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Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man Monoazofarbstoffe .erhält, wenn man dianotierte aromatische Amine, die zwei
Alkyl-, Aryl- oder Aralltylsulfongruppen enthalten, mit aromatischen Aminen, die
als die Kupplung bestimmende Gruppe eine ursubstituierte oder substituierte Aminogruppe
enthalten und außerdem eine Alkyl-, Aryl- oder Aralky1sulfongruppe enthalten können,
oder dianotierte aromatische Amine, die nur eine Alkyl-, Aryl-oder Aralkylsulfongruppe
enthalten, mit Azokomponenten der vorstehenden Art, die ebenfalls eine Alkyl-, Aryl-
oder Aralkyl.sulfongruppeenthalten, kuppelt.
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Die so erhältlichen Farbstoffe eignen sich je nach Wahl der Diazo-
und der Azok6mponenten zum Färben von tierischen Fasern oder Estern und Äthern der
Cellulose, z. B. Acetatkunstseide. Besonders die Farbstoffe, die eine Sulfonsäuregruppe
enthalten, eignen sich zum Färben der tierischen Fasern oder zum Bedrucken der Acetatkunstseide,
.während die in Wasser schwer löslichen, z. B. sulfonsäuregruppenfreien Farbstoffe
sich besonders zum Färben von Celluloseestern, wie Acetatkunstseide, eignen. Zur
Herstellung von Wollfarbstoffen können sulfonsäuregruppenhaltige, kupplungsfähige
Amino- oder Aminooxyverbindungen der Benzol- und Naphthalinreihe, die auch im Stickstoff
alkyliert sein können, verwendet werden.
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Zum Färben der Acetatkunstseidegeeignete Farbstoffe erhält man, wenn
man derartige Diazokomponenten verwendet, die keine Sulfonsäuregruppe enthalten,
und als Azokomponente einfache aromatische Amine, z. B. Anilin und seine Homologen,
verwendet.
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Amine, die mehr als eine Sulfongruppe enthalten, sind aus der französischen
Patentschrift 771799 :bekannt. Sie können durch Behandeln von Halogenaryldisulfonsäuredihalogeniden
:mit Reduktionsmitteln, Alkylieren der so erhältlichen Sulfinsäuren und Umsetzen
.der entstandenen Halogenaryldisulfone mit Ammoniak erhalten werden.
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Während die Sulfonsäuregruppen enthaltenden FarbstoffeWolle-aus saurem
Bade färben, werden die unlöslichen Farbstoffe, die sich zum Färben der Acetatkunstseide
eignen, zweckmäßig in eine fein verteilte Form gebracht, z. B. durch Vermahlen mit
üblichen Verteilungsmitteln, wie Sulfitcelluloseablauge
oder den
sulfonierten Rückständen der Benzaklehydherstellung. Durch vorsichtiges Eintrocknen
solcher Pasten werden besonders gut geeigilete Farbstoffzubereitungen erhalten.
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Je nach der Wahl der Komponenten erhält man Farbstoffe, die die genannten
Stoffe in gelben bis roten und blauroten, violetten, blauen und grünen Tönen färben,
wobei z. B. die `Vollfärbungen eine zum Teil ausgezeichnete Lichtechtheit und gute
Waschechtheit besitzen. Die Farbstoffe eignen sich auch zur Herstellung von. Kombinationsfärbungen,
weil sie ein zum Teil ausgezeichn°tes Egalisierungsvermögen besitzen.
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Die neuen wasserlöslichen Farbstoffe zeichnen sich vor analogen bekannten
wasserlöslichen Farbstoffen dadurch aus, dah sie auf Wolle besser egalisieren. Die
neuen wasserunlöslichenFarbstoffe liefern lichtechtereAcetatkunstseidefärbungen
als bekannte analoge Farbstoffe, die an Stelle der Sulfongruplr,"li die Sulfonsäurenietlivlaniidgruppe
enthalten.
