DE2501636C2 - - Google Patents
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
- C22B1/00—Preliminary treatment of ores or scrap
- C22B1/14—Agglomerating; Briquetting; Binding; Granulating
- C22B1/24—Binding; Briquetting ; Granulating
- C22B1/242—Binding; Briquetting ; Granulating with binders
- C22B1/244—Binding; Briquetting ; Granulating with binders organic
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Briketts durch Vermischen von wasserhaltigen
Feststoffteilchen oder einer Aufschlämmung solcher Teilchen
mit einer wäßrigen Emulsion eines bituminösen Bindemittels
in einem Mischer.
Aus der französischen Patentschrift 21 80 475 ist ein Verfahren
zur Abtrennung von Wasser von wäßrigen Aufschlämmungen,
wie Stahlkonverterschlämme, bekannt, bei dem man diese so lange
mit einer wäßrigen Bitumenemulsion vermischt, bis die in der
Aufschlämmung enthaltenen festen Teilchen agglomerieren und
dadurch ein wesentlicher Teil des Wassers als wäßrige Phase
abgetrennt wird. Hierfür sind erhebliche Mengen an der wäßrigen
Bitumenemulsion erforderlich. Gemäß diesem Stand der
Technik können die Agglomerate gegebenenfalls nach dem Abtrennen
der wäßrigen Phase zur weiteren Handhabung granuliert oder
brikettiert werden. Die gemäß diesem bekannten Verfahren eingesetzten
wäßrigen Feststoff-Aufschlämmungen enthalten vorzugsweise
mindestens 15 Gew.-% Wasser. Zur Abtrennung des
größten Teils dieses Wassers muß eine Bitumenmenge in Form der
wäßrigen Emulsion verwendet werden, welche für einen Stahlkonverterschlamm
etwa 15 bis 17 Gew.-%, bezogen auf
den Feststoffanteil des Schlammes, beträgt.
Diese Abtrennung der Wasserphase stößt jedoch in der Praxis
auf Schwierigkeiten und bedingt einen zusätzlichen apparativen
Aufwand. Außerdem ist auch der erforderliche Anteil an Bitumenemulsion
und damit an Bindemittel relativ hoch, was wirtschaftlich
unerwünscht ist.
Die Anmelderin hatte sich nun die Aufgabe gestellt, solche
wäßrigen Feststoffmassen brikettierbar zu machen, ohne daß
aus dem nach Zusatz der Bitumenemulsion gebildeten Gemisch im
Mischer selbst Wasser als flüssige Phase abgetrennt werden
muß, wobei gleichzeitig auch geringere Bitumenmengen zur Erzielung
einer guten Bruchfestigkeit in den Briketts ausreichend
sein sollten. Außerdem soll dabei auch ein Verstopfen der
Brikettpreßvorrichtung durch die zu verpressende Masse vermieden
werden.
Dieses wichtige technische Problem wird erfindungsgemäß durch
eine spezielle Kombination von Maßnahmen gelöst, welche fördernd
zusammenwirken.
