DE67292C - Verfahren und Einrichtung zum Ausstanzen flacher Glasgegenstände - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zum Ausstanzen flacher Glasgegenstände

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DE67292C
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Germany
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glass
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Application number
DENDAT67292D
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English (en)
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P. SIEVERT in Döhlen bei Dresden
Publication of DE67292C publication Critical patent/DE67292C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B21/00Severing glass sheets, tubes or rods while still plastic
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B23/00Re-forming shaped glass
    • C03B23/02Re-forming glass sheets

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Nach dem vorliegenden Verfahren sollen flache Gegenstände aus Glas durch Stanzen aus der noch plastischen Glastafel hergestellt werden, wodurch die Herstellungskosten solch« Gegenstände ganz wesentlich verringert werden, die bisher in der Hauptsache nur durch Pressen in Formen oder durch Ausschneiden oder Ausschleifen aus Glasflächen hergestellt worden sind..
Das Verfahren besteht darin, dafs zunächst durch Giefsen auf eine Fläche eine Glastafel aus beliebigem (weifsem, halbweifsem, opakem, buntem etc.) Glase hergestellt wird, die sodann durch eine auf der Glasfläche hinweggeführte Walze auf diejeriige Dicke ausgewalzt wird, welche die auszustanzenden Glasgegenstände haben sollen.
Während die so hergerichtete Glastafel noch die geeignete Plasticität besitzt, läuft über bezw. auf derselben eine zweite Walze hinweg, die auf ihrer Umfläche mit scharf umlaufenden Leisten oder Rändern besetzt ist, welche die Umrisse der auszustanzenden Gegenstände bilden. Diese verjüngt auslaufenden Leisten oder Ränder treten bei der Drehbewegung der Walze in die Glasmasse der Tafel ein und markiren in derselben die herzustellenden Gegenstände, ohne dieselben vollends auszustanzen.
Um ein Zusammenlaufen der Glasmassen in den auf diese Weise vertieften Rinnen der Glastafel zu verhindern, kann ein Blasrohr der zweiten Walze folgen, um die Tafel auf der Fläche und in den Rinnen zum Erstarren zu bringen.
Die gesammte Glastafel mit den eingedrückten Rinnen wird sodann in den Kühlofen gebracht; nach geschehener Kühlung kann entweder sofort ein Ausbrechen der durch Rinnen in der Tafel umgrenzten Gegenstände erfolgen, oder aber die Glastafel kann zunächst einem Schleifverfahren unterworfen werden, um eine ihrer Seiten oder alle beiden Seiten, wie beim Spiegelglas, zu schleifen.
Durch dieses Schleifverfahren werden sämmtliche in der Glastafel zusammengehaltenen Gegenstände auf einer oder auf zwei Seiten matt oder glatt (blank) geschliffen.
Erfolgt hierauf das Ausbrechen der einzelnen Gegenstände, wobei das Abschleifen das in den Rinnen stehen gebliebene Glas schon wesentlich geschwächt hat, so sind die Gegenstände fertig, nur bei einigen Gegenständen wird es noch eines leichten Abziehens der Ränder durch Abschleifen bedürfen.
Es ist klar, dafs dieses Verfahren mit Bequemlichkeit und Sicherheit auch für solche Gegenstände zur Anwendung kommen kann, bei denen einzelne Partien besonders dünn gehalten werden müssen, wie dies z. B. bei gewissen Glasbuchstaben der Fall ist. Mit diesem Verfahren können die verschiedenartigsten Gegenstände angefertigt werden.
Es seien nur aufser den schon oben genannten Glasbuchstaben beispielsweise erwähnt:
Rahmen aller Art, Prismen für Decorationszwecke (Kronleuchter etc.), Linsen, Kreuze, Knöpfe, Ringe, kurz alle Gegenstände, die aus einer flachen Tafel herausgestanzt werden können. Dabei ist nicht ausgeschlossen, solchen Gegenständen auf der Oberfläche eine gewölbte Form zu geben, wie z. B. den Linsen oder Knöpfen. Bei letzteren können innerhalb der
zum Ausstanzen des Knopfes gebildeten konischen Leiste zwei Stifte angebracht sein, welche die Löcher im Knopf während des Stanzverfahrens bilden.
Die Walze, welche die konischen Rahmen oder Leisten trägt, ist mit den letzteren so viel als möglich zu besetzen, um möglichst wenig Verlust an Glas zu haben. Die Anordnung wird deshalb so zu treffen sein, dafs die durch gröfsere Gegenstände zwischen solchen Gegenständen oder zwischen Theileri solcher Gegenstände stehen zu lassenden Flächen durch kleinere Gegenstände ausgefüllt werden.
