DE77434C - Zwangläufige Schützenschlagvorrichtung - Google Patents
Zwangläufige SchützenschlagvorrichtungInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D49/00—Details or constructional features not specially adapted for looms of a particular type
- D03D49/24—Mechanisms for inserting shuttle in shed
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Electrophonic Musical Instruments (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 86: Weberei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. März 1894 ab.
Bei den gebräuchlichen verschiedenen Webstühlen, mit Ausnahme der sogenannten Federschlagstühle,
geschieht das Werfen des Schützens, sei es mit Ober- oder Unterschlag, durch den
bekannten Schlagmechanismus, nach welchem das auf der Laden- oder einer separaten Welle
sitzende Schlagexcenter oder die Schlagnase auf einen Zapfen mit Gleitrolle, sowie der dazu
gehörigen Schlagwelle wirkt und mithin den auf ihr befestigten Schlagsector und den lose
auf ihr sitzenden, durch die Schlagfalle von ihm mitgenommenen Schlaghebel und Holzschläger vorwärts treibt und so den Schützen
in Bewegung setzt.
Der Rückgang der Schlagwelle und des Schlagsectors wird durch die ablaufende Form
der Schlagnase erzielt. Zu diesem Zwecke drückt eine Zugfeder die . Schlagrolle fest an
die Schk.gnase an. Damit der lose auf der Schlagwelle sitzende Schlaghebel und HoIzsehlä'ger
dieser Bewegung ebenfalls folgen, drückt eine zweite, am Holzschläger befestigte Zugfeder
den Schlaghebel fest an den Schlagsector an. Je nach der Tourenzahl des Stuhles müssen diese Federn mehr oder weniger stark
gespannt sein. Schlaghebel und Holzschläger mit Picker schlagen frei auf die auf der Pickerführung
befindliche Riemenfeder, welche, sich zusammendrückend, mit den übrigen Federn
der ganzen Vorrichtung so viel Widerstand entgegensetzen mufs, bis die Massenwirkung
der Schlagvorrichtung zu Ende der Schlagbewegung aufgehoben ist.
Diese Federanordnungen sind nicht von langer Dauer, die Federkraft vermindert sich
fort und fort, während in demselben Mafse der Schlag stärker wird. Die hierdurch entstehenden
Störungen, sowie die auftretende starke Abnutzung sämmtlicher Theile und der grofse
Kraftbedarf vermindern die Leistungsfähigkeit des Stuhles, besonders bei. gröfserer Tourenzahl
desselben.
Die vorliegende neue Schützenschlagvorrichtung beseitigt alle diese Uebelstände. An Stelle
des Schlagexcenters oder der Schlagnase und der nöthigen Spannfedern, welches nur eine
einseitig begrenzte Bewegung erzielt, tritt bei der vorliegenden Einrichtung eine rotirende
Kurbel, welche durch den dazu gehörigen Mechanismus mit dem Schlagsector in durchaus
kettenschlüssiger Verbindung steht, so dafs alle durch sie erzeugten Bewegungen des Schlagsectors,
das sind: rasches Ausschwingen für den Schlag, langsames Zurückgehen desselben
nach erfolgtem Schlag, welchem längere, unveränderte Ruhelage folgt und während welcher
das Ausheben und Senken der Schlagfalle ermöglicht ist, zwangläufige sind.
In Fig. ι sind als Seitenansicht, in Fig. 2 als
Vorderansicht, in Fig. 3 bis 8 die verschiedenen hauptsächlichen Stellungen der neuen Schlagvorrichtung
dargestellt.
Die rotirende Kurbel d ist mit ihrem Kurbelzapfen e durch das Gelenkstück f mit dem
Zapfen g verbunden, welch letzterer zu gleicher Zeit den gemeinschaftlichen Gelenkzapfen für
den Kniehebel h h1 bildet, so dafs also Kreise, welche von dem Aufhängepunkte i des Kniehebels
h aus, sowie von dem Endpunkte k der Stange h1 aus beschrieben werden, tangirend
durch das Mittel dieses Gelenkzapfens g gehen (Fig. 5). Der Endpunkt der Stange h1 ist zugleich
Angriffspunkt am Schlagsector Z, welcher fest auf der Schlagwelle ο sitzt. Auf der Schlagwelle
ο sitzt ferner lose. der Schlaghebel p, welcher im' Punkt q die vom Ladenfühlerhebel
r1 aus dirigirte Schlagfalle r trägt. Die
gesenkte Schlagfalle r liegt vor der Nase des Schlagsectors / und der an demselben angegossene
Knaggen oder Zahn ll umfafst seitwärts (Fig. 4 und 7) den am Schlaghebel ρ angegossenen
Knaggen p1, so dafs der Schlaghebel ρ mit dem Schlagsector / in gegenseitigem
festen Eingriff steht, und zwar von einer Seite durch Z1 und-j?1, von der anderen durch die
vor die Nase des Schlagsectors Z eingefallene Klinke r. Von dem Zapfen p2 des Schlagarmes
ρ geht noch die Holzzugstange s mit Sicherheitsscharnier gegen Bruch nach dem
Schlagarm t und ist hier vertical verschiebbar gelagert. Der Schlagarm t sitzt drehbar auf
dem Bolzen u und greift oben in den Lederpicker ν ein.
Von dem Schlagsector Z geht von m aus eine Zugstange η nach der linken Seite des
Stuhles zum Antrieb der linksseitigen Schlagvorrichtung.
