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Vorrichtung zum selbsttätigen Gewinnen und Verladen von Kohle Es ist
bekannt, Kohle od. dgl. durch eine an dem Stoß entlang geführte Schälvorrichtung
selbsttätig zu gewinnen und zu verladen, wobei die Schälwerkzeuge die Vorgabe auf
der ganzen-Mächtigkeit des Flözes, vom Hangenden bis zum Liegenden hintergreifen
sollten. Praktische Bedeutung hat diese Einrichtung nicht erlangt.
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Bei.m1 selbsttätigen Gewinnen und Verladen von Kohle unter Verwendung
einer Schrämmaschine bleibt stets am Liegenden des Flözes eine mehr oder minder
dünne Kohlenlage bestehen, da es nicht möglich ist, den Schrämschlitz unmittelbar
am Liegenden anzuordnen. Wird die Schrämmaschine an dem Förderer geführt derart,
daß sie beispielsweise, an den Seitenprofilen desselben entlang gleitet und den
Förderer selbst dabei bockartig übergreift, was bereits bekannt ist, so kann die
am Liegenden stehenbleiibende Kohlenlage unter Umständen z o % und mehr des gesamten
Inhalts des Abbaufeldes ausmachen.
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Es wurde schon vorgeschlagen, diese am Liegenden stehenbleibend'e
Kohlenlage durch eine Stoßvorrichtung zu lösen, die in der Marschrichtung der Maschine
vor- und zurückh:pwegt wird. Der Bewegungsrhythmus
sollte dabei
in der Weise verlaufen, daß die gelösten Kohlenstücke wie bei einer Schüttelrutsche
in der Längsrichtung der Stoß= vorrichtüng zurückgleiten. Diese vorbekannte Vorrichtung
weist einen erheblichen baulichen Aufwand auf und erfordert eine verhältnismäßig
umständliche Antriebselnrichtung. Darüber hinaus erscheint es zweifelhaft, daß mit
Hilfe dieser Einrichtung eine Kohlenlage größerer Mächtigkeit, die z. B. dann, entsteht,
wenn die Maschine von der Oberkante des Förderers geführt ist, von dem Liegenden
gelöst werden kann.
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Es ist ferner bekannt, die oberhalb des Schrämschlitzes anstehende
Kohlenbank, nachdem sie beispielsweise unter Anwendung von Sprengmitteln oder in
sonstiger Weise gelöst wurde, durch einün Querräumer in den vor dem Kohlenstoß liegenden
Förderer zu verladen. Die dünne Kohlenschicht am Liegenden mußte aber stets von
Hand gelöst und mit der Schaufel verladen werden.
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Weiterhin ist eine Vorrichtung zum selbsttätigen Gewinnen und Verladen
von Kohle mittels Schrämmasch.ine, dahinter angeordneten Onerförderer und Strebfördermittel
bekannt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, mit der .°s möglich
ist, praktisch den gesamten Inhalt des Abbaufeldes maschinell zu lösen und in den
Förderer zu verladen.
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Das Neue besteht dabei darin, daß der Ouerförderer mit Schnitt- und
Räumstählen versehen und mit schräg nach vorn geneigter Umlaufebene der Kratzerkette
derart als Wurzelräumer ausgebildet ist, daß die unterhalb des Schrämschlitzes ste;hengebliebene
Kohlenschicht von ihm losgerissen und die gelöste Kohle selbsttätig in das Strebfördermittel
ausgetragen wird. Ist der Querräumer an dem Strebfördermittel geführt, muß also
die Kohle beim Eintragen in den Förderer angehoben werden, so wird vorteilhaft unter
dem Austragende der Kette ein schräg gestelltes Blech angeordnet, welches gleichsam
als Einführungsrampe dient. Diese Rampe kann gleichzeitig als Schlepp- und Führungsarm
ausgebildet sein.
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Je nach den gegebnen Verhältnissen kann ein Ouer förderer sowohl die
oberhalb des Schrämschlitzes anstehende Kohle als auch die unterhalb desselben liegende
dfnne Kohlenbank in den Förderer verfrachten. In den meisten Fällen wird es jedoch
zweckmäßig sein, zunächst durch einen Querförderer die Oberbank in das Strebfördermittel
zu verladen und dann eineu zweiten O_uerförderer nachzuführen, der die am Liegenden
anstehende Kohlenlage aufreißt und in gleicher "'eise in denselben Förderer austrägt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbespiel der Erfindung dargestellt. Es -neigt
Abb. i den Gesamtförderer in Oberansicht. Abb. 2 eine zugehörige Rückansicht, Abb.3
einen Schnitt nach der Linie a und h der Abb. i, Abb. 4. einen senkrechten
Längsschnitt durch die Strebe unmittelbar vor dem Kohlenstoß.
