-
Vorrichtung zum Herstellen von Drahtklammern, insbesondere in Heftapparaten
von Rotationsdruckmaschinen An Heftvorrichtungen von Rotationsdruckmaschinen ist
es bereits bekannt, das zur Klammer umzubiegende, in eine quer zum Hefthorn liegende
Öffnung eingeschobene abgeschnittene Drahtstück mittels einer federnden Klappe so
lange zu halten, bis es von einer umlaufenden Matrize unter überwindung der Federkraft
der Klappe aus der Öffnung herausgerissen wird. Bei fortschreitender Umlaufbewegung
der Matrize wird das Drahtstück mittels des als Patrize wirkenden Hefthornes in
die Matrize eingeprellt und zur Klammer umgebogen, die .dann in üblicher Weise in
das Werkstück eingeschlagen wird.
-
Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung der zur Klammerformung dienenden
Teile einer nach Patent,754 923 arbeitenden Vorrichtung zum Herstellen von Heftklammern
an vorzugsweise in Verbindung mit Rotationsmaschinen zu verwendenden Heftapparaten.
Bei
dieser Anordnung erfolgt das Biegen der Heftklammer mittels einer gabelartig ausgebildeten,
parallel zu sich selbst im Kreis umgeführten Matrize, die das abgeschnittene, in
dem Schlitz eines ortsfesten Heftdrahtführungsstückes liegende Drahtstück erfaßt,
aus dem Schlitz herausschiebt und gegen die Stirnfläche des Hefthornes anschlägt,
wobei das Drahtstück zur Klammer umgebogen wird. Die fertig gebogene Klammer wird
am Hefthorn entlang der Heftstelle zugeführt und in hier nicht näher zu erläuternder
Weise in das zu heftende Werkstück eingeschlagen.
-
Um bei dieser Anordnung einerseits eine bessere Formung der Klammer
zu erreichen und das Auftreten von Drahtbrüchen, Biegefehlern sowie der damit verbundenen
Verklemmungen bewegter oder Verstopfungen drahtführender Teile auszuschalten, die
durch Herausfallen des abgeschnittenen Drahtstückes aus dem Führungsstück oder der
Matrize hervorgerufen werden können, und andererseits ein leichtes Auswechseln des
am meisten der Abnutzung unterworfenen Teiles der Heftvorrichtung zu ermöglichen,
soll erfindungsgemäß das den Schlitz des Heftdrahtführungsstückes in an sich bekannter
Weise abschließende, federnd ausgebildete Teil als Patrize für die Klammerformung
verwendet werden.
-
Mit Hilfe dieser Anordnung wird erreicht, daß der an sich bekannten,
zum Halten des abgeschnittenen Heftdrahtstückes in der Drahtführungsöffnung dienenden
Klappe außer dieser Aufgabe auch das Sichern des Heftdrahtes in der. Matrize sowie
das Formen der Heftklammer im Zusammenwirken mit der Matrize übertragen werden kann.
-
Hierfür ist es gemäß der Erfindung zweckmäßig, die Patrize in Richtung
des Heftdrahtvorschubes bei der Klammerformung federnd am Heftdrahtführungsstück
oder der Stirnfläche des Hefthornes zu befestigen.
-
Erfindungsgemäß kann hierbei die Stirnfläche des in der Umlaufrichtung
des Heftgerätes hinter ihr liegenden Hefthornes als Anschlag für die Patrize dienen.
-
Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung an Hand einiger Ausführungsbeispiele.
Es zeigt Abb. i die Heftvorrichtung im Aufriß, Abb. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung
in der Ebene der klammerformenden Teile, vergrößert dargestellt, Abb. 3 einen Schnitt
durch die zur Klammerformung dienenden Teile gemäß Schnittlinie A-B in Abb. 2, Abb.
q. bis 8 die wesentlichsten Vorrichtungsteile in den einzelnen Abschnitten der Klammerformung
und des Heftvorganges je-
weils in einer vereinfacht dargestellten Ansieht
sowie in einem in der Klammerebene liegenden Schnitt und Abb. 9 und io zwei weitere
Ausführungsbeispiele der Erfindung.
-
In der Zeichnung ist bei dem dargestellten Heftgerät die eine vornliegende
Seitenwand abgehoben. Durch eine an der sichtbaren zweiten Seitenwand i angebrachte,
in einen konischen Schlitz 2 bzw. eine trichterförmige Öffnung des Heftdrahtführungsstückes
3 mÜndende Düse 32 (Abb. 3) wird der Heftdraht 31 quer zur Bildebene zugeführt.
Das Fördern des Drahtes erfolgt in an anderer Stelle vorgeschlagener Weise und braucht
hier, da nicht zur Erfindung gehörig, nicht näher erläutert zu werden. Nach der
Seite des Klammeraustrittes hin wird der Schlitz 2 von einem bei der Klammerformung
als Patrize dienenden,, zungenartigen Teil .I abgeschlossen, das in sich federnd
ausgebildet ist und dessen Federweg von der Stirnfläche 35 des Hefthornes 5 begrenzt
wird. Das letztere ist ebenfalls an der Seitenwand i befestigt und erstreckt sich,
mit Zwischenraum an das Heftdrahtführungsstück 3 anschließend, bis nahe an die Heftstelle
heran, indem es sich nach dieser zu mehr und mehr verjüngt. Seine Aufgabe ist es,
die Heftklammer während des Formens und während des Hinleitens nach der Heftstelle
an ihrer Innenseite zu halten bzw. zu führen.
