DE754896C - Verfahren zur Herstellung von Scheiben fuer Selentrockengleichrichter - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Scheiben fuer SelentrockengleichrichterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Scheiben für Trockengleichrichter
mit einer Selenschicht. Es ist bekannt, daß derartige Gleichrichterscheiben nach der Umwandlung des Selens und nach
einer etwaigen darauffolgenden Heißbehandlung mit einer Gegenelektrode versehen werden.
Fast immer wird die Gegenelektrode aufgespritzt. Derartig hergestellte Scheiben zeigen nun verhältnismäßig starke Streuungen
in ihren elektrischen Werten, vor allem im Vorstromwiderstand, und erhebliche
Alterungserscheinungen, vor allem ein Nachlassen oder Veränderungen der Gleichrichterwirkung.
Diese Mängel sind darauf zurückzuführen, daß die metallische Selenschicht, wenn sie der
Luft ausgesetzt ist, Feuchtigkeit aufnimmt. Die Feuchtigkeitsaufnahme ist von der
relativen Luftfeuchtigkeit abhängig. Die Feuchtigkeitsaufnahme wird daher nach der
Erfindung bei dem Verfahren zur Herstellung von Scheiben für Trockengleichrichter
mit einer Selenschicht und einer vorzugsweise aufgespritzten Gegenelektrode vor dem Aufbringen der Gegenelektrode auf die ·
Selenschicht weitgehend- verhindert oder rückgängig gemacht.
Besonders vorteilhaft ist es, die Gegenelektrode auf die Scheibe, unmittelbar nachdem
die Scheiben den Ofen verlassen haben, aufzuspritzen, bevor sie also die Möglichkeit
hatten, Feuchtigkeit aufzunehmen.
Man kann aber auch die Gegenelektrode
bei der letzten Heißbehandlung auf die heiße
ίο Selenschicht spritzen, ehe diese Feuchtigkeit
aufnehmen kann, z. B. ehe die Scheiben den Ofen verlassen.
Das Spritzen erfolgt zweckmäßigerweise bei einer Temperatur der Scheibe, die über
dem Schmelzpunkt des Spritzmetalls liegt. Es hat sich gezeigt, daß hierdurch die Vorteile
der Erfindung noch verstärkt werden. • Die Ursache liegt vermutlich darin, daß die
Spritzschicht der Gegenelektrode dicht zusammenschmilzt und alle etwa vorhandenen
Poren sich schließen, so daß auch eine nachträgliche Feuchtigkeitsaufnahme vermieden
wird.
Als Werkstoff für die Gegenelektrode kann jedes übliche Spritzmaterial genommen werden.
Besonders zweckmäßig ist jedoch im vorliegenden Fall ein Spritzmetall mit niedrigem Schmelzpunkt, z. B. das Wismut-Kadmium-Zinn-Eutektikum.
Infolge des niedrigen Schmelzpunktes bleibt das Metall der Gegenelektrode beim Abkühlen lange
flüssig und wird hierbei sehr dicht, wodurch das Eindringen von Feuchtigkeit mit Sicherheit
verhindert wird.
Es ist aber auch möglich, das Spritzen der Gegenelektrode erst nach Tagen oder Wochen
nach der letzten Heißbehandlung vorzunehmen, ohne daß die fertigen Scheiben die bisherigen Nachteile aufweisen. Nach der
Erfindung werden die Scheiben mit Hilfe von feuchtigkeitsentziehenden Mitteln oder
durch Lagerung bei einer Temperatur von etwa 6o° bis zum Spritzen aufbewahrt. Bei
einer Temperatur von 6o° beträgt nämlich die relative Feuchtigkeit nur etwa V10 der
relativen Luftfeuchtigkeit bei Zimmertemperatur (180C). Beispielsweise hat sich folgendes
Verfahren als sehr günstig erwiesen: Die Scheiben kommen nach der letzten Heißbehandlung
in noch heißem oder abgekühltem Zustand in einen Trockner, der mit einem der üblichen Trockenmittel, z. B. Chlorcalcium,
versehen ist und nach dem Beschicken ausgepumpt wird. Durch diese Art der Aufbewahrung der ungespritzten
Scheiben kann nicht nur die spätere Alterung der elektrischen Werte verhindert werden,
sondern sogar eingetretene Feuchtigkeitsaufnahme, die eine Alterung hervorrufen könnte, rückgängig gemacht werden.
Läßt man jedoch Scheiben sich sogar bis auf Raumtemperatur abkühlen und spritzt
dann sofort die Gegenelektrode auf, so haben solche Scheiben zwar nicht so gute Eigenschaften
wie diejenigen, bei denen die Aufnähme von Feuchtigkeit vollständig verhindert
worden ist, sie sind aber gegenüber den normal hergestellten Scheiben, die nicht
sofort nach dem Abkühlen gespritzt werden, immer noch besser in bezug auf die Alterung
und Streuung der elektrischen Werte.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von Scheiben für Trockengleichrichter mit einer Selenschicht und einer vorzugsweise aufgespritzten Gegenelektrode, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen der Gegenelektrode auf die Selenschicht 8< > eine Feuchtigkeitsaufnahme der Selenschicht weitgehend "verhindert oder rückgängig gemacht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenelektrode unmittelbar nach der letzten Heißbehandlung auf die Selenschicht aufgespritzt wird.-
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenelektrode bei der letzten Heißbehandlung der Selenschicht auf die Selenschicht aufgespritzt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben nach der letzten Heißbehandlung bis zum Aufspritzen der Gegenelektrode mit Hilfe von feuchtigkeitsentziehenden Mitteln aufbewahrt werden.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzen der Gegenelektrode bei einer Temperatur der Scheiben erfolgt, die über dem Schmelzpunkt des Spritzmetalls liegt.
- 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2, 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Werkstoff für die Elektrode in an sich bekannter Weise Metalle oder Legierungen mit niedrigem Schmelzpunkt verwendet werden, insbesondere eine Wismut-Kadmium-Zinn-Legierung.© 5517 1Ö.
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