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Auslösevorrichtung für das Klemmgesperre von Brettfallhämmern Die
Erfindung bezieht sich auf Auslösevorrichtungen für das Klemmgesperre von 'Brettfallhämmern,
bei welchen die zum Auslösen erforderliche Kraft über eine. steuerbare Kupplung
vom Hammerantrieb, abgeleitet wird. Es sind bereits Vorrichtungen dieser Art bekannt,
welche nicht unmittelbar von der Bedienungsperson, sondern mittels einer schaltbaren,
Kupplung über die Antriebswelle des Hammers betätigt werden. Man hat bisher zu diesem
Zweck verhältnismäßig umständliche Einrichtungen und Kupplungen verwendet, bei welchen
auf die besonderen Verhältnissa des Hammerbetriebes, insbesondere auf die zum Anpressen
der Hubwalzen und Klemmbacken erforderlichen großen Drücke nicht ausreichend Rücksicht
genommen wurde; insbesondere sind hierfür ruckartig einschaltende Kupplungen. wenig
geeignet, da sie sich sehr rasch abnutzen. Auch der bekannte Antrieb der Klemmbacken
oder Hubrollen. durch einen. Servomotor, der mit einem flüssigen oder gasfözmigen
Druckmittel oder mechanisch oder elektrisch betrieben wird, erfordert den Einbau
von Einrichtungen, die für den rauben Betrieb von Fallhämmern zu verwickelt und
empfindlich sind und deshalb lencht zu Störungen Anlaß geben.
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. Bekannt sind auch Brettfallhämmer, bei welchen das Öffnen und
der Klemmbacken
durch Druckluft gesteuert wird, indem der Schmied
mittels Fußhebels einen Lufthahn öffnet oder schließt. Dadurch kann zwar der Schmied
entlastet und ein ruckartiges Einrücken vermieden werden. Diese Hämmer erfordern
aber verhältnismäßig verwickelte und kostspielige zusätzliche Einrichtungen, die
an das Vorhandensein von Druckluft gebunden sind und sich vielfach schlecht für
den rauhen Betrieb der Schmiede eignen.
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Gegenstand der Erfindung ist eine mechanische Auslösevorrichtung,
die sehr einfach und demzufolge billig ist und sich in sehr bequemer und zuverlässiger
Weise bedienen läßt, wobei die Schaltung sehr elastisch ist, so daß selbst bei den
hier auftretenden großen Kräften starke Stöße und Erschütterungen und damit eine
vorzeitig,-! Abnutzung einzelner Teile vermieden werden. Die zum Auslösen des Klemmgesperres
oder der Hubrolle erforderliche Kraft wird hierbei vorn Hammerantrieb über eine
steuerbare Kupplung abgeleitet, die erfindungsgemäß aus einem Federband besteht,
das mit geringem Spiel um die Antriebswelle einer der Hubrollen für den Hammerbär
gelegt ist und auf dieser Welle willkürlich festgezozen werden kann. Das Federband
ist zu diesem Zweck, beispielsweise mit seinem einen Ende mit einer Scheibe, verbunden,
an welcher die Bedienungsstange über einen Hebel angreift; das andere Ende des Federbandes
trägt einen Nocken, durch welchen über ein Gestänge die Klemmbacken gelüftet werden
können. Hat das Gestänge den dazu erforderlichen Hubweg durchlaufen, so wird die
Kupplung z7,vischen Federband und Welle durch einen festen Anschlag gelöst, welcher
den etwa noch anhaltenden Zug an der Bedienungsstange aufnimmt, so daß sich ein
gleitender Zustand zwischen Federband, und Welle einstellt, durch welchen das Auslösegestänge
für die Klemmbacken in der Auslösestellung gehalten wird. Bei Freigabe der Bedienungsstange
löst sich das Federband selbsttätig vollständig von der Welle, so daß nunmehr der
entkuppelte; Zustand eintritt.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Auslösevorrichtung nach der Erfindung
ist in der Zeichnung im Zusammenhang mit der Hubund, Klemmvorrichtung des Fallhammers
in rein schematischer Form dargestellt.
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Auf die Hauptantriebswelle i des Hammers, nämlich diejenige Welle,
die eine der Hubrollen i i für das Anheben des Brettes 12 mit dem Hammerbär 13 trägt,
ist eine, Laufbüchse 2 fest aufgesetzt. Um diese ist das schraubenförmig gewundene
Federband 3 mit geringem Spiel gelegt. Das eine Ende.. dieses Federhandes ist in
einer Scheibe 5 befestigt. Die letzte Windung 6 des Federbandes trägt einen Hubnocken
6', auf dem ein heb- und senkbarer, unter einen Hebel 9 reichender Bolzen 8 ruht.
