DE1561092C3 - Heftvorrichtung tür Rotationsdruckmaschinen - Google Patents
Heftvorrichtung tür RotationsdruckmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Heftvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
An derartigen Heftapparaten wird der Heftdraht von einer Rolle abgezogen, in Stücke von der gestreckten
Länge der zu formenden Klammer geschnitten und in eine auf einem umlaufenden Zylinder angeordnete
Matrize gepreßt.
Eine bekannte Heftvorrichtung (DT-AS 10 48 870) besitzt ebenfalls einen Matrizenzylinder, der einerseits
mit einem die Klammerschließplatte tragenden Sammelzylinder und andererseits mit einem Patrizenzylinder
von halbem Durchmesser zusammenarbeitet. Die Mitten aller drei Zylinder liegen auf einer gemeinsamen
geraden Verbindungslinie. Im Matrizenzylinder ist ein ihn diametral durchdringender, zwischen zwei Anschlägen
in Durchmesserrichtung beweglicher, doppelendiger Treiberstößel angeordnet, dessen eines Ende in
die Klammermatrize mündet und deren Boden bildet, während sein anderes Ende als Schlagkopf dient. Im
Patrizenzylinder ist ein diametral beweglicher Patrizenstößel untergebracht. Er dient einerseits zum Formen
der Kammern, indem er das Drahtstück in die Matrize eindrückt. Nach einer Drehung des Matrizenzylinders
um 180° steht das als Schlagkopf dienende Ende des Treiberstößels dem Patrizenstößel gegenüber, der
nun als Schlagstößen zum Bewegen des ersteren und damit zum Eintreiben der Klammer in das Produkt
dient.
Ferner ist noch eine Heftvorrichtung (US-PS 32 23 304) bekannt, bei der sowohl die Matrize und der
in ihr verschiebbar angeordnete Treiber als auch die im Zusammenwirken mit der Matrize der Klammerformung
dienende Patrize auf dem Heftzylinder angeordnet sind. Die Matrize ist gegenüber der Patrize mittels
von einer Steuerkurve betätigter Getriebeglieder in radialer Richtung des Heftzylinders bewegbar. Die
Steuerkurve dient ebenfalls zum Antrieb der Patrize.
Nur der das Umlegen der beiden Schenkel der Heftklammer gemeinsam mit dem Treiber bewirkende
Schließer ist auf einem zweiten umlaufenden Zylinder angeordnet.
Die beschriebenen oder ähnlichen nach dem gleichen Prinzip arbeitenden hefthornlosen Heftvorrichtungen
besitzen den Nachteil, daß sie zum Teil zur Realisierung der für den Heftvorgang notwendigen Bewegungsvorgänge
von Treiber, Matrize und Patrize relativ technisch aufwendige Mechanismen besitzen, die
meist zusätzlich stark verschleißgefährdet und lärmintensiv sind.,Letzteres trifft besonders für die mit einem
durch einen Schlagstößel betätigten Treiberstößel ausgestatteten Heftapparate zu. Andere Vorrichtungen
wiederum benötigen einen zusätzlichen, meist mit der Patrize ausgestatteten Zylinder nebst den Mitteln für
den Synchronantrieb.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Heftvorrichtung für Rotationsdruckmaschinen zu schaffen,
die ohne Hefthorn und ohne einen zusätzlichen Patrizenzylinder sowie unter Verwendung technisch einfacher,
wenig verschleißgefährdeter und lärmintensiver Funktionselemente arbeitet. Dabei soll die Heftklammer
sicher gehalten sein.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Überführung des abgeschnittenen Drahtstücks von einer
Schneidvorrichtung auf den Heftzylinder dienender Mitnehmer als Patrize ausgebildet ist und daß an der
bewegbaren Matrize oder Patrize eine Klammerstütze schwenkbar angelenkt ist. Durch diese Lösung ergibt
sich eine funktionssichere Heftvorrichtung, die mit relativ wenigen Teilen und einem unkomplizierten Bewegungsmechanismus
ausgestattet ist. Die Klammerstütze sichert ab, daß die Heftklammer auch nach dem Zurückweichen
der Patrize während des Eintreibvorgangs allseitig gehalten wird, wodurch sich die Gefahr von
Fehlheftungen vermindert.
Hinsichtlich Gestaltung, Anordnung und Steuerung der Patrize sowie der Klammerstützte ergeben sich besondere
Vorteile, wenn erfindungsgemäß die als Hebel ausgebildete Patrize unter Einfluß des Treiberstößels
angenähert tangential in Richtung des Heftzylinders schwenkbar in letzterem gelagert ist sowie die
Klammerstütze als abgewinkelter Hebel ausgeführt ist, an dessen einem Ende sich das Schwenklager befindet
und der eine sich auf einem mit dem Heftzylinder verbundenen Kurvenkörper abstützende Steuerrrolle besitzt.
