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Blockwinde mit veränderlicher Lastgeschwindigkeit Blockwinden, insbesondere
sogenannte Elektroflaschenzüge, arbeiten vielfach mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit,
weil der Motor unter anderen wegen seines Einbaues in die Trommel nicht allzu groß
gewählt werden kann. Für das Heben und Senken des leeren Hakens und leichtere Lasten
ist der Motor aber bei weitem nicht voll ausgenutzt, so daß man die Leistung des
Flaschenzuges durch Geschwindigkeitserhöhung verbessern könnte. Andererseits werden
aber derartige Elektroflaschenzüge vielfach auch durch Druckknopfhandschalter betätigt.
Es steht also zumindest bei Druckknopfschaltern kein geeignetes Mittel zur Schaltung
höherer Geschwindigkeiten zur Verfügung.
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Ein weiteres Hemmnis für die Einführung eines Schnellganges liegt
bei Elektroflaschenzügen darin, daß sie in Einheitsbauart und in großer Zahl ausgeführt
werden, ferner, daß der Einbau von Reibungskupplungen und ähnlicher Schaltmittel
den Zug verteuert und eine vermehrte Wartung erfordert, mit der man gerade bei solchen
Winden nicht rechnen darf.
Die Schaltung von Kupplungen bedingt
weiter entweder die Anbringung besonderer Schaltgestänge, die aber bei Verwendung
von an Kabeln hängenden Handschaltern nicht angängig ist, oder es muß ein besonderer
Schaltmagnet eingebaut werden, der wiederum die Anlage verteuert und kompliziert.
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie man auf recht einfache t`@
eise alle diese Schwierigkeiten umgeht und einen Elektroflaschenzug erhält, der
auf Wunsch mit Feingang, Hauptgang und Schnellgang arbeitet. in dem gesamten Getriebeteil
genau so einfach bleibt wie bisher, mit einem zweistufigen Druckknopfschalter steuerbar
ist und keinen nennenswert höheren Aufwand an Baustoffen oderZusatzmitteln erfordert
als diebisherigen Elektrozüge.
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Bei der neuen Blockwinde werden die Feineinstellung und der Hauptgang
durch einen zweistufigen Handschalter (Druckknopfschalter) geschaltet, der Schnellgang
wird dagegen durch eine selbsttätige Lastmeßeinrichtung, z. B. in Form einer Feder,
betätigt, die den Schalter eines polumschaltbaren Hubmotors steuert. Um das zu erreichen,
wird das Seilende des sowieso meist mehrsträngigen Flaschenzuges an einer Feder
abgestützt und mit dem beweglichen Federende ein Kontakt verbunden. Wenn die Last
schwer genug ist, so drückt sie die Feder zusammen, und die entsprechende Kontaktstellung
bewirkt, daß der Hubmotor mit seiner niedrigeren Drehzahl läuft. Ist die Last jedoch
leicht, so entspannt sich die Feder und schaltet damit den Hubmotor auf die schnellere
Drehzahl.
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Der Handschalter wird durch diese Maßnahme nicht beeinflußt. Man kann
ihn also bei zweistufiger Ausführung mit Feingangskontakten versehen, und das gibt
wieder die Möglichkeit, das scharfe Anrucken beim Anheben der Last auf jeden Fall
zu vermeiden. Die selbsttätige Schaltvorrichtung wird im allgemeinen beim Einhängender
Last zunächst in der Stellung für den Schnellgang stehen. Infolgedessen wird das
zunächst schlaffe Seil schnell gestrafft, und es könntebeiunaufmerksamer Bedienung
ein starker Schlag im Seil auftreten. Da die zweite Stufe des Handschalters beim
Erfindungsgegenstand für die Schaltung eines Feinganges zur '° erfügung steht, so
kann in jedem Falle mit dem Feingang angefahren werden, so daß der Schlag im Seil
v ermieden wird.
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.Man erhält so einen Flaschenzug, der in üblicher Weise ausgebildet
ist, bei dem nur der Motor anders, beispielsweise mit Dahlander-Schaltung ausgeführt
wird und bei welchem die Seilaufhängung etwas geändert wird. Mit diesen einfachen
Mitteln wird die Leistungsfähigkeit des Flaschenzuges sehr erheblich; esteigert,
weil kleinere Lasten und der leere Haken ohne weiteres mit doppelter Geschwindigkeit
gehoben und gesenkt werden können, ohne daß dadurch andere Betriebseigenschaften
leiden, insbesondere, ohne daß man auf den Feingang zu verzichten braucht.
