DE2447389C3 - Lagermaterial aus einem Grundkörper und mindestens einem darin dispergierten Schmiermittel - Google Patents
Lagermaterial aus einem Grundkörper und mindestens einem darin dispergierten SchmiermittelInfo
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Description
Aus der US-PS 35 94 049 ist ein Lagerfutter bekannt,
das aus einem Stützmaterial, insbesondere einem Stützgewebe, und einer daran anhaftenden Schicht mit
geringer Reibung besteht Die Schicht mit geringer Reibung enthält eine Matrix aus einem geeigneten
Bindemittel und trockenen Schmiermittelteilchen, wie beispielsweise Tetrafluoräthylen, die in der Matrix
verteilt sind. Das Stützgewebe liefert die Festigkeit während das Schmiermittel die beanspruchte Oberfläche des Lagerfutters gleitfähig macht Die mit diesem
Lagerfutter erzielten Ergebnisse sind ausgezeichnet und die Abnutzungsgeschwindigkeit ist gering.
Es sind schon verschiedene Abwandlungen dieses Lagerfutters bekannt von denen jedoch jede die
Verwendung von Trockenschmiermittelteilchen in einer Matrix betrifft
Trockenschmiermittel sind für viele Anwendungszwecke ausreichend, jedoch besitzen sie bestimmte
Grenzen, die nichtfeste Schmiermittel, wie beispielsweise öle und Fette, nicht aufweisen. Beispielsweise sind
nicht-feste Lösungsmittel, die sich zur Verwendung bei hohen und niedrigen Temperaturen eignen, verfügbar,
während Trockenschmiermittel diese Eigenschaft nicht besitzen.
Aus der DE-OS 17 50 981 ist ein Lagermaterial bekannt bei dem Schmieröl in thermoplastischem
Kunstharz dispergiert vorliegt Dieses Material besteht jedoch nicht aus den Komponenten Stützmaterial und
Bindemittel, so daß es nur eine begrenzte Festigkeit aufweist
Es ist bisher problematisch gewesen, öl oder Fett in
einem Bindemittel oder einer Matrix zu dispergieren, und zwar weil das Schmiermittel leicht mit dem
Bindemittel, bevor dieses ausgehärtet ist chemisch reagiert
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Lagermaterials mit einer besonderen, Festigkeit vermittelnden Komponente, in dem nicht-feste Schmiermittel
dispergiert sind.
Gegenstand der Erfindung ist das in Anspruch 1 gekennzeichnete Lagermaterial.
Durch die Mikroverkapselung des nicht-festen Schmiermittels in dem Lagermaterial wird die Verwendung nicht-fester Schmiermittel in diesem generell
ermöglicht. Unter dem Ausdruck »nicht-feste Schmiermittel« sollen im folgenden flüssige Schmiermittel, wie
Öle, sowie leicht extrudierbare, pastenförmige Schmiermittel, wie Fette, verstanden werden, im Gegensatz zu
festen und gepulverten Schmiermitteln, wie solchen aus Polytetrafluoräthylen. Ein wesentlicher Vorteil bei der
Verwendung von nichtfesten Schmiermitteln besteht darin, daß der Anwendungsbereich für die Lagermaterialien beträchtlich erweitert wird. Das erfindungsgemäße Lagermaterial kann als Lagerfutter, als Lager oder
als Teil eines Lagers, wie beispielsweise als Laufring für ein kugelförmiges Lager verwendet werden.
Bekanntlich besteht die Mikroverkapselung in der Herstellung einer winzigen, zerbrechlichen Kapsel um
eine geringe Menge einer Substanz herum. Ein
bekannter Anwendungszweck für die Mikroverkapselung ist kohlefreies Durchschreibpapier, Außerdem ist
die Mikroverkapselung von korrodierenden Substanzen zur Erleichterung ihrer Handhabung und ihres Transports bekannt
Bei der vorliegenden Erfindung wird ein nicht festes Schmiermittel, wie beispielsweise ein öl oder ein Fett, in
zahlreichen winzigen, zerbrechlichen Kapseln oder Schalen verkapselt Der Durchmesser der Kapseln liegt
beispielsweise bei 50 μ. 1 ο
Das Lagermaterial gemäß der Erfindung besteht aus einem Grundkörper und darin verteilten Kapseln.