Die Wirkungsweise der Kurbel d während einer Umdrehung auf den Punkt k des Schlagsectors
/ ist folgende:
Die Kurbel d, welche in der angegebenen Pfeilrichtung (Fig. 5) rotirt, überträgt zunächst
ihre Bewegung durch das Gelenkstück f auf den Gelenkpunkt g und äufsert sich hier als
Hin- und Her- oder Vor-- und Rückwärtsbewegung. Da es, um den Schlag zu erzielen,
darauf ankommt, die Vorwärtsbewegung des Punktes g während einer ganz kurzen Drehbewegung
der Kurbel d (von e bis e") zu erreichen, so erhält einerseits das GelenkstUck
f eine Länge, welche um Weniges gröfser ist als der Radius der Kurbel selbst,
während andererseits die Lage des Drehpunktes i, sowie die Länge des Kniehebels
h hl so gewählt ist, dafs die Pfeilrichtung der Vorwärtsbewegung desselben im Punkt g eine
entgegengesetzte der Umdrehungsrichtung der Kurbel d ist, durch welchen Umstand der
Kurbelpunkt (todter Punkt) bei höchster Ausschwingung dem Anfangspunkte der Hin- oder
Vorwärtsbewegung näher rückt.
Diese rasche Ausschwingung des Gelenkpunktes g erzeugt weiterhin auf den Kniehebel
hh1 eine Einknickung, welche auf den
Punkt k des Schlagsectors / eine Aufwärtsbewegung und somit die Schlagbewegung an
demselben bewirkt. Die Schlagbewegung.pflanzt sich dann vom Schlagsector / durch den Schlaghebel
ρ und durch den Holzzug 5· nach dem Holzschläger u und Picker ν fort, welcher den
Schützen wirft.
Nachdem die Kurbel d und der Gelenkpunkt g ihren höchsten Stand (Fig. 3) erreicht
haben, beginnt bei weiterschreitender Drehung die Kurbel d sich her- oder rückwärts zu bewegen.
Die Pfeilrichtung des zurückgehenden Kniehebels h und Gelenkpunktes g ist jetzt
eine entgegengesetzte der Vorwärtsbewegung und also dieselbe als die Umdrehungsrichtung
der Kurbel. Demnach tritt eine Verlangsamung der Rückwärtsbewegung am Punkte g ein,
welche während einer längeren Drehbewegung der Kurbel vor sich geht. In derselben Weise
geht auch die Einknickung des Kniehebels h h1 zurück und es wird hierdurch am Schlagsector
/ im Punkte k und Schlaghebel ρ mit Holzschläger t relativ die langsame Rückwärtsbewegung
bewirkt.
Fig. 6 zeigt die Stellung der Vorrichtung nach erfolgter Rückwärtsbewegung.
Obschon nun bei Weiterdrehung der Kurbel d der Gelenkpunkt g des Kniehebels h h1 ebenfalls
eine weitere Ausschwingung erfährt bis zum tiefsten Stand der Kurbel (Fig. 8), so ist
diese Bewegung für die Lage des Angriffspunktes k am Schlagsector Z ohne Einflufs,
weil, von der Stellung des Gelenkpunktes g in Fig. 6 angefangen, jede weitere Einknickung
des Kniehebels h h1 aufhört. Diese unveränderte Lage für den Punkt k bleibt bei
Weiterdrehung der Kurbel d noch bis zu ihrer Anfangsstellung (Fig. 2 und 5) für die Schlagbewegung
erhalten, das ist die Stellung der Kurbel d, in welcher die Einknickung beginnt.
Es verharrt also der Punkt k, somit der Schlagsector Z und Schlaghebel ρ während der Kurbelbewegung
von Beendigung bis Beginn der Einknickung des Kniehebels h h1 in unveränderter
Lage.
Während dieser Zeit kann die Schlagfalle r beliebig gehoben oder gesenkt werden. Der
Schlaghebel ρ ruht auf dem Widerlager y, wobei Knaggen Z1 Und pl einander berühren,
damit für die Schlagfalle r ein Spielraum zum Heben und Senken geschaffen ist. Bei gehobener
Schlagfalle r bleibt der Schlaghebel ρ in seiner Stellung am Widerlager y, während
der so ausgelöste Schlagsector Z frei ausschwingt, um von m aus durch die Zugstange
η den Schlaghebel auf der linken Seite des Stuhles in Bewegung zu setzen.
Die rotirende Kurbel d sitzt auf einer Welle c,
welche ein konisches Getriebe bl trägt, das in ein gleiches, am Hauptantriebrad a des mechanischen
Stuhles angegossenes b eingreift.
Diese Schützenschlagvorrichtung eignet sich in gleicher Weise für Unter- wie für Oberschlag.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Schützenschlagvorrichtung für mechanische Webstühle, bei welcher eine zwangläufigeSchlagbewegung dadurch bewerkstelligt wird, dafs die Drehbewegung einer Kurbel d durch ein kurzes Gelenkstück f auf den Gelenkpunkt g eines Kniehebels h h\ der mit dem Schlagsector / im Punkte k verbunden ist, derart übertragen wird, dafs bei einem kleinen Drehwinkel der Kurbel d durch Einknickung des Kniehebels h h1 eine rasche Vorwärtsbewegung durch das Strecken desselben bei weiterer Drehbewegung der Kurbel d ein langsamer Rückgang und hierauf eine unveränderte Stellung des Schlagsectors / und des mit ihm durch die Knaggen I1 p1 verbundenen Schlaghebels ρ erzielt wird.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE77434C true DE77434C (de) |
Family
ID=350242
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT77434D Expired - Lifetime DE77434C (de) | Zwangläufige Schützenschlagvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE77434C (de) |
-
0
- DE DENDAT77434D patent/DE77434C/de not_active Expired - Lifetime
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