Es wurde nämlich gefunden, daß wasserhaltige Feststoffteilchen
oder eine Aufschlämmung solcher Teilchen nach dem Vermischen
mit einer wäßrigen bituminösen Emulsion mit einer
begrenzten Bitumenmenge zu Briketts mit einer ausreichenden
hohen Bruchfestigkeit brikettiert werden kann (können), ohne
daß eine Abtrennung der Wasserphase erforderlich ist. Dabei
reicht z. B. ein Bitumengehalt von 4 bis 7 Gew.-% zur
Behandlung des vorgenannten, aus dem Stahlkonverter stammenden
Schlamms aus.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Briketts
durch Vermischen von wasserhaltigen Feststoffteilchen oder
einer Aufschlämmung solche Teilchen mit einer wäßrigen Emulsion
eines bituminösen Bindemittels in einem Mischer ist daher
dadurch gekennzeichnet, daß das nasse Material mit der wäßrigen
Emulsion des Bindemittels vermischt und das dabei erhaltene
Gemisch unmittelbar nach dem Vermischen, ohne Abtrennen
von flüssigem Wasser im Mischer, mittels einer Presse zu
Briketts geformt wird, daß dabei eine Temperatur angewendet
wird, die mindestens der Ring- und Kugeltemperatur des Bitumens
minus 40°C entspricht, daß man eine zu einem Bindemittelgehalt
der Briketts von 1 bis 12 Gew.-% führende
Menge an bituminösem Bindemittel verwendet und daß das der
Presse zugeführte Gemisch im Fall von organischen Feststoffteilchen
weniger als 40 Gew.-% Wasser und im Fall von
anorganischen Feststoffteilchen weniger als 18 Gew.-%
Wasser enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber der FR-PS
21 80 475 folgende neue und erfinderische Merkmale auf:
- 1) Es wird keine Abtrennung von Wasser aus der sich im Mischer bildenden Mischung (wasserhaltige Feststoffteilchen bzw. wäßrige Aufschlämmung solcher Teilchen + wäßrige Bitumenemulsion) durchgeführt;
- 2) das Verpressen der Mischung aus Stufe 1) zu Briketts erfolgt unmittelbar;
- 3) die zu verpressende Mischung muß auf bestimmte Wassergehalte
eingestellt sein in Abhängigkeit von der Art der
Feststoffteilchen derart, daß
a) für organische Feststoffe der Wassergehalt 40 Gew.-%
b) für anorganische Feststoffe der Wassergehalt 18 Gew.-%
beträgt; - 4) die Menge an dem mittels der Bitumenemulsion zugeführten Bindemittel muß derart eingestellt werden, daß der Bindemittelgehalt in den Briketts 1 bis 12 Gew.-% beträgt;
- 5) die Preßtemperatur selbst muß einem Wert entsprechen, der
der R+K-Erweichungstemperatur der Bitumenkomponente minus 40°C ist.
Wenn die wasserhaltigen Feststoffteilchen oder der Schlamm
einen zu hohen Wassergehalt für das erfindungsgemäße Verfahren
aufweist (aufweisen), kann dies zum Zerbrechen der Briketts
nach deren Entfernung aus der Presse führen, und es besteht
sogar eine erhebliche Gefahr, daß bei Verwendung der üblichen,
zum kontinuierlichen Brikettieren verwendeten Pressen mit tangentialen
Walzen ein Verstopfen der Zellen stattfindet.
Es ist deshalb erforderlich, überschüssiges Wasser vor dem Pressen
mittels eines bekannten Verfahrens zur Wasserentfernung,
wie Dekantieren, Filtrieren, Zentrifugieren und/oder Trocknen,
vor dem Vermischen mit der Bindemittelemulsion von den nassen
Stäuben oder Aufschlämmungen abzutrennen. Man kann aber überschüssiges
Wasser beim Vermischen auch abdampfen, z. B. in einem
beheizten Mischer.
Das als Zuspeisung für die Brikettpresse verwendete Gemisch
weist erfindungsgemäß, sofern es sich um organisches Material,
wie Kohle, Koks oder Lignit, handelt, einen Wassergehalt von
vorzugsweise weniger als 20 Gew.-% auf. Sofern es sich
um anorganisches Material, wie Erze, Kreide, gelöschten Kalk,
Stahlkonverterschlamm oder Walzzunder, handelt, beträgt der
Wassergehalt vorzugsweise weniger als 9 Gew.-%.
Die Briketts können erwünschtenfalls anschließend getrocknet
werden, was jedoch üblicherweise nicht erforderlich ist.
Das als Bindemittel verwendete Bitumen weist vorzugsweise eine
Penetration unterhalb 600 dmm, wie von 0 bis 600 dmm, auf, und
sofern die Briketts keiner anschließenden Hitzebehandlung
unterworfen werden, liegt die Penetration des Bitumens vorzugsweise
unterhalb 50, insbesondere unterhalb 30, und beträgt sogar weniger
als 10 dmm.
Das Bindemittel wird vorzugsweise durch Aufsprühen als wäßrige
anionische, kationische oder nicht-ionische Emulsion zugesetzt.
Zur Vermeidung von Korrosionsproblemen weist die Emulsion vorzugsweise
einen pH-Wert oberhalb 5 (anionisch) auf. Die Emulsion
enthält vorzugsweise 40 bis 75, insbesondere 50 bis 60 Gew.-%
Bitumen.
