DE749776C

DE749776C - Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von selbstschmierenden Lagerbuechsen u. dgl.

Info

Publication number: DE749776C
Application number: DEV35867D
Authority: DE
Original assignee: VEDOVELLI FA U
Current assignee: VEDOVELLI FA U
Priority date: 1938-04-28
Filing date: 1939-04-22
Publication date: 1944-12-05

Description

Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von selbstschmierenden Lagerbüchsen u. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von selbstschmierenden Lagerbüchsen, Scharnierhülsen u. dgl., bei denen die Gleitflächen mit einem Graphitbelag versehen sind, der möglichst fest haften soll. Es ist zu diesem Zweck schon vorgeschlagen worden, einen Metallstreifen in flachem Zustande durch Einpressen von Vertiefungen auf der später die Reibfläche bildenden Seite zunächst aufzurauhen, die graph.ithaltige Schmiermasse unter Druck aufzubringen, dann die Oberfläche glatt zu streichen, derart, daß sie mit der Metalloberfläche bündig liegt, den so vorbereiteten Streifen in_ einzelne Abschnitte zu trennen und diese durch Walzen in die Hülsenform überzuführen, worauf die Schmiermasse durch Hitze= und Druckanwendung, beispielsweise durch Bearbeiten' der Hülse zwischen beheizten Walzen, gehärtet werden soll.
Dies - Verfahren ist verhältnismäßig umständlich, ohne daß es zu einem voll befriedigenden Erfolge führte, insofern als die Haftung der Graphitmasse auf ihrer Einbettung in die Vertiefungen der Gleitfläche beruht und ihre Wirkung räumlich auf das .durch de Summe der Vertiefungen gegebene Flächenmaß beschränkt ist. Demgegenüber läßt sich durch das .den Gegenstand er Erfindung bildende Verfahren in einfacher Weise eine über die ganze Innenfläche der Lagerbüchse o: dgl. zusammenhängende, dabei sehr fest haftende Graph.itschicht erzielen. Zu diesem Zweck wird die vorgeformte Metallhülse mit der auf ihre Innenseite aufgebrachten Graphitschicht durch eine Kalibriermatrize getrieben. Durch die dabei auftretende starke radiale Druckwirkung wird in Verbindung mit der Wärmeentwicklung durch Reibung ein festes Haften .bei gleichzeitiger Härtung und Glättung der Graphitmasse erzielt.
Zur Verwendung gelangt zweckmäßig eine Masse, die mit einem Bindemittel angemacht ist, das an der Oberfläche schnell trocknet, während die Masse im Innern plastisch bleibt.
Zur Ausführung des Verfahrens wird vorzugsweise die in der Abbildung veranschaulichte Einrichtung benutzt. In der Abbildung ist mit i der die zu bearbeitende Lagerbüchse aufnehmende Dorn, mit 2 die Matrize, mit 3 eine das Aufspreizen des Werkstückes verhindernde Hülse und mit 4 eine Feder bezeichnet, die die Hülse mit einem Ansatz des Dornes derart in Eingriff hält, daß sie beim Aufsetzen auf die Matrize nachgiebig ausweichen kann. Die Feder 4 stützt sich mit ihrem oberen Ende an einem Flansch des auf den Dorn i wirkenden Druckstempels ab.
Bei Herstellung von Lagerbüchsen gemäß der Erfindung geht man beispielsweise wie folgt vor: Ein Stück Blech von der Größe der herzustellenden Büchse entsprechenden Abmessungen wird auf der einen Seite mit einer Masse überzogen, die aus 6o Teilen 991/0i-en kolloidalen Graphits und 4o Teilen Bindemittel besteht. Das Bindemittel setzt sich zweckmäßig aus 2o Teilen des eigentlichen Bindemittels und 8o °/o Lösungs- oder Weichmachungsmittel zusammen.
Als Bindemittel können sowohl Celluloseester (Nitro- oder Acetylcellulose) als auch Pflanzenharze oder Gumtni, Pflanzenöle, gekochte Öle, lösliche Silicate, künstliche Harze usw. verwendet werden. Die Wahldes Bindemittels hängt von der Verwendung es Lagers ab, d. h. ob es trocken oder mit zusätzlicher Ölschmierung oder in besondere Flüssigkeiten eingetaucht oder bei höheren Temperaturen arbeiten soll. Die Lösungs- und die Weichmachungsmittel sind dem verwendeten Bindemittel anzupassen.
Nachdem die Metallplatte mit der erwähnten Schicht versehen worden ist, wird sie in einem Trockenraum in der N#\jeise behandelt, daß nur die Oberfläche des Überzuges trocknet. Die Dauer des Trocknens und die Höhe der Trockentemperatur richten sich nach dem benutzten Lösungsmittel. Es ist sehr wichtig, die Zeitdauer dieser ersten Trocknung genau einzuhalten, denn wenn sie zu lang oder zu kurz wäre, könnte eine Beschädigung der Schmierschicht eintreten.
Nach dem Trocknen wird das Werkstück in die Zylinderform gebracht und dann auf den unteren verjüngten Ansatz des Dornes i geschoben. Nunmehr wird durch Senken des Druckstempels der Presse das Werkstück mit dem Dorn durch die Matrize 2 getrieben, wobei durch den auftretenden starken radialen Druck und die Wärmeentwicklung gleichzeitig die feste Haftung der Graphitmasse an der Büchsenwandung, ihre endgültige Trocknung und Härtung, die Glättung ihrer Oberfläche sowie die genaue Kalibrierung erfolgt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung vor. selbstschmierenden Lagerbüchsen u. dgl., bei dem eine graphithaltige Masse in Breiforen auf die später die Büchse bildende Metallunterlage aufgebracht und die letztere mit der Graphitschicht zu einer zylindrischen Hülse geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Erzielung des sicheren Haftens der Graphitschicht an der Unterlage sowie ihrer Erhärtung erforderliche Druck- und Hitzewirkung unter gleichzeitiger Glättung der Oberfläche dadurch erreicht wird, daß man die Hülse mit der Graphitschicht durch eine K alibriermatrize treibt. =. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung einer an der Oberfläche rasch trocknenden und beim Trocknen plastisch bleibenden Graph.itmasse. 3. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, bei der ein mit der Kalibriermatrize zusammenwirkender Dorn, der das Werkstück auf einem verjüngtenAnsatz aufnimmt, durch einen Druckstempel in die Matrize getrieben wird, gekennzeichnet durch eine den Dorn (i) umgebende, das Aufspreizen des Werkstückes verhindernde Hülse (3), die durch eine Feder (.4) mit einem Ansatz des Dornes (i) derart in Eingriff gehalten wird, daß sie beim Aufsetzen auf die Matrize (2) nachgiebig ausweichen kann. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften . . -N r. io 5o9, 23 543; französische Patentschrift. . - 487401; britische Patentschriften .. - 174535, 409:289; USA.- _ . , - 1158369, 1300504 :2168300.