DE758647C - Verfahren zur Wiedergewinnung des Waschmittels bei der Abscheidung von Phenolen, organischen Basen o. dgl. aus Industrieabwaessern - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung des Waschmittels bei der Abscheidung von Phenolen, organischen Basen o. dgl. aus IndustrieabwaessernInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C37/005—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up
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Description
- Verfahren zur Wiedergewinnung des Waschmittels bei der Abscheidung von Phenolen, organischen Basen o. dgl. aus Industrieabwässern Phenole können aus Industrieabwässern, wie Abwässern von Kokereien, Gaswerken, Schwelereien, Hydrieranlagen o. dgl., durch Extraktion mit flüssigen, sauerstoffhaltigen, rein organischen Verbindungen, die unter etwa z8o° sieden und eine Wasserlöslichkeit von etwa unter zoo/o, zweckmäßig unter 1% besitzen, abgeschieden werden. Dabei werden außer den Phenolen auch organische Basen und andere organische Verbindungen, die als Verunreinigungen in den Wässern auftreten, ebenfalls abgetrennt. Besonders brauchbare Extraktionsmittel sind bekanntlich rein organische Ester, wie Butyl- oder Amylacetat oder Äthylbutyrat. Auch Alkohole, Carbonsäuren, Ketone, z. B. Isopropylalkohol, Isoamylalkohol, Capronsäuren, Caprylsäuren, Dipropylketon oder die Abkömmlinge dieser drei Stoffgruppen, z. B. Äther oder Ketonöle, beispielsweise Isopropyläther, sind geeignet. Des weiteren können stickstoffhaltige, rein organische Verbindungen mit ähnlichen physikalischen Eigenschaften, wie Triäthylamin, Pyridin- und Chinolinbasen oder deren Abkömmlinge, z. B. Pyrrolin oder Lutidin, als Extraktionsmittel für phenolhaltige Abwässer verwendet werden. Die Extraktion kann bei gewöhnlicher oder bei erhöhter Temperatur, z. B. bei So bis 9o°, vorgenommen werden. Selbst wenn man Extraktionsmittel verwendet, die sehr wenig wasserlöslich sind, bleiben doch mehr oder weniger geringe Reste des Extraktionsmittels im extrahierten Abwasser zurück, die durch Abtreiben, gegebenenfalls im Vakuum, wiedergewonnen werden können.
- Es wurde nun gefunden, daß die Zurückgewinnung der in den extrahierten Abwässern zurückgebliebenen sauerstoff- oder stickstoffhaltigen; rein organischen Extraktionsmittelreste durch Extraktion mit flüssigen, ganz oder nahezu wasserunlöslichen phenolfreien oder phenolarmen Kohlenwasserstoffen oder Kohlenwasserstoffderivaten, zweckmäßig mit einem Siedebereich oberhalb des Siedebereichs des Entphenolungsmittels, z. B. mit Estern organischer oder anorganischer Säuren .oder mit wasserunlöslichen aliphatischen oder arömatischen Mono- oder Dicarbonsäuren erfolgen kann. Besonders geeignet sind z. B. Leicht- oder Mittelölfraktionen von der Destillation fester oder flüssiger Brennstoffe oder von der Hydrierung von Kohlenoxyd oder flüssiger oder fester Brennstoffe, wie phenolfreie oder phenolarme Mittelöle im Siedebereich zwischen ioo und 35o° aus der Schwelerei oder Kokerei, Kogasin der Fischer-Synthese, Mittelöl von Hydrieranlagen, Erdöldestillate mit den Siedegrenzen von ioo bis 35o°, oder Trikresylphosphat, Oktylsäure, Benzoesäuremethylester, Butylphthalat, Dibutyloxalat, Hexylbutyrat o. dgl.
- Außer den Lösungsmittelresten werden aus den Abwässern auch noch die letzten geringen Reste der Phenole, organischen Basen o. dgl. oder doch wenigstens ein Teil derselben herausgeholt. Dafür ist es besonders vorteilhaft, den Phenolgehalt des Extraktionsmittels so gering wie möglich einzustellen. Je weniger Phenol o. dgl. im Extraktionsmittel enthalten ist, desto mehr kann von diesen Stoffen aus den Abwässern herausgeholt werden. In Fällen, in denen es nicht notwendig ist, auf eine besondere Phenolfreiheit der Abwässer hinzuarbeiten, braucht man auf die Phenolfreiheit des Extraktionsmittels nicht zu große Rücksichten nehmen. Man. kann sogar in manchen Fällen so arbeiten, daß aus dem Extraktionsmittel noch geringe Phenolmengen an das von den Extraktionsmittelresten zu befreiende entphenolierte Abwasser abgegeben werden.
- Zweckmäßig ist es, das Waschmittel zum Herausholen der Extraktionsmittel aus den von den Phenolen befreiten Abwässern immer wieder im Kreislauf zu verwenden. In diesen Kreislauf ist dann also die Waschanlage und die Abtreibeanlage für das Extraktionsmittel aus dem Waschmittel für dieses geschaltet. Zeitweise gibt man gegebenenfalls die im Kreislauf geführte Waschmittelmenge durch eine Anlage zur Entfernung des aufgenommenen Phenols. Man kann auch so arbeiten, daß die Entphenolierungsanlage in den Kreislauf geschaltet ist oder daß ein Zweigstrom aus dem Kreislauf durch die Entphenolierungsanlage geführt wird.