Als anionische Emulgatoren können Seifen oder oberflächenaktive
Mittel, wie mittels einer Base neutralisierte Holzharze,
z. B. mittels basischer Kalium- oder Natriumverbindungen neutralisiertes
Vinsol-Harz, eingesetzt werden. Makromolekulare
Emulgatoren, wie bestimmte Proteine, Gummimaterialien, Stärke
und deren Derivate (Dextrin, Methylcellulose und Lignosulfit)
können ebenfalls verwendet werden. Außerdem eignen sich für
diesen Zweck Metallnaphthenate, wie Natriumnaphthenate.
Es können auch nicht-ionische oberflächenaktive Mittel zusammen
mit anionischen oder makromolekularen Emulgatoren verwendet
werden, und es werden in diesem Fall vorzugsweise nichtionische
Emulgatoren des oxyäthylenisierten Kondensattyps eingesetzt.
Die anionischen Emulsionen können außerdem durch Zusetzen von
Staubteilchen, wie Bentonitteilchen, stabilisiert werden.
Die zum Agglomerieren verwendete Emulsion kann auch ohne
chemische Zusatzstoffe hergestellt werden, indem man zur
Stabilisierung der Bitumenteilchen im Wasser einfach die Teilchen
des zu agglomerierenden Produkts verwendet.
So bildet ein Gemisch aus 66 Gew.-% eines 50 Gew.-%
Feststoffteilchen enthaltenden Stahlhüttenschlamm und
34 Gew.-% eines 180/220-Bitumens, das heiß (140°C) auf
den auf 60°C erwärmten flüssigen Schlamm gegossen worden ist,
eine ausreichend stabile Emulsion zum Agglomerieren von Stahlhüttenschlamm.
Diese natürliche Emulsion wird dann mit dem
restlichen Teil des Schlamms bis zu einem Bitumengehalt von
z. B. 4 Gew.-%, bezogen auf das trockene Material des
erhaltenen Gemisches, vermischt.
Es ist außerdem möglich, eine Emulsion in situ herzustellen,
indem man z. B. 4 Gew.-% des auf 140°C erhitzten 180/220-
Bitumens auf das Filtergut des auf 60°C erwärmten Stahlhüttenschlamms
gießt. Der Wassergehalt des Filterguts beträgt
35 Gew.-% und es weist einen pH-Wert von 9,5 auf.
Ein Teil des im Gemisch enthaltenen Wassers wird anschließend
verdampft und das Gemisch dann brikettiert.
Das Bitumen kann mit einem Öl oder einem Lösungsmittel fließfähig
gemacht werden. Es kann z. B. Destillationsbitumen, halbgeblasenes
oder geblasenes Bitumen, Crack- oder Fällungsbitumen,
z. B. in Propan oder Butan, verwendet werden.
Der Bindemittelgehalt der durch Verpressen hergestellten Briketts
beträgt vorzugsweise 1 bis 7, insbesondere 3 bis 5 Gew.-%.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens können verhältnismäßig
grobe Feststoffteilchen mit Teilchengrößen bis zu 10 mm aber
auch Stäube mit Teilchengrößen bis zu 0,1 mm behandelt werden.
Außerdem können Gemische aus groben und feinen Teilchen erfindungsgemäß
brikettiert werden.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens können sowohl eisenhaltige
als auch kein Eisen enthaltende Schlämme, wie Zink- oder
Kupferabfälle, behandelt werden. Außerdem eignen sich auch mineralisches
Erz enthaltende(s) Filtergut und Schlämme, wie nasses
Filtergut aus der Flotation von mineralischen Erzen oder von
Kohle aus Kohlegruben oder Filtergut oder nasse Stäube aus der
Gravitationstrennung, wie der Gravitationstrennung von Kohle
und Steinen in Wasser.
Gröbere Materialien enthalten vorzugsweise eine geringere Wassermenge.
