DE748554C - Verfahren zur Herstellung von sauren Farbstoffen der Anthrachinonreihe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von sauren Farbstoffen der AnthrachinonreiheInfo
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Description
Es wurde gefunden, daß man zu neuen wertvollen Farbstoffen der Anthrachinonreihe
gelangt, wenn man nach üblichen Arbeitsweisen Aminooxybenzole mit i-Amino-4-halogenanthrachinon-2-sulfonsäuren
umsetzt und die erhaltenen Verbindungen mit aliphatischen oder aromatischen Sulfonsäurehalogenide!!.,
die noch substituiert sein können, verestert, oder daß man Ester aus den Aminooxybenzolen
und den Sulfonsäurehalogeniden mit ι-Amino -4-bromanthrachinon - 2 - sulfonsäure
umsetzt..
Die neuen Farbstoffe entsprechen also der allgemeinen Formel
- SO„H
—R —0 —SO., = X
worin R einen gegebenenfalls substituierten Benzolrest und X einen unsubstituierten oder
substituierten aliphatischen oder aromatischen Rest bedeuten. Sie unterscheiden sich von
i-Amino-4- (oxyphenylamino)-anthrachinon-2-sulfonsäuren,
die in der Oxyphenylaminogruppe nicht durch Alkyl- oder Arylsulfonreste
verestert sind, durch eine Verschiebung des Tones der mit den Farbstoffen auf Wolle
oder Seide erzielten Färbungen von grünblau nach rotstichigblau, wobei gleichzeitig eine
wesentliche Verbesserung.der Wasch-, Walk-, Schweiß- und S.eewasserechtheit eintritt. Die
mit substituierten aromatischen Sulfonsäureresten veresterten Farbstoffe besitzen weiterhin
die technisch sehr wertvolle Eigenschaft, aus neutralem Bade auf die tierische Faser
bis zur fast vollständigen Erschöpfung des Färbebad-es aufzuziehen.
In den meisten Fällen sind die neuen Färbstoffe trotz ihres großen Moleküls in Wasser
gut löslich, insbesondere wenn sie längere al;-phatische Reste enthalten. Die neuen Farbstoffe
sind den einen -NH-SO2-Arylrest enthaltenden,
aus der Patentschrift 538310 bekannten
Farbstoffen in der Schweißechtheit überlegen.
B e i s ρ i e 1 ι
38,2kg i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure
und etwa 16 kg i-Amino-4-oxyben-
zol werden mit 600 1 Wasser, 5 kg Natriumbicarbonat und einer geringen Menge Kupferpulver
einige Stunden bei 50 bis 6o° gerührt, bis die Umsetzung beendet ist. Die Lösung
'5 wird mit Natriumcarbonat alkalisch gestellt
und kochend- heiß filtriert. Dann wird der gebildete blaue Farbstoff durch Zugabe von
Kochsalz abgeschieden.
Der gegebenenfalls durch Umlösen gereinigte Farbstoff wird in etwa 1000 1 Wasser
gelöst. Dann gibt man bei etwa f>o° einen Überschuß von 4~Chlor-2-methylbenzol-i-su'-fonsäurechlorid
hinzu und fügt so viel Natriumcarbonat oder Natronlauge hinzu, daß die Reaktion alkalisch bleibt. Nach ein- bis
zweistündigem Rühren bei 60 bis 8o'J ist die Umsetzung beendet.
Der Farbstoff wird nach dem Erkalten abiiltriert und durch Auswaschen oder Umlösen
gereinigt. Er bildet nach dem Trocknen ein dunkelviolettes, wasserlösliches Pulver und
färbt Wolle aus schwach saurem oder neutralem Bade in sehr echten rotstichigblauen
Tönen.