Der Grundkörper des Lagermaterials kann verschieden aufgebaut sein. Er enthält eine Komponente, die die
Kapseln aneinander bindet sowie eine weitere Komponente zur Erzielung von Festigkeit Das Bindemittel
bildet eine Matrix, in der die Kapseln dispergiert werden können. Die Komponente, die die Festigkeit vermittelt
kann beispielsweise ein Gewebe sein, wie es aus der erwähnten US-PS 35 94 049 bekannt ist sowie zu einer
Matte verarbeitete Fasern oder FaserschnitzeL
Der Grundkörper des Lagermaterials definiert mindestens teilweise eine Abnutzungsoberfläche, die
mit einem äußeren Teil, wie beispielsweise einer Welle, in gleitendem Eingriff steht und bzw. oder dieses äußere
Teil unterstützt Der gleitende Eingriff zwischen der Abnutzungsoberfläche und dem äußeren Teil führt zu
einem Aufbruch der Kapseln, die dicht an der Abnutzungsfläche liegen. Dadurch wird das nicht-feste
Schmiermittel in den aufgebrochenen Kapseln in Freiheit gesetzt und die Abnutzungsfläche geschmiert
h
Die Kapseln, die sich von der Abnutzungsfläche entfernt
befinden, werden zu Anfang nicht zerbrochen. Jedoch
P? werden die Kapseln innerhalb des Grundkörpers
[i
Grundkörper längs der Abnutzungsfläche abgenutzt
' ': t
wird. Somit wird das Schmiermittel aus den Kapseln
progressiv in dem Maße in Freiheit gesetzt wie es
τ benötigt wird. Außerdem besteht keine Gefahr, daß sich
umsetzt, weil der Binder schon ausgehärtet ist, bevor er
dem flüssigen Schmiermittel ausgesetzt wird.
ϊ
Auf diese Weise bleibt jegliche Verunreinigung und
chemische Zerstörung von umgebendem Bindemittel ' und bzw. oder Stützmaterial ausgeschlossen, so daß die
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäß verwendeten mikroverkapselten Schmiermittels besteht darin,
daß das verwendete gewebte oder verfilzte Stützmaterial poröser Natur ist and die Mikrokapseln daher so
mechanisch in den Poren dieses Materials eingeschlossen werden können. Dadurch wird wiederum eine
Erhöhung der Lebensdauer erzielt, selbst wenn die Dicke des Materials verhältnismäßig gering ist Denn
durch das mechanische Einschließen der Mikrokapseln in den Poren des Stützmaterials wird verhindert, daß das
Schmiermittel zu schnell Über die gesamte Arbeitsfläche verteilt und dadurch auch wieder zu .schnell von ihr
entfernt wird, wenn sich die beiden Arbeitsflächen gegeneinander bewegen. Demgegenüber müssen die eo
Lagermaterialien bei den bekannten Systemen verhältnismäßig dick sein, da keine Vorräte an Schmiermittel in
Form von in Poren eines Stützmaterials eingeschlossenen Kapseln vorhanden sind.
Wenngleich die Mikroverkapselung insbesondere für es
nicht-feste Schmiermittel geeignet ist, kann sie natürlich auch für jedes beliebte Schmiermittel verwendet
werden, dessen Abgabe oder Exposition verzögert
werden soll.