So weisen z. B. nicht-poröse, unbehandelte Produkte,
wie Walzzunder, einen Wassergehalt von vorzugsweise unterhalb
4 Gew.-% auf. Insbesondere eignen sich für die erfindungsgemäße
Brikettierung grober Walzzunder, Drehspäne oder
andere Abfälle aus der metallurgischen Industrie, wie Schlämme
mit Gehalten an Feinmaterialien bis zu 100 Gew.-%,
z. B. von 40 bis 60 Gew.-% feine Feststoffteilchen enthaltende
Schlämme, oder feine Kohleteilchen. Die erhaltenen
Briketts können, da sie eine dafür ausreichend hohe Bruchfestigkeit
aufweisen, direkt als Kühlmittelbeschickung in Stahlkonvertern
eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann außerdem zur Behandlung von
Kohlenruß oder des als ein Nebenprodukt bei der Erdölvergasung
anfallenden Rußes und zur Brikettierung von Kohle oder Koksteilchen,
von Ligniten und anderen organischen Teilchen, verwendet
werden.
Es können auch Gemische aus Ruß oder Koks oder Ligniten oder
anderen organischen Teilchen mit zum Beispiel den vorbeschriebenen
Mineralteilchen im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet
werden.
Erwünschtenfalls können die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellten Briketts z. B. zur Erhöhung ihrer Bruchfestigkeit
einer Hitzebehandlung in einer oxidierenden, neutralen
oder reduzierbaren Atmosphäre unterworfen werden, bei
der das Innere der Briketts eine Minute bis 24 Stunden auf
100 bis 350°C erhitzt wird. Vorzugsweise wird die Hitzebehandlung
in einer oxidierenden Atmosphäre auf solche Weise durchgeführt,
daß das innere der Briketts 20 Minuten bis 2 Stunden
auf Temperaturen von 230 bis 350°C erhitzt wird.
Die vorbeschriebene Hitzebehandlung zielt darauf ab, die
Briketts vollständig zu trocknen und, sofern eine über 230°C
hinausgehende Temperatur angewendet wird, das als Bindemittel
dienende Bitumen zu oxidieren und zu härten. Daraus ergeben
sich die nachstehenden drei Konsequenzen hinsichtlich der
Eigenschaften der Briketts: die mechanischen Eigenschaften der
behandelten Briketts (Bruchfestigkeit und Widerstandsfähigkeit
gegen Abrieb) hängen im Bereich bis zu 400°C oder 500°C nur
in geringem Maße von der Temperatur ab; der Teergehalt der
behandelten Briketts kann je nach der bei der Hitzebehandlung
angewendeten Temperatur und deren Dauer auf den erwünschten
niedrigen Wert eingestellt werden; der Gehalt an von Bitumen
herstammenden Kohlenstoffrückstand im behandelten Brikett wird
erhöht, und es werden dadurch die mechanischen Eigenschaften
des Agglomerats bei Temperaturen oberhalb 500°C verbessert.
Die Hitzebehandlung wird vorzugsweise in einem Ofen (Tunnelofen)
oder in einem Korb durchgeführt. Die für die Hitzebehandlung
erforderliche Energie kann über ein Gas (z. B. über ein
mit Luft verdünntes Abgas) oder mittels eines Fließbettes zugeführt
werden. Erforderlichenfalls können Sauerstoffbeschleunigungsmittel,
wie Phosphorpentoxid, Salze der Phosphorsäure und
der phosphorigen Säure, die bei Temperaturen oberhalb 300°C zerfallen,
oder Peroxide oder Perchlorate zugesetzt werden.
Zur Herstellung von sehr harten Rohbriketts und um ein Verstopfen
der Zellen oder die Herstellung von ohne Oxidationsbehandlung
brüchigen Briketts zu verhindern, die nach dem Verlassen
der Presse schon bei geringster Beanspruchung zerbrechen,
werden vorzugsweise die drei nachstehenden Bedingungen
gleichzeitig beachtet:
- 1) Das als Bindemittel verwendete Bitumen muß einen ausreichenden Dispersionsgrad in den Mineralstoffen aufweisen, was entweder durch Verwendung einer ausreichend langsam brechenden Emulsion erreicht werden kann oder durch Brikettieren des Gemisches bei ausreichend hoher Temperatur, die vorzugsweise zwischen der Ring- und Kugeltemperatur plus 10°C und unterhalb 100°C liegt;
- 2) die Brikettierungstemperatur muß höher sein als der Ring- und Kugeltemperatur minus 40°C entspricht;
- 3) das zu brikettierende Gemisch muß einen ausreichend niedrigen Wassergehalt aufweisen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Es werden Briketts mit einem Volumen von 8 cm³ hergestellt
und geprüft.