Farbstoffe von ähnlichem Farbton un-.l
gleichfalls sehr guten Echtheitseigenschaften erhält man, wenn man an Stelle von 4-Chiur-2
- methylbenzol - 1 - sulf onsäurechlorid andere aromatische Sulfonsäurechloride verwendet.
die noch einen oder zwei Substituenten im Benzolrest enthalten, wie z. B.:
4-Chlorbenzol-i-sulfonsäurechlorid,
4-MethyIbenzol-i-sulfonsäurechlorid,
2. 4-DichlorbenzoI-i-sulfonsäurechlorid,
2, S-Dichlorbenzol-i-sulfonsäurechlorid,
3, 4-Dichlorbenzol-1-sulf onsäurechlorid,
chlorid,
S-Chlor-2-methylbenzol-1-sul fonsäure-'
chlorid,
2. 4-Dimethylbenzol-i-sulfonsäurechlorid.
3-Nitrobenzol-1-sulf onsäurechlorid, 4-Oxy-3-carboxybenzol-i-sulfonsäure-
chlorid,
2. 5-Dimethyl-4-chlorbenzoI-i-sulfonsäure-
2. 5-Dimethyl-4-chlorbenzoI-i-sulfonsäure-
chlorid.
Naphthalin- und 5, 6, 7, S-Tetrahydronaphthalin-2-sulf onsäurechlorid.
Naphthalin- und 5, 6, 7, S-Tetrahydronaphthalin-2-sulf onsäurechlorid.
Eine Lösung von 43 kg des nach den Angaben des Beispiels 1 hergestellten I-Amino-4-(4'-oxyphenylamiiio)-anthrachinon-2-sulfon-
sauren Natriums wird bei 50 bis öo° mit etwa kg Chloräthansulfonsäurechlorid verestert.
Die Farbstoff lösung wird nitriert und ausgesalzen. Der Farbstoff bildet nach dem
Trocknen ein violettschwarzes, wasserlösliches Pulver und färbt Wolle oder Seide aus
saurem Bade in blauen Tönen von guter Schweißechtheit und sehr guter Seewasser- und Liehtechtheit. Der Farbstort besitzt ein
gutes Egal-isiervermögen.
Zu ähnlichen Farbstoffen gelangt man,
I wenn man an Stelle von Chloräthansulfonsäurechlorid
die entsprechenden Mengen von
1 Methan-, Äthan- oder Propansulfonsäure· chlbrid, n-Butansulfonsäurechlorid oder Chlormethansulf
onsäurechlorid zur Veresterung vei"-wendet.
Eine Lösung des nach den Angaben des Beispiels 1 hergestellten i-Amino-4-(4'-oxyphenylamino)
- anthrachinon - 2 - sulfonsäuren Natriums wird in entsprechender Weise mit
einem Überschuß von 2, 4-Di-isopropylbenzoli-sulfonsäurechlorid
behandelt.
Der so erhaltene Farbstoff bildet ein in 8d
Wasser lösliches violettes Pulver. Er färbt Wolle aus neutralem Bade in hervorragenden
j echten blauen Tönen.
38,2 kg i-Aniino-4-ibromanthrachinon-2-suI·
fonsäure werden nach den Angaben des Beispiels ι mit etwa 18 kg i-Amino-3-oxy-6-mcthylbenzol,
zweckmäßig unter Zusatz einer geringen Menge Alkohol, längere Zeit bei 60 go
bis jo: kondensiert.
Der so erhaltene Farbstoff wird nach dem Abscheiden und Reinigen in sodaalkalischer
Lösung bei 50 bis (>o~ mit etwa 30 kg 4-Methylbenzol-i-sulfonsäurechlorid
behandelt.
Dabei erhält man einen Farbstoff, der nach dem Abscheiden und Trocknen ein in W asser
ziemlich schwer lösliches violettschwarzes Pulver bildet und Wolle aus saurem oder neutralem
Bade in Marineblautönen von sehr loo guten Echtheitseigenschaften färbt.
In gleicher Weise lassen sich auch die Kondensationsverbindungen von i-Amino-4-broinanthrachinon-2-sulfonsäure
mit i-Amino-2-oxybenzol oder i-Amino-3-oxybenzol in die
entsprechenden, mit Sulfonsäureresten veresterten Farbstoffe überführen.
