DE801146C - Verfahren zur Darstellung von Laevulose aus inulinhaltigen Pflanzenstoffen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Laevulose aus inulinhaltigen Pflanzenstoffen

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DE801146C
DE801146C DEP34118A DEP0034118A DE801146C DE 801146 C DE801146 C DE 801146C DE P34118 A DEP34118 A DE P34118A DE P0034118 A DEP0034118 A DE P0034118A DE 801146 C DE801146 C DE 801146C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K11/00Fructose

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring Foods And Improving Nutritive Qualities (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Lävulose aus inulinhaltigen Pflanzenstoffen
    Zur @e«-innung von I,<lN"tilose aus inulinlialtigen
    Pflanzenstoffen, wie Zicliorien\\-tirzeln, Topinanil>ur-
    knollen, Dahlienknollen tisw., wurden die frischen,
    grünen inulinhaltigen Pflanzen oder Pflanzenteile
    mit Wasser extrahiert. Dabei können nach den
    üblichen Diffusions- undAbpreßverfahren im besten
    Falle nur Säfte gewonnen werden, deren Konzen-
    tration an Inulin dein Intilingehalt des extrahierten
    Pflanzenmaterials, der ini allgemeinen 12 bis hÖCh-
    stens 15 % beträgt, entspricht. In der Praxis ist
    aber die Konzentration der erhältlichen inulinhal-
    tigen Säfte noch «-eitaus geringer, da bei den
    üblichen zur Auslatigung frischen Rohgutes ange-
    wendeten Temperaturen zitißer den Pflanzensäuren
    vor allem das in den Rohstoffen enthaltene Enz\-ni
    Inulase stark üiulinabbauend wirkt. Gerade bei den \-erliältnismäliig schwachen Inulinkonzentrationen der Extrakte ist die Zersetzung des Inulins sehr hoch. Cherdies v-irkt der bei der Reinigung der Rohsäfte häufig verwendete Zusatz an alkalisch reagierenden Substanzen, z. B. Kalkmilch, in verdiinnteii Lösungen bei den üblichen Temperaturen stark inulinabbauend und zersetzend. Daher sind auch die Ausbeuten an Lävulose, die nian aus dem gereinigten Inulin durch Hydrolyse gewinnt, auf das Ausgangsmaterial berechnet, nur gering.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Darstellung von Lävulose aus inulinhaltigen Pflanzenstoffen macht von der Feststellung Gebrauch, daß man durch eine geeignete Erhitzung des Ausgangsgutes vor der Auslaugung, indem man vor der Erhitzung den Temperaturbereich v011 50° bis 70' C rasch überspringt und die Endtemperatur auf etwa 80° C oder darüber steigert, unter Zerstörung der Inulase und daher unter Vermeidung der Hydrolyse des Inulins zu Trockenprodukten gelangen kann, die keine wirksame Inulase und einen geringen Wassergehalt (in der Regel unter 20%) aufweisen. Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß man ein solches inulasefreies Trockenprodukt der Extraktion, vorzugsweise im Gegenstrom (Diffusion), unter Neutralisation der vorhandenen Pflanzensäuren unterwirft, den erhaltenen inulinhaltigen Saft mit so geringen Mengen an alkalisch wirkenden Verbindungen, z. B. an Calziumhydroxyd, versetzt, daß die Wasserstoffionenkonzentration einen pH -\\'ert von etwa io bis i i nicht wesentlich überschreitet, und daß man nach der Abtrennung der ausgefallenen Stoffe das Inulin aus der Lösung auskristallisiert und der Hydrolyse unterwirft. Vor oder nach der Abtrennung der '\"ermireinigungen bzw. Inulinbegleitstoffe kann die inulitilialtige Lösung durch Säurezusatz annähernd neutralisiert werden.
  • Dadurch, daß man im Rahmen des Verfahrens tremäß der Erfindung ein inulasefreies Trockenprodukt mit geringem Wassergehalt und einer hohen Konzentration an Inulin als Ausgangsgut für die Extraktion verwendet, kann man Extrakte gewinnen. die über 18% Inulin, z. B. 24% Inulin, enthalten. Dabei ergibt sich noch der Vorteil, daß die Kolloide, die bei den üblichen Verfahren in Lösung gehen und die Kristallisation des Inulins stören, größtenteils im Extraktionsrückstand ungelöst verbleiben. Es ergibt sich daraus weiter die Möglichkeit, mit viel geringeren Mengen alkalisch wirkender Stoffe für die Reinigung der Säfte bzw. .Ausfällung der Begleitstoffe des Inulins auszukommen als bei Verarbeitung der nach den üblichen Verfahren erhaltenen dünnen Säfte. Da im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung geringere Konzentrationen an Alkaliverbindungen zur Ausfällung von Bitterstoffen, Pflanzensäuren und überhaupt der nicht inulinartigen Stoffe angewendet werden können, wird ferner die Zersetzung des lnulins, das besonders in der Wärme gegenAlkalien empfindlich ist, im Vergleich zu den bekannten Verfahren weitgehendst unterdrückt, so daß auf diese Weise wesentlich bessere Inulinausbeuten und damit auch erheblich bessereAusbeuten anLävulose erzielt werden können.