1.1 Eine 180/220-Bitumenemulsion (Ring- und Kugeltemperatur
43°C, Penetration bei 25°C = 190 dmm), die 42 Gew.-%
Bitumen, 10 kg/Tonne "Vinsol" und 5 kg/Tonne reines
Natriumhydroxid enthält, wird sehr gut dispergiert, indem
man sie bei 20°C in einen 6 Vol.-% Wasser enthaltenden
Barit gießt, wodurch man bei 20°C durch Verpressen
Briketts erhält, die nach einer thermischen Oxidationsbehandlung
bei 250°C bei einem Bitumengehalt von 3 Gew.-%
eine Bruchfestigkeit von 70 kg und bei einem
Bitumengehalt von 4 Gew.-% eine Bruchfestigkeit
von 80 kg aufweisen.
1.2 Eine 180/220-Bitumenemulsion (Ring- und Kugeltemperatur
43°C, Penetration bei 25°C = 190 dmm), die 50 Gew.-%
Bitumen, 10 kg/Tonne "Vinsol" und 2 kg/Tonne reines
Natriumhydroxid enthält, wird durch Eingießen in den
vorgenannten Barit bei 20°C schwach dispergiert, was beim
Pressen zu einem vollständigen Verstopfen der Presse führt.
Das gleiche Gemisch wird anschließend auf 45°C erhitzt,
dadurch die Dispersion verbessert und die Herstellung
von Briketts ermöglicht. Die hergestellten Briketts weisen
nach der thermischen Oxidationsbehandlung bei 250°C bei
einem Bitumengehalt von 3 Gew.-% eine Bruchfestigkeit
von 190 kg auf;
1.3 Die Emulsion von Beispiel 1.2 wird auf den zuerst auf 40°C
erhitzten vorgenannten Barit gegossen. In diesem Fall
bricht die Emulsion zu schnell für die Herstellung eines
guten Dispersionsgrades des Bitumens im mineralischen Erz.
Die Hohlräume der Presse werden nicht verstopft, man erhält
jedoch Rohbriketts, die nach dem Verlassen der Presse
zerbrechen.
1.4 Die Emulsion aus Beispiel 1.2 wird bei 20°C in einem
Mischer auf den vorgenannten Barit gesprüht. Man erhält
dabei eine gute Dispersion, welche die Herstellung von
Briketts möglich macht. Die Briketts weisen nach der
thermischen Oxidationsbehandlung bei 250°C bei einem Bitumengehalt
von 3 Gew.-% eine Bruchfestigkeit von
75 kg auf.
Es werden Briketts mit einem Volumen von 8 cm³ hergestellt
und geprüft.
2.1 Das auf 45°C erhitzte pastenförmige Gemisch aus Beispiel
1.2 wird auf 5°C abgekühlt und bei 5°C (entspricht der
Ring- und Kugeltemperatur minus 38°C) gepreßt. Man erhält
brauchbare Rohbriketts, die nach der thermischen
Oxidationsbehandlung bei 250°C eine Bruchfestigkeit von
200 kg aufweisen. Bei Durchführung der gleichen Behandlung
bei plus 1°C (entspricht der Ring- und Kugeltemperatur
minus 42°C) ist eine Herstellung von Rohbriketts
nicht möglich (viele Briketts zerbrechen).
2.2 Eine 100/l-Bitumenemulsion, die 57,5 Gew.-%
Bitumen (Ring- und Kugeltemperatur 100°C, Penetration
bei 25°C = 1 dmm) enthält, wird bei 15°C mit dem Barit
aus Beispiel 1.1 vermischt. Das Gemisch wird auf verschiedene
Temperaturen erhitzt und gepreßt. (Die Preßtemperatur
muß mindestens 100°C minus 40°C = 60°C betragen).
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle
zusammengefaßt.
Es werden Briketts mit einem Volumen von 8 cm³ hergestellt und
geprüft.
Zu einem beim Waschen eines Stahlkonverterrauches erhaltenen
Schlamm werden 6 Gew.-% einer 50 Gew.-%
Bitumen (Ring- und Kugeltemperatur 43°C) enthaltenden 180/220-
Bitumenemulsion zugesetzt. Der behandelte Schlamm weist einen
Wassergehalt von 14 Gew.-% auf. Der Wassergehalt des
nach dem Vermischen erhaltenen pastenförmigen Gemisches beträgt
17 Prozent und das Gemisch läßt sich zu brauchbaren
Rohbriketts pressen.
