DE77956C

DE77956C - Schneidvorrichtung für eine vereinigte Stanzmaschine und Blechscheere

Info

Publication number: DE77956C
Application number: DENDAT77956D
Authority: DE
Original assignee: H. STOLPE, Posen, St. Martin 23
Anticipated expiration: 1913-12-13

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

^ /v/0

Die vorliegende Schneidvorrichtung;, welche an Kraft- und Hand-Lochmaschinen sowie an Blechscheeren Anwendung finden¹ kann, ist zum Schneiden aller vorkommenden Profile von Stabeisen, Stahl, Messing u. s. w. bestimmt und zeichnet sich durch die schnelle Auswechselbarkeit der Messer und die damit verbundene Zeitersparnifs aus.

Ein weiterer Vortheil vorliegender Erfindung besteht darin, dafs die Messer in besondere Messerplatten eingesetzt werden können, wodurch man eine bedeutende Ersparnifs an Stahl erzielt.

Fig. ι zeigt die Seitenansicht einer solchen Vorrichtung,

Fig. 2 die Vorderansicht, .

Fig. 3 einen Längsschnitt,

Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie x-x,

Fig- 3>

Fig. 5 einen Horizontalschnitt nach Liniejs-jf, Fig._3, und

Fig. 6 bis 9 zeigen Einzelheiten.

Die Schneidvorrichtung, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel an einer combinirten Stanzmaschine und Biechscheere angebracht ist, befindet sich im oberen Theil der Maschine, während auf dem unteren Theil die Stanzvorrichtung angeordnet ist.

Im .Supportkörper α ist in der gewöhnlichen Weise der Stöfsel b von prismatischer Form verschiebbar, der von dem Excenter c auf der Welle d auf- und abbewegt wird.

Der Stöfsel b (Fig. 4 und 5) ist mit einem seitlichen Einschnitt zur Aufnahme der Messer e versehen, die in Plattenform hergestellt und mit der entsprechenden Profilöffnung e⁵ versehen sind (Fig. 6). Einen ähnlichen Einschnitt besitzt auch der Supportkörper α zur Aufnahme der Messer e\ deren den Messern e entsprechende Profilöffnungen genau in einer Linie liegen, wenn das Arbeitsstück g durchgesteckt ist (Fig. 4).

Die Stöfsel sowohl als die Supportkörper sind mit Bohrungen versehen, welche das Bearbeiten auch der gröfsten Arbeitsstücke ermöglichen.

Um die in den Stöfsel und Supportkörper eingesetzten Messer e e¹ gegen seitliche Verschiebung zu sichern, benutzt man zwei mit Kreuzgriff versehene Stifte i¹ i², die durch die Deckplatte des Supportkörpers hindurchgehen und sich vor bezw. hinter die Messer anlegen (Fig. 5). Behufs besserer Führung der Arbeitsstücke ist in der Deckplatte des Supportkörpers eine auswechselbare Führungsplatte h angeordnet, die natürlich mit der entsprechenden Profilöffnung versehen sein mufs und durch eine Stellschraube h^l am Platz gehalten wird. Diese Führungsplatte hat den Zweck, einen winkelrechten Schnitt der abzuschneidenden Arbeitsstücke zu sichern.

Um ein möglichst rasches Auswechseln der Messer e e^l zu erzielen, sind hinter diesen ein Paar Reservemesser ff¹ angeordnet, welche durch eine geeignete Schlitzöffhung des Supportkörpers eingeschoben und durch den Stift P und einen dritten Stift i³ in Stellung gehalten werden.

Will man die Messer e e¹ auswechseln, was ein Lehrling in einer halben Minute besorgen

kann, so zieht man einfach die beiden Stifte i¹ z² zurück und schiebt durch Vorschieben der Reservemesser ff die gebrauchten Messer e e^l heraus, worauf die Stifte Z¹Z² wieder eingesteckt werden. Das Einschieben der Reservemesser kann sogar beim Gang der Maschine erfolgen, ohne die auf dem Tisch t aufgespannten Schnitte in irgend einer Weise zu hindern. Auf diese Weise kann man hinter einander schneiden und lochen, ohne hierfür zwei besondere Maschinen nöthig zu haben. Die Messer sind mit einem Einschnitt e² versehen, in welchen der Stift P hineinpafst (Fig. 3).

Links von der Maschine (Fig. 2 und 4) ist. eine stellbare Lehne k angebracht, welche das Schneiden bestimmter Längen erleichtert.

Die Messer e (Fig. 6) sind aus einer einzigen Gufsstahlplatte hergestellt, in welcher sich die entsprechende Profilöffnung befindet. Diese Anordnung kann jedoch in der Weise abgeändert werden (Fig. 7, 8 und 9), dafs man eine Messerplatte e³ (Fig. 3) benutzt, die aus eingesetztem Schmiedeisen bestehen kann und mit einer entsprechenden Oeffnung zur Aufnahme der eigentlichen Messer e (Fig. 8) versehen ist. Zur Befestigung der Messer in der Messerplatte benutzt man Schrauben e⁴, deren Spitzen in entsprechende Vertiefungen der Messer greifen. Fig. 7 zeigt eine solche Messerplatte ohne Messer, Fig. 8 zeigt das Messer und Fig. 9 veranschaulicht eine Messerplatte mit eingesetztem Messer.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Eine Schneidvorrichtung für eine vereinigte Stanzmaschine und Blechscheere, dadurch gekennzeichnet, dafs die Messer (e e^l) in Schlitze des Messerschlittens (b) und des Maschinengestelles (a) seitlich eingeschoben sind und durch Stifte (P P) gegen seitliche Verschiebung gesichert werden, zum Zwecke, die Messer rasch auswechseln zu können, indem hinter denselben Reservemesser (ff¹) angeordnet sind, die nach Zurückziehen der Haltestifte (i¹ P) vorgeschoben werden und dadurch die benutzten Messer (e e^l) herausschieben.

2. Eine Schneidvorrichtung nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, dafs die Messer in Messerplatten (e³) eingesetzt sind.

3. Eine Schneidvorrichtung nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, dafs im Maschinengestell eine Führungsplatte (h) angeordnet ist, welche eine dem Querschnitt des -zu schneidenden Stabes entsprechende Oeffnung besitzt und gemeinsam mit dem gleichfalls nach dem Stabquerschnitt geformten feststehenden Messer (e¹) den Stab in der richtigen Lage hält und dadurch die Ausführung eines winkelrechten Schnittes sichert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.