DE752710C

DE752710C - Verfahren zur Gewinnung von geruchlich und geschmacklich einwandfreien Eiweissstoffen aus Muskelfasern tierischer Herkunft

Info

Publication number: DE752710C
Application number: DEH170869D
Authority: DE
Inventors: Peter Paul Hiltner; Herbert Dr Metzner; Heinz Dr Peters
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1943-02-19
Filing date: 1943-02-19
Publication date: 1953-07-06

Description

Verfahren zur Gewinnung von geruchlich und geschmacklich einwandfreien Eiweißstoffen: aus Muskelfasern tierischer Herkunft Das beispielsweise nach dem Verfahren der Patentschrift 686326 aus; dem Fleisch von Fischen; gewonnene Eiweiß zeigt noch einen; unerwünschten Geruch und Geschmack, der seine Venvend#ung für hochwertige Zwecke, insbesondere als Nahrungsmittel, teilweise beeinträchtigt. Man halt daher die Fett- und Transtoffe auch durch; Behandeln mit einem Fettlösungsmittel entfernt. Dabei zeigte sich, daü die unerwünschten Geruchs-und Geschmacksistoffe am besten aus dem wasserfeuchten Gut entfernt werden können. Wird dieses Gut nun mit einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel behandelt, so wird das. Gut zwar entwässert, jedoch werden die Geruchsstoffe nicht in genügendem Umfang entfernt. Man hat daher bereits, vorgeschlagien, dem Alkohol. Netzmittel zuzusetzen. Bei der Benutzung von Fettlösungsmitteln. kann aber nur das, trockene Gut behandelt werden, weil das: feuchte Gut das Fettlösungsmifitef, wie Trichloräthylen, nacht annimmt. Deshalb hat man das Gut vorher getrocknet und dann der Trichloräthylen extraktion unterworfen. Aber auch dabei werden keine befriedigenden Ergebnisse erzielt, weil das Ausgangsgut durch die Trockirnng wieder denaturiert wurde- und: sich unerwünschte Geruchs- und Geschmacksstoffe bilden, die durch das Lösungsmittel nicht ganz entfernst «erden, können.
Es wu,rdle nun gefunden, däß sich diese Nachteile vermeiden lassen und daß es gelingt, ein geschmacklich und: geruchlich einwandfreies Eiweiß aus dem Muskelfleisch von W assertieten zu gewinnen, wenn man das rohe Ei,%veiiß mit einem ganz oder teilweise wasserlöslichen organischen Lösungsmittel und einem Fettlösungsmittel behandelt. Zweckmäßig wird: das: Gut- im feuchten Zustand zunächst mit dem wasserlöslichem oirganischeir Lösungsini,ttel und nach Verdrängen des Wassers mit dem Fettlösungsmittel behandelt. Nach. einer besonderen Ausführungsform wird das feuchte Ausgangsgut mit einem Gemisch aus einem ganz oder teilweise in Wasser löslichen organischen Lösungsmittel und einem Fettlösungsmittel behandelt.
Als wasserlösliche organische Lösungsmittel können Alkohole, Ester, Ketone, Hexantriol od. dgl. verwendet werden. Als Fettlösungsmittel können Koh.lenwasserstoffe der Paraffinreihe oder aromatische Kohlenwasserstoffe oder Halogensubstituti.onsprodukte der Kohlenwas,serstoffe verwendet werden.
Beispliel i ioo kg Roheiweiß nach dem Verfahren der Patentschrift 686326 werden in feuchtem Zustand mit 2001 Alkohol am Rückflußkühler unter Umrühren i Stunde gelochte Dann läßt man das Allohol-Wasser-Gemisch ablaufen und extrahiert .4 bis. 6 Stunden mit Trichloräthylen.
Beispiel ioo kg Fischeiweiß nach: dem Verfahren der Patentschrift 686 326 werden; mit einem Gemisch von 25o kg Methylalkohol und 5oo kg Tetrach.lorkoblenstoff etwa 4 Stunden extrahiert. Beispiel 3 ioo leg Fischeiweiß, die von Leim- und Kollagenstoffen befreit' sind, werden mit einem Gemisch von 200 kg Äthylessigester und 700 kg Benzol i Stunde extrahiert.
Nach dieser Behandlung wird das Gut vorn Lösungsmittel getrennt. Die Us.ungsmaittelreste werden. gegebenenfalls unter Einblasen von Wasserdampf, entfernt. Das Erzeugnis wird nun bei niederen Temperaturen, zweckmäßig im Vakuum, getrocknet, gemahlen und gegebenenfalls gesichtet.
Das Erzeugnis hat eine rein weiße. Farbe und ist praktisch vollkommen geruch- und geschmacklos. Es eignet sich für hochwertige Zwecke und ergibt nach. Überführung in, .die wasserlösliche Form, beispielsweise durch Abbau mit Natronlauge und anschließende Neutralisation, ein Eiweiß, welches sich zu Schaum schlagen läßt, der sehr beständig ist und auch nach. 24 Stunden: noch nicht zusammenfällt. Der Schaum ist auch. hitze und frostbeständig. Er zeigt einen, hohen Nährwert, eine leichte Verdaulichkeit und läßt sich für hochwertige Nahrungsmittelzwecke sowie für pharmazeutische und technische Zwecke vorteilhaft ver-,venden.
Man kann als wasserlösliche Alkohole Methylalkohol, Äthylalkohol, als Ketone z. B. Aceton, als Ester z. B. Methylacetat, Äthylacetat oder aromatische Verbindungen, wie Hexanbriol, und als Fettlösungsmittel aus Kohlenwasserstoffen, z. B. der Paraffinkohlemvasserstoffe, Benzin, als aromatische Kohlenwasserstoffe z. B. Benzol und als Halogensubstitutionsprodukte von. Kohlenwasse.rstoffen z. B. Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoffe od. dgl. verwenden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. VerfahTen zurn Gewinnen von geruchlich und geschmacklich einwandfreiem Eiweiß aus, dem Muskelfleisch von Wassertieren, dadurch gekennzeichnet, daß man rohes Eiweiß mit einem ganz oder teilweise in, Wasser löslichen organischen Lösungsmittel und einem Flettlösungsmittel behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das wasserfeuchte Gut zunächst mit einem wasserlöslichen organischen Lösungsmittel so lange behandelt, bis das Wasser entfernt ist, und darauf das lösungsmittelfeuchte Gut mit einem Fettlösungsmittel behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ausgangsgut mit einem Gemisch aus einem ganz oder teilweise in Nasser löslichen organischen Lösungsmittel mit einem Fettlösungsmittel behandelt. d..
Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserlösliches organisches Lösungsmittel Alkohole oder Ester verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserlösliches organisches Lösu:ngsm-ittel Betone verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch i bis dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserlösliches organisches Lösungsmittel Hexantriol verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch i bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß man als Fettlös:ungsm;itbe@l paraffinische oder aro- matische Kohlenwasserstoffe verwendet. B. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gelcemnzeichnet, daß man.; als Fett, lösungs.mli.tta Halogensubs.titutionspro- dukte der Kohlenwasserstoffe verwendet.