Das Verfahren wird zum Vergleich nach Erhöhung des Wassergehalts
des Schlammes auf 15 Gew.-% wiederholt. Der
Wassergehalt des pastenförmigen Gemisches beträgt jetzt 18 Gew.-%
und es kommt beim Brikettieren zu einem vollständigen
Verstopfen der die Preßwalzen enthaltenden Zellen.
Es werden Briketts mit einem Volumen von 8 cm³ hergestellt
und geprüft.
Die Qualität des zu brikettierenden pastenförmigen Gemisches
wird durch Erhitzen auf die höchstmögliche Temperatur verbessert.
4.1 Die Emulsion aus Beispiel 1.2 wird bei 20°C mit dem
Barit aus Beispiel 1.1 vermischt und das Gemisch auf
verschiedene Temperaturen erhitzt und dann brikettiert.
Das verwendete Bitumen weist eine Ring- und Kugeltemperatur
von 43°C auf.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt.
TempeXK:atur | |
Bruchfestigkeit der hergestellten Briketts nach Oxidation bei 250°C (3 Gew.-% Bitumen) | |
40°C|134 kg | |
45°C | 183 kg |
48°C | 235 kg |
4.2 Eine 42 Gew.-% Bitumen (Ring- und Kugeltemperatur
55°C, Penetration bei 25°C = 25 dmm) enthaltende 20/
30-Bitumenemulsion wird bei 18°C mit dem vorgenannten
Barit vermischt und brikettiert. In einem anderen Versuch
wird das erhaltene Gemisch auf 65°C (entspricht der
Ring- und Kugeltemperatur plus 10°C) erhitzt und anschließend
brikettiert.
Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengestellt:
Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengestellt:
TempeXK:atur | |
Bruchfestigkeit der hergestellten Briketts nach Oxidation bei 250°C (3 Gew.-% Bitumen) | |
18°C|70 kg | |
65°C | 240 kg |
Alle Versuche im vorliegenden Beispiel wurden mit 180/220-
Bitumengemischen mit einem Bitumengehalt von 4 Gew.-%,
bezogen auf die trockenen Schlammbestandteile (Ring-
und Kugeltemperatur 43°C), durchgeführt. Es werden Briketts
mit einem Volumen von 8 cm³ hergestellt.
Versuch 1: Die Emulsion aus Beispiel 1.2 wird in 12 Gew.-%
Wasser enthaltenden Schlämmen bei 15°C
dispergiert. Das Vermischen und das Pressen werden
bei 15°C durchgeführt.
Versuch 2: Versuch 1 wird wiederholt, das Gemisch dabei jedoch auf 60°C erhitzt.
Versuch 3: Versuch 1 wird unter einer 10 kg/Tonne Kasein und 2 kg/Tonne Kaliumhydroxid enthaltenden Emulsion wiederholt.
Versuch 4: Eine aus 66 Gew.-% eines 50 Gew.-% Wasser enthaltenden Stahlhüttenschlamms und aus 34 Gew.-% Bitumen hergestellte Emulsion wird gemäß Versuch 1 verwendet.
Versuch 2: Versuch 1 wird wiederholt, das Gemisch dabei jedoch auf 60°C erhitzt.
Versuch 3: Versuch 1 wird unter einer 10 kg/Tonne Kasein und 2 kg/Tonne Kaliumhydroxid enthaltenden Emulsion wiederholt.
Versuch 4: Eine aus 66 Gew.-% eines 50 Gew.-% Wasser enthaltenden Stahlhüttenschlamms und aus 34 Gew.-% Bitumen hergestellte Emulsion wird gemäß Versuch 1 verwendet.
