-
Vorrichtung zum Abtrennen der überstehenden Ränder von unvulkanisierten
Kautschukauflagen auf Stahiringen, insbesondere für Gummivollreifen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Abtrennen der überstehenden Ränder von unvulkanisierten
Kautschukauflagen auf Stahlringen, wie sie z. B. bei der Fertigung von Gummivollreifen
für Fahrzeugräder Verwendung finden. Hierbei werden bekanntlich auf den stählernen
Grundringen zunächst eine oder mehrere verhältnismäßig dünne Schichten aus Hartkautschukmischungen
und dann erst das Weichkautschukkissen aufgelegt, die sich durch die Vulkanisation
mit dem Stahlring verbinden.
-
Die Art der Herstellung bringt es mit sich, daß die Hartkautschukzwischenschichten
von vornherein nicht genau in der erforderlichen Breite aufgelegt werden können.
Es muß vielmehr mit einem Breitenüberschuß gearbeitet werden, so daß die Ränder
der Hartkautschukauflage seitlich überstehen. Die unvulkanisierten Überstände wurden
bisher durch Messer von Hand abgetrennt, was einen erheblichen Arbeitsaufwand erfordert
und auch langwierig ist. Ferner wird diese Abtrennung nicht sauber; auch läßt sich
beim schnellen Arbeiten nicht vermeiden, daß der Zug des Messers an manchen Stellen
von dem stählernen
Grundring fortgerichtet ist, so daß die auf den
aufgerauhten stählernen Ring aufgewalzte Hartkautschukschicht sich an diesen Stellen
wieder lockert und sich unter dem Einfluß frei werdender innerer Spannungen z. B.
seitlich, zusammenzieht, so daß Teile des Stahlringes nicht mit Hartgummi bedeckt
sind.
-
Ein Versuch, die Überstände durch umlaufende Kreismesser abzutrennen,
wie sie sonst in der I&autschukindustrie des öfteren angewandt werden, würde
an dieser Stelle zu keinem Ergebnis führen, da die Kreismesser durch das unvermeidliche
Zusammenstoßen mit den rauhen Stahlringen in kurzer Zeit verschleißen würden.
-
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, eine wesentliche Beschleunigung
und Erleichterung des Abtrennens der überstehenden Ränder zu bewirlien, wobei gleichzeitig
auch ein sauberes und von Zufälligkeiten weniger abhängiges Arbeitsergebuis erreicht-werden
soll.
-
Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß zwei drehbare, einen
Winkel miteinander bildende Rollen mit ihrer Umfangsfläche je auf einer Kante des
Stahlringes mit Belastung aufliegen.
-
Es werden also die Kanten des Stahlringes oder die an dieser Stelle
vorhandenen groben Dreh riefen als Messer benutzt. Derartige Stahlbänder werden
nämlich durchweg mit groben Drehriefen belassen; der Abschneidevorgang erfolgt also
im allgemeinen in einem Zusammenwirken der äußersten Drehriefe mit dem Umfang der
Rollen.
-
Es hat sich in der Praxis ergeben, daß mlit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nicht nur schnell gearbeitet werden kann, sondern auch eine gleichmäßige
Abtrennung des überstehenden Gummis mit sauberer Schnittkante erfolgt.
-
Die Winkel stellung der beiden Rollen hat nicht nur zur Folge, daß
ohne Verstellung der Rollen Stahlringe verschiedener Breiten beschnitten werden
können, sondern durch die Neigung der Rollen wird auch ein Anpressen an die Unterlage
des Gummis bewirkt, ehe das eigentliche Schneiden oder Abquetschen erfolgt, da die
Umfangspunkte der Rollen vom ersten Erfassen der Kautschukteile bis zur Schnittstelle
sich dem Stahlring nähern und so die Kautschuklage anpressen.
-
Zur Erzielung eines sauberen Schnittes und zur Vermeidung von Faltenbildungen
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Rollen nicht nur, wie oben beschrieben,
in der Querebene zu neigen, sondern nach dem weiteren Merkmal der Erfindung die
Achsen derselben windschief anzuordnen, derart, daß die zusammenstoß enden Enden
der beiden Walzen in Drehrichtung des Stahlringes nach vorwärts geneigt sind.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeio spiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung rein schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. I eine Seitenansicht,
Abb. 2 einen senkrechten, in Achsrichtung geführten Schnitt.
-
Der stählerne Ring ist mit I bezeichnet, die auf ihn in üblicher
Weise aufgelegte HartkautschukauflagXe mit 2. Dieser Ring ruht auf zwei antreibbaren
Rollen 3 auf, die in einem gemeinsamen Gestell 4 gelagert sind, das auf irgendeine
an sich bekannte Weise gehoben oder gesenkt werden kann. Ungefähr an der obersten
Stelle des Ringes I sind ortsfest, aber drehbar die beiden Abtrennrollen 5 gelagert,
deren Achsen nicht nur, wie Abb. 2 zeigt, in der Querrichtung geneigt sind, sondern
gemäß Abb. I auch so windschief angeordnet sind, daß ihre benachbarten Enden in
der Drehrichtung nach vorwärts geneigt sind. In besonderen Fällen kann es vorteilhaft
sein, noch weitere Führungsrollen 7 vorzusehen.
-
Bei Inbetriebsetzung der Vorrichtung wird zunächst das Rollengestell
4 mit den Antriebsrollen 3 abgesenkt und ein Stahlring mit der unvulkanisierten
Hartgummiauflage auf dieselben aufgesetzt. Die überstehenden Ränder der Hartgummiauflage
sind dabei meistens infolge ihrer inneren Spannungen nach innen umgekippt, wie in
Abb. 2 veranschaulicht ist. Die Antriebsrollen 3 sind inzwischen in Umdrehung versetzt
und drehen ihrerseits den Stahlring I. Durch Heben des Rollengestells 4 werden die
Kanten des Stahlringes mit den Abtrennrollen 5 in Berührung gebracht worauf sogleich
das Abtrennen der überstehenden Kautschukränder 2' einsetzt. Dies ist in fast allen
Fällen nach einem Umlauf des Stahlringes I vollzogen. Das Rollengestell 4 wird dann
abgesenkt, der Stahlring der Vorrichtung entnommen, und das Arbeitsspiel wiederholt
sich mit einem neuen Stahlring in der gleichen Weise.
-
Für ein schnelles Arbeiten hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
eine oder beide Antriebsrollen 3 mit einer etwas hohlgewölbten Oberfläche auszustatten.
Es wurde beobachtet, daß dadurch ein schnelles Selbsteinrichten und ein ruhiger
Lauf der Stahlringe erreicht wird.
-
Statt die Abtreunrollen 5 ortsfest anzuord nen und die Antriebsrollen
3 zu heben und zu senken, wie es beim obigen Ausführungsbeispiel beschrieben wurde,
kann naturgemäß auch der umgekehrte Weg beschritten werden, indem die Antriebsrollen
ortsfest angeordnet und die Abtrennrollen 5 heb- und senkbar vorgesehen werden.
In jedem Fall ist es erwünscht, daß entweder die Abtrennrolleii 5 oder die Antriebsrollen
3 unter Aufrechterhaltung des Anpreßdruckes etwas ausweichen können, wie es z. B.
durch Zwischenschaltung einer Feder oder durch Gewichtsbelastung
erreicht
werden kann. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird dies ineinfachsterWeise
dadurch erreicht, daß das Rollengestell 4 hydraulisch oder pneumatisch gehoben oder
abgesenkt wird.