DE767977C - Herstellung geformter Aktivkohle - Google Patents

Herstellung geformter Aktivkohle

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DE767977C
DE767977C DEI72027D DEI0072027D DE767977C DE 767977 C DE767977 C DE 767977C DE I72027 D DEI72027 D DE I72027D DE I0072027 D DEI0072027 D DE I0072027D DE 767977 C DE767977 C DE 767977C
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DE
Germany
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coal
activated carbon
hardness
chemicals
dust
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Expired
Application number
DEI72027D
Other languages
English (en)
Inventor
Nikolaus Dr Rempel
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Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/312Preparation
    • C01B32/336Preparation characterised by gaseous activating agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Herstellung geformter .Aktivkohle Bei der Herstellung geformter Aktivkohle ist es bekannt, kohlenstoffhaltige Stoffe, wie zerkleinerter Torf, Sägemehl, Braunkohle, Holzkohle u. a., mit Chemikalien in Lösung oder in trockener Form unter Wasserzusatz zu mischen, mit oder ohne Bindemittelzusatz, wie Teer u. a., zu formen, trocknen, verschwelen und danach durch Glühen in Anwesenheit oder Abwesenheit von Luft, mit oder ohne Zuführung von aktivierenden Gasen bzw. Dämpfen zu aktivieren, die erhaltene Aktivkohle gegebenenfalls nachzubehandeln und schließlich auszuwaschen.
  • Neben einer hohen Aktivität wird von einer guten körnigen Aktivkohle verlangt, daß sie auch eine gewisse Mindesthärte aufweist, da in den verschiedensten Anwendungsgebieten die Verwendung zu weicher Kohle nicht möglich ist.
  • Wird die Kohle z. B. zur Wiedergewinnung von Dämpfen in großen Adsorbern eingesetzt, so erleidet die Kohle durch den Eigendruck, durch den gegenseitigen Abrieb beim Durchströmen von Gasen und Dämpfen, infolge von Temperaturschwankungen usw. je nach ihrer Festigkeit eine Kornzerkleinerung. Diese Kornzerkleinerung bedingt einen größeren Luftwiderstand, was zu Betriebsstörungen führt und ein öfteres Auswechseln der Adsorberfüllung erfordert, so daß die Anwendung einer ungenügend festen Kohle unwirtschaftlich ist.
  • Von einer guten Gasmaskenkohl.e wird ebenfalls eine Mindesthärte gefordert, da eine ungenügend feste Kohle schon bei der Füllung der Einsätze, dann beim Transport und beim Tragen der Gasmaske durch Kornzerkleinerung den Luftwiderstand steigert und eine unerträgliche Staubbildung bedingt.
  • Es sind daher für die verschiedensten Anwendungszwecke genaue Grenzen vorgeschrieben, bis zu denen die Festigkeit der Kohle ihre Anwendung noch möglich macht.
  • Es liegt aber in der Natur der Sache, daß mit zunehmender Aktivität die Wandstärke des Kohlegerüstes abnimmt und hiermit auch die Festigkeit der Kohle beeinträchtigt wird. Gelingt es also, ein Herstellungsverfahren so weiterzuentwickeln. daß die Aktivität der Kohle gesteigert wird, so muß darauf geachtet werden, daß gleichzeitig die erforderliche Festigkeit der Kohle durch besondere Maßnahmen erhalten bleibt.
  • Bei den einzelnen Arbeitsgängen der verschiedenen Herstellungsverfahren spielen sich Vorgänge ab, die das ursprüngliche feste Gerüst der einzelnen Kohlekörner in seiner Festigkeit beeinträchtigen. So wurde festgestellt, daß bei den einzelnen Arbeitsgängen der verschiedenen Aktivierungsverfahren Vorgänge stattfinden können, die mit einer plötzlichen Gas- bzw. Dampfent-,vicklung im Kohlekorn oder einer Volumenzunahme der im Kohlegerüst noch enthaltenen Chemikalien verbunden sind, die ihrerseits die Festigkeit des Kohlekorns beeinträchtigen.