Beispiel i |
=-.g Teile -i Aniinobenzol-=-InethVlltIlfo11- |
4.-.Inethvlsulfoll werden in salzsaurer oler |
schwefelsaurer Lösung in die Diazoverbin- |
dung |
In diese Lösung Mäht man |
langsam unter gutem Rühren eine mit |
tritimcarlianat neutral gestellte Lösung voll |
239 Teilen @-@@mino-S-oxvnaphtha@in-(i-sul- |
fonsäure einfließen. -Man rührt, bis die Kupp- |
lung, die inan gegebenenfalls durch sorgfäl- |
tige Zugabe säurebindender oder säureab- |
Itunipfender Zusätze beschleunigt, beendet |
ist. Hierauf wird neutral gestellt und der |
Farbstoff, gegebenenfalls durch Zusatz von |
\atriunichlorid, atisgefä llt. Er wird abfil- |
triert und getrocknet. Man erhält ein dunkles |
Pulver. (las sich in Wasser finit bordoroter |
Farbe löst und Wolle aus saurer Lösung in |
echten, rotvioletten Tönen färbt. |
Ähnliche Ergebnisse- erhält lnan bei Ver- |
wendung von 1-.lminnhenztil-@-äthy-lsu@fon- |
.I-iitlivlstllfon als 1)iazolconil>onente,während |
bci\7crwendun" von t-_@minohenzol-@-be.nzvl- |
sulfon-d.-betizvlstilfon blaustichiger rotviolett |
färbende Fa.rhstofe erhalten werden. Die |
Farbstoffe aus diazotierteni i-Aniinobenzol- |
2-nietliv1sulfon-5-niethvl;ulfon- oder -@-äthvl-- |
st1If011 ,@-ätlivlstilfon färben in etwas gelb- |
stichigeren Tönen. |
Beispiel |
Man lässt in die atis =d9 Teilen i-Aniino- |
lie ilG01-3-Ifll tll-,-Itll foif-.l-Inetllvlstll foll lierge- |
stellte Lösung' der Diazot-erhincttui- eine neu- |
trale Lösung von 23o Teilen i =4mino-5-ow- |
naplitlialill-;-suIfonssiure einfließen und b- |
schIetinigt die Kuppltin- gegebenenfalls durch |
Zusatz von \atrilunlicet;it. Der aitsgcfallelie. |
Farbstoff wird ahfiltriert und finit \ atrium- |
eliloridlcisting neutral gewaschen. Er bildet |
ein grünes Pulver, das sich in Wasser mit |
blauer Farbe löst und Wolle flus eaigsaurem |
lade in reinen blauen 'Fönen fäI-I>t. Ähnlich,° |
1?rgebnisse erhält man bei Verwendung von |
r-Aiilitiobeiizol-2-äthvlsulfon-.I-ätliylsulfoli, |
waschechtere Färbungen liefernde Farbstoffe |
bei Verwendung von i- Aniillohelizol-z-ben- |
z\-lslllfoll-5-inetli#-Isulfon orler der entspre- |
chenden Dihenzvlsulfotie als Diazolzonipo- |
nenten. |
Verwendet man an Stelle der i-_lniino- |
5-oxvnaplitlialin-;-siilfonsäure die i-Ainino- |
5-oxvnaplitlialin--stilfoilsätire, so erhält inan |
einen klaren, etwas grunstichiger blau f:irl>eii- |
den Farbstoff, während bei Verwendung dir |
i-AIi11Ilo-5-ol@-ilapiitlialill-z-,.11tOI1-lure e111 |
etwas rotstichiger blau fiirlien#ler Farbstoff |
erhalten wird. Man kann an Stelle des |
i-Aniinol eiizol-2-nietlivlstllfon-4-Illetll@-Isul-- |
fons auch i--@minobenzol-2-iitli\-Isulfo:i- |
.1-ätlivIsulfon, i-Aniinobe1lzol-2-nietllvIsulfon- |
4.-1111tl1\-IstiltoIl oder 1--@If11IlObeIf7_OI-.@.-pllelll"1- |
sulfon-.l-bellzvistIlfOn oler auch i-Aniinobeil- |
zol-a-benzvlsulfon-4.-bilnzt-lsulfon verwend:"i, |
wobei in ähnlichen Tönen färbende Farbstoff- |
ei-lialteii werden. |
Beispiel 3 |
=19 Teile i-_@mi@iobenzol-@-methvl:u@fon- |
d.-tiletlivIsttlfoil werden finit ;o Teilelf \a- |
trittninitrit und zjo Raumteilen l#onzetitri2r- |
ter Salzsäure unter Zusatz von Eis in üb- |
