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Vorrichtung zum Aufschneiden von Altreifen in ringförmige Teilstücke
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Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Aufschneiden von
Altreifen in ringförmige Teilstücke, mit einem die unter der Einwirkung radial verstellbarer
Andruckwalzen örtlich abgeplatteten Reifen aufnehmenden antreibbaren Reifenträger
und wenigstens einem in Bezug auf den Reifenträger verschiebbaren Schneidmesser.
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Altreifen und aus anderen Gründen unbrauchbare Fahrzeugluftreifen
werden zum späteren Wiederaufarbeiten häufig in großen Mengen gelagert. Da die Reifen
als torusförmige Hohlkörper vergleichsweise viel Raum einnehmen und wegen ihrer
Sperrigkeit auch Transport und Handhabung erschweren, werden sie bevorzugt in zerkleinertem
Zustand abgelagert. Die Form und Größe der Teilstücke werden dabei von der vorgesehenen
Wiederverwertung bestimmt, und umgekehrt beeinflussen sie auch stark die hierzu
vorgegebenen Möglichkeiten. In dieser Hinsicht kann das in weitem Umfang ausgeübte
Grob-Zerschnitzeln der Reifen nicht befriedigen; denn die danach anfallenden Reifenschnitzel
enthalten in regelloser Verteilung praktisch sämtliche Aufbaukomponenten und sind
außer zum Verfeuern für viele andere, eine saubere Trennung voraussetzende höherwertige
Anwendungszwecke nicht mehr geeignet. Ein verfahrenstechnisch begründeter Nachteil,
der allen bekannten Schitzel-Vorrichtungen anhaftet, ist außerdem die unvermeidliche
schnelle Abnutzung der Schneidwerkzeuge durch den Kontakt mit den Stahldrahteinlagen
in den Reifenwulsten. In verstärktem Maße tritt diese Erscheinung beim häufigen
Verarbeiten sogenannter Stahlgürtel-Reifen und anderer Reifen mit eingebauten metallischen
Verstärkungs- oder Gleitschutzelementen auf. Es ist zwar bekannt, Altreifen zwecks
raumsparender Lagerung und Erhaltung weitgehender Aufarbeitungsmöglichkeiten in
ringförmige Teilstücke aufzuschneiden. Die dazu verwendeten Vorrichtungen weisen
Jedoch durchweg noch Mängel der verschiedensten Art auf - vor allem hinsichtlich
der Reifenhalterung in der Schneidzone un der Führung der
Schneidwerkzeuge,
der Einsatzfähigkeit und Umstellbarkeit auf unterschiedliche Reifengrößen und -Typen,
der Standzeit der Schneidwerkzeuge und des Leistungsbedarfes. Der Erfindung liegt
als allgemeine Aufgabe zugrunde, diese in der Praxis schon seit langem empfundene
Lücke zu schließen und eine ohne Beschränkung auf bestimmte Reifentypen universell
einsetzbare, mit wirtschaftlichem Leistungsaufwand arbeitende Schneidvorrichtung
mit keinem vorzeitigen Verschleiß unterliegenden Schneidwerkzeugen zu schaffen.
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Nach der Erfindung zeichnen sich Vorrichtung der eingangs geschilderten
Art dadurch aus, daß die Reifen mit im Bereich der Abplattung mit einander angenäherten
Wulsten unter den Laufstreifen zurückgefalteten Seitenwänden auf dem Reifenträger
angeordnet und daß im Bereich der Stirnenden des Reifenträgers beiderseits des Laufstreifens
der Reifen Schneidmesser vorgesehen sind. Zweckmäßig weist der Rei fenträger einen
im wesentlichen doppelt-kegeligen Außenmantel mit nach den Stirnenden sich vergrößerndem
Durchmesser auf, wobei gemäß einem wichtigen Teilmerkmal der Erfindung zwischen
den beiden Kegelabschnitten eine geschlossene umlaufende Umfangsrippe von mindestens
den grösseren Enddurchmessern der Kegel abschnitte entsprechendem Außendurchmesser
vorgesehen ist.
