in xvelchein
5 Teile Benzoylperoxyd gelöst sind, lebhaft gerührt. Die Temperatur wird dabei anfangs
auf 70° gebracht und im Verlauf von 3 Stunden auf So' gesteigert. Es entstehen feine.
farblose, einheitliche Perlen, die sich schnell absetzen und durch Dekantieren und
Waschen gereinigt -,werden. Sie können ummittelbar zu Schmuckzwecken oder zur Herstellung
von Lacken verwendet Werden.
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Beisl>ie13 Ebenso wie nach Beispiel 2 werden 5oo Teile Styrol, in
Welchem 2,5 Teile Benzoylperoxyd gelöst sind, in einer Lösung von 3o Teilen I'olyvinylpyrrolidon
in 25oo Teilen Wasser 7 Stunden üei 75v lebhaft gerührt. 1?s entstehen sch<ine.
farblose. kleine Perlen.
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13eisliiel4 Eine Mischung atis 35o Teilen Stvrol. i ,3o Teilen Acrylsäurehutylester
Und 3 Teilen Benzovlperoxyd Wird in einer L,<isung von 22 Teilen Polv-@-itiyll)yrrolidon
in 25oo Teilen Wasser bei etwa 8o" 6 Stunden lebhaft gerührt. plan erhält das Pol_ymerisat
als schöne, einheitliche Perlen.