Da es erfindungsgemäß möglich ist, nicht-feste Schmiermittel in Lagermaterialien der genannten Art
zu verwenden, sind die Nachteile der trockenen Schmiermittel in dem Ausmaß kein limitierender Faktor
mehr, in dem nicht-feste Schmiermittel, die diese Nachteile nicht besitzen, verfügbar sind. So kann
beispielsweise ein Schmiermittel mit erwünschten Eigenschaften bei tiefen Temperaturen verkapselt und
in einem Lagermaterial der genannten Art verwendet werden, wodurch das Lagermaterial bei sehr niedrigen
Temperaturen verwendbar gemacht wird Dasselbe Lagermaterial könnte zur Verwendung in einem
niedrigen und mittleren Temperaturbereich geeignet gemacht werden, indem man ein trockenes, teilchenförmiges Schmiermittel, wie beispielsweise gepulvertes
Polytetrafluorethylen, in dem Grundkörper dispergiert Das Trockenschmiermittel würde seine Schmierwirkung im mittleren Temperaturbereich entfalten, jedoch
praktisch als Schmiermittel im unteren Temperaturbereich unbrauchbar sein. Das Ti-wikenschmiermittel
braucht nicht verkapselt zu werden, sondern kann über die gesamte Matrix hinweg dispergiert sein. Eine andere
Variationsmöglichkeit besteht darin, daß man ein hochtemperaturfestes Schmiermittel mikroverkapselt
Ein solches würde das in Rede stehende Lagermaterial
zusätzlich bei hohen Temperaturen brauchbar machen.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand von Zeichnungen näher erläutert werden, worin
Fig. 1 eine Teilansicht eines gemäß der Erfindung aufgebauten Lagermaterials im Querschnitt,
Fig.2 ein Querschnitt einer stark vergrößerten winzigen zerbrechlichen Schmiermittelkapsel, die in
dem erfindungsgemäßen Lagermaterial verwendet wird,
Fig.3 ein Querschnitt einer zweiten Ausbildungsform eines erfindungsgemäßen Lagermaterials,
Fig.4 ein Querschnitt einer dritten Form des
erfindungsgemäßen Lagermaterials,
F i g. 5 eine Draufsicht, Seilweise im Querschnitt eines
Layers aus dem erfindungsgemäßen Lagermaterial und
Fig.6 eine Teilansicht einer zweiten Form eines
Lagers, das unter Verwendung des erfindimgsgemäßen Lagermaterials hergestellt ist, im Querschnitt darstellen.
Gemäß Fig. 1 ist ein Lagermaterial II dargestellt,
das aus einem Grundkörper 13, Schmiermittelkapseln 15 und Schmiermittelteilchen 17 besteht Mit der
Ausnahme der Anwesenheit der Schmiermittelkapseln 15 kann das Lagermaterial 11 von der Art sein, wie in
der US-PS 35 94 049 beschrieben.
Der Grundkörpev 13 umfaßt eine Matrix 19 aus einem Binder oder Kleber, ein StUtzgewebeteil 21 sowie eine
Klebschicht 23 zum Befestigen des Lagermaterials 11 an
einem Werkstück. Die Matrix 19 muß aus einem Material bestehen, das die Schmiermittelkapseln 15 und
die Schmiermittelteilchen 17 binden oder festhalten kann. Beispielsweise kann ein Klebemittel auf Phenolgrundlage, wie beispielsweise Rabond R-84015 der
Raybestos-ManhaMen of Bridgeport, Connecticut oder Resiweld R-7119 der H. B. Fuller Corporation verwendet werden. Beide Klebemittel sind wärmehärtbare
Zweistufenklebemittel, die eine stark·; chemische Bindung vermitteln. Beide Klebemittel können weiter
ohne Aushärten durch Erhitzen auf eine Temperatur unterhalb 100°C verfestigt und in zwei Stufen durch
Erhitzen auf Temperaturen von 166° C bzw. 190° C
ausgehärtet werden. Selbstverständlich müssen die ausgewählten Materialien bei einer hinreichend niedri-
gen Temperatur aushärten, um die Zerstörung der Schmiermittelkapsel 15 zu verhindern. Außerdem muß
das Bindemittel bei einem Druck von unter 20,7 bar aushärten, um ein Brechen der Kapseln 15 zu
vermeiden.