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Hit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich kontrollierte schnittführungen
in Umfangsrichtung der Reifen an den Kanten des Laufstreifens, so daß als Teilstücke
einerseits der Laufstreifen und andererseits die beiden Seitenwände mit den Reifenwulsten
anfallen. Für die Technologie der Altgummi-Verwertung sind damit die günstigsten
Voraussetzungen erfüllt. Gleichzeitig ermöglicht die flache Ringform der Seiten-wandteile
das erwünschte raumsparende Lagern und Transportieren. Dies gilt in gleicher Weise
auch für die Laufstreifen, die nach einem einfach anzubringenden nachträglichen
Querschnitt aufgetrennt und in Gestalt flachlänglicher Profilstreifen zu kompakten
Stapeleinheiten geschichtet werden können. Als unmittelbare Folge aus der neuartigen
Faltung und Schnittführung erhalten die Schneidwerkzeuge die unmittelbar auf dem
Reifenträger aufliegenden Reifen-Seitenteile als Schneidunterlage.
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Sie kommen daher mit dem metallischen Außenmantel des Reifenträgers
nach dem Durchstoßen durch die Reifenschultern nicht in Berührung
sondern
werden schonend von den den Reifenträger unmittelbar abdeckenden Seitenwandungen
aufgefangen. Infolgedessen unterliegen sie im Betrieb der Vorrichtung keinen nennenswerten
Abnutzungserscheinungen, und ihre ursprüngliche Schneidhaltigkeit bleibt über lange
Zeiträume ungeschmälert bestehen. Die Verlegung der Trennschnitte in überwiegend
metallfreie Reifenpartien läßt auch einen im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen
verminderten Energiebedarf erwarten.
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Die doppelt-kegelige Außenmantelform des Reifenträgers begünstigt
den Faltvorgang beim Durchführen der Reifen durck die Abplattungszone, wobei sich
die Seitenwände unter Bildung zweier Knickstellen in den Beifenschultern unter den
Laufstreifen einwärts schieben. Im Endzustand liegen die Wulste an der mittleren
Umfangsrippe an, während die letztere wiederum als Gegenlager für die auf dem Außenumfang
des Laufstreifens abrollenden Andruckwalzen wirkt. Vorteilhaft sind zwei Andruckwalzen
dem Reifenträger in verschiedenen Umfangsabschnitten zugeordnet, um eine sichere
Führung und Vorformung im Wirkungsbereich der Schneidmesser zu gewährleisten. Einem
unter dem Einfluß des Schneiddruckes möglicherweise entstehenden Schlupf der Reifen
kann durch über den Umfang des Beifenträgers vorzugsweise im Bereich seiner Stirnenden
und auf der Umfangerippe verteilte zapfen- oder dornartige, in den elastischen Werkstoff
der Beifenteile stellenweise eindringende Mitnehmer begegnet werden.
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Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung eines Außführungsbeispieles
in der Zeichnung verdeutlicht. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen Ausschnitt
aus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung eit ihren wesentlichen Teilen in Teilschnitt-Ansicht.
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Die Vorrichtung enthält als Hauptbestandteil einen Reifenträger 1,
der auf einer in einem nicht gelicnnzeichneten Maschinenständer gelagerten Welle
2 drehfest angebracht ist und nach Belieben in Drehrichtung angetrieben werden kann.