ι,Χ,2 kg i-Amino^-bronianthrachiuon^-sulfonsäure
werden mit 1000 1 Wasser. 5 kg Natriumbicarbonat und etwa 2(1 kg des Benzol
sulfonsäureesters des i-Aniino-4-oxybenzols,
zweckmäßig unter Zusatz von etwa 100 1 Alkohol und einer geringen Menge Cuprohydroxyd.
so lange auf 70 bis S3 erhitzt, bis die ι - Aniino-4-bromanthrachinon -2 -sulfonsäure
nahezu vollständig umgesetzt ist.
Der entstandene Farbstoff wird als Natriumsalz abgeschieden und nötigenfalls durch Umlösen
gereinigt. Er ist ein violettschwarzes, wasserlösliches Pulver und färbt Wolle aus
saurem Bade in 'blauen Tönen von guter
Schweißechtheit und sehr guter Seewasserechtheit.
Eine Lösung von 43 kg des nach den Angaben des Beispiels 1 hergestellten i-Amino-4-(4'-oxyphenylamino)-anthrachinon-2-sulfonsauren
Natriums wird bei 50 bis 6o° mit etwa 27 kg Isohexylmethylbenzolsulfonsäurechlorid
verestert. Der gebildete Farbstoff ist nach dem Abtrennen und' Trocknen ein ■dunkelviolettes,
wasserlösliches Pulver. Er färbt Wolle aus saurem oder neutralem Bade in klaren rotstichigblauen Tönen. Die Färbungen besitzen
eine ausgezeichnete Wasch-, Walk- und Schweißechtheit und gute Lichtechtheit.
Daslsohexylmethylbenzolsulfonsäurechlorid
kann erhalten werden durch Einwirkung von Chlorsulfonsäure auf das durch Kondensation
von Isohexylen mit Methylbenzol in Gegenwart von Aluminiumchlorid erhaltene Isohexylmethylbenzol.
In dieser Verbindung stehen die Methyl- und Isohexylgruppe wahrscheinlich
in MetaStellung zueinander, während die Stellung der S O2 Cl-Gruppe noch
nicht einwandfrei feststeht.
Farbstoffe von ganz ähnlichen Eigenschaften, teilweise aber noch etwas rotstichiger
blauem Farbton erhält man, wenn man die Veresterung beispielsweise mit folgenden Sulfonsäurechloriden
durchfährt: Isooctylmethylbenzolsulfonsäurechlorid(wie
oben aus Methylbenzol, "Diisobutylen und I Aluminiumchlorid unter nachfolgender
Umsetzung der Kondensationsverbindung mit Chlorsulfonsäure hergestellt),
4-Cyclohexylbenzol-i-sulfonsäurechlorid,
2, 4-Dicycldhexylbenzol-i-sulfonsäurechlorid,
2, 4-Diisohexylbenzol-i-sulfonsäurechlorid,
2, 4-Diisooctylbenzol-i-sulfonsäurechlorid.
41kg ι -Amino-4- (4'-oxyphenylamino)-anthrachinon-2-sul
fonsäure werden in Wasser fein verteilt. Dazu gibt man etwa 27 kg eines
aliphatischen Sulfonsäurechlorids mit ^.Kohlenstoffatomen,
wie es durch Einwirkung von ühlor und Schwefeldioxyd auf ein entsprechendes,
bei der katalytischen Hydrierung der Oxyde des Kohlenstoffs sich bildendes und von ungesättigten und sauerstoffhaltigen Verbindungen
befreites Kohlenwasserstoffge-" misch erhalten wurde. Dann läßt man bei 50 bis 60° überschüssige wässerige Kalilauge
eintropfen, rührt einige Zeit nach und kühlt auf 20° ab. Der Farbstoff wird durch Zugabe
von Kaliumchlorid abgeschieden und getrocknet. Er ist ein wasserlösliches, dunkles Pulver
und färbt Wolle aus saurem Bade in sehr echten rotstichigblauen Tönen.