- Die Extraktion kann in bekannten Vorrichtungen durchgeführt werden, z. B. in Waschtürmen, in Mischern oder in im Gegenstrom arbeitenden Zentrifugen oder ähnlichen Einrichtungen. Auch für die Regenerierung des Lösungsmittels können bekannte Einrichtungen verwendet werden.. Eine Änderung der Temperatur, mit der die erfindungsgemäß zu behandelnden Abwässer vorlaufen, ist nicht erforderlich, so daß ein wesentlicher zusätzlicher Wärmeaufwand durch das Verfahren gemäß der Erfindung nicht benötigt wird. Beispiel i ioo cbm eines mit Ketonölen extrahierten Schwelwassers mit einem Gehalt von 7 g Ketonöle und o,5 g Phenole je Liter wurden in einer Extraktionszentrifuge mit 3,2 cbm von Phenol befreitem Schwelöl der Siedegrenzen Zoo bis 300° im Gegenstrom behandelt. Das Abwasser der Zentrifuge war praktisch frei von Ketonölen und konnte direkt in den Kanal geleitet werden. In dem Schwelöl waren 64o kg Ketonöle enthalten, die sich durch Abtreiben mit einem Dampfaufwand von 2,2 kg je Kilogramm Ketonöle leicht wiedergewinnen ließen. Bei der ersten Behandlung des Wassers wurde der Phenolgehalt von 0,5 auf 0,45 g je Liter erniedrigt. Mit der Zeit trat ein Gleichgewichtszustand hinsichtlich des Phenolgehaltes des Schwelöles ein, so daß der Phenolgehalt des zu behandelnden Abwassers unverändert blieb, während die Aufnahmefähigkeit für Ketonöle nach wie vor in der gleichen Größenordnung blieb.
- Beispiel e ioo cbm eines mit Butylacetat entphenolierten Schwelwassers mit einem Restgehalt von 5 g Butylacetat und o,6 g Phenole je Liter wurden in einer Extraktionszentrifuge mit 2 cbm Trikresylphosphat im Gegenstrom extrahiert. Das aus der Zentrifuge ablaufende Abwasser war praktisch frei von Butylacetat und enthielt nur noch o,oi o/o Phenole im Liter. Das Trikresylphosphat enthielt 48o kg Butylacetat und 45 kg Phenole gelöst. Das Butylacetat wurde in einer normalen Abtreibeeinrichtung zurückgewonnen mit einem Dampfaufwand von 2 kg je Kilogramm Butylacetat. Die Aufarbeitung der ioo cbm extrahierten Schwelwassers durch Rektifikation hätte einen Dampfaufwand von mindestens 15 kg je Kilogramm rückgewonnenes Butylacetat verlangt. Das aus der Abtreibeeinrichtung ablaufende heiße Trikresylphosphat wurde noch weiterhin aufgeheizt und in eine zweite Kolonne geschickt, wo das aufgenommene Phenol abgetrennt und wiedergewonnen wurde.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Wiedergewinnung des Waschmittels bei der Abscheidung von Phenolen, organischen Basen o. dgl. aus Industrieabwässern, wie Abwässern von Kokereien, Gaswerken, Schwelereien, Hydrieranlagen o. dgl., wobei die Abwässer mit flüssigen, sauerstoffhaltigen oder stickstoffhaltigen, rein organischen Verbindungen extrahiert werden, die unter etwa i8o° sieden und eine Wasserlöslichkeit von etwa unter ioo/o, zweckmäßig unter i o% besitzen, wie rein organische Ester, Alkohole, Carbonsäuren, Ketone, Pyridinbasen und deren Abkömmlinge, dadurch gekennzeichnet, daß die in den extrahierten Abwässern noch enthaltenen Extraktionsmittelreste durch Extraktion mit flüssigen, ganz oder nahezu wasserunlöslichen Kohlenwasserstoffen oder deren Derivaten, z. B. anorganischen oder organischen Estern oder aliphatischen oder aromatischen Mono- oder Dicarbonsäuren, zurückgewonnen werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die bei wiederholter Verwendung des ExtraktionsmitteIs für die von Phenol befreiten Abwässer aufgenommenen Phenole periodisch oder kontinuierlich durch Destillation, Extraktion oder Laugenbehandlung, gegebenenfalls in einem Teilstrom entfernt werden.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß phenolfreie oder phenolarme Leicht- oder Mittelölfraktionen von der Destillation fester oder flüssiger Brennstoffe oder von der Hydrierung von Kohlenoxyd oder von flüssigen oder festen Brennstoffen als Extraktionsmittel verwendet werden. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Zeitschrift für angewandte Chemie, q.2.Jahrgang (i929), S. 325 ff., besonders S. 327, rechte Spalte in der Mitte.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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DE758647C true DE758647C (de) | 1951-08-23 |
Family
ID=7336179
Family Applications (1)
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DEM147129D Expired DE758647C (de) | 1940-02-20 | 1940-02-20 | Verfahren zur Wiedergewinnung des Waschmittels bei der Abscheidung von Phenolen, organischen Basen o. dgl. aus Industrieabwaessern |
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-
1940
- 1940-02-20 DE DEM147129D patent/DE758647C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
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