Matrix 19 und Kleberschicht 23 sind an gegenüberliegenden Seiten an das Stutzteil 21 gebunden. Die
Klebemittelschicht 23 kann aus dem gleichen Material bestehen wie die Matrix 19. Das Stützteil 21 kann
vorteilhafterweise in Form eines Schichtgewebes vorliegen und enthält eine Vielzahl von Kettsträngen 25.
von denen in Fig. 1 lediglich einer gezeigt ist, sowie
eine Vielzahl von Schußsirängen 27. Die Siränge 25 und
27 können in jeder geeigneten Weise zu dem Stützteil verwoben sein. Jeder der Stränge 25 und 27 besieht aus
nicht dargestellten dünnen Fasern. Das Stützteil 21 besteht vorzugsweise aus einem synthetischen Material,
wie Dacron, Nylon oder Kunstseide (Rayon). In der
dargestellten Aiisfiihriingsform ist das Stüt/teil 2t pin
185 g(6.5 Unzen)-Gewebe mit Leinenbindung aus 100% Dacronfaser mit der Bezeichnung Style No. 5133 der
Texlon Corporation, Torrance, California. Dieses Gewebe liefert Poren einer geeigneten Größe für die in
der US-PS 35 94 049 beschriebenen Zwecke. Das Stützgewebe 21 besitzt eine Zugfestigkeit, die in
praktisch sämtlichen Richtungen in der Ebene des Stützgliedes liegt. Die Matrix 19 besitzt vorzugsweise
eine Dicke von 0,07 bis 0,09 mm. wobei das Optimum als bei 0,076 mm liegend angesehen wird und diese
Dimensionen vom äußeren Teil des Stützteils 21 bis zur Abnutzungsfläche 33 reichen (wie in F i g. 1 angegeben).
Die Schmiermittelkapseln 15 und Teilchen 17 sind über die ganze Matrix 19 hinweg gleichmäßig verteilt,
jede der Schmiermittelkapseln 15 besteht aus einer zerbrechlichen Schale oder Kapsel 29 und einem
nicht-festen Schmiermittel 31. Die Schale 29 ist im allgemeinen kugelig, sehr dünn und zerbrechlich.
Die Schale 29 muß aus einem Material bestehen, das sich für die Mikroverkapselung eignet und die
Eigenschaften des Schmiermittels 31 nicht beeinträchtigt. Beispielsweise kann als Verkapselungsmaterial
Polyvinylalkohol verwendet werden. Das Schmiermittel 31 kann nach bekannten Verkapselungsverfahren. wie
beispielsweise dem Verfahren der NCR. Dayton. Ohio, das in einer Firmenschrift der NCR mit dem Titel
»Microencapsulation the Process and its Capabilities« beschrieben ist. verkapselt werden.
Die Eigenschaften des Schmiermittels 31 innerhalb der Schale 29 werden danach ausgewählt, wie der
beabsichtigte Verwendungszweck des Lagermaterials II ist. Das nicht-feste Schmiermittel 31 kann bestimmte
Eigenschaften, wie beispielsweise eine erwünschte hohe oder niedrige Temperaturfestigkeit, besitzen oder ein
Schmiermittel für allgemeine Zwecke sein. Ein flüssiges Schmiermittel, bekannt unter der Handelsbezeichnung
Dow Corning 200, ist ein geeignetes Schmiermittel für allgemeine Zwecke.
