DE749055C - Verfahren zur Gewinnung von Nicotin neben Tabakaromastoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Nicotin neben Tabakaromastoffen

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DE749055C
DE749055C DEE54052D DEE0054052D DE749055C DE 749055 C DE749055 C DE 749055C DE E54052 D DEE54052 D DE E54052D DE E0054052 D DEE0054052 D DE E0054052D DE 749055 C DE749055 C DE 749055C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D401/00Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, at least one ring being a six-membered ring with only one nitrogen atom
    • C07D401/02Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, at least one ring being a six-membered ring with only one nitrogen atom containing two hetero rings
    • C07D401/04Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, having nitrogen atoms as the only ring hetero atoms, at least one ring being a six-membered ring with only one nitrogen atom containing two hetero rings directly linked by a ring-member-to-ring-member bond
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A24TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
    • A24BMANUFACTURE OR PREPARATION OF TOBACCO FOR SMOKING OR CHEWING; TOBACCO; SNUFF
    • A24B15/00Chemical features or treatment of tobacco; Tobacco substitutes, e.g. in liquid form
    • A24B15/18Treatment of tobacco products or tobacco substitutes
    • A24B15/24Treatment of tobacco products or tobacco substitutes by extraction; Tobacco extracts

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Nicotin neben Tabakaromastoffen In der tabakverarbeitenden Industrie werden bekanntlich die trockenen Tabakblätter vor der weiteren Bearbeitung mit Wasser behandelt. Dies erfolgt zu dem Zwecke, um einerseits die trockenen Tabakblätter geschmeidig zu machen, andererseits aber, um durch das Wasser einen Teil des Nicotingehalts aus dem Tabak zu entfernen. Es entstehen dabei nicotinärmere, für den Raucher angenehmere Tabake.
  • Bei diesem «Auslaugen des Tabaks ist es aber nicht zu vermeiden, daß gleichzeitig mit dem Nicotin auch ein Teil der Aromastoffe ausgelaugt und so der Geschmack der Erzeugnisse beeinträchtigt wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus solchen Tabaklaugen in wirtschaftlicher Weise das Nicotin von den Aromastoffen getrennt gewinnen und beide für sich verwenden kann. Hierzu werden die Tabaklaugen einer Wasserdampfdestillation unterworfen. Sowohl das Nicotin wie die Aromastoffe sind wasserdampfflüchtig und gelangen in die zweckmäßigerweise gekühlte Vorlage. Bringt man in diese Vorlage ein geeignetes Abfangmittel für 1\Ticotin, z. B. eine wässerige Tanninlösung, und unterwirft den Inhalt der Vorlage wieder einer Wasserdampfdestillation, so bleibt das Nicötin an Tannin gebunden in der Vorlage, während die Aromastoffe abdestillieren und aufgefangen werden. Das an Tannin gebundene Nicotin wird für sich aufgearbeitet, indem man den Destillationsrückstand alkalisch macht und dabei das wieder frei werdende Nicotin mit Wasserdampf abtreibt.
  • Auf diese Art ist es möglich, etwa 8o °/o und mehr des Nicotins der Vorlauge in reiner Form zu gewinnen. Die Aromastoffe sind ihrerseits frei von Nicotin und können somit, ohne den Nicotingehalt des Tabaks zu erhöhen, bestimmten Tabaksorten wieder durch Tränken derselben mit diesen zugefügt werden.
  • An Stelle des Tannins können auch andere als ,Abfangmittel für das Nicotin wirkende Substanzen in die .erste Vorlage der Wasserdampfdestillation gebracht werden, so z. B. Phosphormolybdänsäure, Silicowolframsäure in schwachsaurem Zustand, Pikrinsäure usw.