licher Weiserlia.zoti-ert. Die erhaltene klare |
Lösung der 1diazowerhin#lun" vereinigt nian |
nlit einer Lösung von I @ (-) Teilen
1-Alnillo- |
5-o#wnaplith.alin Lind der erforderlichen Menge |
ver#liinnter Salzsäure. Der entstandene Farb- |
stoff wird nach beendeter Kupplung filtri:rt |
und neutral gewaschen. Er bil-let in trocke- |
nem Zustande ein dunkles Pulver, das sich 111 |
organischen Lösungsmitteln, z. B. Aeeto:i |
wler Essigsäureätlfvlester, mit blauer Farbe |
löst und -@cetatkiinstseitie aus dem Seifenba du |
in vlolettblauen Tonen färbt. Er 1a2171 auch |
zum Färben von Firnissen sowie von Lackels |
oder Kunstmassen aus Celluloseestern un,l |
-äthern mrw-endet v-er#len. |
Ersetzt inan 1-_@lnüso-3-otvnaphthalin |
:furch die entsprechende -Menge i-Aniino- |
3-meths-Ib;nzol, 1;@mino-@_Inethow-@-nfe- |
thv1benzol oder 1-Aniiilo-2, ;-linietlioxvbea- |
zol. so erhält nian 1-e111 bis orange fä rbeilde |
Farbstoffe von ähnlichen 1,@hihe@t?e1@e@@SC11ai- |
ten. Verwendet male _\-oxalkylierte Amino- |
benzo@e, wie \-OtüthvIafninohenzol. \-_\thvl- |
\-otätlivIaniinoi>°iizol, \-Diotätllvlamino- |
benzol oder \-:lthvl-_\-o@äthvl-3-methvl- |
:iiillIlo11eI1-lol, so erhält Inan 1'arll.#totle. alle |
noch lstsser auf Cellulo@e: ter oder -ütlier |
aufziehen. Die Hydroxylgruppen der Oxalkylreste können noch durch
Alkyl- oder Acylreste substituiert sein.- Derartige Verbindungen sind aus der französischen
Patentschrift 758 o79 bekannt.
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Beispiel q.
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2.49 Teile i-Aminobenzol-2-methylsulfond.-methylsulfon werden mit
7o Teilen Natriumnitrit und 25o Rauanteilen konzentrierter Salzsäure unter Zusatz
von Eis, wie üblich, diazotiert. Die°erhaltene Lösung der Diazoverbindung vereinigt
man mit einer-Lösung von 179 Teilen N-Äthyl-#N-methoxyäthylaminobenzol und
verdünnter Salzsäure und führt die Kupplung unter Zusatz von \ atriumacetat zu Ende.
Der entstandene Farb-stoff löst sich- in trockenem Zustande in organischen
Lösungsmitteln, wie Aceton oder Essigsäureäthylester, mit oranger Farbe und färbt
Acetatkunstseide aus dem Seifenbade orange. Er kann auch zum Färben von Cellulose.esterlacken
verwendet werden. Einen Farbstoff von ähnlichen Eigenschaften erhält nian bei Verwendung
von @'-thy I-@T-oxätliylaminobenzol. Einen rot färbenden Farbstoff erhält man durch
Kuppeln von diazotiertein i-Ainino#benzol-2-metIiylsulfon-4.-metliylsulfon mit i-Di(methoxväthyl)amino-5-metlivl-2-inethoxybenzol.
Verwendet man i-_lthyl- oder i-Oxäthylaininobenzol-_3-nietliylsulfon als Azolcomponente,
so erhält man einen in Celluloseesterlacken mit gelber Farbe löslichen Farbstoff.
Auch durch Kuppeln von i Ainino-4-nitrobenzol-2-metliylsulfoninit einer dieser zuletzt
genannten Az_o#homponenten werden lacklösliche Farbstoffe erhalten. Beispiel 5 277
Teile i-Aminobenzol-2-ätllylsulfon-4-äthvlsulfon werden in salzsaurer oder schwefelsaurer
Lösung in die Diazoverbindung übergeführt. In diese Lösung gibt man langsam unter
gutem Rühren eine essigsauer gestellte Lösung von 239 Teilen i-Amino-5-oxynaphthalin-2-sulfonsäure.
