DE766086A - - Google Patents
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Description
2.Zt.Karlsbad, 21.12.1943
Franz Herglotz,. Karlsbad.
H 165 85o VIt)/lo b
Verfahren zum Brikettierten von Steinkohlenklein.
Bei der Brikettierung von Steinkohle, die noch immer im weit
überwiegenden Masse unter Zusatz von Steinkohlenteerpech ausgeführt
wird, können uka, auch die bis zur Ijirupdicke eingedampften
iblaugen der Sulfitzeilstoff-Gewinnung als Bindemittel verwendet
werden, Ss ist aber bekannt, dass die mit der sog. Sulfitablauge hergestellten Steinkohlenbriketts nach der Pressung zunächst
noch nicht von genügender Druckfestigkeit und Wetterbeständigkeit
sind, so dass es bisher notwendig war, die Briketts einer nachträgliehen Trockung oder sogar weitergehenden 1#ärmebehandlung
zu unterwerfen, um das mit dem Bindemittel eingebrachte Wasser zu verdampfen bezw. die organische Substanz des Bindemittels
zu verkoken. Für dieses Darren oder Rösten der Briketts mussten allerdings in der Brikettfabrik sonst nicht vorhandene, umfangreiche
und kostspielige Einrichtungengetroffen und Temperaturen bis zu 3oo in vorsichtiger Steigerung angwendet werden, um das
Reissen der Briketts durch die Wasserverdampfung zu verhüten. Auch der Wärmebedarf für die Nachbehandlung der Briketts war aus
dem normalen Betrieb der Brikettfabrik nicht zu decken, vielmehr mussten hierfür zusätzliche Anlagen geschaffen werden.» Der
schwerstwiegende lachteil des bekannten Verfahrens ist jedoch
in dem bis zu lo?S des Brikettgewichts betragenden Abrieb zu erblicken,
den die noch nicht gehärteten Briketts bei der Nachbehandlung erleiden.
Die Erfindung bezweckt, die mittels Sulfitablauge hergestellten
Steinkohlenriketts ohne Nachbehandlung y/iderstandsfähig gegenüber
der Beanspruchung durch diejenigen Drucke und Temperaturen zu machen, welche beim Schwelen oder Verkoken der Briketts auftreten»
Dies geschieht erfindungsgemäss dadurch, dass das in der angewendeten
Sulfitablauge enthaltene Wasser nach der Zumischung zur Kohle, jedoch vo/r dem Pressen soweit abgedampft wird, dass im Bindemittel
nur soviel Wasser verbleibt, wie das bei gewöhnlicher Temperatur
_ 2 —
feste sog. Zellpech zu enthalten pflegt.
Dasneue Verfahren wird beispielsweise folgenderiaassen ausgeführt:
Steinkohlenklein, aus der Trocknung mit 80 - 100° anfallend, wird
in einem Knetwerk mit 5 - lo$ Sulfitablauge vermischt. Hierauf wird
/"öder warme Luft/Inertgas durch das G-emisch gesaugt, bis der Wassergehalt
des Bindemittels nur noch etwa Io - 15$ beträgt. Das G-emisch von
Steinkohlenklein und Zellpech wird vorteilhaft noch warm zur Presse gebracht»
Das auf die vorstehend beschriebene Weise bereitete Brikettiergut kann durch anwendung von höheren Pressdrucken zu vollkommen druckfesten
Briketts verpresst werden, während es bei der bisher üblichen Art der Verwendung von Sulfitablauge nicht möglich war, die Festigkeit
der Briketts durch Erhöhung des Pressdruckes zu verbessern. Die Erhöhung des Pressdruckes geschieht bei Ausführung der Erfindung
zweckmässig unter anwendung von Ringwalzenpressen, welche bekanntlich
auch bei Drücken von 1000 - 1200 kg/cm sehr hohe Durchsatzleistungen ermöglichen.
Das Abdampfen von Wasser aus einem mit Sulfitablauge bereiteten Brikettiergut ist schon früher beschrieben worden, doch handelte es
sich damals nur um weiteres Eindicken der bekanntlich mit einem Wassergehalt von etwa 50$ handelsüblichen Sulfitablauge bis zu
einer sehr dickflüssigen, hochviskosen Masse mit 32 - 39$ Hestwasser,
während bei Ausführung der Erfindung das Bindemittel im Pressgut in der Form von festem Zellpech vorliegt. Andererseits
war es auch schon bekannt, die als Bindemittel bei der Brikettierung von Kohle dienende Sulfitablauge vor ihrem Zusatz zur Kohle
soweit einzudicken, dass Zellpech gebildet wird, und dieses Zellpech dann als solches und zwar in feingemahlenem Zustand mit
der pa ssend zerkleinerten Kohle zu vermischen. Die gleichmässige
und innige Vermischung der beiden Pe ststoffe konnte aber auch bei
erheblichem Aufwand an Zeit und Kraft niemals den gleichen Erfolg haben, wie der Zusatz der flüssigen Sulfitablauge, die das Zellpech
in stark verdünntem Zustand enthält und dasselbe nach dem Verdampfen der Hauptmenge des 7/assers in einem äusscrst fein
verteilten und gleichmässigen Zustand in der zu brikettierenden Kohle zurücklässt.
Sie erfindungsgemäss hergestellten Briketts sind durchaus druck- und standfest. Sie können daher bei niedriger, mittlerer oder hoher
Temperatur, vorteilhaft nach dem Spülgasverfahren?zu stückigem bis
_ 3 —
brikettförmigem Koks verschwelt bezw. verkokt werden«
Wenn die Briketts nicht nur als Zwischenprodukt für die Stüclfckokserzeugung,sondern
auch zum unmittelbaren Absatz für Peurungszwecke
bestimmt sind, also auch lager- und transportbeständig sein sollen, so wird dem Steinkohlenklein zweckmässig ausser der Sulfitablauge
ein bituminöses Bindemittel oder eine Mischung solcher Bindemittel zugefügt. Man kann hierbei so vorgehen, dass die Kohle im unmittelbaren
Anschluss an die vYäsche und Trocknung bis auf 200° erhitzt wird, wonach ihr Sulfitablauge und Teerpech in der Gesamtmenge von
etwa 6$ in einer Mischsehnecke zugesetzt werden. In diesem Falle
erübrigt sich das Durchleiten von Luft oder Inertgas, da die mit der überhitzten Kohle eingebrachte ϊ/ärme genügt, um das Wasser aus
der Sulfitablauge so weit zu verdampfen, dass als Bindemittel auf
der Kohle fein verteilt die Lösung von Zellpech in Bitumen bezw. von Bi Lumen in Zellpech zurückbleibt.
Die Unteransprüche sind lediglich in Verbindung mit dem Hauptanspruch
zu werten«
Claims (3)
- Patentansprüche .1») Verfahren zum Brikettieren von 3teinkohlenklein mit Sulfitablauge als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet,dass die Sulfitablauge nach dem Zusatz zur Kohle vor dem Verpressen bis auf Zeil— pech eingedampft wird.
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ausser Sulfitablauge auch bituminöse Bindemittel verwendet werden«
- 3.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Briketts verschwelt oder verkokt werden.Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstands vom Stand der Tedinih sind im Erteilungsverfahrenfolgende Druckschriften*) Mrttsdn*)· in Betracht gezogen worden. Oτ, f. ιηΉΤΓlri YJf fcäMÄ* f ti$**~* ^ ^^^*) Nichtzutreffendes ist zu streichen **
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