  • 13e1 der Verarbeitung von stark getrocknetem Gut empfiehlt es sich, das Trockengut vor der Extraktion des Inulins in Wasser unterhalb der Lösungstemperatur desselben zu quellen und zu weichen, um auf diese Weise die die Kristallisation störenden Karamelle und Zersetzungsprodukte des Inulins zu entfernen.
  • Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung verfährt man beispielsweise wie folgt: Die frischen oder lufttrockenen inulinhaltigen Pflanzenteile werden zerkleinert, möglichst rasch auf Temperaturen über 8o° C erhitzt und bis zu einem Trockensubstanzgehalt von wenigstens 8o % getrocknet, wodurch die Inulase rasch wirkungslos gemacht und zerstört wird, während sich das Inulin aus dem Zellwasser in fester Form abscheidet. Der getrocknete Rohstoff wird ini Zeitpunkt der Verarbeitung, zweckmäßig bei Temperaturen zwischen 70° und 85° C, nachdem Prinzip der Diffusion im Gegenstrom unter Zusatz von Verbindungen, welche die Pflanzensäuren neutralisieren, ausgelaugt und auf eine Konzentration von wenigstens 18%, vorzugsweise aber auf eine höhere Konzentration an Inulin, in der Art der Gewinnung von Zuckersaft aus zuckerhaltigem Rohmaterial, angereichert. Der konzentrierte Saft wird sodann 1>e1 den angegebenen Temperaturen mit so viel Kalkmilch versetzt, daß der pH-Wert io bis i i beträgt. In dieser Weise wird 1>e1 Verwendung geringer Kalkmengen ohne wesentliche Inulinzersetzung eine gut gefleckte :'\usfällulig der Verunreinigungen des inulinhaltigen Saftes erzielt. Die erhaltenen Säfte werden dann entweder unmittelbar vom Niederschlag abfiltriert oder aber mit Kohlensäure saturiert oder mit kalkfällenden Säuren versetzt und dann filtriert, so daß beim Erkalten des Diftisionssaftes ein Teil des Inulins auskristallisiert und allgetrennt werden kann. Die restliche Lösung wird im Vakuum bis zur Kristallisation eingedickt. \l an kann aber auch die gesamte inulinhaltige Flüssigkeit auf etwa 30 bis 45 % Trockensubstanz eindicken und das Inulin beim Erkalten in Kristallform abscheiden. Das isolierte Inulin wird sodann in an sich bekannter Weise hvdrolvsiert. t. Beispiel Ein durch achtgliedrige Diffusion erzeugter neutraler Saft aus unter möglichster Überspringung des Temperaturgebietes z"=isclien 5o° und 70° getrockneter Zichorienschnitzel, der 24 % Trockensubstanz enthält, wird mit wenig Kalkmilch bei 75' C auf einen pH-\\'ert von i i eingestellt, der Niederschlag allfiltriert oder zentrifugiert und der Saft 48 Stunden bei niedriger Temperatur sich selbst überlassen, wobei der größte Teil des gelösten Inulins ausfällt. Nach dem Abzentrifugieren des Inulins wird der restliche Saft im Vakuum auf 45 0l0 Trockensubstanz bis zum Ausfallen des noch in der Lösung enthaltenen Inulins eingedickt, das Inulin abgetrennt und nach seiner Isolierung und etwaigen weiteren Reinigung zu Lävulose h_vdrolvsiert.
  • 2. 13eis1lie1 Der nach Beispiel s hergestellte neutrale Saft wird, nach dem Ausfällen der Begleitstoffe mit Calziumoxyd bei einam PH von i i, mit Kohlendioxyd auf PH 6 saturiert und im Vakuum auf d.00/0 Trockensubstanz eingedickt; das Inulin kristallisiert bei nachherigem Erkalten der Lösung aus und wird, wie oben angegeben, weiter verarbeitet.
  • Es ist bereits bekannt, inulinhaltige Pflanzensäfte in der Weise zu reinigen, daß man die Begleitstoffe durch' Zusätze von stark alkalisch reagierenden Substanzen, wie Calziumoxyd bzw.
    -liv(Iroxvd. unter \littvirkun- von Wärinc ausfüllt
    oder neutralisiert. w@@l@ci dir \Icllge der alkalischen
    Gussitze bi., zu einers@@lchen.\lkalitäts@rrenzefewühlt
    \\-erden. #1a1.' bei dci- t@citureii Hchandlun- der Säfte
    eilte F:illtin- nicht mehr eintritt. Da bei diesem
    \-erfallren von frischen .\usgangsstoften ausgegangen
    wird und daher iti bezog auf (las Inulin nur diitine
    Siifte der keilli-tni- unterwl@rfcn werden, sind, ver-
    glichen mit dein \-erfahren gemäß der Erfindung,
    bedeutend ltüliere Zugalten alt alkalisch Nv irkenden
    \%erbindwigen erforderlich,,vobei durch die stärkere
    _\lkalitiit die Zersetzung des Intilills begünstigt
    wird.