Die Kuppläng verläuft schnell und kann durch Zusatz säurebindender oder säureabstumpfender
Mittel noch beschleunigt werden. Nach Beendigung der Kupplung wird mit Natriumcarboliat
neutralisiert und der Farbstoff gegebenenfalls mit Natriumchlorid ausgefällt. Er
wird abfiltriert und getrocknet. Der Farbstoff ist ein dunkles Pulver, das sich
in Wasser .mit blauer Farbe löst und Wolle aus saurer Lösung in echten, blauen Tönen
färbt. Beispiel 6 339 Teile i-Aininobenzo12-benzylsulfon-4-äthvlsulfon werden mit
7o Teilen -Natriumnitrit und 250 Raumteilen konzentrierter Salzsäure unter
Zusatz von Eis, wie üblich, diazot.i.ert. Die erhaltene Lösung der Diazov erbindung
vereinigt man mit einer essigsauer gestellten Lösung von 239 Teilen i Amino-5-oxvnaplitlialin-2-sulfonsäure.
Die Kupplung kann durch Zusatz von \ atriutnacetat beschleunigt werden. Man neutralisiert
nach bcend eter Kupplung- mit _N atriunicarbonat. Der ausgefallene Farbstoff wird
abfiltriert und getrocknet. . Er ist ein schwarzes Pulver, (las sich in Wasser mit
blauer Farbe löst und `'olle aus saurer Lösung in echten, blauen Tönen färbt. Beispiel
7 305 Teile i Aininobenzol-2-n-propylsulfoii-.l-n-prapylsulfon werden in
salzsaurer oder schwefelsaurer. Lösung in die Diazo,verbillduilg übergeführt. Zu
dieser Lösung gibt inan langsam unter Rühren eine essigsauer gestellte Lösung von
239 Teilen i Amino-5-oxynaphtlialin-2-sulfonsätire. Die Kupplung ist in kurzer Zeit
beendet. Man iicutralisiert mit \ atriumcarbonat und filtriert den ausgefallenen
Farbstoff ab. Beim Trocknen erhält man ein dunkles Pulver, das sich in Wasser mit
blauer Farbe löst und Wolle aus saurer Lösung in blauen Tönen färbt. Beispiel 8
333 Teile i Aminobenzol-2-n-butylstilfond.-n-butylsulfon werden mit 7o Teilen -'LZatriumnitrit
und 25o Raumteilen konzentrierter Salzsäure unter Zusatz von Eis, wie üblich, diazotiert.
Die erhaltene Lösung der Diazoverbindung vereinigt man mit einer essigsauer gestellten
Lösung von 239 Teilen i-Amino-5-ox'-naphtlialin-2-sulfolisäure. Die Kupplung kann
durch Zusatz von Natriumacetat beschleunigt werden. plan neutralisiert finit Natriumcarbonat.
Der ausgefallene Farbstoff «-ard abfiltriert und getrocknet. Er ist .ein dunkles
Pulver, das sich in Wasser finit blauer Farbe löst und Wolle aus saurer Lösung in
echten, blauen Tönen färbt.
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Beispiel 277 Teile i =Aniinobenzol-2-äthylsulfon-4-ätliylsulfon werden
in die Diazoverbindting übergeführt. Man vereinigt die Lösung der Diazoverbindung
mit einer Lösung von 215 Teilen der durch Behandeln von i-Amino-5-oxyilaphthalin
mit Epichlorhydrin in siedendem Butvlalkohol erhältlichen `Terbindung. Der entstandene
Farbstoff wird abfiltriert und neutral gewaschen. Er färbt Acetatkunstseide aus
dem Seifenbade in weih ätzbaren, lichtechten, reinen blauen Tönen.
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Einen Farbstoff mit ähnlichen Eigenschaften erhält man wenn man an
Stelle des i Aininobenzol-?-metllylsulfon-4-äthylstllfolls
die entsprechende
Menge des i Aminobenzol-2-methylsulfon-4-methylsulfons verwendet.
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An Stelle der Kondensationsverbindung aus i Amitio=5-oxynaphthalin
und Epichlorhydrin kann man andere Alkylierungsverbindungen des i-A:mino-5-oxynaphtlialins
verwenden, z. B. die- durch Kondensation mit Äthylenchlorhydrin, Chloressigsäureätliylester
oder Chloracetamid erhältlichen Verbindungen.