DE77723C - Verfahren und Maschine zur Ausgestaltung der Oberflächen von geblasenen Hohlglaskörpern - Google Patents

Verfahren und Maschine zur Ausgestaltung der Oberflächen von geblasenen Hohlglaskörpern

Info

Publication number
DE77723C
DE77723C DENDAT77723D DE77723DA DE77723C DE 77723 C DE77723 C DE 77723C DE NDAT77723 D DENDAT77723 D DE NDAT77723D DE 77723D A DE77723D A DE 77723DA DE 77723 C DE77723 C DE 77723C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
core
hollow glass
glass body
edge
roller
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT77723D
Other languages
English (en)
Original Assignee
K. E. GRÜTZNER, Deuben b. Dresden, u. B. A. GRUHL, Dresden-Altstadt
Publication of DE77723C publication Critical patent/DE77723C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B23/00Re-forming shaped glass
    • C03B23/004Re-forming shaped glass by rolling

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Shaping Of Tube Ends By Bending Or Straightening (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Leistungen des theueren Hohlglasprefsverfahrens zum Theil durch das viel billigere, weil schnellere Blasverfahren zu ersetzen, aufserdem aber Verzierungen, Schriften und Formen an viel dünnerem Glase und wesentlich zarter und schärfer hervorzubringen, als es das Prefsverfahren gestattet; überdies kann bei der Anbringung der Verzierungen zugleich der Rand der Werkstücke beschnitten werden.
Das Verfahren besteht darin, dafs die Muster dem geblasenen' Hohlglaskörper, welcher bis zu plastischem Zustande erwärmt bezw. warm gehalten wird, mittels Walzen aufgeprägt werden, welche der zu behandelnden Oberfläche entsprechend gestaltet und mit den Prägmustern versehen sind, aufserdem aber mit schneidenden Kanten oder einem besonderen, scheibenförmigen Messer zum Beschneiden des Randes versehen sein können. Die Prägwalze wird auf dem zu behandelnden Hohlkörper abgewälzt und gegen denselben, während letzterer durch eine geeignete Unterlage unterstützt wird, angedrückt. Hierbei kann die Unterlage (der Kern) drehbar sein und die Prägwalze sich um eine feste Achse drehen, oder der Kern kann feststehen und die um ihre eigene Achse kreisende Walze um ihn herumgeführt werden.
Auf diese Weise können erhabene oder vertiefte oder auch einseitig in die Glasfläche eingedrückte Musterungen und Schriften erzeugt werden. Nach Fig. 1 bis 4 der beiliegenden Zeichnungen, in welchen α die Prägwalze, b einen Theil des drehbaren Kernes und c den Querschnitt des Werkstückes bezeichnet, ergiebt. sich, dafs entweder zur Hervorbringung der Musterungen und Schriften Walze und Kern (Fig. 1 und 2) oder nur einer dieser Theile mit Vorsprüngen oder Vertiefungen versehen sein können. Trägt der Kern erhabene Musterungen oder Typen, die Walze entsprechende Vertiefungen, wie aus Fig. 1 ersichtlich, so erhält man nach aufsen vorspringende Muster. Der umgekehrte Fall sind nach Fig. 2 nach innen vorspringende, vertiefte Musterungen. Ist die Walze glatt und der Kern mit Vorsprüngen versehen (Fig. 3), so erhält, man einseitig vertiefte, nach aufsen nur durchscheinende Muster; nach Fig. 4 sind einseitig vertiefte Muster nach aufsen mittels der mit Vorsprüngen versehenen Walze im Zusammenwirken mit einem glatten Kern hervorzubringen. Man kann natürlich die aufgezählten Fälle auch beliebig combiniren.
Einen besonderen Fall stellt Fig. 5 dar. Hier handelt es sich um einen Hohlkörper, dessen Wände an ihrem unteren Theile gewellt werden sollen. Prägwalze α und Kern b besitzen demgemäfs wellenförmige Erhebungen und Vertiefungen, wodurch die plastische Glasmasse, welche ursprünglich nur auf den Erhöhungen des Kernes ruhte, gewellt und in die Vertiefungen des Kernes hineingedrückt wird.
In analoger Weise lassen sich — besonders durch geschicktes Combiniren der einzelnen Unterarten des Prägverfahrens ■— unabsehbare
Reihen von Musterungen und Schriften, überhaupt Ausgestaltungen der Hohlgläser erzeugen. Der Querschnitt der Prägwalzen ist natürlich der Gestalt des Werkstückes entsprechend zu profiliren; es sei denn, dafs die Walze nicht die ganze Höhe bezw. Breite des Werkstückes, sondern nur eine bestimmte Zone desselben beherrschen soll.
Zum Zwecke. des Beschneidens der Ränder des Werkstückes (und zwar eines öler beider Ränder) ist entweder die Prägwalze mit scharfen, bis zum Kern vordringenden Kanten zu versehen, oder mit der Walze ein bezw. zwei besondere Messer (nach Art der Messer von Kreisscheeren) zu verbinden. Auf diese Weise kann der Rand sowohl nach einer einfachen Kreislinie, als nach Gurven oder gemischten bezw. gebrochenen Linien (z. B. zickzackförmig) beschnitten werden. Ersterer Fall ist in der Fig. 3 angenommen, wo d ein einfaches ebenes, scheibenförmiges Messer bezeichnet. Aber auch die Erzeugung anderer als gerader Schnittlinien, welche bisher nur durch das langwierige und daher kostspielige Schleifen möglich war, bietet dem neuen Verfahren keine besonderen Schwierigkeiten. Die nach Fig. 5 erforderliche Schnittlinie, welche sich aus in der Ebene der Messerscheibe d1 liegenden Wellenlinien zusammensetzt, bringt ein ebenes, am Rande wellenförmig ausgebuchtetes Messer hervor. Liegen die Curven oder Zacken nicht in der Ebene des Messers, so nimmt man ein nach Fig. 6 oder ähnlich gestaltetes Messer, wenn man es nicht vorzieht, in der bereits weiter oben angedeuteten Weise die Prägwalze an ihrem Ende mit scharfen Schneidkanten zu versehen. Regelmäfsige Wellenlinien der zuletzt gedachten Art kann man auch mit Hülfe eines schief zu seiner Achse stehenden Messers hervorbringen, wie solches Fig. 7 zeigt.
