DE747732C - Verfahren zur Herstellung von Nitrilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Nitrilen

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DE747732C DEI68472D DEI0068472D DE747732C DE 747732 C DE747732 C DE 747732C DE I68472 D DEI68472 D DE I68472D DE I0068472 D DEI0068472 D DE I0068472D DE 747732 C DE747732 C DE 747732C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • C07C253/22Preparation of carboxylic acid nitriles by reaction of ammonia with carboxylic acids with replacement of carboxyl groups by cyano groups

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Nitrilen Es ist bekannt, Nitrile herzustellen, indem man Gemische von Ammoniak mit verdampften Carbonsäuren bei Temperaturen zwischen 300 und 55o° über wasserabspaltende Katalvsätoren leitet.
  • y Da die in Betracht kommenden Ausgangsstoffe, insbesondere die Dicarbonsäuren, vielfach fest sind und zumTeil erst oberhalb ioo° schmelzen, sind häufig besondere Maßnahmen erforderlich, um die Stoffe vor der Verdampfung, ,die vor oder im Umsetzungsgefäß vorgenommen werden kann, in flüssige Form zu bringen. Man muß besondere Schmelzkessel mit geeigneten hochsiedenden Wärmeüberträgern, z. B. mit Paraffin, Diphenyl, anorganischen Salzen, Metallen oder mit Hoch- bzw. Höchstdruckdampf verwenden. Außerdem bietet das Verfahren die weitere Schwierigkeit, daß die festen bzw. hochschmelzenden Stoffe auf dem Weg zum Umsetzungsgefäß leicht wieder erstarren, wodurch unliebsame Betriebsstörungen hervorgerufen werden können. Die Zuführungswege der geschmolzenen Stoffe zum Umsetzungsraum müssen daher auf über dem Schmelzpunkt der Stoffe liegenden Temperaturen gehalten werden, wozu man besonders starke Beheizungsvorrichtungen benötigt, die laufend überwacht werden müssen. Ein weiterer Nachteil der Verarbeitung der hochschmelzenden Ausgangsstoffe liegt darin, daß sie bei den hohen Temperaturen, auf die sie schon vor dem eigentlichen Umsetzungsgefäß gebracht werden müssen, eine oft erhebliche Korrosionswirkung ausüben, so daß man genötigt ist, für die Schmelzkessel und Zuleitungen zum Umsetzungsgefäß korrosionsbeständige Werkstoffe zu verwenden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die geschilderten Nachteile in einfacher Weise vermeiden kann, wenn man bei der Herstellung von Nitrilen durch Überleiten von Gemischen aus Ammoniak und festen Carbonsäuren, insbesondere Dicarbonsäuren,oder von stickstoffhaltigen funktionellen Derivaten dieser in Dampfform über wasserabspaltendeKatalysatoren bei Temperaturen zwischen 300 und 55o° die Ausgangsstoffe in der Weise mit Wasser mischt, daß der Schmelzpunkt der Mischungen unter dem der Ausgangsstoffe, vorteilhaft unter ioo°, liegt.
  • Mischungen, die diesen Anforderungen entsprechen, erhält man am besten aus den freien Carbonsäuren, deren sauren oder neutralen Ammoniumsalzen und Wasser. Bei Anwendung geeigneter Mischungsverhältnisse erhält man Mischungen, die weit unter dem Schmelzpunkt der Carbonsäurett oder ihrer funktionellen Derivate flüssig sind. Während beispielsweise die freie Adipittsäure bei i51°, ihr Amid sogar erst bei 22S= schmilzt, wird eine Mischung aus 32°;, Adipinsäure, d80/0 saurem Ammoniumadipinat und 20 0 f o Wasser schon bei etwa So' flüssig. Mit mehr Wasser erhält man Mischungen, die bei noch niedrigerer Temperatur flüssig werden. Bei Erhöhung des Anteils an saurem Ammoniumadipinat erhöht sich dagegen der Schmelzpunkt. Man hat es somit in der Hand, Gemische von beliebigem Schmelzpunkt herzustellen. Zweckmäßigerweise benutzt man, bezogen auf die benutzten festen Ausgangsstoffe, 15 bis 7511/" Wasser, jedoch wird auch bei einem Zusatz von 1000(o oder darüber der Umsatz nicht verkleinert. Auch Mischungen aus Amiden der Carbonsäuren mit Wasser oder aus Imiden von Carbonsäuren, Ammoniak und Wasser kann man anwenden.
