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Bremse für Kraftfahrzeuge mit zwei unabhängig voneinander zü betätigenden
Spreizvorrichtungen . Die Erfindung bezieht sich auf Bremsen für Kraftfahrzeuge;
bei denen die einander gegenüberliegenden Bremsbacken an die Bremstrommel durch
die eine oder andere von zwei voneinander unabhängigen, Spreizvorrichtungen, nämlich
einer hydraulischen und einer mechanischen, oder auch durch beule angepreßt werden
können.
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Dabeide5preizvorrichtungen arrdenBremsbacken angreifen, würden, wenn
nicht besondere Vorkehrungen, getroffen, sind, bei mechanischer Bremsung die hydraulischen
Bremskolben mitbewegt werden, und es bestände die Gefahr, daß Luft in den Radbremszylinder
eingesaugt würde, was aber mit Rücksicht auf das sichere Arbeiten der hydraulischen
Bremse unbedingt vermieden werden muß. Es ist zu diesem Zwecke bereits bekannt,
in die Verbindung zwischen dem Druckkolben bzw. Zylinder und den Bremsbacken toten
Gang einzuschalten, der bei mechanischer Bremsung ermöglicht, daß Zylinder und Druckkolben
in Ruhe bleiben, also nicht saugend wirken können. Diese Teile sind in diesem Falle
sich selbst überlassen; um nun zu verhindern, daß sie bei mechanischer Bremsung
etwa durch Reibung mitgenommen werden, war eine Hilfsfeder vorgesehen, die den
Zylinder
ständig von der lacke abdrückt. Die Verwendung einer Abdrückfeder bringt eine @e@yisse
Unsicherheit mit sich. ;v,:il ihre Wirkung durch stärkere Reibung und etwa eingedrungenen
Schmutz aufgehoben werden kann. Gemäß der Erfindung wird dieser N achteil dadurch
vermieden', daß die livdraulisclie Spreizvorrichtung in der Lösestellung @erriegelt
wird. Dies kann in zweckmäßiger \%'eise durch eine Sperrvorrichtung in Form einer
Sperrklinke geschehen. die hemmend in die Laufbahn der Druckkolben eingreift.
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Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Fig. i ist ein Schnitt durch eine Bremstrommel und d:n Radliremszvlind:r
und Fig.2 eine teilweise im Schnitt gehaltene zweite Ausführungsform.
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5 ist die vom Fahrzeugrad getragene Bremstrommel und ; eine Ankerplatte.
die das Bremsdrehmoment aufnimmt. Zum Bremsen werden die Backen 8 und 9 auseinandergespreizt,
so daß sie sich mit Reibrag an die Trommel legen. jede Backe besteht aus einem Steg
i i und einem Flansch 13, der mit einem Reibbelag 15 versehen ist. jede Backe
überträgt die Bremskraft über eine auf den in der Platte; Ir=festigten Bolzen i;
angelenkte Lasche i9. Mit 23 ist eines der üblichen Mittel angedeutet. um die Backe
an der Deckelplatte 25 und von der drehenden Trommel abzuhalten.
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Zwischen den freien Enden der Backen ist der Radbremszylinder 2; angeordnet.
Der Zylinder enthält zwei Kolben 29, 29`, zwischen denen Dichtungen 31 angeordnet
sind. Diese «-erden durch eine Feder 33 gegen die Kolben gedrückt. In dem gezeichneten
Ausführungsbeispiel sind die Kolben becherförmig. Aus einem Hauptdruckzylinder kann
über eine Einlaßöffnung 35 Flüssigkeit in den Raum zwischen den halben gedrückt
werden, so daß diese auseinander bewegt werden. Die Ent-IüftungdesZylinders kann
inbekannterWeise über eine 6ifnung-37 erfolgen, die für gewöhnlich durch einen nicht
dargestellten Stopfen. verschlossen ist. Die 1.'erliindung zwischen einem ieden
Kolben und der zugehörigen Bremsbacke bildet ein auf dem Ende des Zy liriders geführter
becherf örmiger Teil .I1 . Eine Kronenmutter .43 ist mit dem Becher .I1 vzrliunden,
sie enthält einen eingeschraubten "Zapfen 4.e5, dessen gegabeltes Ende den Steg
der Backe umfaßt. Die Backen werden durch eine zwischen ihnen gespannte Schraubenfeder
47 in der Lösestellung gehalten, in der die Böden der 13eclier .la an den Zylinderenden
anliegen. Dabei kann die Endstellung der Backen durch Drehen der Becher 41 mittels
der Muttern 43 eingestellt werden, wo- f durch sich der Zapfen 45 gegenüber
dem Kol- j l,en -2o verstellt. 1:j11 diese `heih in gier gestellten Lage zu halten.
int eine @c^r nul::.-sichertinin Gestalt einer in ihrer -litte am Zylinder hei ,,9
l)efe.tigtett Feder 49 sehen. deren Enden sich iir die heri@cn ;@m aufgel:ng@nen
Rande rles l@echers4t lugen I:ünnrt.