  • Es wurde gefunden, daß eine Schädigung des Kohlekorns dadurch vermieden wird, daß nach dem üblichen Maischen, Formen, Trocknen sowie Aktivieren durch Glühen die geglühte Kohle einer gegebenenfalls langsamen Abkühlung unterworfen wird unter gleichzeitiger vorsichtiger Behandlung der Kohle, gegebenenfalls nach der Abkühlung, mit Stoffen, die die in der Kohle enthaltenen Chemikalien in Verbindungsformen überführen, die mit Luft oder wäßrigen Lösungen keine plötzlichen, von großer Wärme- oder Gasentwicklung begleiteten Reaktionen eingehen, derart. daß die körnige Struktur der Aktivkohle erhalten bleibt. Für das Verfahren nach der Erfindung geeignete Stoffe sind z. B. Wasserdampf, Alkoholdampf, Kohlensäure, Luft, Stickstoff, der geringe Mengen Sauerstoff enthält, oder inerte Gase, die geringe Mengen Wasserdampf enthalten. Diese schonende Behandlung bedingt ein langsames Zeitmaß des Ablaufes der Umsetzungen, die unter Gas- bzw. Dampf- oder Volumenzunahme der Chemikalien im Kohlekorn ablaufen. Durch diese neue Arbeitsweise kann die Härte der Kohle gegebenenfalls um bis zu 50 °/o verbessert werden gegenüber den nicht schonend nachbehandelten Aktivkohlen.
  • Außer dem Vorteil der Härteverbesserung wird die Ausbeute der Fertigkohle an gutem Korn erheblich gesteigert, da der Bruch- bzw. Staubanfall (Unterkorn) bei den verfahrensgemäß hergestellten Kohlen wesentlich kleiner als bisher ist. Der Anteil an Unterkorn, das ein weniger wertvolles Nebenerzeugnis darstellt, hat auf die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens einen bedeutenden Einfluß. Beispiel Aus kohlestoffhaltigem Rohstoff und Schwefelkaliumlösung wird eine Paste hergestellt, die in einer hydraulischen Presse zu mm dicken Zylindern geformt, vorgetrocknet und verschwelt wird. Von den trockenen Formlingen wird a) ein Teil unter Luftausschluß geglüht und ohne abzukühlen in Wasser oder Laube abgelöscht, b) ein anderer Teil unter genau denselben Bedingungen geglüht, unter Luftabschluß langsam abgekühlt, das abgekühlte Erzeugnis sodann mit Wasserdampf vorsichtig abgelöscht und in Wasser gebracht. Beide Proben werden in üblicher Weise ausgewaschen, getrocknet und untersucht. Die Adsorptionsaktivität wird durch die Aufnahme von Benzol aus einem zu i : io bei 2o° gesättigten Benzol-Luft-Strom gemessen und erweist sich als praktisch gleich groß. Die Härte wird nach drei verschiedenen Meßverfahren untersucht.
  • Erstens: Die Stoßhärte wird derart geprüft, daß auf ein abgemessenes Volumen der Kohle aus einer bestimmten Höhe ein Fallgewicht von vorgeschriebenem Gewicht unter definierten Bedingungen fünfmal fallengelassen wird und der entstandene Staubanteil unter o,5 mm in Gewichtshundertteilen angegeben wird. Je geringer dieser Staubanteil ist, um so härter ist die Kohle.
  • Zweitens: Mahlhärte. ioocc,mKohle -werden in einer Kugelmühle von vorgeschriebenen Abmessungen mit einer bestimmten Anzahl Kugeln eine bestimmte Zeit mit vorgeschriebener Umdrehungszahl :gemahlen. Die so behandelte Kohle wird über zwei verschiedene Siebe abgesiebt und die zwei Unterkornfraktionen in Gewichtshundertteilen als Bruch und Staub angegeben. Je geringer die Bruch- und Staubanteile, um so härter ist die Kohle.