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Es ist bekannt, Reibungskupplungen zum Geschwindigkeitswechsel von
Winden durch eine die Zugkraft im toten Seilstrang messende Hebelwaage zu steuern.
Die Einfügung von Kupplungs- und Geschwindigkeitswechselgetrieben verändert den
Aufbau der Elektroflaschenzügegrundsätzlich. DieUnterbringung der freifallos zu
schaltenden Kupplungen und auch der Hebelwaage macht erhebliche Schwierigkeiten
bei diesen gedrängtgebauten Winden. Durch die Erfindung wird dieselbe Aufgabe praktisch
ohne zusätzlicheRaumbeanspruchung gelöst, so daß ein und dieselbe Blockwinde je
nach Bedarf mit oder ohne Schnellgang zum Heben des leeren Hakens und damit zur
besseren Ausnutzung des Motors geliefert werden kann.
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Die Anwendung polumschaltbarer Motoren für Blockwinden ist nicht Gegenstand
des Schutzes, vielmehr betrifft dieser die selbsttätige Schaltung der Wicklung eines
solchen Motors durch eine den Seilzug überwachende Meßvorrichtung.
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In der Zeichnung ist als Erfindung ein Elektroflaschenzug dargestellt,
bei welchem die Feineinstellung durch einen besonderen Motor vorgenommen wird.
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Der Flaschenzug i ist also mit den durch die Wicklungen sinnbildlich
dargestellten Motoren 2 und 3 ausgerüstet, von denen der letztere der Feineinstellmotor
ist. Die Steuerung erfolgt einerseits vom Handschalter .I aus, andererseits von
den Kontakten 5 und 6 im Schaltgehäuse 7. Das Lastseil 8 ist von der Trommel über
die Unterflasche g zu der Seilaufhängung io geführt, die an eine Aufhängestange
i i angeschlossen ist. Diese Stange stützt sich über die Feder 12 auf ein gewölbtes
, Widerlager 13 ab, das in einem entsprechenden Halter 14 am Flaschenzuggehäuse
ruht. Infolge der federnden Abstützung 12 kann sich die Stange i i in Achsrichtung
bewegen. Je größer die Last ist, desto mehr wird die Feder 12 zusammengepreßt. Mit
der Stange i i sind Kontakte 3 verbunden, die mit den Gegenkontakten 6 in Berührung
kommen, sobald die Schwere der Last ein gewisses einstellbares Maß überschreitet.
Durch die Kontaktgabe fließt der Strom durch die Leitungen 15 und i6, und die Spule
eines Polumschaltschützes i7 ~vird erregt, so daß der Motor auf entsprechend geringere
Drehzahl geschaltet wird, sobald eine Last angehängt wird, die das eingestellte
Maß überschreitet. Der Motor 2 wird also von den Kontakten 5 und 6 in seiner Drehzahl
geregelt.
Andererseits wird die Steuerung des Motors vom Handschalter q. aus vorgenommen,
dessen Druckknöpfe 18 zwei deutlich voneinander unterschiedliche Stellungen aufweisen.
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In der ersten Stellung der Druckknöpfe werden die Feineinstellkontakte
r9 im Hub-oder Senksinne geschaltet, je nachdem welcher der beiden Druckknöpfe betätigt
wird. Dadurch wird über das Wendeschütz 2o der Feinhubmotor 3 eingeschaltet. Beim
Weiterdrücken einer der Druckknöpfe wird der Hauptmotor 2 eingeschaltet; zugleich
schaltet das Wendeschütz den Feinhubmotor ab. Mit welcher Drehzahl der Hubmotor
dann läuft, bestimmt sich nach der Schwere der Last, durch die mittels der Kontakte
5, 6 das Schütz 17 gesteuert wird.
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Der Elektroflaschenzug hat demnach drei verschiedene Geschwindigkeiten.
Er kann jedoch durch den üblichen Druckknopfschalterq. gesteuert werden, und Überbeanspruchungen
des Motors durch falsche Steuerung werden vermieden. Die Schaltung kann im übrigen
in der bisher üblichen Weise ausgeführt werden, auch die Endschalter 21 sind verwendbar.
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Die Erfindung zeigt also, wie man mit dem geringsten Aufwand an zusätzlichen
Mitteln und ohne Änderung der üblichen serienmäßig hergestellten Flaschenzüge deren
Leistungsfähigkeit bedeutend steigern kann. Das ist gerade für Flaschenzüge wegen
deren geringen Hubgeschwindigkeit von besonderem Vorteil.