DE542047C - Verfahren zur Erzeugung von druckfestem Koks in Brikettform aus bitumenreichen lignitischen Braunkohlen, insbesondere pyropissitischen Ligniten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Erzeugung von druckfestem Koks in Brikettform aus bitumenreichen lignitischen Braunkohlen, insbesondere pyropissitischen Ligniten Um einen harten Koks aus bituminösen Braunkohlen herzustellen, sind verschiedene Verfahren versucht worden, die aber aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht zum Ziele führten. Die Verschwelung oder Verkokung der Rohbraunkohle scheidet hierbei von vornherein aus, weil sich auf diesem Wege nur ein leicht zerreiblicher, feinkörniger Koks (Grude) ergibt. Selbst Pyropissite von holziger Beschaffenheit liefern einen geringwertigen, mürben Koks.
• Man hat deshalb auch versucht, durch Verschwelung oder Verkokung von Briketten festen Koks herzustellen. Der einfachste Weg bestünde in einer Verkokung vorn Briketten aus Rohbraunkohle. Die praktischen Erfahrungen haben aber gezeigt, daß derartige Brikette beim Verkoken ihre Festigkeit verlieren, mehr oder weniger zerfallen und infolgedessen einen krümeligen Koks liefern, der sich hinsichtlich seines Wertes nicht wesentlich von dem aus Rohbraunkohle unmittelbar gewonnenen Koks unterscheidet.
• Weiterhin hat man versucht, die Festigkeit der verkokten Brikette dadurch zu erhöhen, daß man entweder die Rohbraunkohle oder den daraus gewonnenen feinkörnigen Koks unter Zuhilfenahme von Bindemitteln, wie Pech o. dgl., brikettiert und die so hergestellten Brikette verkokt. Auf diese Weise läßt sich die Festigkeit des Enderzeugnisses in der Tat bis zu einem gewissen Grade erhöhen, aber das Verfahren ist infolge des erforderlichen hohen Bindemittelaufwandes nicht wirtschaftlich.
• Es ist nun gefunden worden, daß es bitumenreiche lignitische Braunkohlen gibt, insbesondere pyropissitische Lignite mit einem verhältnismäßig hohen Harzgehalt, die sich auf einfache und sehr wirtschaftliche Weise in einen druckfesten Koks in Brikettform überführen lassen.
• Wenn derartige Kohlen im Rohzustande verschwelt oder verkokt werden. so ist der Rückstand nichts anderes als gewöhnlicher Grudekoks. Auch die Verkokung von Briketten aus der Rohkohle liefert keinen brauchbaren Koks. Um so auffallender ist es, daß finit Hilfe eines verhältnismäßig einfachen Verfahrens, das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet, aus den genannten Rohstoffen ein Koks von so hoher Druckfestigkeit hergestellt werden kann, daß seine Verwendung sogar in metallurgischen öfen möglich ist.
• Das Wesentliche des Verfahrens besteht dann, daß die Verkokung erst nach vorangegangener Extraktion der Kohle und Brikettierung des Extraktionsrückstandes vorgenommen wird. Die entsprechend zerkleinerte und erforderlichenfalls getrocknete Rohkohle wird demgemäß nacheinander extrahiert, brikettiert und verkokt.
• Als Extraktionsmittel kann Benzol oder eine andere gebräuchliche 'Extraktionsflüssigkeit verwendet _ werden. ,Die Brikettierung erfordert keinen Zusatz fremder Bindemittel. Die Verkokung liefert trotz vorhergegangener Extraktion der Kohle reichliche Mengen Teer.
• Der in Brikettform anfallende Koks ist klingend hart und kann sowohl im Hausbrand als. auch in der metallurgischen und chemischen Industrie usw. Verwendung finden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erzeugung von druckfestem Koks in Brikettform aus bitumenreichen lignitischen Braunkohlen, insbesondere pyropissitischen Ligniten, dadurch gekennzeichnet, daß die entsprechend zerkleinerte und erforderlichenfalls getrocknete Rohkohle nacheinander extrahiert, brikettiert und verkokt wird.