An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Ausschnitt eines die Heftvorrichtung tragenden Zylinders im Querschnitt gemäß Schnittlinie
A-A in F i g. 2,
F i g. 2 eine Ansicht gemäß Blickrichtung B in F i g. 1. Auf einem Heftzylinder 1 ist eine in einer Führung 2
annähernd radial bewegliche, in üblicher Weise mit Aufnahmenuten 3 für das zur Klammer zu formende
Drahtstück 4 versehene Matrize 5 angeordnet, deren Verstellung mittels eines nicht dargestellten Kurven-
triebs über eine Welle 6 sowie einen auf ihr befestigten
Hebel 7 bewirkt wird. Mit der verschiebbaren Matrize 5 ist eine kniehebelartige Klammerstützte 8 verbunden,
deren einer Schenkel 9 an seinem Ende schwenkbar in der Matrize 5 gelagert ist. Das freie Ende des anderen
Schenkels 10 kann sich beim Heftvorgang, zwischen die Klammerschenkel eingreifend, an den Klammerrücken
anlegen. Zur Steuerung dieser Klammerstützenbewegung dient ein schwenkbar am Heftzyiinder 1 gelagerter
Winkelhebel 11, dessen beide Schenkel unter Federwirkung
stehen. Der nach der Zylindermantelfläche gerichtete Schenkel des Winkelhebels 11 ist an seiner der
Matrize 5 zugewandten Fläche als Steuerkurve 12 ausgebildet. Gegen letztere legt sich eine am Knie der
Klammerstützte 8 gelagerte Steuerrolle 13 unter der Wirkung einer die Klammerstütze beaufschlagenden
Feder 14 an. In einer Führung 15 der Matrize 5 ist ferner ein Treiberstößel 16 gleitend gelagert, der ebenfalls
mittels eines nicht dargestellten Kurventriebs über eine Welle 17 sowie einen auf ihr befestigten Hebel 18 annähernd
radial zum Heftzylinder 1 bewegt werden kann. Der Treiberstößel 16 greift in die Aufnahmenuten 3 der
Matrize 5 ein und ist an seiner nach dem Zylindermantel gerichteten Stirnfläche mit einer der Drahtstücke
entsprechenden Nut 19 für die Aufnahme des Klammerrückens versehen.
Schließlich ist am Heftzylinder 1 noch eine gleichzeitig zur Überführung des Drahtstücks 4 von der nicht
dargestellten Schneidvorrichtung auf den ersteren dienende, hebelartig ausgebildete Patrize 20 um einen Bolzen
21 schwenkbar gelagert. Mitttels eines gegebenenfalls mit bekannten Mitteln zum Einstellen der Feder-Vorspannung
versehenen Federbolzens 22 wird die Patrize 20 in solcher Stellung gehalten, daß das von ihrem
Maul 25 aufgenommene Drahtstück 4 in einer mit den Aufnahmenuten 3 der Matrize 5 gemeinsamen Ebene
liegt.
Beim Eintreiben der Klammer in das zwischen dem Heftzylinder 1 und einem nicht dargestellten Gegenzylinder
hindurchgeführte Produkt trifft eine an der nach dem Heftzylindermantel gerichteten Stirnfläche des
Treiberstößels 16 angebrachte Nase 23 auf eine Schräge 24 der Patrize 20 und bewirkt deren Abschwenken
aus der Einschlagrichtung der Drahtklammer. Das Formen der Heftklammer sowie der Heftvorgang vollziehen
sich derart, daß beim Umlauf des Heftzylinders 1 und seines nicht dargestellten Gegenzylinders zunächst
das auf die gestreckte Länge der zu formenden Klammer abgeschnittene, in Zylinderlängsrichtung zugeführte
Drahtstück 4 mittels der als Mitnehmer wirkenden, in F i g. 2 abgeschwenkt dargestellten Patrize 20 von
der nicht gezeigten Schneidvorrichtung abgenommen wird. Das Drahtstück 4 ruht jetzt, wie in der Zeichnung
ersichtlich, in dem Maul 25 der mit dem Heftzylinder 1 umlaufenden Patrize 20, wobei gegebenenfalls Halterungsmittel
für das Drahtstück in Form einer Blattfeder oder einer abgefederten Zunge vorgesehen werden
können.
Bei weiterer Drehung des Heftzylinders 1 wird die Matrize 5 mittels des kurvengesteuerten Hebels 7 nach
außen bewegt. Sie schiebt sich über den Kopf der Patrize 20, wobei das Drahtstück 4 in die zur Aufnahme der
Klammerschenkel dienenden beiden Nuten 3 der Matrize 5 so weit eingedrückt wird, bis die U-Form der
Klammer hergestellt ist. Gleichzeitig mit der Verschiebung der Matrize 5 wird auch die an ihr gelagerte
Klammerstütze 8 nach der Mantelfläche des Heftzylinders 1 hin bewegt. Die Steuerrolle 13 läuft dabei auf die
Steuerkurve 12 des Winkelhebels 11 auf, wobei ihr Schenkel 10 gemäß F i g. 1 im Uhrzeigersinn um den
Kopf der Patrize 20 so weit herumgeführt wird, bis sein freies Ende im Förderweg der Klammer liegt, welche
von der Patrize 20 und der sie übergreifenden Matrize 5 gehalten wird. Nähen sich nun die allseitig von der
Patrize 20 und der Matrize 5 umschlossene Heftklammer
der Heftstelle, d. h. der Berührungsstelle des Heftzylinders 1 mit seinem nicht dargestellten Gegenzylinder,
so wird durch Kurvensteuerung der in der Matrize 5 geführte Treiberstößel 16 nach der Mantelfläche des
Heftzylinders 1 hin bewegt.
