DE601225C - Verfahren zur Gewinnung von sauren Gift- und Wertstoffen, z. B. Phenolen, aus Ammoniakwasser - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von sauren Gift- und Wertstoffen, z. B. Phenolen, aus Ammoniakwasser

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DE601225C
DE601225C DE1930601225D DE601225DD DE601225C DE 601225 C DE601225 C DE 601225C DE 1930601225 D DE1930601225 D DE 1930601225D DE 601225D D DE601225D D DE 601225DD DE 601225 C DE601225 C DE 601225C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/005Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up
    • C07C37/009Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up from waste water

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von sauren Gift- und Wertstoffen, z. B. Phenolen, aus Ammoniakwasser Es ist bekannt, aus dem Am-moniäkrohwasser von Kokereien und Gasanstalten vor der Abtreibung des Ammoniaks die sauren Gift- und Wertstoffe dadurch zu entfernen und zu gewinnen, daß das Wasser mit einem im Kreislauf geführten praktisch wasserunlöslichen Lösungsmittel dieser Stoffe gewaschen und die Giftstoffe, z. B. die Phenole, durch Behandeln des Lösungsmittels mit Natronlauge diesem wieder entzogen werden. Als Lösungsmittel für Phenol hat man naturgemäß vorzugsweise solche Stoffe vorgeschlagen, die im Betriebe der betreffenden Kokereien und Gasanstalten anfallen, z. B. Teerölfraktionen und Benzolgemische. Besonders Benzol eignet sich gut für die Phenolwäsche, da es ein spezifisches Gewicht besitzt, das merklich von dem des Wassers und dem der entsprechend verdünnten Natronlauge abweicht, und da ihm ferner ein gutes Lösungsvermögen insbesondere für saure Öle der aromatischen Reihen und ein geringes Lösungsvermögen für Wasser zukommt; allerdings macht die Aufnahmefähigkeit des Benzols für die im Ammoniakrohwasser ebenfalls enthaltenen Schmutz- und Teerteilchen, sofern nicht eine nur mit beträchtlichen Mitteln durchzuführende Vorreinigung des Ammoniakrohwassers stattfindet, eine ziemlich häufige Erneuerung des gewöhnlich im Kreislauf geführten Lösungsmittels notwendig, ein Umstand, der neben dem Zwang, die Anlage zeitweilig zur Auswechselung des Lösungsmittels stillzusetzen, den Nachteil mit sich bringt, daß das Lösungsmittel nicht ohne kostspielige Destillations- oder andere Reinigungsvorgänge von den Verunreinigungen befreit und auf seine ursprüngliche Zusammensetzung gebracht werden kann.
  • Gegenstand der Erfindung ist eine Arbeitsweise für die Nebengewinnungsanlage von Kokereien und Gasanstalten, bei der die Aufarbeitung des aus dem Gase gewonnenen Benzols und die genannte Giftstoffentfernung aus dem Ammoniakrohwasser vereinigt werden. Bekanntlich wird bei der Abtreibung des Waschöles, mit dem das Destillationsgas von den Benzolkohlenwasserstoffen ausgewaschen wird, ein Produkt gewonnen, das in der Hauptsache aus Benzol besteht, ein niedrigeres spezifisches Gewicht als Wasser besitzt und bisher durch Waschen mit Natronlauge und Schwefelsäure von Verunreinigungen befreit und dann einer weiteren Destillation zur Gewinnung von Reinbenzol unterworfen wurde. Das gesamte bei der Benzolabtreibung anfallende Leichtöl, das sogenannte Vorprodukt, soll nun gemäß der Erfindung als Lösungsmittel für die Reinigungsanlage des Ammoniakrohwassers verwendet und nach seiner Behandlung mit Natronlauge in der Reinigungsanlage auf Reinbenzol weiterverarbeitet werden: Je nach den auf einer Anlage anfallenden Ammoniakrohwasser- und Benzolvorproduktmengen kann das Vorprodukt nur einmal durch die Ammoniakwasserreinigungsanlage hindurchgeführt werden; es kann aber auch ein Kreislauf des Giftstofflösungsmittels stattfinden, und dieses kann fortlaufend dadurch teilweise erneuert werden, daß dem Lösungsmittel vordem Eintritt in die Leichtöl-uväscher Vorprodukt beigegeben und nach dem Austritt aus dem Laugenwäscher ein Teil des Lösungsmittels der Benzolreindestillation zugeführt wird.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine nochmalige Wäsche des Benzolvorproduktes mit Natronlauge zur Entfernung der sauren Bestandteile nicht mehr notwendig; die bei der Entfernung der Giftstoffe an sich erforderliche Behandlung mit Natronlauge erfüllt bereits diese Aufgabe; eine wesentliche, bisher erforderliche Stufe der Rohbenzolverarbeitung in der Benzolfa'brik kann also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren fortfallen.