Der Reifenträger hat einen von den Stirnenden nach der Mitte sich doppekt-kegelig
verJündenden Außenaantel iit einer die beiden Kegelabechnitte 11 gegeneinander abtrennenden
uelaufenden
U-fangarippe 12. In den äußeren Randzonen der Kegelabschnitte
11 sowie auf dei Außenaantel der Uifangsrippe 12 sind dornartig zu gespitzte Mitnehmer
3 in mehreren parallelen Beihen über den Umfang des Reifenträgers verteilt angebracht,
beispielsweise mit einer Gewinde-Verbindung in Sachlöcher eingesetzt. Zweckmäßig
werden die Mitnehmer auswechselbar angebracht, 80 daß sie nach Abnutzung mehraals
nachgeschliffen werden können. Änderungen ihrer Höheneinstellung lassen sich gegebenenfalls
durch Zufügen von Unterlegscheiben ausgleichen. Dem Reifenträger 1 sind zwei - in
der Zeichnung nur eine dargestellt - Andruckwalzen 4 in einem größeren Bogenabstand
beispielsweise in einer Größenordnung von etwa 120° voneinander zugeordnet. Die
Andruckwalzen 4 sind mit leicht balligen Außenmantel mit einer pfeilförtigen Oberflächenmusterung
ausgebildet und drehfest auf radial verstellbar am Maschinenständer gelagerten Antriebswellen
gelagerten Antriebswellen 5 angebracht. Ihr Einwirkungsbereich gegenüber dem Reifenträger
1 fällt mit dessen Umfangßrippe 12 zusammen, und mit Rücksicht auf die vergleichsweise
geringe axiale Breite der Ulfangsrippe genügt es, ihre Breitenbemessung - in Axialrichtung
gesehen - auf diese abzustimmen.
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In dem von den beiden Andruckwalzen 4 begrenzten Umfangs-Abschnitt
des Reifenträgers t sind zwei Kreisaesser 6 auf schwenkbar gelagerten Antriebswellen
7 so angeordnet, daß sie in Richtung gegen die äußeren Randzonen der Kegelabschnitte
11 vorgeschoben und in umgekehrter Nicht tung wieder zurückgezogen werden können.
Die gezeichnete Schrägausrichtung der Antriebswellen 7 zum Reifenträger 1 ist nicht
zwingend; vielmehr könnten auch andere zweckentsprechende Vorschiebrichtungen für
die Kreismesser 6 gewählt werden.
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Zum Verarbeiten eines Altreifens 8 wird dieser auf den Reifenträger
1 lose aufgehängt uns darauf durch Vorfahren der Andruckwalzen 4 gegen den Reifenträger
in dem festliegenden Unfangsabschnitt abgeplattet. Dabei schieben sich die Reifenwulste
18 auf den Kegelabschnitten 11 einwärts gegen die Uufangsrippe 12, bis sie in dem
gezeichneten Endzustand an der Umfangsrippe anliegen und der Laufstreifen 28 in
Überdeckung der Reifenseitenwände 38 auf der Umfangsrippe seinen Anschlag findet.
Durch die in den elastischen Werkstoff der Reifenteile 28, 38 eindringenden
Mitnehmer
3 wird eine gleichsam formschlüssige Verbindung des Reifens 8 mit dem Reifenträger
1 gesichert Der Reifenträger wie auch die Andruckwalzen können während des Auflege-Vorganges
schon in Drehrichtung angetrieben werden. Gegen den in der beschriebenen Weise örtlich
abgeplat teten Reifen 8 werden die mit gegenüber dem Reifenträger wesentlich höherer
Drehzahl in Pfeilrichtung umlaufenden Kreismesser 6 beiderseits des Laufstreifens
28 vorgeschoben. Die mit der Drehbewegung des verspannten Reifens fortschreitenden
Trennschnitte im Bereich der Reifenschultern lassen die beiden Seitenteile 38 mit
den Reifenwulsten 18 als flachebene Ringscheiben von dem zylindrischen mittleren
Laufflächenteil 28 gelöst anfallen. Die Kreismesser 6 laufen nach dem Durchstoßen
der Reifenschultern gegen die Innenfläche der auf den Kegelabschnitten 11 des Reifenträgers
aufliegenden Seitenwände, 8o daß eine aufwendige Steuerung der Verschubbevegung
auffallen kann und trotzdem jede Gefahr eines metallischen Kontaktes ausgeschlossen
ist.