Durch das Laufen einer solchen Walze auf der plastischen Glastafel unter Eindrücken der konischen Leisten oder Rahmen in die Glasmasse werden so viel Gegenstände ausgestanzt, als Umrisse für dieselben vorhanden sind, während sich dieser Stanzvorgang so oft wiederholt, als die Umfläche der Walze auf der Länge der Glastafel abrollt.
Die konischen Leisten oder Rahmen, welche die Form des auszustanzenden Gegenstandes bilden, können jederzeit durch geeignetes Verfahren nachgeschliffen oder geschärft werden, wenn die Schärfe durch Gebrauch gelitten hat. Es ist nicht ausgeschlossen, statt fortlaufender Leisten solche mit Unterbrechungen auf der Walzenumfläche anzubringen, wenn Form und Anzahl der in einer Glastafel herzustellenden Gegenstände einen besseren Zusammenhalt mit dem zwischen den Ausstanzungen verbleibenden Glastafelgerippe verlangen.
An Stelle der Walzen mit den konisch geformten Leisten oder Rahmen kann eine Platte treten, welche mit den Leisten oder Rahmen in gleicher Weise besetzt ist und welche in die von der glatten Walze auf geeignete Dicke ausgewalzte Glasfläche gedrückt wird, um die Figuren in der noch plastischen Glasmasse auszustanzen.
In der Zeichnung ist eine Einrichtung beispielsweise angegeben, um das Verfahren zur Ausführung zu bringen.
α ist die Platte, auf welche das Glas ausgegossen wird. Ueber dieser Platte kann auf den Rändern derselben ein Wagengestell mittelst seiner Räder b hinweggeführt werden, welches die Walzen c und d trägt.
c ist eine glatte Walze, welche das ausgegossene Glas auf die erforderliche Dicke auswalzen soll, die man den auszustanzenden Gegenständen geben will.
d ist die mit den konischen Leisten oder Rahmen auf ihrer Umfläche besetzte Walze, welche der Walze c folgt und deren Leisten oder Rahmen in die noch plastische Glasmasse eintreten; hierbei drücken sich diese Leisten in das Glas ein und stanzen dadurch die durch die Leisten umgrenzten Figuren aus, ohne sie vollends aus dem Glase herauszustanzen, wenn diese Figuren auf einer oder auf beiden Flächen so lange sie noch in der ganzen Tafel zusammenhängen, abgeschliffen werden sollen.
Es empfiehlt sich, beide Walzen in verstellbaren Lagern zu lagern, um sowohl die Dicke der Glastafel durch Walze c als auch die Tiefe des Eintritts der Leisten auf der Walze d in die Glasmasse genau bestimmen zu können.
Es kann der Antrieb, wie angedeutet, direct durch Schnur oder Kette e, welche um die Scheiben f auf den Achsen der Walzen c und d gelegt sind, erfolgen, oder es kann der Antrieb auf Scheiben, die auf die Wagenräderachsen aufgesteckt sind, erfolgen, von denen aus der Umlauf der Walzen durch Zahn- oder Frictionsräder oder durch Seil oder Kette bewirkt wird.
Auf Walze d sind eine Anzahl durch Leisten oder Rahmen von konischer Gestalt gebildeter Figuren angedeutet, mit denen die ganze Walzenumfläche besetzt ist. Im Walzenlängenschnitt ist in vergröfsertem Mafsstabe die Form der Leisten, welche die einzelnen Figuren umrahmen, angegeben.
Für einfacheren Betrieb ,wird die Wagenbewegung mit der Hand ausgeführt.
Die Walze d mit ihren Leisten wird aus Hartgufs entweder im Ganzen oder aus einzelnen Ringen oder Segmenten, die neben einander gereiht werden, hergestellt.
Die weiter oben erwähnte Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens mittelst einer Platte statt einer Walze ist ebenfalls auf der Zeichnung dargestellt, in welcher wiederum α den Tisch, auf welchem die Glasmasse ausgebreitet wird, und c die Walze bedeutet, welche die Glasmasse in erforderlicher Dicke auswalzt.
Es empfiehlt sich, das Gestell der Walze c aufser mit den Laufrädern b auch mit den Führungsrädern b1 auszustatten, welche unter die Laufschienen b2 greifen, um den Druck aufzufangen, den die Walze c beim Gleichmachen der Glasfläche ausübt.