Die Schmiermittelteilchen 17 sind trocken. Beispiele für geeignete Trockenschriiermittel sind Polytetrafluorethylen,
Fluoräthylenpropylen, Polyäthylen, Graphit Molybdän, Nylon und Dacron. Nylon und Dacron gelten
im allgemeinen als abreibend, wenn sie mit einem Stahllager verwendet werden, jedoch können sie
beispielsweise mit keramischen Lagern verwendet werden, die sehr abriebfest sind. Für viele Verwendungszwecke
ist ein Fluorkohienstoff, wie beispielsweise
Polytetrafluorethylen, bevorzugt. Das Trockenschmiermittel
kann auch geringe Anteile eines Metallpulvers, wie von Bronze, Lagermetall oder Blei,
enthalten. In der dargestellten Ausfuhrungsform ist das Trockenschmiermittel aus einem reine.'i Pulver aus
Polytetrafluoräthylen mit 5 μ Korngröße zusammengesetzt.
Die Teilchen 17 können je nach den erwünschten Zielen aus dem Lagermaterial 11 weggelassen werden.
Anders ausgedrückt, wenn die Trockenschmiermittelteilchen 17 eine erwünschte Schmiereigenschaft bewirken,
können sie verwendet werden; wenn sie jedoch nicht eine charakteristische Eigenschaft bewirken, die
für einen bestimmten Verwendungszweck notwendig oder erwünscht ist, können lediglich die Schmiermittelkapseln
15 in dem Lagermaterial 11 verwendet werden.
Das Lagermaterial 11 kann, wie in F i g. 5 dargestellt,
als Lagerfutter verwendet werden. Gemäß F i g. 5 steht die Abnutzungsfläche 33 in gleitendem Eingriff mit der
Oberfläche einer Kugel 35. Das Lagermaterial 11 haftet
vermöge der Klebsrhicht 7Λ an einem I.aufring .37. Das
Lagerfutter 11 erlaubt eine gleitende universelle Bewegung zwischen der Kugel 35 und dem Laufring 37
mit niedriger Reibung.
Ein kräftiger Kontakt zwischen der Abnutzungs- oder Arbeitsfläche 33 und der Kugel 35 veranlaßt die Schalen
39, die der Arbeitsfläche dicht benachbart sind, zu brechen, wodurch das Schmiermittel 31 freigesetzt wird.
Das so in Freiheit gesetzte Schmiermittel 31 schmiert die Arbeitsfläche 33. Die Schalen 29, die weiter entfernt
von der Arbeitsfläche 33 sind, werden durch den
μ Kontakt zwischen der Arbeitsfläche und der Kugel 35
nicht zerbrochen. In dem Maße jedoch, wie sich das Lagermaterial 11 abnutzt, vermindert sich seine Dicke.
Dadurch werden noch nicht zerbrochene Schalen 29 näher an die Arbeitsfläche 33 gebracht, so daß diese
zusätzlichen Schalen zerbrochen werden und ihrerseits weiteres Schmiermittel 31 in Freiheit setzen. Auf diese
Weise werden die Kapseln 15 in dem Maße fortschreitend zerbrochen, wie sie das Lagerfutter 11 abnutzt, so
daß die Arbeitsfläche 33 stets geschmiert bleibt.
*o Das Schmiermittel 31 und die Schmiermittelteilchen
17 können zusammenwirken, um einen weiten Bereich von Bedingungen zu ergeben, unter denen das
Lagermaterial 11 verwendet werden kann. Beispielsweise
kann eine erste Gruppe von Schalen 29 ein
*5 nicht-festes Tieftemperaturschmiermittel und eine zweite
Gruppe ein nicht-festes Hochtemperaturschmiermittel enthalten. Die trockenen Schmiermittelteilchen
können sich für einen mittleren Temperaturbereich von etwa —29°C bis etwa 177°C eignen. Das bedeutet, daß
alle drei Arten von Schmiermittel zu jedem Zeitpunkt an der Arbeitsfläche 33 vorhanden sind. Jedoch werden
bei sehr tiefen Temperaturen die Trockenteilchen 17 sehr fest und werden ihrerseits selbst durch das
Tieftemperaturschmiermittel geschmiert. Analog erstarrt das Hochtemperaturschmiermittel bei niedrigen
Temperaturen und wird ebenfalls von dem Tieftemperaturschmiermittel geschmiert
Bei hohen Temperaturen verdampft das Tieftemperaturschmiermittel an der Arbeitsfläche 33, und die
Schmiermittelteilchen 17 verschlechtern ihre Eigenschaften. Demgemäß ist dann mir noch das Hochtemperaturschmiermittel
wirksam, so daß mit ihm unter diesen Bedingungen die Arbeitsfläche 33 geschmiert wird.