  • Drittens: Reibhärte. io g Kohle werden in einer Kugelmühle von vorgeschriebenen Abmessungen mit einem eingelegten Eisenstab bestimmte Zeit unter vorgeschriebener Umdrehungszahl behandelt. Der nach dieser Behandlung -durch Abrieb entstandene Staub wird abgesiebt und gewogen, je geringer der Staubanteil, um so härter ist die Kohle.
    Viertens: Versuch I
    Probe a
    Litergewicht ..... 330
    Benzolbeladung. . 51,5 g (f6HO _ 17 g C6H6
    ioo g Kohle ioo ccm Kohle
    Stoßhärte 45 °/° Staub -
    Probe b
    Litergewicht..... 320
    Benzolbeladung. . 50,6g C,Hs _ 16,2 g C,Hs
    ioog Kohle ioo ccm Kohle
    Stoßhärte 220/, Staub
    Härtesteigerung etwa 5o °/°.
    Versuch 1I
    Probe a
    Litergewicht ..... 446
    Benzolbeladung . . 38,3 g CA _ 17,19 C6H6
    ioo g Kohle ioo ccm Kohle
    Stoßhärte 320/0 Staub
    Reibhärte 23,7 mg Staub
    Probe b
    Litergewicht..... 445
    Benzolbeladung. . 38,4gC,Hs _ @ 17,1 g C,H,
    ioo g Kohle ioo ccm Kohle
    Stoßhärte ig °/° Staub
    Reibhärte 10,3 mg Staub
    Härtesteigerung: Stoßhärte etwa 4o0/0,
    Reibhärte etwa 55010.
    Versuch III
    Probe a .
    Litergewicht..... 42,0
    Benzolbeladung. . 41,5 g C6Hs _ 17,4 g C6H6
    ioo g Kohle ioo ccm Kohle
    170/,) Bruch
    Mahlhärte - 20/0 Staub
    Probe b
    Litergewicht..... 424
    Benzolbeladung . . 41,3 g C,H° _ 17,5 g C6H6
    ioo g Kohle ioo ccm Kohle
    2,1°/o Bruch
    Mahlhärte 0,5% Staub
    Härtesteigerung etwa 8o °/0.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Herstellung geformter Aktivkohle mit hoher Härte und gesteigerter Ausbeute an gutem Korn aus kohlenstoffhaltigen Stoffen durch Aktivierung mit Chemikalien und nach Behandlung der erhaltenen Aktivkohle mit Gasen oder Dämpfen, wie Wasserdampf und Kohlensäure, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem üblichen Maischen, Formen, Trocknen ,sowie Aktivieren durch Glühen die geglühte Kohle einergegebenenfalls langsamenAbkühlung unterworfen wird unter gleichzeitiger vorsichtiger Behandlung der Kohle, gegebenenfalls nach der Abkühlung, mit Stoffen, die die in der Kohle enthaltenen Chemikalien in Verbindungsformen überführen, die mit Luft oder wäßrigen Lösungen keine plötzlichen, von großer Wärme-oder Gasentwicklung begleiteten Reaktionen eingehen, derart, daß die körnige Struktur der Aktivkohle erhalten bleibt. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 574 740, 715 o67.
DEI72027D 1942-04-18 1942-04-18 Herstellung geformter Aktivkohle Expired DE767977C (de)

Priority Applications (1)

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DEI72027D DE767977C (de) 1942-04-18 1942-04-18 Herstellung geformter Aktivkohle

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DEI72027D DE767977C (de) 1942-04-18 1942-04-18 Herstellung geformter Aktivkohle

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE574740C (de) * 1932-01-12 1933-04-20 Eduard Deisenhammer Ing Verfahren zur Herstellung von harter, stueckiger, aktiver Kohle
DE715067C (de) * 1939-12-17 1941-12-12 Ig Farbenindustrie Ag Entsaeuerung von Saeure oder saeureabspaltende Stoffe enthaltender Aktivkohle

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE574740C (de) * 1932-01-12 1933-04-20 Eduard Deisenhammer Ing Verfahren zur Herstellung von harter, stueckiger, aktiver Kohle
DE715067C (de) * 1939-12-17 1941-12-12 Ig Farbenindustrie Ag Entsaeuerung von Saeure oder saeureabspaltende Stoffe enthaltender Aktivkohle

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