Während dieses Vorgangs trifft die Nase 23 des Treiberstößels 16 ajuf die Schräge 24 der Patrize 20 und
schwenkt letztere entgegen der Wirkung des Federbolzens 22 um den Bolzen 21. Mit fortschreitender Auswärtsbewegung
des Treiberstößels 16 schwindet der Eingriff der Patrize 20 und wächst der Eingriff der
Klammerstütze 8 in die Heftklammer, bis die Klammerstütze am Klammerrücken anliegt. Die Klammer ist
also auch beim Eintreibevorgang allseitig gehalten. Während des Eintauchens der Klammerschenkel in das
Produkt steht der Treiberstößel 16 still und seine am Klammerrücken anliegende Nut 19 bewegt sich annähernd
auf der theoretischen Mantelfläche des Heftzylinders 1. Bei fortschreitendem Eindringen der Heftklammer
in das Produkt wird gleichzeitig die Matrize 5 zurückgezogen, bis ihre nach dem Zylindermantel gerichtete
Stirnfläche innerhalb der theoretischen Mantelfläche des Heftzylinders 1 liegt. Zusammen mit der
Matrize 5 wird auch die Klammerstütze 8 in den Heftzylinder 1 hineinbewegt. Die Steuerrolle 13 läuft dabei
auf der Steuerkurve 12 des Winkelhebels 11 ab, so daß die Klammerstütze 8 unter der Wirkung der Feder 14
gemäß F i g. 1 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird und ihr Schenkel 10 den Klammerrükken
kurz vor Beendigung des Eintreibvorgangs freigibt.
Gleichzeitig hiermit erfolgt auch das Umlegen der Klammerschenkel in üblicher Weise mittels einer am
Gegenzylinder angebrachten Schließplatte.
Nach Beendigung des Heftvorgangs werden die Matrize 5, der Treiberstößel 16 und die Patrize 20 in ihre
Ausgangsstellung zurückgeführt und die Vorrichtung ist zu einer neuen Heftung bereit.
Abweichend vom dargestellten Beispiel, bei dem der Heftdraht in Längsrichtung des Matrizenzylinders zugeführt
wird, ist der Erfindungsgegenstand auch für Heftvorrichtungen mit Drahtzuführung in Zylinder-Umfangsrichtung
verwendbar. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Heftvorrichtung sowohl bei Längswie
auch bei Querheftung in der Zylinder-Umfangsrichtung mehrfach hintereinander und in der Zylinder-Längsrichtung
mehrfach nebeneinander anzuordnen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Heftvorrichtung für Rotationsdruckmaschinen, bei der das von einer Rolle abgezogene, auf die gestreckte
Länge der selbsttätig zu formenden Klammer abgeschnittene Drahtstück auf einen umlaufenden
Heftzylinder überführt wird, der eine der Klammerformung dienende Matrize und Patrize sowie
einen das Einschlagen der Klammer in das zu heftende Produkt bewirkenden, im Heftzylinder durch
Kurvensteuerung radial verschiebbar geführten Treiberstößel trägt, wobei die Patrize das Drahtstück
beim Biegevorgang in einer gemeinsamen Ebene mit Klammeraufnahmenuten der Matrize
hält und die Matrize gegenüber der Patrize annähernd in radialer Richtung des Heftzylinders bewegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Überführung des abgeschnittenen Drahtstücks
(4) von einer Schneidvorrichtung auf den Heftzylinder (1) dienender Mitnehmer als Patrize
(20) ausgebildet ist und daß an der bewegbaren Matrize (5) oder Patrize (20) eine Klammerstütze (8)
schwenkbar angelenkt ist.
2. Heftvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Hebel ausgebildete Patrize
(20) unter Einfluß des Treiberstößels (16) angenähert tangential in Richtung des Heftzylinders (1)
schwenkbar in letzterem gelagert ist.
3. Heftvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klammerstütze (8) als abgewinkelter Hebel ausgeführt ist, an dessen einem
Ende sich das Schwenklager befindet und der eine sich auf einem mit dem Heftzylinder (1) verbundenen
Kurvenkörper (11; 12) abstützende Steuerrolle (13) besitzt.
Applications Claiming Priority (2)
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DEV0032023 | 1966-09-27 |
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DE1561092B2 DE1561092B2 (de) | 1975-10-16 |
DE1561092C3 true DE1561092C3 (de) | 1976-05-20 |
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