Analog verdampft im mittleren Temperaturbereich das TieftemperaturschmiermitteL während das HochtemperaüirschnHerrrätte! erstarrt oder zu stark viskos -ist als daß es wirksam wäre. Demzufolge schmieren unter diesen Bedingungen die Schmiermittelteilchen 17
Analog verdampft im mittleren Temperaturbereich das TieftemperaturschmiermitteL während das HochtemperaüirschnHerrrätte! erstarrt oder zu stark viskos -ist als daß es wirksam wäre. Demzufolge schmieren unter diesen Bedingungen die Schmiermittelteilchen 17
die Arbeitsflächen 33. Andere Kombinationen von Schmiermitteln können verwendet werden, um die
Bereiche für Anwendungszwecke unter bestimmten Bedingungen für das Lagermaterial 11 zu erweitern.
In Fig. 6 ist eine weitere Art und Weise veranschau-
> licht, auf die das Lagermaterial 11 verwendet werden
kann. Dabei wird das Lagerrnaterial 11 zu einem Hülsp-Iager verformt und mit Hilfe der Klebschicht 23
an einen Lagerblock 39 gebunden. Eine Welle 41 wird von der Arbeitsfläche 33 zur Ausführung einer Hin- und
Herbewegung im Verhältnis zu dem L?gerblock 39 gleitend unterstützt.
Fig. 3 zeigt ein Lagermaterial II». Teile des
Lagerrnaterials 11». die den entsprechenden Teilen des l.agerniaterials 11 zuzuordnen sind, sind durch die ''<
entsprechende Bezugszahl mit einem Zusatz des Buchstabens » bezeichnet. Ein Vorteil der Aiisführungs·
form gemäß F i g. 3 besteht darin, daß die Spannungs· DehiiuMgs-Figenschaften stärker nahezu linear sind als
bei der Ausführungsform gemäß Fig. I. .'«
Das Lagerniaterial 11a ist identisch mit dem
Lagermaterial 11 mit der Abweichung, daß das Stüi/.teil
21a aus statistisch orientierten Fasern 42 zusammengesetzt ist. die zu einer Fasermatte, wie beispielsweise
Papier, verfilzt sind. -'>
Diis Stützteil 21» ist vorzugsweise verpreßt, um seine
Porosität zu verringern. Die Fasern 42 können verschiedener Art sein, wenngleich komprimierte
pflanzliche Fasern, wie sie gewöhnlich in der Form von Papier erhältlich sind, besonders vorteilhaft und s°
wirtschaftlich sind. Satiniertes Papier und Reispapier enthalten stark komprimierte Fasern und sind daher
sehr zweckmäßig. Das Stützteil 21» kann eine oder mehrere Papierschichten umfassen.
Die Schmiermittelkapseln 15a und die Schmiermittel- ΐϊ
teilchen I7.i wirken in derselben Weise in dem
Lagermaterial 11» wie in dem Lagermaterial II. So besitzt die Ausführungsform gemäß F i g. 3 eine
unterschiedliche Form des Gnindkörpers 13», in dem
die Schmiermittelkapseln 15a verwendet werden ■»"
können. Das Lagermaterial 11a kann beispielsweise verwendet werden, wie in den F i g. 5 und 6 gezeigt.
