DE74906C - Ruder zum Bewegen des Bootes in der Gesichtsrichtung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

Die vorliegende Einrichtung dient nach Art der gewöhnlichen Ruder zur stofsweisen Fortbewegung kleinerer Wasserfahrzeuge, jedoch in der Gesichtsrichtung; sie braucht aber nicht nach jedem Zug in den Handgelenken gedreht (geworfen) zu werden.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht in:

Fig. r einen Querschnitt durch die Mitte eines Bootes mit dem Ziehruder und der dasselbe bewegenden Vorrichtung in der Vorderansicht während des Rückganges des Ruders,

Fig. 2 den Grundrifs des Bootes bei durchgezogenem Ruder vor dem Rückgang;

Fig. 3 stellt die theilweise Seitenansicht einer als Stütze für das Ruder bei dessen Rückgang dienenden Sperrklinke in vergrößertem Mafsstabe und

Fig. 4 die Oberansicht von deren Sperrscheibe dar.

Die ganze Einrichtung ruht auf einer Platte a, welche auf einem Zapfen b an dem zu diesem Zweck verbreiterten Mittelspant c des Bootes drehbar gelagert ist und durch einen Splint d an dieser Rippe festgestellt werden kann oder an die Bordwand des Bootes angeschraubt ist, zu welchem Zweck in der Lagerplatte a an deren nach vorn und hinten vorspringenden Lappen f und g Schraubenlöcher f^l und g^l vorgesehen sind, wie in Fig. 2 punktirt dargestellt. Auf der Lagerplatte α ist die Antriebsvorrichtung auf den beiden Achsen h und i angeordnet.

Auf der Welle h sitzt unmittelbar auf der Lagerplatte eine lose Metallscheibe k, auf welcher die ebenfalls lose Sperrscheibe / schleift. Auf dieser ruht, getrennt durch eine Lagerscheibe W, das Kettenrad n. Der obere Theil des Kettenrades η ist nur zur Hälfte mit Zähnen versehen, der untere Theil n¹, um welchen die Kette 0 greift, besitzt keine Zähne. Um zu verhindern, dafs die Kette sich nach unten während ihrer Bewegung abstreift, springt der Rand η² des Theiles n¹ seitlich vor, doch kann zur Verhinderung dieses Vorganges der Rand η'² auch als selbstständige, lose Scheibe angeordnet werden, wie Fig. 3 zeigt. Das Kettenrad η reicht über die Bordwand des Bootes in zwei eine Gabel'bildenden Armen ρ vor, zwischen denen das Ruder A drehbar gelagert ist. An dem kurzen Hebelarm B ist mit einem Haken die Zugkette 0 befestigt, welche ebenfalls zwischen den Gabelarmen ρ entlang läuft und an der, dem auf der Bank C sitzenden Ruderer entgegengesetzten Seite des Kettenrades η um dasselbe greift (Fig. ι und 3). Von hier reicht die Zugkette nach dem auf der Achse i sitzenden Kettenrad q hinüber und ist an demselben bei q¹, Fig. 2, festgelegt. Das Kettenrad q, welches wie das Kettenrad η nur an einem Theil seiner Umfläche mit Zähnen versehen, sonst aber genau wie das letztere gestaltet und nur gröfser ist, ruht mittelst der losen Lagerscheibe m¹ auf der Lagerplatte α auf.

Der untere Theil des Kettenrades q, an welchem die Zugkette 0 festgelegt ist, ist jedoch mit dem gezahnten Theil nicht als festes Ganzes hergestellt, sondern bildet für sich eine drehbare Scheibe, welche in Gestalt eines Armes q" nach der Innenseite des Bootes vorspringt und hier mit einem Handgriff q'" versehen ist. Durch den Arm q" greift von unten

ein Anschlagbolzen r, der je nach der Stellung des Armes q" bezw. seines Handgriffes q'" gegen einen von den beiden Anschlägen r¹ und r" trifft, die an dem oberen Theil des Kettenrades q vorgesehen sind. Der Kopf B des Ruders mit dem Zughaken und der Kette ist durch ein darüber gestelltes Gehäuse D, die Zahnräder η und q sind durch ein Dach E, wie in Fig. ι punktirt angedeutet ist, gegen Witterungseinflüsse und gegen das Anspritzen des Wassers während der Fahrt geschützt.

Die Wirkungsweise des Ziehruders äufsert sich folgendermafsen:

Beim Durchziehen des Ruders durch das Wasser liegt der Stift r an dem Anschlag r¹ und die an dem Ruder befestigte Kette übt auf dasselbe keine Wirkung aus. In dem Augenblick jedoch, wo nach vollführtem Zug (Fig. 2) der Handgriff q'" zurückgedrückt wird, legt sich der Bolzen r gegen den Anschlag r" und zieht die Kette 0, welche an dem lose drehbaren Untertheil des Kettenrades q befestigt ist, an, wodurch das Ruder A aus dem Wasser gehoben wird. Erst dann bildet der obere und untere Theil des Kettenrades q ein festes Ganzes, so dafs seine Zähne in Wirkung treten und das Ruder A leer, d. h. über dem Wasser in die Ausgangsstellung zurückführen können. Durch das Gewicht des Ruders A aufserhalb des Wassers wird das Kettenrad η sehr auf Bruch beansprucht. Zur Aufnahme des . Druckes ist daher an demselben eine Stütze s in Gestalt einer Sperrklinke angeordnet (Fig. 3), welche während des Zuges des Ruders auf der Sperrscheibe / schleift, aber beim Rückgang des Ruders in dieselbe eingreift und, da dieselbe lose ist, sie mitnimmt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: '■'■'.

   Ruder zum Bewegen des Bootes in. der Gesichtsrichtung, welches Ruder nach dem Durchzug durch das Wasser bezw. beim Zurückdrücken des Handgriffes dadurch aus dem Wasser gehoben wird, dafs die bis dahin lose um Kettenräder greifende Kette 0 durch den Anschlag des Bolzens r gegen den Stift r² angezogen wird, während der durch das Gewicht des Ruders ausgeübte Druck durch die; in die drehbare Sperrscheibe / greifende Sperrklinke s aufgenommen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.