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Im Abbaufeld wird durch die Schrämkette io der Schrämmaschine i i
ein Schrämschlitz 12 hergestellt. Da die Schrämmaschine auf der Oberseite des Strebförderers
13 geführt ist, bleibt unterhalb des Schrämschlitzes eine Kohlenbank 14 stehen,
die wenigstens an der dem Förderer 13 zugekehrten Seite eine Höhe besitzt, die der
Höhe des Förderers 13 entspricht. Vorteilhaft wird der Sch rämarm io jedoch so schräg
gestellt, daß dic# Kohlenbank 14 einen keilförmigen Querschnitt besitzt, wie Abb.
3 der Zeichnung erkennen läßt.
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Die oberhalb des Schrämschlitzes anstehende Kohlenbank 15 kann in
beliebiger Weise, etwa unter Anwendung von Sprengmitteln, bgelöst werden. Diese
gelösteKoh le16 überdeckt zum Teil den Förderer 13, braucht also nicht besonders
verladen zu werden. Der verbleibende Rest der Kohle wird durch den Ouerräumer 17
in die Förderrinne 13 geschafft.
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Die sodann noch am Liegenden anstehende dünne Kohlenbank 14 wird durch
den zweiten Querräumer 18, der gegebenenfalls auch als Wurzelräumer bezeichnet werden
kann, vom Liegenden gelöst und ebenfalls selbsttätig in die Förderrinne 13 -verladen.
Dieser Querräumer 18 ist mit einer Schnitt- und Räurnkette i9 versehen, die
ähnlich der Schneidkette io der Schrämmaschine ausgebildet ist. Vorteilhaft liegt
die Kette jedoch schräg, wie Abb. i und .I der Zeichnung erkennen lassen. In diesem
Falle heben die Schnitt- oder Räumstähle 2o an der dem Förderer 13 zugekehrten Antriebskehre
das gelöste Fördergut bis zur Höhe des Förderers 13 an und schieben es über das
Seitenprofil desselben in die Förderrinne hinein. Gleichzeitig staut sich dieses
Fördergut vor dem schräg gestellten Ausleger des Wu.rzelräumers 18 derart, daß es
nicht über diesen hinweggleiten kann, sondern immer wieder selbsttätig in den Bewegungsbereich
der Schnitt- und Räumstähk# 2o zurückgleitet.
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Der Antrieb des Wurzelräumers erfolgt durch einen Motor 21 über ein
geeignetes Getriebe.
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Um das Anheben des Fördergutes bis zur Höhe des Förderers 13 zu erleichtern,
wird vorteilhaft an der Austragseite ein Gleitblech 22 angeordnet, «-elches gegebenenfalls
bis
über die Kante des Förderers hinausragt. In diesem Fälle kann das Fördergut bequem
entlang dem Gleitblech22 aufwärts geschoben werden.
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Der Wurzelräumer wird zweckmäßig an dem Förderer 13 geführt. Die Führung
kann gleichzeitig durch das Gleitblech 22 erfolgen, wie. in Abb. 2 und 3 der Zeichnung
ersichtlich ist. Im übrigen kann dieses Gleitblech gleichzeitig als Schlepparm ausgebildet
sein, wie Abb. i der Zeichnung erkennen läßt. Dann braucht lediglich das vordere
Ende dieses Armes in der Horizontalen eindeutig an dem Förderer 13 geführt
zu sein; das hintere Ende braucht sich nur seitlich abzustützen.
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Zur Vermeidung von Unfällen kann die Schnitt- und Räumkette i9 des
Wurzelräumers in ihrem rücklaufenden Trum durch eine Schutzhaube 23 überdeckt sein.
Gegebenenfalls kann auch unterhalb der Kette noch ein schräg gestelltes Blech angeordnet
sein, welches über dem Liegenden hinweggleitet und somit das Fördergut derart untergreift,
daß dieses restlos von den Mitnehmern erfaßt und dem Förderer 13 zugeleitet wird.