In Fig.4 ist ein Lagermaterial 116 dargestellt, das
dem Lagermaterial 11 mit der Abweichung gleicht, daß die Schmiermittelkapseln 156 vorhanden sind. 4ϊ
Das Lagermaterial 116 besitzt kein Stützteil, sondern
!ediglich eine Matrix 196 sowie eine Klebeschicht 236. Die Schmiermittelkapseln 156 und die Trockenschmiermittelteilchen
176 sind über die ganze Matrix 196 hindurch von einer Oberfläche zur anderen gleichmäßig μ
verteilt.
Obwohl das Lagermaterial 116 kein Stützteil aufweist, besitzt es doch zahlreiche kleine, kurze,
statistisch orientierte Faserschnitzel 43, die gleichmäßig über die gesamte Matrix 196 verteilt sind. Jede der
Fasern muß einen so geringen Durchmesser wie möglich besitzen; wenn jedoch der Durchmesser unter
0,025 mm liegt, wird die Gesamtfestigkeit der Faser derart verringert, daß das Lagermaterial 116 für
bestimmte Anwendungszwecke nicht mehr geeignet sein kann. Je größer der Durchmesser der Fasern 43 ist.
um so größer ist derjenige Anteil der Arbeits- oder Abnutzungsoberfläche 336. der aus diesen Fasern
besteht. Dadurch wird wiederum der Oberflächenanteil verringert, der von dem Schmiermittel besetzt ist.
Demgemäß ist der Faserdurchmesser vorzugsweise begrenzt, um eine richtige Schmierung der Arbeitsfläche
ii n\ ermöglichen. Wenngleich der maximale Durchmesser der Fasern 43 in Abhängigkeit von der im
einzelnen vorgesehenen Anwendung variiert, so ist für
viele Anwendungszwecke jedoch eine Obergrcn/e von 0,076 mm zweckmäßig.
Die Fasern 43 müssen kurz sein, weil lange Fasern das
Verformen des Lagers erschweren. Andererseils müssen die Fasern eine hinreichende Länge haben, damit sie
dem Lagermaterial 116 eine angemessene Festigkeit
verleihen können. Vorzugsweise sind die Fasern 43 zwischen 1.57 und 3.18 mm lang.
Jede der Fasern 43 ist eine monofile Faser. Wenngleich jede der Fasern 43 auch aus einer Anzahl
getrennter Stränge zusammengesetzt sein könnte, würde es doch schwierig sein, die oben erwähnte
Durchmesserbegrenzung für eine Faser aufrechtzuerhalten,
die keine monofile Faser ist. Die Fasern 43 können aus demselben Material bestehen, wie das
Stützteil 21 (Fig. 1). Die Fasern sind willkürlich orientiert. Das Verhältnis von Matrix 196 zu Fasern 43
kann beispielsweise 3 : 1 betragen.
Die Matrix 196 kann praktisch jede Dicke besitzen. Ein Vorteil des Lagermaterials Wb besteht darin, daß
die Matrix 196 in größerer Dicke ausgeführt sein kann als die Matrix 19 gemäß Fig. 1. Außerdem kann das
Lagermaterial 116 ohne die Klebeschicht 236 beispielsweise zu einem gesamten Laufring für ein Lager der in
Fig. 5 gezeigten Art verformt werden. Natürlich kann das Lagermaterial 116 auch so verwendet werden, wie
in den F i g. 5 und 6 dargestellt.
Bei der Herstellung des Lagermaterials 11 und 11a
wird das Bindemittel mit den Schmiermittelkapseln 15 bzw. 15a sowie mit den Schmiermittelteilchen 17 bzw.
17a vermischt, sofern das letztere verwendet wird. Das Gemisch kann dann auf die Stützteile 21 und 21a
aufgebracht werden, wie beispielsweise in der oben erwähnten USA-Patentschrift 35 94 049 beschrieben. Im
Falle des Lagermaterials 116 können die Fasern auch mit dem Bindemittel und den Schmiermittelkapseln 156
sowie den Trockenschmiermittelteilchen 176 vermischt urH das erhaltene Gemisch verformt oder auf andere
Weise gemäß den Anwendungszwecken, die oben für das Lagermaterial gemäß Fig.4 angegeben sind,
verwendet werden.