  • Die Verwendung von Abfangmitteln für das Nicotin ist einerseits für analytische Zwecke bekannt, vgl. z. B. Pharmazeutische Zentralhalle 1927 Nr. 2z bis :24. Andererseits hat man für das Unschädlichmachen des Nicotins beim Rauchen von Tabakerzeugnissen nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift.13 3 63 2 entweder die Tabakerzeugnisse zwecks Bindung des Nirotins mit Kieselwolframsüure behandelt oder den =rabakrauch beim Rauchen durch eine mit Kieselwolframsä ure getränkte Patrone durchsaugen lassen. Für denselben Zweck sind auch andere Abfanginitt(°1 bereits vorgeschlagen worden. Zur Gewimiunvon licotin selbst hat man nach dein Verfahren der deutschen Patentschrift 23.1 f>67 grühen Tabak mit Alkalien oder anderen ICheiniicalien vermischt und aus dein Gemisch das 1 icotin mit M'asserdampf in eine finit Säure heschickte Vorlage abgetrieben.
  • Die Entfernung von N icotin aus solches enthaltenden Flüssigkeiten durch Destillation wird in der deutschen Patentschrift 3r9 S46 unter Verwendung von geeigneten Säuren. wie Schwefelsäure oder Oxalsäure, in der Vorlage oder ohne Anwendung von Abfangitiitteln in Gegenwart von organischen, finit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln in der deutschen Patentschrift 320 897 beschrieben. Nach dem in der deutschen Patentschritt ¢96 648 beschriebenen Verfahren erfolgt die Gewinnung von Nicotin lediglich durch Kolonnendestillation bzw.- -rektifikation von nicotinhaltigen Flüssigkeiten. Bei dem Verfahren der amerikanischen Patentschrift 1 927 igo werden die finit Wasserdampf flüchtigen -N icotinbasen in verhältnismäßig hochkonzentrierten Säuren, wie Schwefelsäure, abgefangen, wobei die Neutralisationswärme für die Destillation wärmetechnisch ausgenutzt werden soll.
  • Bei allen diesen Verfahren erfolgt nur ein Abfangen bzw. Gewinnen von N icotin. Die eventuelle Möglichkeit, aus Tabak oder Tabaklaugen die wertvollen Aroniastofie daneben zu gewinnen, wurde nicht berücksichtigt. Nach der deutschen Patentschrift 212.1r7 wird Tabak zur Entfernung des _X icotins ausgelangt und die Laugen mit organischen Lösungsmitteln extrahiert. <v m die Aromastoffe nicht zu entfernen, versuchte man, einen bestimmten Sättigungszustand für diese in den Lösungsinitteln einzustellen.
  • Im Gegensatz hierzu wird bei dein vorliegenden Verfahren die gleichzeitige Gewinnung und Wiedernutzbarmachung von N icotin und Aromastoffen erreicht. Aus Mangel an wirtschaftlich arbeitenden Verfahren hat inan bisher den «-eitaus größten Teil der Tabaklaugen vernichtet, insbesondere da sie zufolge ihres Gehalts an (lern giftigen Nicotin nicht ohne Gefahr als Abwässer in die Vorfluter gelassen «-erden konnten. Somit ist ein großer Teil des wertvollen Nicotins verlorengegangen. Deingegenüber bringt das vorliegende Verfahren die Möglichkeit, aus den Tabaklaugen neben ,leni wertvollen Nicotin auch die geschätzten T abakaroinastoffe - zu gewinnen und zu verwenden.
  • Beispiel: .1 kg einer eingedickten Tabaklauge werden einer Wasserdampfdestillation unterworfen und (las Destillat in eine 4°Joige Tanninlösung. die gut gekühlt wird, eingeleitet. Nach einiger Zeit wird die Vorlage erwärmt und die darin kondensierten Tabakaroniastoffe mit Wasserdampf abgetrieben. Aus der ersten Vorlage werden aus dem Nicotintannat nach bekannten Methoden etwa 70 g \ icotin gewonnen. An _lromastoffen fallen in der zweiten Vorlage etwa roo g an.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Nicotiii neben Tabakaroniastoffen durch Wasserdainpfdestillation von Tabaklaugen, wobei (las N icotin des Kondensats durch geeignete Abfangmittel gebunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß man aus diesen Kondensaten die Aroinastofffe finit Wasserdampf abtreibt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden deutsche Patentschriften .... Nr. 212 1r;. 23-a.667, 319 8-16, 320 897, 433 632. -196 64e: schweizerische Patentschrift N r. 71 03-2-. USA.-Patentschrift ....... - 1927 18o; Winterstein-Trier »Die Alkäloide«, 2. Auflage, Teil 1 (1927), S. 3..0, vorletzter und letzter Absatz, und 8.3-.r, letzterAbsatz; Pharmazeutische Zentralhalle, Jahrgang 68 (r927), \r.22, 23 und 24.Soti@deral>druck. . Verlag Steinkopf, Über \ icotin itii Tabalc, von Heiduschka, insbesondere S. i i.
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Citations (8)

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