Eine zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens geeignete Maschine ist in den Fig. 8 und -α. der Zeichnungen in Ansicht und Grundrifs dargestellt. Der Kern b ist hier um einen senkrechten Zapfen e drehbar und läuft auf Rollen f. Durch eine um den Kern geschlungene, über Rollen g geführte Schnur h kann ersterer in schnelle Rotation versetzt werden; ein bei h1 angehängtes Gewicht (h" in Fig. 10 und 11) mag den Rückgang vermitteln. Um die Drehung des Kernes auf einen Umgang (360 °) zu begrenzen, ist am Kern ein Knaggen i angebracht, welcher nach beiderlei Richtung an den Anschlag k schlägt, der seinerseits zwischen den Stiften k1 schwingt und sich abwechselnd an einen oder den anderen anlegt.
Die Prägwalze α ist leicht auswechselbar in einem um den Bolzen / schwingenden Rahmen m' gelagert, welcher mittels eines Handgriffes bequem von b abgehoben bezw.
an b angedrückt werden kann. Um ein zwangläufiges Abwälzen von α auf b zu sichern, kann an letzterem Theil ein Zahnkranz n, an ersterem ein Zahnrad n1 angeordnet sein. Damit die Walze, besonders beim Umlegen des Rahmens m, nicht zu scharf an das Werkstück c auf b angeprefst werde, kann unterhalb des Vorsprunges m1 des Rahmens m eine Stellschraube oder besser ein mittels Hebels 0 umlegbarer Anschlag mit Stellschraube o1 vorgesehen sein.
Die beschriebene Behandlung des Hohlglases erfordert einen plastisch weichen · Zustand des Werkstückes. Für gewöhnliche Fälle dürfte es genügen, das Glas in genügend warmem Zustande auf den Kern zu bringen, um es dann mit möglichster Beschleunigung zu bearbeiten. Ist eine längere Zeit erforderlich, so wird zweckmäfsig der Kern heizbar gemacht. Eine derartige Anordnung ist aus Fig. ι ο ersichtlich. Hier ragt in den hohlen Kern b ein Gasrohr ρ mit einer Anzahl von Brenneröffnungen hinein, so dafs die Flammen die Wandungen von b radial treffen und erhitzen.
In Fällen, in denen bauchige oder nach einem gröfseren Umfange sich wieder verengende Formen behandelt werden müssen, macht man den Kern theilbar, um das Werkstück aufzubringen und herabnehmen zu können. Ein derartiger durch radiale Schnitte getheilter Kern ist in den Fig. ι ο und 11 dargestellt. Die einzelnen Sectoren des Kernes ruhen oben gelenkig auf Bolzen q des Lagerstückes r, welches auf dem senkrechten Zapfen des Kernes, der hier durch das Gasrohr ρ bezw. dessen Ansätze gebildet wird, läuft. Unten werden die Sectoren bl von schiefen Flächen des Kernuntertheiles b2 getragen; dieser Theil vermittelt auch die Mitnahme der Sectoren durch Nuthen' und Federn. Die Schrägflächen von £>2. bestimmen den Umfang des Kernes; wird r gehoben, so werden die Sectoren, auf den Schrägflächen emporgleitend, sich infolge ihrer Schwere senkrecht einzustellen streben. Hierbei wird der Umfang des Kernes vermindert, das Abnehmen des Werkstückes ermöglicht! Zum Zwecke des Anhebens von r sind nun die achsial verschiebbaren Bolzen s angeordnet, welche auf einem Schieber t ruhen. Letzterer ist mit Keilstücken i1 versehen, welche bei seiner Verschiebung nach rechts im Sinne der Figuren unter die Stifte s treten und durch letztere r anheben.
In noch complicirteren Fällen wird man den Kern aus einzelnen Stücken, den Dauben eines Fasses vergleichbar, herstellen, welche einzeln aus dem fertigen Werkstück herausgezogen werden können. Die beschriebene Maschine wird überhaupt je nach der Beschaffenheit der zu bearbeitenden Werkstücke noch vielfach modificirt werden.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι. Ein Verfahren, becherartig geöffnete Hohlglaskörper nach dem Blasen unter gleichzeitigem Beschneiden der Ränder dadurch mit Prägmustern zu versehen, dafs die Muster dem durch Erhitzen plastisch gemachten Glaskörper mittels Walzen aufgeprägt werden, welche durch einen der Oberfläche des Glases entsprechend gestalteten und das Prägmuster tragenden Rotationskörper gebildet werden, der unter Druck auf dem entsprechend gestützten Hohlglas zum Abwälzen gebracht wird.
  2. 2. Eine zur Ausführung des zu i. bezeichneten Verfahrens bestimmte Maschine, bei welcher der zu behandelnde Hohlglaskörper auf einem drehbaren und erforderlichenfalls theil- und heizbaren, der Gestalt des Hohlglaskörpers sich anschmiegenden, am Rande den herzustellenden Schnittkanten entsprechend pronlirten Kern (b) aufgesetzt und unter gleichzeitiger Anpressung der Präg- und Schneidwalze (a) mit diesem Kern in Rotationsbewegung versetzt wird. Eine zur Ausführung des zu i. bezeichneten Verfahrens bestimmte Maschine, bei welcher der zu behandelnde Hohlglaskörper auf einen seiner Gestalt angepafsten, feststehenden, erforderlichenfalls theil- und heizbaren, am Rande der herzustellenden Schnittkante entsprechend profilirten Kern (b) aufgesetzt wird, während die Prägwalze (a) unter gleichzeitiger Anpressung den Glaskörper umkreist.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT77723D Verfahren und Maschine zur Ausgestaltung der Oberflächen von geblasenen Hohlglaskörpern Expired - Lifetime DE77723C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE77723C true DE77723C (de)