Claims (1)

  1. I'.mr:xT wsriltu:ot;:
    r. Vrrfahrcil zur 1 >arstelltillg von I_ü@-ulose aus inulinhaltigell 1'tlanrenstotten, dadurch ge- kennzeichnet, daLl ein inttlinhaltiges, inulase- freies Trockenprodukt. welches durch l,'i-liitzullg auf Temperaturen von wenigstens Xo= C unter nüiglichst rascher l'llerspringung des Tempe- raturberciches zwischen 5o'- und 7o C ge- wlmnrn wurde. der Extraktion unter Anreiche- rung des Extraktes (Saftes) an Inulin unter- worfell ttlld der mit 111u1111 angereicherte Extrakt finit so gerin@@ett NILtl-etl all alkalischetl Stoffeh
    \-ersetzt wird, daß die Wasserstoffiolietikonzen- tration einen pH-Wert von io bis ti nicht wesentlich iil>crsclireitet, worauf nach _\b- treimmig der ausgefallenen Begleitstoffe das Intilin aus der l.ösutig auskristallisiert und h_@-tlr@tl@ siert wird. a. \erfahren nach Anspruch t, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Extrakt durch I)iffusioll auf ritte Konzentration von wenigstens 181)/u Intilien angereichert wird. 3. \"erfahren nach Anspruch r, dadurch ge- hennzc@chnet, dal.t das Trockenpr<xlukt vor seiner \uslatigung in Wasser unterhalt> der LciSungs- temperatur des Imilins geweicht und (las Weich- wasser entfernt wird. d. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge- kennzeichnet. (laß die Extraktion unter Neu- tralisatIon der vorhandenen Pflailzensätiren durchgeführt wir(1. ;. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge- kennzcichnct. clal.i zur _\usfiillutig der Hegleit- :to@fie C'alziuniliv(lroxvd @-erwendet \vird. (). \-erfahren nach Anspruch t, dadurch ge- kennzeichnet, dali aus den mit Inttlin durch I>iftusinn angereicherten Säften ein Teil des Intilins unmittelbar und. der restliche "heil nach Eindickeil itn Vakuum ausgeschieden wird.
DEP34118A 1949-02-15 1949-02-15 Verfahren zur Darstellung von Laevulose aus inulinhaltigen Pflanzenstoffen Expired DE801146C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0201676A2 (de) * 1985-03-08 1986-11-20 TOPINA Diät-Rohstoff GmbH Verfahren zur Herstellung eines glukosearmen Aufschlussproduktes aus inulinhaltigen Pflanzenteilen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0201676A2 (de) * 1985-03-08 1986-11-20 TOPINA Diät-Rohstoff GmbH Verfahren zur Herstellung eines glukosearmen Aufschlussproduktes aus inulinhaltigen Pflanzenteilen
EP0201676A3 (en) * 1985-03-08 1988-02-17 Baerwald Guenter Prof Dr Ing Process for preparing a hydrolyzed low-glucose product from plants containing insulin

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