Claims (9)
1. Lagermaterial aus einem Grundkörper und mindestens einem darin dispergieren Schmiermittel,
wobei der Grundkörper mindestens teilweise eine Abnutzungs- oder Arbeitsfläche bildet, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eines der Schmiermittel (31) in Kapseln (15, 15a, 15b)
mikroverkapselt ist, die durch mindestens einen Teil des Grundkörpers (13, 13a, 13b) verteilt und in der *°
Nähe der Arbeitsfläche (33,33a, 33ty durch kräftigen
reibenden Eingriff der Arbeitsflächen mit einem Lagerteil (35, 41) zerbrechbar sind, so daß das
Schmiermittel (31) in Freiheit gesetzt wird, um die Arbeitsfläche zu schmieren, und daß der Grundkörper (13, 13a, 13b) eine poröse oder aus losen
Faserschnitzeln bestehende. Festigkeit vermittelnde Komponente enthält
Z Lagermaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapseln (15, 15a, 156J aus 2«
zwei verschiedenen Gruppen bestehen und zwei verschiedene Schmiermittel (31) mit unterschiedlichen Schmiermitteleigenschaften vorgesehen sind,
wobei sich das eine Schmiermittel in der einen Kapselgruppe und das zweite Schmiermittel in der
anderen Kapselgruppe befindet.
3. Lagermaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eines der mikroverkapselten
Schmiermittel (31) ein nicht-festes Schmiermittel ist und das Lagermaterial ein zweites Schmiermittel
(17,17a, 17öjiiiForm trockener Teilchen enthält, die
über den Grundkörper (13, 13a, 136Jl insbesondere außerhalb der Kapseln (15, 15sü 15b) verteilt sind.
4. Lagermaterial gemäß einem der vorhergehenden Anspräche, dadurch gekeu zeichnet, daß eines
der mikroverkapselten Schmiermittel (31) flüssig ist
5. Lagermaterial gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es außer den beiden Kapselgruppen noch ein Trockenschmiermittel (17, 17a,
\7b) in Teilchenform in dem Grundkörper (13,13a, *o
13ö)dispergiert enthält, daß die Schmiermittel in den
beiden verschiedenen Kapsclgruppen flüssige Schmiermittel sind und daß jedes der flüssigen
Schmiermittel sowie das trockene Schmiermittel unterschiedliche Schmiermitteleigenschaften aufweist,
6. Lagermaterial gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eines der mikroverkapselten Schmiermittel (31) ein Ul, ein Fett, eine Flüssigkeit oder ein
Stoff von leicht extrudierbarer pastenartiger Konsistenz ist
7. Lagermaterial gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundkörper (13,13a, 13b) ein eine Matrix (19,19a,
i3b) bildendes Bindemittel enthält, wobei die Matrix mindestens einen Teil der Arbeitsfläche (33, 33a,
336; bildet und die Kapseln (15, ISa, ISb) praktisch
gleichmäßig durch die Matrix hindurch verteilt sind.
8. Lagermaterial gemäß Anspruch 5, dadurch w
gekennzeichnet, daß das erste Schmiermittel (31) zur Verwendung bei verhältnismäßig hohen, das zweite
Schmiermittel (31) zur Verwendung bei verhältnismäßig niedrigen und das Trockenschmiermittel (17,
17a, \lb)z\it Verwendung bei mittleren Temperaturen geeignet ist.
9. Lagermaterial gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Festigkeit vermittelnde
Komponente des Grundkörpers aus einem gewebten oder verfilzten porösen Stötzteil (21, 2\a)
besteht oder aus einer Anzahl statistisch orientierter, gleichmäßig verteilter Faserschnitzel (43), die einen
Teil der Arbeitsfläche (33ZjJbiIden,
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