-
Zwischen zwei Scheiben 7, die auf der in den Seitenwänden gelagerten
Antriebswelle 6 angeordnet und miteinander durch die Zapfen 8, 25 (Abb. 2) und den
Bolzen i9 verbunden sind, ist ein um den Zapfen 8 schwenkbarer Doppelhebel 9, 11
untergebracht. Sein bei der Klammerformung als Matrize wirkender Hebelarm 9 hat
die Gestalt einer gabelförmigen Klaue, die an den Gabelinnenwänden zur Aufnahme
der Heftklammer dienende Nuten io (Abb. 3 und 8) trägt, während sein anderer Hebelarm
i i lenkerartig mittels eines drehbaren Zapfens 12 an einer Scheibe 13 angreift.
die exzentrisch zur Antriebswelle 6 angeordnet und auf einem durch Schrauben 1.4.
an der nicht dargestellten, vor der Zeichnungsebene liegenden Seitenwand befestigten
Wellenstumpf 15 mittels des hülsenartigen Ansatzes 16 drehbar gelagert ist. Der
Antrieb der Scheibe 13 erfolgt von den Scheiben 7 aus über einen an den Scheiben
7, 13 mittels der Zapfen 15, 26 drehbar angreifenden Mitnehmerhebel 17.
-
Zwischen den gabelförmigen Enden des Doppelhebels 9, 11 ist ein Nocken
18 (Abb. 2 bis 8) angebracht, gegen den sich unter der Wirkung einer am Bolzen i9
(Abb.2) abgestützten, gleichzeitig zu seiner Mitnahme beim Umlauf der Scheiben 7
dienenden Feder 2o der drehbar auf der Welle 6 gelagerte
Stößel
2i mit seiner balligen Fläche 22 anlegt. An seinem radial nach außen gerichteten
Ende trägt der Stößel --,i eine zur Aufnahme des Klammerrückens beim Einstechen
der Klammer in das zu heftende Werkstück bestimmte Nut 23.
-
Beim Antrieb des Scheibenpaares 7 mittels der Welle 6 wird über den
Hebel 17 auch die Scheibe 13 gedreht. Infolge der exzentrischen Anordnung und der
Antriebsabhängigkeit der Scheibe 13 vom Umlauf der Scheiben 7 bewegen sich die Achsen
der Zapfen 12, 8 auf Kreisen 38, 39 (Abb. 4 bis 8), wobei sich eine Rückwirkung
der Scheibe 13 auf die mittels des Lenkers i i an ihr angreifende Matrize 9 derart
ergibt, daß diese ' während des Umlaufes der Scheiben 7, 13 stets eine zu sich selbst
parallele Stellung einnimmt. Die Lage der Matrize 9 bei der erwähnten Translationsbewegung
ist ihrerseits durch die Neigung der Heftklammerschenkel gegenüber der Oberfläche
des zu heftenden Werkstückes während des Einstech- und Heftvorganges bestimmt.
-
Während des Umlaufes der Scheiben 7, 13 wird mit Hilfe der nicht dargestellten
Fördervorrichtung der Heftdraht 31 (Abb. 3) durch die Düse 32 sowie die Aussparung
40 in den konischen Schlitz 2 des Heftdrahtführungsstückes 3 eingeschoben uiid beim
Vorbeistreifen der Matrize 9 an der Düse 32 mittels der Kante 33 des Gabelarmes
28 in der erforderlichen Länge abgeschnitten (Abb. 4). Bei weiterer Drehung der
Scheiben 7, 13 wird das nunmehr in der Nut 34 der Gabelstirnflächen 27 liegende
Drahtstück 31 von der Matrize 9, deren Gabelarm 28 durch die Aussparung 4o des Führungsstückes
3 hindurchgreift, gegen die Patrize 4 geschlagen, die infolge ihrer federndenAusbildung
sich gegen die Stirnwand 35 des Hefthornes 5 gegenlegt (Abb. 5). Im Verlauf der
fortschreitenden Translation der Matrize 9 werden die Enden des Drahtstückes 31
umgebogen. Während dieses Vorganges gleitet der Klammerboden an der Patrize 4 ab,
wobei gleichzeitig die sich bildende Klammer mehr und mehr in die Nuten io der Matrize
9 eingeschoben wird. Nachdem die Klammerformung beendet ist, hat sich die Matrize
9 unter ständigem Vorschub nunmehr so weit parallel zu sich selbst bewegt, daß die
Nuten io unterhalb der abgerundeten Kante 36 (Abb. 5) der Patrize 4 liegen, so daß
der Klammerboden um die letztere herumgleiten kann. Die Patrize 4 schnellt hierauf
unter ihrer Eigenfederung zur Anlage am Führungsstück 3 zurück. Bei weiterem Vorschub
bewegt sich die Matrize 9 und damit.die von ihr gehaltene Drahtklammer 41 auf die
Heftstelle zu, und zwar an dem Hefthorn 5 entlang (Abb. 6), dessen Boden 29 (Abb.'7)
der Bewegung der Matrize 9 entsprechend gewölbt ist und sich in solchem Abstand
vom Boden der Heftklammer befindet, daß ein Herausspringen der letzteren aus der
Matrize verhindert wird.