  • Überraschenderweise verläuft die Herstellung von Nitrilen aus Ammoniak und Carbonsäuren bzw. deren stickstoffhaltigen funktionellen Derivaten, z. B. Amiden oder Ammoniumsalzen, bei Anwendung der beschriebenen Gemische gegenüber den bisherigen Arbeitsweisen nicht nur ohne jedeBeeinträchtigung der Umsetzung, sondern sogar besonders günstig. Die Lebensdauer der Katalysatoren wird verbessert, und man erhält reinere Produkte und weniger Nebenprodukte, insbesondere fast keine teerartigen Stoffe. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß man die Schmelzkessel und dieZuführungen zum Umsetzungsgefäß aus wenig korrosionsfesten Metallen, wie Aluminium oder Kupfer, Kunststoffen oder mit Kunststoff ausgekleideten Metallen herstellen oder auskleiden kann, und daß das Schmelzen der Mischungen weniger Wärme erfordert und daher einfacher,-z. B. mit heißem Wasser, erfolgen kann.
  • Es ist ein Verfahren zur Herstellung aliphatischer Dinitrile bekannt, bei dem rnat, citien Ammoniakstrom durch flüssige aliphatische Diamide mit mindestens 3 Kohlenstoffatotnen leitet, die in Gegenwart von Katalysatoren auf Temperaturen von ioo bis 3001 crliitzt werden, bei denen Wasserabspaltung stattfindet. An Stelle der Diamide kann man auch Säuren und wäßriges Antntonialk vvtwenden. Die eingangs geschilderten Schwie rigkeiten treten natürlich hierbei nicht auf. da es sich um ein periodisches Arbeiten handelt. Dafür entfallen hier aber die mit einem fortlaufenden Betrieb verbundenen Vorteile. Außerdem wird itn Falle des Arbeitens mit Säuren und Ammoniak die Hauptmenge des Wassers in einer ersten Stufe abdestilliert und erst in der zweiten Stufe die Nitrilbildung durch Destillation unter vermindertem Druck durchgeführt. wobei kein Wasser zttgesetzt wird. Bei dem neuen Verfahren ist das zugesetzte Wasser dagegen auch bei der Nitrilbildung zugegen und ist hierbei nicht nur unschädlich, sondern wirkt sogar, wie oben gezeigt, günstig.
  • Die im folgenden Beispiel angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel In einem eisernen, mit Phenolformaldehydharz ausgekleideten Rührkessel vermischt man bei So` 60o Teile Wasser allmählich mit -d.oo Teilen Adipinsäure und leitet so lange Ammoniak ein, bis eine klare Flüssigkeit bzw. Schmelze entstanden ist. Das Gemisch, das bei 77= schmilzt, besteht aus etwa 20°j0 Wasser, 7511f, Adipinsäure und 5 0/, Ammoniak.
  • Man führt das Gemisch in einen auf Zoo' erhitzten Verdampfer und leitet die Dämpfe zusammen mit dem sechs- bis achtfachen Überschuß der theoretisch benötigten Menge Ammoniak bei 350e über -dinen aus Borphosphat bestehenden Katalysator. Das so erhältliche A.dipinsäuredinitril hat einen Reinheitsgrad von 9s bis 99%.
  • Führt man die Umsetzung unter sonst gleichen Bedingungen mit nicht vorbehandelter Adipinsäure aus, also ohne Wasser und Ammoniak zuzusetzen, so hat das entstandene Adipinsäuredinitril einen Reinheitsgrad von nur go"lfo. Außerdem ist dann die Durchführung des Verfahrens mit den übrigen oben beschriebenen Nachteilen verknüpft.
  • Verwendet man an Stelle von 60o Teilen Soo Teile Wasser. so erhält man ein Gemisch Vom Schmelzpunkt 72°, das aus 23,70/, Wasser, 7a,90/0 Adipinsäure und 3,d.11(, Ammoniak besteht.
  • Die Weiterverarbeitung dieses Gemisches kann in der gleichen Weise, wie oben im zweitcn Absatz angegeben, geschehen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Nitriten aus Gemischen von Ammoniak und bei gewöhnlicher Temperatur festen Carbonsäuren, insbesondereDicarbonsäuren, oder aus stickstoffhaltigen funktionellen Derivaten dieser, gegebenenfalls zusammen mitAmmoniäk, durch Überleiteri inDampfform über wasserabspaltende Katalysatoren bei Temperaturen zwischen 300 und 550°, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischungen der Ausgangsstoffe mit Wasser verwendet, deren Schmelzpunkt unter ° dem der Ausgangsstoffe, vorteilhaft unter zoo°, liegt.
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