Die- Scheibe 5 trägt einen Hebel 7, an dem eine Stange 1.. angelenkt ist, die mit
einem nicht gezeichneten Fußhebel verbunden ist. Wird mittels des Fußhebels und
der Stange i.1 der Hebel 7 der Scheibe 5 um einen geringen Betrag in der Pfeilrichtung
gedreht, so wird das zunächst durch den Bolzen 8 an der Drehung verhinderte Federband
3 durch Zusammenziehen der Windungen zur Anlage an die Büchse 2 gebracht. Durch
die dabei entstehende Reibung zwischen der Büchse 2 und dein Federband 3 werden
nun die Bandwindungen auf die umlaufende Büchse 2 festgezogen und das Federband
von der Büchse mitgenommen. Infolge, der dadurch bewirkten festen Kupplung zwischen
der Welle i und dem Federband hebt die Nase 6' nun den Bolzen 8 und mit ihm den
Hebel 9 an, so daß dadurch die von diesem gesteuerte, in der Klemmstellung am Brett
12
festgehaltene Klemmbacke 15 vom Brett 12 abgehoben wird und der Bär 13
frei herabfallen kann, nachdem beim Erreichen der gewünschten Hubhöhe des Bären
13 die Welle i mit Hubrolle i i in bekannter Weise, beispielsweise durch einen Anschlag
des Bären an einer Steuerstange, ohne Unterbrechung ihrer Umlaufbewegung vom Brett
12 abgehoben wurde.
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M'enn der Bolzen 8 seinen Hubweg zum Lösen der Klemmbacke 15 durchlaufen
hat, wird die weitere Mitnahme des Federbandes 3 durch die Welle i bzw. Büchse :2
selbsttätig dadurch unterbrochen, daß der Hebel 7 nach dieser bestimmten Mitnahmedrehung
auf einen festen Anschlag io auftrifft. Die feste Kupplung zwischen dem Federband
3 und der Welle i bzw. Büchse 2 wird dadurch so weit gelöst, daß die Büchse unter
dem Federband gleitet. Der Bolzen 8 wird deshalb nichtweiter angehoben, sondern
verharrt in seiner obersten Stellung, bei welcher die Klemmbacken 15 gelüftet sind,
so lange, bis die kleine, vom Arbeiter an der Stange 14. ausgeübte Zugkraft, die
jetzt der Anschlag io aufnimmt, aufgehoben wird. Während dieses Zustandes wird also
der Bär in seiner höchsten Stellung nicht festgehalten, .ist vielmehr zum regelmäßigen
Arbeiten in an sich bekannter Weise freigegeben.
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Sobald der Hebel 7 jedoch freigegeben wird, dreht das Gewicht des
Hebels 9 und der an ihm hängenden Belastungsstange 16 mittels des Bolzens 8 das
Federband 3, das sich auch in seinen Windungen immer wieder um den Mitnahmebetrag
auseinanderdreht, in seine Ausgangsstellung bzw. Ruhelage zurück, in die natürlich
mit dem Federband auch der Hebel 7 folgt. Die Klemmbacken 15 stehen
nun
wieder, am Brett 12 anliegend, in Klemmstellung und sperren den Fall des Bären,
wann -die vom Bär gesteuerten Hubrollen im Verlauf des bekannten Arbeitsspieles
sich vom Brett lösen. Das Arbeitsspiel ist dadurch unterbrochen und die Fallbewegungg
des Bären so lange abgestellt, bis der Arbeiter durch leichten Zug än der Stange
14 ein neues Arbeitsspiel auslöst.
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In der durch die Zeichnung darstellten und in der beschriebenen Weise
wird eine weitgehende Erleichterung der Bedienung des Breftfallhatnmers erreicht,
so daß der Arbeiter das Auslösen des Schlages mit besonderer Feinfühligkeit und
fast ohne jede, Anstrengung mit leichten Tastbewegungen bewerkstelligen kann, dadurch
vor unnötiger Ermüdung bewahrt wird und seine volle Aufmerksamkeit dem Arbeitsvorgang
widmen kann. Im Ge@gensatz zu bekannten Vorrichtungen: enthält die ganze Anordnung
keine Teile, die einer besonders sorgfältigen Wartung bedürfen.
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Die gleitende Reibung, die bei jedem Arbeitsspiel zwischen dein Federband
und der Büchse auftritt, läßt sich durch entsprechende Bemessung des Federbandes
und reichliche Schmierung der Gleitflächen ohne weiteres in solchen Grenzen halten,
daß selbst bei jahrelangem Betrieb keine störende Abnutzung auftritt.