Ein Gemisch aus 80 Gew.-% Abfällen aus der Zinkerzbehandlung
und 20 Gew.-% Kohlengrus mit einem Wassergehalt
von 2 Gew.-% wird mit 3,5 Gew.-%
einer 57,5 Gew.-% Bitumen (Ring- und Kugeltemperatur
85°C, Penetration bei 25°C = 2 dmm) enthaltenden 85/2-
Bitumenemulsion vermischt und auf 60°C erhitzt. Im Mischer
werden 2,5 Gew.-% Wasser zugesetzt und dadurch der
Wassergehalt des zu brikettierenden Gemisches auf 6 Gew.-%
erhöht. Die hergestellten Briketts weisen einen Wassergehalt
von ungefähr 6 Gew.-% und eine gute
Bruchfestigkeit auf (72 kg für ein Brikett mit einem Volumen
von 8 cm³). Eine besondere Trockenstufe ist nicht erforderlich.
0,4 Gew.-% Wasser enthaltende Drehabfälle werden
mit 7 Gew.-% einer 60 Gew.-% Bitumen (Ring-
und Kugeltemperatur 85°C, Penetration bei 25°C = 2 dmm) enthaltenden
85/2-Bitumenemulsionen bei 90°C vermischt, wobei
ungefähr 2 Gew.-% Wasser verdampfen. Das Gemisch wird
ohne Abkühlen zu 1,2 Gew.-% Wasser enthaltenden Briketts
verpreßt. Nach dem Abkühlen weisen die Briketts mit
einem Volumen von 8 cm³ eine gute Bruchfestigkeit von 80 kg
auf.
2 Gew.-% Wasser enthaltender Kohlengrus mit einem
Teilchendurchmesser unterhalb 5 mm wird mit 10 Gew.-%
einer 50 Gew.-% Bitumen (Ring- und Kugeltemperatur
100°C, Penetration bei 25°C = 1 dmm) enthaltendem 100/1-
Bitumenemulsion bei 95°C vermischt. Die Emulsion wird dabei
auf den Kohlegrus aufgesprüht. Die daraus hergestellten,
7 Gew.-% Wasser enthaltenden Briketts werden zur Verbesserung
ihrer Bruchfestigkeit bei 250°C oxidiert. Die Briketts
mit einem Volumen von 30 cm³ weisen dann eine Bruchfestigkeit
von 100 kg auf. Die Briketts werden als rauchlose
Briketts für die Beheizung von Häusern verwendet.
Ein 8 Gew.-% Wasser enthaltender Kohlegrus, der zu
90 Prozent aus Teilchen mit einer Teilchengröße unterhalb
0,3 mm besteht, wird mit 16 Gew.-% einer 50 Gew.-%
Bitumen (Ring- und Kugeltemperatur 85°C, Penetration
bei 25°C = 2 dmm) enthaltenden 85/2-Bitumenemulsion bei 95°C
vermischt. Die Emulsion wird dabei im Mischer auf die Kohle
aufgesprüht. Die daraus hergestellten, einen Wassergehalt
von 16 Gew.-% aufweisenden Briketts mit einem Volumen
von 8 cm³ weisen nach Abkühlen eine Festigkeit von 15 kg
auf, und sie können deshalb ohne Beschädigung als Zuspeisung
für einen Carbonisierungsofen verwendet werden.
Ein beim Waschen eines Stahlkonverterrauches erhaltener
Schlamm mit einem Wassergehalt von 40 Gew.-% wird in
einem Trockenofen bis auf einen Wassergehalt von 8 Gew.-%
getrocknet und dann mit 8 Gew.-% einer 50 Gew.-%
Bitumen (Ring- und Kugeltemperatur 43°C) enthaltenden
180/220-Bitumenemulsion bei 70°C vermischt und zu
Briketts verpreßt. Die 11 Gew.-% Wasser enthaltenden
Briketts werden bei 250°C zur Verbesserung ihrer Festigkeit
oxidiert und die Briketts mit einem Volumen von 8 cm³ weisen
dann eine Bruchfestigkeit von 60 kg auf.
11.1 Ein Gemisch aus 60 Gew.-% Walzzunder (bezogen
auf den Feststoffanteil) mit einem Wassergehalt von
2 Gew.-%, der durch ein 6 mm-Sieb gesiebt worden
ist, und 40 Gew.-% (bezogen auf den Feststoffanteil)
an beim Waschen von Stahlkonverterrauch
erhaltenen Schlämmen mit einem Wassergehalt von 19 Gew.-%
weist einen Wassergehalt von 9 Gew.-%
auf.