Für den Plattenapparat kann durch Winkeleisen g eine Laufbahn für die Laufräder h des Apparates vorgesehen sein, während der Druck der Platte i beim Stanzverfahren durch Knaggen k aufgefangen wird, die unter die Laufschienen b2 greifen.
Das Gestell / des Plattenapparates bildet die Führung für ein oder mehrere Spindeln m, in deren Kröpfung oder Schleife eine unrunde Scheibe η steckt, welche mittelst des auf ihrer Welle sitzenden Hebeiso gedreht werden kann.
Der Winkelausschlag des Hebels ο kann durch einen verstellbaren Anschlag begrenzt werden, um dadurch die Tiefe des Eintritts der Platte i, welche unten an der Spindel m sitzt, in die Glasmasse zu bestimmen.
Bei Anwendung dieses Apparates wird zunächst die Walze c über die ausgegossene
Glasmasse geführt, um diese in erforderlicher Dicke auszuwalzen, und hinterher wird der Plattenapparat intermittirend um die Breite seiner Platte verschoben, um an jeder Stelle den Stanzvorgang durch Niederdrücken des Hebels ο und der auf ihrer Unterfläche mit den erhabenen Umrissen besetzten Platte zur Ausführung zu bringen. Selbstverständlich mufs die Walze c so weit verschoben werden, dafs Raum für den Plattenapparat zum Ausstanzen der ganzen Länge der ausgewalzten Glastafel verbleibt.
Ausgeschlossen ist natürlich nicht, mit beiden Einrichtungen, d. h. mit Walze d im rollenden Stanzverfahren als auch mit Platte i im intermittirenden Stanzverfahren die Gegenstände vollständig aus der Glastafel herauszustanzen; man verliert natürlich dabei den Vortheil,. die Gegenstände in einer zusammenhängenden Tafel dem Schleifverfahren zu unterwerfen.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren der Herstellung flacher Glasgegenstände durch Ausstanzen derselben aus einer auf geeignete Stärke ausgewalzten Glastafel im plastischen Zustande.
  2. 2. Im Anschlufs an das im Anspruch i. gekennzeichnete Verfahren das Abschleifen ausgestanzter Glasgegenstände auf einer oder beiden Seiten, während diese Gegenstände noch in einer Tafel zusammenhängen.
  3. 3. Zur Ausführung des im Anspruch 1. gekennzeichneten Verfahrens die Anordnung von zwei Walzen c und d, von denen die vorlaufende (c) glatte oder geriffelte Umfläche hat und die ausgegossene Glasmasse auf die zur Herstellung der auszustanzenden Gegenstände geeignete Dicke auswalzt, während die nachfolgende zweite WTalze (d) auf ihrer Umfläche mit verjüngt auslaufenden Leisten oder Rahmen besetzt ist, welche die Umrisse der auszustanzenden Figuren oder Gegenstände bilden, und welche Leisten oder Rahmen in die noch plastische Glastafel eintreten, wenn die Walze d über letztere hinweggeführt wird.
  4. 4. Der Ersatz der Walze d nach Anspruch 3. durch eine mit verjüngt auslaufenden Leisten oder Rahmen besetzte Platte oder Platten zum Ausstanzen der durch die Leisten oder Rahmen gebildeten Figuren oder Gegenstände durch Eindrücken in eine noch plastische Glastafel.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT67292D Verfahren und Einrichtung zum Ausstanzen flacher Glasgegenstände Expired - Lifetime DE67292C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2860226A1 (fr) * 2003-09-25 2005-04-01 Schott Ag Procede pour fabriquer des ouvertures dans un corps plat en verre ou en vitroceramique
DE10344441A1 (de) * 2003-09-25 2005-05-04 Schott Ag Verfahren zum Herstellen von gewalzten Glas- oder Glaskeramikplatten mit partiell umgeformten Teil-Bereichen

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DE10344441A1 (de) * 2003-09-25 2005-05-04 Schott Ag Verfahren zum Herstellen von gewalzten Glas- oder Glaskeramikplatten mit partiell umgeformten Teil-Bereichen
DE10344440A1 (de) * 2003-09-25 2005-05-04 Schott Ag Verfahren zum Herstellen von Öffnungen in einem flächigen Glas-/Glaskeramikkörper
DE10344440B4 (de) * 2003-09-25 2006-07-20 Schott Ag Verfahren zum Herstellen von Öffnungen in einem flächigen Glaskeramikkörper

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