Führt man die Veresterung mit einem Gemisch von aliphatischen Sulfonsäurechloriden
durch, wie es aus Kohlenwasserstoffgemische!! mit 10, 14 oder 12 bis 20 Kohlenstoffatomen
erhalten wird, so erhält man Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften.
Verwendet man einheitliche höhere aliphatische Sulfonsäurechloride mit normaler Kette,
wie sie von Sprague &Johnson im Journal of American chemical society, Bd. 89, S. 1838 und
1839 beschrieben sind (z. B. n-Dodekansulfon-'
säurechlorid vom F. 42/430 oder Hexadekansulfonsäurechlorid
vom F-52/53°), so erhält
man sehr lebhafte rotstichigblaue Farbstoffe von den gleichen hervorragenden Echtheitseigenschaften und sehr gutem Ziehvermögen
aus neutralem Bade.
41 kg ι-Amino-4-(4/-oxyphenylamino,)-antiirachinon-2-s.ulfonsäure
werden in Wasser fein verteilt. Dazu gibt man 21,9 kg Naphthalin-i,
5-disulfonsäuredichlorid und läßt bei
etwa 6o° innerhalb einer Stunde eine wässerige Kaliumhydroxydlösung bis zur bleibenden
alkalischen Reaktion einfließen. Dann rührt man noch einige Zeit bei dieser Temperatur,
filtriert den Farbstoff ab und wäscht ihn mit verdünnter Kochsalzlösung aus. Der
erhaltene Farbstoff ist ein graublaues, wasserlösliches Pulver und färbt Wolle und Seide
aus saurem Bade in lebhaften rotstichigblauen Tönen von sehr guter Wasch-, Walk-, Schwei ß-
und Lichtechtheit.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von sauren Anthrachinonfarbstoffen, dadurch gekenn- ico zeichnet, daß man nach üblichen Arbeitsweisen Aminooxybenzole mit i-Amino-4-halogenanthrachinon-2-sulfonsäuren umsetzt und die erhaltenen Verbindungen mit aliphatischen oder aromatischen Sulfonsäurehalogeniden, die noch substituiert sein können, verestert oder daß man Ester aus den Aminooxybenzolen und den SuI-fonsäurehalogeniden mit i-Amino-4-bromanthrachinon-2-sülfonsäure umsetzt.Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden:deutsche Patentschrift Nr. 53S 310,
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE748554T | 1937-11-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE748554C true DE748554C (de) | 1945-01-10 |
Family
ID=39358099
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1937748554D Expired DE748554C (de) | 1937-11-16 | 1937-11-16 | Verfahren zur Herstellung von sauren Farbstoffen der Anthrachinonreihe |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2213188A (de) |
DE (1) | DE748554C (de) |
FR (1) | FR846018A (de) |
GB (1) | GB505546A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2662902A (en) * | 1950-02-10 | 1953-12-15 | Gen Aniline & Film Corp | Chloromethylated arylamino-anthraquinones |
CH402266A4 (de) * | 1965-04-30 | 1968-03-29 | ||
BE789281A (fr) * | 1971-10-20 | 1973-03-26 | Crompton & Knowles Corp | Colorants acides bleus de la serie anthraquinonique |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE538310C (de) * | 1929-07-17 | 1931-11-12 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Herstellung in saurem Bade zu faerbender Wollfarbstoffe der Anthrachinonreihe |
-
1937
- 1937-11-16 DE DE1937748554D patent/DE748554C/de not_active Expired
-
1938
- 1938-11-15 FR FR846018D patent/FR846018A/fr not_active Expired
- 1938-11-16 GB GB33356/38A patent/GB505546A/en not_active Expired
- 1938-11-16 US US240646A patent/US2213188A/en not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE538310C (de) * | 1929-07-17 | 1931-11-12 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Herstellung in saurem Bade zu faerbender Wollfarbstoffe der Anthrachinonreihe |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB505546A (en) | 1939-05-12 |
US2213188A (en) | 1940-09-03 |
FR846018A (fr) | 1939-09-07 |
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