  • Dieses führt nämlich auch zur Entfernung der meisten im Vorprodukt enthaltenen Schwefelverbindungen, wenn man die Auswaschung der Giftstoffe aus dem wasserunlöslichen Lösungsmittel in bereits vorgeschlagener Weise so vornimmt, daß die verschiedenen Giftstoffe, z. B. Schwefelwasserstoff einerseits und Phenole andererseits, auf Grund ihrer verschieden hohen Acidität getrennt werden, indem ein Teil der Lauge mit der einen Säure angereichert wird, so daß die übrigbleibende schwächere Säure, beispielsweise die Phenole, in reiner Form als Natriumverhindung gewonnen wird. Diejenigen Anteile an Phenolen, die im Benzolvorprodukt enthalten sind und bei dem bisher üblichen Reinigen des Vorproduktes mit Lauge in die fast wertlose Abfallnatronlauge übergingen, werden also bei dem neuen Verfahren in derEntphenolierungsanlage zu einer handelsfähigen Ware zusammen mit dem im Ammoniakrohwasser enthaltenen Phenol verarbeitet. Ein weiferer Vorteil dieses Verfahrens ist der, daß ohne zusätzliche Kosten eine dauernde teilweise Erneuerung des Lösungsmittels stattfindet und sich dieses auch im Falle des Fehlens einer Vorklärung des Ammoniakrohwassers nicht mit den in diesem enthaltenen Schmutz- und Teerteilchen anreichern kann.
  • Gerade die Vorklärung des Ammoniakrohwassers hat sich aber bei der Inbetriebsetzung größerer Entphenolierungsanlagen als die schwierigste Aufgabe erwiesen, die, falls sie überhaupt zu lösen war, erhebliche wirtschaftliche Aufwendungen erforderte.
  • Die Zeichnung stellt schematisch eine auf einer Kokerei errichtete Entphenolierungsanlage dar, bei der das beim Abtreiben des Benzolwaschöles anfallende Vorprodukt als Lösungsmittel für die Phenole, die im Ammoniakrohwasser enthalten sind, benutzt wird.
  • Das im Kühler c niedergeschlagene Vorprodukt fließt durch die Leitung a in den ersten Leichtöltank b; aus diesem wird es mittels der Pumpe e in den Phenolwäscher o gegeben, in den durch die Leitung na das zu reinigende Ammoniakrohwasser eintritt und den es unten durch die Leitung yi gereinigt verläßt.
  • Das den Phenolwäscher o verlassende Leichtöl wird zunächst in dem Wäscher f mit gesättigter Phenolatlauge behandelt und dabei im wesentlichen von den Schwefelverbindungen befreit, während die Phenole noch im Leichtöl gelöst bleiben. Im Wäscher g findet die Behandlung mit Natronlauge statt, die zur Bildung von Natriumphenolat führt. Das entschwefelte und entphenolierte Vorprodukt gelangt dann in den zweiten Leichtöltank lt, aus dem es durch die Leitung k abgezogen werden kann.
  • Je nach dem Phenolgehalt und der Menge des zu reinigenden Ammoniakrohwassers und je nach der Menge des anfallenden Vorprodukts durchläuft das Vorprodukt die Entphenolierungsanlage nur einmal oder wird (durch die den zweiten Leichtöltank h und den ersten Leichtöltank b verbindende Leitung i) in den Kreislauf zurückgegeben. Welche. Mengen an Vorprodukt und Abwasser täglich etwa durchzusetzen sind, -sei erläutert an folgendem Zahlenbeispiel: Auf einer Kokerei fallen täglich durchschnittlich ioo cbm Rohammoniakwasser an, d. h. in einer Stunde werden ungefähr 42 cbm durchgesetzt. Der Phenolgehalt des Ammoniakwassers beträgt im Durchschnitt 3,2 gfl. Um eine sogenannte 5o °/oige Auswaschung durchzuführen, d. h. bei der Berührung von 2 Teilen Wasser mit i Teil Phenollösungsmittel, müssen pro Tag 5o cbm Leichtöl, d. h. in einer Stunde 2,i cbmLeichtöl, durchgesetzt werden. Die Füllung der Anlage beträgt etwa 5o cbm Leichtöl; da die Tagesproduktion an Vorprodukt 6,5 cbm beträgt, so werden aus der Anlage täglich 6,5 cbm gereinigtes Vorprodukt abgezogen. In etwa 7 bis 8 Tagen wird also das gesamte umlaufende Waschmittel erneuert, so daß der Gehalt an Verschmutzungen, die das Waschmittel aus dem rohen Ammoniakwasser aufnimmt, in durchaus erträglichen Grenzen bleibt. Der Phenolgehalt des abfließenden Rohammoniakwassers beträgt 0,27 gil.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Gewinnung von sauren Gift- und Wertstoffen, z. B. Phenolen, aus dem Ammoniakrohwasser von Kokereien und Gasanstalten durch Waschen dieses Wassers mit einem praktisch wasserunlöslichen Leichtöl und Aufnahme der vom Leichtöl gelösten Stoffe durch Behandlung des Leichtöles mit Natronlauge, dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte bei der Benzolab-treibung anfallende Leichtöl (sogenanntes Vorprodukt) als Lösungsmittel der genannten Stoffe verwendet und nach deren Wiederabscheidung auf Reinbenzol weiterverarbeitet wird. z. Verfahren nach Anspruch r, bei dem in der Anlage zur Auswaschung der sauren Bestandteile aus dem Ammoniakrohwasser das Lösungsmittel im Kreis umläuft, dadurch gekennzeichnet, daß zur fortlaufenden teilweisen Erneuerung des Lösungsmittels diesem vor dem Eintritt in die Leichtölwäscher Vorprodukt beigegeben und nach dem Austritt aus dem Laugenwäscher ein Teil des Lösungsmittels der Benzolreindestillation zugeführt wird.
DE1930601225D 1930-01-11 1930-01-11 Verfahren zur Gewinnung von sauren Gift- und Wertstoffen, z. B. Phenolen, aus Ammoniakwasser Expired DE601225C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767099C (de) * 1941-09-28 1951-10-31 Gelsenkirchener Bergwerks Ag Verfahren zur Entphenolung von OElen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE767099C (de) * 1941-09-28 1951-10-31 Gelsenkirchener Bergwerks Ag Verfahren zur Entphenolung von OElen

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