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Die mittels eines nicht dargestellten Hilfsliebeln in Tätigkeit zu
setzende mechanisct:e Bremseinrichtung. die zweckmäßig als P.eserveüreinne und zum
Haltert des Fahrzütages lieirn Parken benutzt werden kann. ist wie folgt aus--eführt:
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An d-r Backe c9 ist bei; ein HelieI t3 angelenkt. an seinem liakeriförmig°n
Ente 'z; greift ein Gestänge oder das Kabel ;g eines Bowdenzuges 6o an. Eine Feder
62 hält diese Teile in der gelösten Stellung. Durch eine Druckstange 61. die bei
63 an dem Hebel 5 3 angreift und bei 65 mit der Backe S drehbar verbunden ist, wird
der Zug an dem Kabel 59 auf die Backe S übertragen, dadurch, daß sich die Druckstange
gegen den Hebel 53tmd dieser sich an der Backe 9 abstützt, so daß beide Backen gespreizt
und gegen die Trommel gedrückt werden: Wie ersichtlich. können beide Bremseinrichtungen
unabhängig voneinander oder auch gleichzeitig benutzt werden.
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Wenn die Bremsen gelöst werden, bleibt =n dem Zylinder 27 zwischen
den Kolben ein_ gewisser Flüssigkeitsdruck bestehen. <ia der Hauptdruckzylincler
gewöhnlich mit einem federbelasteten Ventil versehen ist. Dieser Druck hat selbstverständlich
das Bestreben. die Kolben auseinanderzutreiben. Die Feder [ 33 unterstützt diesen
Druck. Es ist daher die Stärke der Feder .I; sa zu bemessen, daß sie die Spreizwirkung
der zurückbleibenden Flüssigkeit und der Feder 33 überwinden kann. Wird nun beim
hydraulischen Bremsen die potentielle Energie des FIü ssigkeitsrzstdrucken und der
Feder 33 durch Eindrücken vors Flüssigkeit zwischen die Kolben verrö-E Yert, dann
wird die Kraft der Fuder 47 überwunden, die Kolben bewegen sich nach außen und drücken
die Backen gegen die Trommel. Vorstehende Ausführungen dienen nur zur Erläuterung
und enthalten nicht den Gegenstand der Erfindung.
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Beim mechanischen Bremsen werden aber die Backen mittels der Teile
53 und 61 gespreizt; hierdurch wird die Wirkung der Feder 47 auf die Kolben aufgehoben,
so daß diese unter dem Restdruck der Flüssigkeit und der Feiler 33 sich nach außen
zu bewegen suchen, wenn keine Vorkehrungen dagegen getroffen wären. Die mit der
Auswärtsder Kolben verbundene Druckverminderung könnte dann ausreichen, uni Luft
-in den Koll)en und den Dichtungsmanschetten vorb,@i in den Raum zwischen
den Kolben
einzusaugen, was nachteilig wäre, weil die einnvanrdfreie
\Virl:ung der hydraulischen Hreinse voraussetzt, daß die Druckleittuigen vollständig
mit einem nicht zusammendrücl:-baren Mittel gefüllt sind. Um in diesem Fall die
Kolbenlwwegung und damit das Eintreten von Luft zu verhindern, ist gemäß der Erfin-(lung
eine federnde Vorrichtung vorgesehen, welche die Kolben entgegen dem Restdruck der
Flüssigkeit und dem Druck der Feder 33 in ihrer zurückgezogenere Lage hält, wenn
der Einfuß der Feder 47 bei Benutzung der mechanischen Bremsmittel aufgehoben wird.
Bei der Ausführung nach Fi.g. i ist eine flache Feder 67 am dem Zylinder. etwa in
dessen Mitte durch Schrauben 69 befestigt. Jedes Ende der Feder bildet zusammen
mit einem (furch die Zylinderwand sich erstreckenden und in einer Nut 73 des Kolbens
spielenden Stift 71 eine Sperrklinke. Für gewöhnlich, d. h. in der zurückgezogenen
Stellung des Kolbens, liegt die Klinke an dem inneren Ende der Nut an. Der Druck
der Feder 67 ist so zu bemessen, daß er in seiner Wirkung auf den Kolben gleich
oder etwas größer ist als der Restdruck zusammen mit dem Druck der Feder 33. Wenn
dann die hydraulische lirernse in Tätigkeit tritt, wird der Druck der Feder 67 leicht
überwunden. Beim Einsetzen der mechanischen Bremse aber hält die Sperrvorrichtung
vermöge der Kraft der Feder 67 den Kolben in seiner inneren Stellung, währeild (lie
liarl:ect sich si)i-eizen. Der Restdruck bleibt daher unverändert, 11i14 es kai111
keine Luft in <leii Raum zwischen den I`@i111en eintreten.
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Hei der Ausführun .gsform nach - his;. 2 ist der Kolben 30 kürzer,
und die Sperrklinke legt sich vor (las Ende des Kolbens. Die Wirkungsweise ist sonst
die bleiche wie bei der Ausrfiihrtnig nach F ig. i.