Zu dem Gemisch aus Walzzunder und Schlämmen werden 5 Gew.-% einer 60 Gew.-% Bitumen enthaltenden 72/8-Bitumenemulsion in einem beheizten Mischer zugesetzt (Temperatur des Öls im Heizmantel des Mischers: 170°C). Nach 20minütigem Mischen sinkt der Wassergehalt des Gemisches auf 2 Gew.-% ab. Es werden daraus Briketts hergestellt, die nach dem Abkühlen eine Bruchfestigkeit von 112 kg aufweisen (Volumen der Briketts 8 cm³).
Zu dem Gemisch aus Walzzunder und Schlämmen werden 5 Gew.-% einer 60 Gew.-% Bitumen enthaltenden 72/8-Bitumenemulsion in einem beheizten Mischer zugesetzt (Temperatur des Öls im Heizmantel des Mischers: 170°C). Nach 20minütigem Mischen sinkt der Wassergehalt des Gemisches auf 2 Gew.-% ab. Es werden daraus Briketts hergestellt, die nach dem Abkühlen eine Bruchfestigkeit von 112 kg aufweisen (Volumen der Briketts 8 cm³).
11.2 Zum Vergleich wird das Gemisch aus Walzzunder und
Schlämmen in einem beheizten Mischer (Temperatur des
Öls im Heizmantel: 150°) erhitzt. Beim Erreichen einer
Temperatur von 80°C werden 3 Gew.-% geschmolzenes
72/8-Bitumen (Ring- und Kugeltemperatur 78°C,
Penetration bei 25°C = 8 dmm) zugesetzt. Die Temperatur
des Bitumens beträgt dabei 170°C. Nach 14minütigem Mischen
sinkt der Wassergehalt des Gemisches auf 2 Gew.-%,
das anschließend brikettiert wird. Nach
dem Abkühlen weisen die Briketts mit einem Volumen von
8 cm³ aber nur eine Bruchfestigkeit von 82 kg auf.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Briketts durch Vermischen
von wasserhaltigen Feststoffteilchen oder einer Aufschlämmung
solcher Teilchen mit einer wäßrigen Emulsion eines bituminösen
Bindemittels in einem Mischer, dadurch gekennzeichnet,
daß das nasse Material mit der wäßrigen
Emulsion des Bindemittels vermischt und das dabei erhaltene
Gemisch unmittelbar nach dem Vermischen, ohne Abtrennen von
flüssigem Wasser im Mischer, mittels einer Presse zu Briketts
geformt wird, daß dabei eine Temperatur angewendet wird, die
mindestens der Ring- und Kugeltemperatur des Bitumens minus 40°C
entspricht, daß man eine zu einem Bindemittelgehalt der Briketts
von 1 bis 12 Gew.-% führende Menge an bituminösem Bindemittel
verwendet und daß das der Presse zugeführte Gemisch im
Fall von organischen Feststoffteilchen weniger als 40 Gew.-%
Wasser und im Fall von anorganischen Feststoffteilchen
weniger als 18 Gew.-% Wasser enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mineralisches Erz enthaltendes nasses Filtergut oder Schlämme
brikettiert werden (wird).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß Gemische aus groben und feinen Teilchen brikettiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Gemische brikettiert werden, deren grobe Teilchen aus metallurgischen
Abfällen bestehen.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Gemische brikettiert werden, deren feine Teilchen aus
Schlämmen und/oder Kohleteilchen bestehen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß organische Feststoffteilchen enthaltende Gemische mit einem
Wassergehalt von weniger als 20 Gew.-% brikettiert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß anorganische Feststoffteilchen enthaltende Gemische mit
einem Wassergehalt von weniger als 9 Gew.-% brikettiert
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Vermischen Wasser verdampft wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Briketts anschließend getrocknet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Briketts zusätzlich einer Hitzebehandlung unterworfen
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß Briketts mit einem Bindemittelgehalt von 1 bis 7 Gew.-%,
vorzugsweise von 3 bis 5 Gew.-%, hergestellt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß als Bindemittel eine wäßrige Emulsion mit einem pH-Wert
oberhalb 5 zugesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß als Bindemittel eine 40 bis 75 Gew.-% Bitumen enthaltende
wäßrige Emulsion zugesetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Brikettieren bei Temperaturen zwischen der Ring- und
Kugeltemperatur plus 10°C und unterhalb 100°C durchgeführt wird.
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