-
Die Matrize g nähert sich nun auf ihrem weiteren Weg immer mehr der
Oberfläche des Heftzylinders 24. Hierbei schiebt sich der Stöße12i immer weiter
zwischen die Matrizengabel hinein, bis im Augenblick des Einstechens der Klammerschenkel
in das Werkstück 37 der Klammerrücken in der Nut 23 der Stößelstirnfläche 30 liegt
(Abb. 2 und 7). Infolge der Translationsbewegung der Matrize 9 stehen die von dieser
mitgenommenen Klammerschenkel vom Beginn des Einstechvorganges bis zur Beendigüng-des
Zusammenheftens dauernd annähernd senkrecht zur Oberfläche des umlaufenden Werkstückes
37.
-
Mit Ausnahme der zu Beginn des Einstechens um etwa i bis i1/2 mm vorstehenden
Klammerenden ist die Heftklammer dabei bis kurz vor Beendigung des Heftvorganges
durch Hefthorn 5, Matrize g und Stößel 2i allseitig derart umschlossen, daß ein
Ausweichen nach irgendeiner Richtung hin unmöglich ist. Stößel, Matrize und Heftzylinder
bewegen sich während der Klammerbildung fortlaufend in gleicher Richtung.
-
Vom Beginn des Einstechvorganges an betrachtet, nähert sich die Stirnfläche
3o des Stößels 21 stetig der Oberfläche des Heftzylinders 24. Hierdurch wird die
Klammer 41 langsam aus der Matrize 9 heraus- und in das Werkstück 37 hineingeschoben.
Die Klammerschenkel durchdringen das Werkstück und werden durch entsprechende, an
sich bekannte Mittel am Heftzylinder 24 der Druckmaschine, beispielsweise durch
sogenannte Apfelkerne, zusammengebogen. Hierbei ist der Nocken 18 wirksam geworden,
auf dem die ballige Fläche 22 des Stößels 21 nunmehr aufgleitet und mit dessen Hilfe
die Nut 23 an der Stößelfläche 3o entsprechend der Richtung der Nuten io in der
Matrize 9 geführt wird. Nachdem der Heftvorgang beendet ist (Abb.8), entfernen sich
die Matrize 9 und der Stößel 2i wieder von der Oberfläche des Heftzylinders 24,
und der Vorgang wiederholt sich von neuem, wie beschrieben.
-
Abweichend vom beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiel
kann die Patrize 4 auch, wie in Abb. 9 gezeigt, um einen Zapfen 42 drehbar an der
Stirnfläche 35 des Hefthornes 5 aufgehängt und mittels einer Feder 43 an das Führungsstück
3 angepreßt werden. Das in Nuten der Maschinenseitenwand i gleitende Führungsstück
3 ist mit einer die Rolle 44 tragenden Hubstange 45 verbunden und kann mittels eines
Nockens 46 entgegen der Wirkung einer Feder 47 nach
oben verstellt
werden. In dieser Stellung ist die Drahtzuführungsdüse 32 mittels des Führungsstückes
3 verschlossen, die Drahtförderung demnach unterbrochen. Der Nocken 46 ist auf einer
in der vorderen, nicht sichtbaren Seitenwand der Heftvorrichtung gelagerten Welle
48 befestigt, die in Abhängigkeit von den Scheiben 7, 13 (Abb. i) angetrieben wird.
-
Bei der in Abb. io gezeigten Anordnung ist das Führungsstück 3 in
gleicher Weise wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel verschiebbar ausgebildet.
Die in sich federnde oder in beliebiger Weise federnd ausgebildete Patrize q, ist
hier jedoch am Führungsstück 3 befestigt oder gelagert und kann mit diesem zusammen
aus dem Vorschubweg des Heftdrahtes bei der Klammerformung herausgeschoben werden.
-
Die Anordnungen nach Abb.9 und io bieten den Vorteil, daß man die
Heftvorrichtung sehr klein ausbilden und gegenüber dem das Werkstück haltenden Heftzylinders
2,4 mit erhöhter Drehzahl umlaufen lassen kann. Verwendet man für die Nockenscheibe
46 dann noch einen Antrieb mit verschiedenen Übersetzungsstufen, so lassen sich
die Umlaufzahl der Vorrichtung und Verschiebung der Patrize leicht wählbar verändern.
Man hat somit in einfacher Weise die Möglichkeit, die Heftstelle auf dem Druckerzeugnis
bzw. dem Heftzylinder auf unterschiedliche Stellen zu verlegen.