DE704966C - Herstellung von Briketts ohne Bindemittel - Google Patents

Description

• Herstellung von Briketts ohne Bindemittel Es ist bereits bekannt, Steinkohlenstaub stufenweise ohne Verwendung von Bindemitteln zu brikettieren, und zwar in :der Weise, daß .der Steinkohlenstaub oder die Feinkohle zuerst bei niedriger Temperatur (bis etwa. 35o° C) vorgepreßt und die erhaltenen Preßlinge dann bei höherer Temperatur fertiggepreßt werden. Es ist ferner nicht mehr neu, die Brikettierung ohne Bindemittel in einem Arbeitsgang, also ohne Vorpressung, durchzuführen.
• Indessen hat sich ergeben, daß die so hergestellten Briketts keine genügende Festigkeit haben. Man ist daher zu den alten Bindemittelverfahren wieder zurückgekehrt, hat indessen beim Arbeiten in der geschilderten Weise es als vorteilhaft angesehen, nicht mehr soviel Bindemittel verwenden zu müssen wie früher. Im übrigen ist die Pressung in zwei Arbeitsstufen verhältnismäßig tunständlich und macht eine teuere Anlage notwendig.
• Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß man in einer einzigen Arbeitsstufe zu einwandfreien Briketts ohne Bindemittelzusatz gelangen kann, wenn man einen Rohstoff verwendet, der nach Patent 640 -32 aufbereitet worden ist.
• Diese an sich bekannte Aufbereitung erzielt die Trennung aschenarmer Kohlenteile von aschenreichen durch Behandlung der einzelnen Kornklassen mit Schwereflüssigkeit ohne vorherige Entfernung der tonigen Bestandteile in der Weise, daß die einzelnen Kornklassen der fein gemahlenen Kohle einer Trennung unter Verwendung von Eisenchlorür unterworfen werden. Es war nicht zu erwarten, daß gerade eine so aufbereitete Kohle für die Brikettirrung besonders geeignet ist, ohne daß Bindemittel zugesetzt zu werden brauchen.
• Die Erfindung erstreckt sich in erster Linie auf die Brikettierung von Steinkohle. Braunkohle ist oft schon ohne Bindemittelzusatz hrikettierbar. Es gibt aber Braunkohlen, die ohne weiteres nicht brikettierbar sind. Diese lassen sich jedoch brikettieren, wenn man sie nach der Erfindung behandelt.
• Es ist zwar schon bekannt, rohe oder getrocknete Braunkohle vor der Brikettierung oder die fertigen Braunkohlenbriketts einvr Behandlung mit sauren Gasen oder diese enthaltenden Gasgemischen, wie schweflige Säure oder Schwefelwasserstoff oder Kohlensäure, mit dem Ziel zu unterwerfen, die Quellfähigkeit der Kohle aufzuheben bzw. erheblich herabzusetzen. Durch ein derartiges Verfahren wird aber an sich ohne Bindemittelzusatz nicht brikettierbare Braunkohle keineswegs brikettierbar gemacht. Vergleichsversuche zeigten die überlegenheit des Verfahrens gemäß der Erfindung gegenüber dem mit geringen Bindemittelzusätzeii arbeitenden Verfahren. Aus Oberschlesischer Feinkohle der Königin-Luise-Grube konnten ohne Bindemittelzusatz Briketts nicht hergestellt werden. Versuche mit nur 2 bis .1@% Bindemitteln ergaben ein Brikett mit nur i o bis 12 kg/qcm Druckfestigkeit. Bekanntlich ist ein derartiges Brikett für die Beförderung unbrauchbar. Es ist nicht hart und abreibbeständig genug. Dagegen waren die Briketts, die aus gleicher Rohkohle hergestellt waren, deren einzelne Kornklassen der Behandlung mit Eisenchlorürlösung unterworfen wurden, in hervorragender Weise druck- und wetterfest. Ihre Druckfestigkeit betrug 20 bis 22 kg'qc--m.

Claims (1)

1. hATE\TA\Sl'kUCÜ: Die Verwendung der nach Patent 6.10732 aufbereiteten Kohle zur Herstellung von Briketts ohne Bindemittel.