DE76106C - Einschienige Magazin-Hochbahn mit zusammenhängenden Plattformen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In den Backstein- und Ziegelfabriken werden die geprefsten Lehmproducte mehreren mit Hin- und Hertransporten verbundenen Manipulationen unterworfen, wie Transport der weichen, frischen Lehmproducte von den Prefsmaschinen auf die Trockengestelle zum Vortrocknen und zurück von den Trockengestellen auf die Depotplätze, wo ein vollständiges Austrocknen stattfindet. Dieser Transport wurde bis jetzt mittelst Karren und kleinen Wagen von verschiedenen Formen ausgeführt, welche von Hand geschoben oder auf mechanischem Wege meistens mittelst eines endlosen Riemens in Bewegung gesetzt wurden. Diese Einrichtung hat u. a. den Nachtheil, dafs Arbeitsstätten von gröfserer Ausdehnung nicht in praktischer Weise bedient werden können, welchem Uebelstande die vorliegende Hochbahn abhelfen soll.

Dieselbe besteht aus einer in den zu bedienenden Räumen (Prefsmühlen, Trockengestellen und Stapelplätzen) entlang geführten Schiene A und bildet eine geschlossene, meistens länglich viereckige Figur. Je nach den baulichen Einrichtungen wird die Schiene mit an Längsbohlen C festgeschraubten Hängegestellen B (Fig. ι bis 3) oder mit den Trockengestellen selbst durch Stützwinkel B₁ befestigt, derart, dafs die Schienensohle eine fortlaufende, freie Fläche bildet. Auf dieser Schiene laufen die Rollen D, welche mit starken Spurkränzen versehen sind. Ihre Achsen F sind unter sich mittelst dünner Stahlbänder E verbunden, welche sich beim Durchlaufen der Schienencurven leicht biegen und dabei die Rollen immer entsprechend der Längsrichtung der Schiene einstellen. Die Stahlbänder E sind in einer Kehle des Hakenstückes G ganz lose gefafst und um die in das Hakenstück eingeschraubte Achse F drehbar gelagert, so dafs ein in der Verticalebene spielendes Gelenk entsteht. Die so entstehende Kette kann also auch den . verticalen Biegungen der Schiene leicht folgen. In den Hakenstücken G wird je eine Tragstange H befestigt, welche die Plattformen JJ₁ tragen; auf diese werden die zu transportirenden Gegenstände gelegt. Das Hakenstück ist so abgekröpft, dafs dessen Bug unter die Schienensohle greift und so die Entgleisung der Rollen ausschliefst, weil der Spielraum zwischen der Schienensohle und dem Bug des Hakenstückes kleiner ist als die Höhe der Spurkränze der Rollen.,

Die Tragstangen H können sich mit den Hakenstücken in pendelnder Art bewegen, wogegen sie in den unteren Plattformbrettern /, welche mit einem Blech i beschlagen sind, mittelst Schrauben festgehalten werden. Die oberen Plattformbretter J₁ haben ziemlich grofse Durchbohrungen und werden einfach auf die unteren gelegt, so dafs das System in horizontaler und verticaler Richtung jeder Biegung der Tragschiene A folgen kann.

Die Bahn wird durch ein Seil ohne Ende K. getrieben, welches einige Meter länger als die Schiene'ist und in die schnabelförmige Ausladung g der Hakenstücke eingelegt wird. An geeigneter Stelle wird das Seil K, das sich aus den Hakenstücken G von selbst löst (Fig. 4 und 5), in der Rinne einer Seilscheibe Q. gefafst, welche dem System ihre durch die Riemscheiben M M₁ und das Räderpaar O N

erhaltene Bewegung überträgt. Eine Druckrolle R, angeprefst durch das an dem Hebel S wirkende Gegengewicht T, drückt das Seil fortwährend in die Rinne der Scheibe Q. Die durch den Druck des Eigengewichtes des Seiles K bewirkte Adhäsion desselben auf den Haken g genügt zur Vorwärtsbewegung des Systems. Nach Verlassen der Rolle Q gleitet das freie Stück des Seiles durch die Zwischenrolle F¹ oder auf andere Art geführt wieder in die Haken g hinein.

Bei horizontaler Anordnung von Transportvorrichtungen, wo die Adhäsion des Seiles zur Fortbewegung des Systemes genügt, reicht eine verhältnifsmäfsig kleine Kraft zur Fortbewegung desselben aus, z. B. für ioo m Länge mit der gewöhnlichen Arbeitsbelastung ungefähr Y₁₀ Pferdekraft (ein Mann kann das ganze System in Bewegung erhalten).

Wenn dagegen die Bahn mehrere -Etagen durchläuft und zugleich als Elevator dienen soll, so ist die beanspruchte Kraft im Verhältnifs zur Arbeitsleistung gröfser. Wenn alsdann die Adhäsion des Seiles zur Fortschaffung des Systemes nicht genügt, so werden unter die Muttern der Achse F kleine flache Stahlfedern U eingeschraubt (Fig. 6), welche gegen das Seil drücken, so dafs jede Achse vom Seil mitgenommen wird.

Das Gewicht des in geeigneter Lage sich befindlichen Theiles des Systemes ist bestrebt, dasselbe in der Richtung des Pfeiles (Fig. 7) gegen die tiefer gelegene Stelle fortzuziehen. Das Gleichgewicht und damit ein leichterer Gang wird erreicht, indem man das Seil über Rollen V V (Fig. 7 und 8) leitet, welche aufserhalb des Umfanges am höchsten Punkt des Systemes angebracht sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Transportvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs durch dünne, biegsame Stahlbänder E verbundene Rollen D, welche durch Seiltrieb auf einer Schiene A bewegt werden, an ihren Hakenstücken G vermittelst Tragstangen H zusammenhängende Plattformen S¹ tragen, auf welche das zu befördernde Gut gelegt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.