Family

ID=350509

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT77723D Expired - Lifetime DE77723C (de) Verfahren und Maschine zur Ausgestaltung der Oberflächen von geblasenen Hohlglaskörpern

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE77723C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60033065T2 (de) Materialteilen in günstige Zuschnitte
EP0090933A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Perforieren oder zum Perforieren und Abschneiden rundlauffähiger Hohlkörper
DE1261640B (de) Glasschneidemaschine
DE77723C (de) Verfahren und Maschine zur Ausgestaltung der Oberflächen von geblasenen Hohlglaskörpern
DE2637078C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung des Fußes von gestanzten Strick- oder Wirkmaschinennadeln bzw. von Platinen, Nadelschiebern, Stößern o.dgl.
DE1045782B (de) Verfahren zum Perforieren von Papier od. dgl. und Vorrichtung zur Durchfuehrung dieses Verfahrens
DE734853C (de) Verfahren zum Herstellen gehaerteter Glasplatten
DE2901083C2 (de) Glättvorrichtung für gelochte Metallscheiben
DE475512C (de) Schere zum Zertrennen des Walzgutes waehrend des Auslaufens aus der Fertigwalze
DE67292C (de) Verfahren und Einrichtung zum Ausstanzen flacher Glasgegenstände
DE555047C (de) Toepfereimaschine zum Herstellen von Tafelwaren aus feinem Toepferton
DE720880C (de) Blechscher- und Vorbiegemaschine
DE444231C (de) Maschine zum Schneiden von Metall
DE311520C (de)
DE900926C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Walzen von Verzahnungen, Riffelungen oder Kerbungen anzylindrischen Werkstuecken
DE926424C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Ausschnitten in Metallstreifen oder -baendern
DE76170C (de) Rauhmaschine mit auf einer oder beiden Seiten des zu rauhenden Stoffes in einer Ebene liegenden Rauhwalzen
DE1810719A1 (de) Steuereinrichtung fuer die Messer bei Plissiermaschinen
DE2135220B2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum thermochemischen Flämmen der Außenfläche eines zylindrischen metallischen Werkstückes
DE1140678B (de) Verfahren zum Herstellen von Doppelglasscheiben
DE465645C (de) Maschine zur Herstellung von Pastillenglaesern u. dgl. aus Glasroehren
DE543401C (de) Verfahren zum Schleifen und Polieren von Glas an den ebenen Flaechen
DE502388C (de) Maschine zum Bearbeiten oder Verzieren der Raender von Papier und aehnlichen Stoffen
DE465160C (de) Stoffzuschneidemaschine mit zwei Walzen
DE544765C (de) Verfahren zum Glaetten der Kaliber an den Walzen fuer Pilgerschrittwalzwerke