DE747290C - Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung harzartiger KondensationsprodukteInfo
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- DE747290C DE747290C DEH138203D DEH0138203D DE747290C DE 747290 C DE747290 C DE 747290C DE H138203 D DEH138203 D DE H138203D DE H0138203 D DEH0138203 D DE H0138203D DE 747290 C DE747290 C DE 747290C
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Description
PATENTSCHRIFT
M 747290 . KLASSE 39 c GRUPPE 30
• · H138203 IVcIsp c
Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte
Patentiert im Deutschen Reich vom 26. November 1933 an
Patenterteilung bekanntgemacht · am 27. Januar 1944
Es wurde gefunden, daß durch Einwirkung von Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure
auf einen Terpenkohlenwasserstoff der Formel C10H10, der keine konjugierten Doppelbindungen
besitzt, wie beispielsweise das Terpinolen (Ep. etwa 183 bis 1850), ein
amorphes harzartiges Produkt gebildet wird, das für die verschiedensten Verwendungszwecke
geeignet ist.
An Stelle des Terpenkohlenwasserstoffe können auch Terpenf raktionen verwendet werden,
die im wesentlichen aus derartigen Kohlenwasserstoffen bestehen und daneben geringe
Mengen anderer Terpene oder Verunreinigungen enthalten, die, falls sie nicht
selbst reaktionsfähig sind, leicht vom Endprodukt abgetrennt wenden können. Eine
Terpenfraktion mit den Siedegrenzen 182 bis 1900 besteht z. B. zum großen Teil aus Terpinolen
und enthält daneben geringe Mengen Terpenalkoholc, wie Fenchylalkohol und Borneol, und ferner etwas Pinen und Dipenten.
Es ist bereits bekannt, Kondensationsprodukte aus Maleinsäureanhydrid und ct-Terpinen
herzustellen, wobei letzteres infolge seiner konjugierten Doppelbindungen in Analogie zu anderen Dien-Verbindungen gemäß
der Diels-Aklersehen Reaktion die ungesättigte
Carbonylverbindung des Maleinsäureanhydrids addiert. Aus der Kenntnis
dieser bekannten Reaktion war jedoch keineswegs vorauszusehen, daß eine Reaktion zwischen
einem Terpen, das keine konjugierten Doppelbindungen, sondern lediglich eine einfache
Doppelbindung aufweist, und Maleinsäureanhydrid möglich ist. Diese Reaktion unterscheidet sich grundsätzlich von der bekannten
Diels-Alderschen, welche eine Verbindung mit konjugierten Doppelbindungen
voraussetzt; und führt im allgemeinen zu einem kristallisierten Produkt. Bei Verwendung
des a-Terpinens ergibt sich zwar zunächst ein Rohprodukt, das aus einem
braunen, klebrigen, harzigen Klumpen besteht, während das gereinigte Reaktionsprodukt
als wachsartige kristalline Masse beschrieben worden ist. Aus der Kenntnis des bekannten Verhaltens von a-Terpinen sowohl
als auch anderer konjugierter Verbindungen gegen Maleinsäureanhydrid konnte jedoch in
keiner Weise vorhergesehen werden, daß ein Terpen, welches kein konjugierte« System
von Doppelbindungen enthält, sondern eine einzige Doppelbindung, überhaupt mit Maleinsäureanhydrid reagieren würde, und
ferner, daß dabei ein Reaktionsprodukt entsteht, welches auch im gereinigten Zustand
harzartige Eigenschaften aufweist. Hiervon abgesehen, werden durch das Verfahren gemäß
der Erfindung Terpene nutzbar gemacht, die in reichlichem Maße in der Natur vorkommen,
im Gegensatz zu den bisher benutzten Terpenen mit konjugierten Doppelbindungen;
Bei der praktischen Ausführung des vorliegenden
Verfahrens wird der Terpenkohlenwasserstoff oder ein Gemisch desselben bzw. eine entsprechende Terpenf raktion mit Maleinsäureanhydrid
oder mit der äquivalenten Menge von Maleinsäure in der Hitze umgesetzt, vorteilhaft bei Temperaturen von 150
bis 2oo°. Gewünschtenfalls kann die Reaktion unter Überdruck durchgeführt werden. An
Stelle von Maleinsäure oder dessen Anhydrid kann Fumarsäure verwendet werden. Zweckmäßig
wird ein Überschuß an Kohlenwasserstoff angewendet, der nach Beendigung' der
Reaktion abdestilliert werden kann, beispielsweise indem man die Reaktionstemperatur
aufrechterhält und den Druck vermindert.
Die nach dem beschriebenen Verfahren erzeugten Kondensationsprodukte weisen je nach
dem verwendeten Kohlenwasserstoff bzw. der besonderen Terpenfraktion die verschiedensten
Eigenschaften auf. Im allgemeinen stellen die Produkte helle, schwach gefärbte, amorphe weiche Harze dar. Sie sind für die
verschiedensten technischen Zwecke geeignet, bei denen die Anwendung eines synthetischen
Harzes angezeigt ader erwünscht ist, insbesondere bei Überzugsmassen, plastischen
Massen u dgl.; sie besitzen gute filmbilderide
Eigenschaften.
Au s füh rungs bei spiele
i. 4S0 g einer Terpenfraktion mit den Siedegrenzen 182 bis 1900, die im wesentlichen
aus Terpinolen besteht oder Terpinolen selbst (Kp. 183 bis 1850), werden mit etwa
294 g Maleinsäureanhydrid etwa 5 Stunden auf etwa 150 bis 2000 erhitzt, so daß ein
leichtes Sieden stattfindet. Nach beendeter Umsetzung werden das überschüssige Terpen
und etwaige Verunreinigungen durch Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur und
Verringerung des Druckes: abdestilliert. Man erhält etwa 600 g eines ziemlich weichen
Harzes.
2. 96 Gewichtsteile einer zwischen etwa 182 und 1900 siedenden Terpenfraktion, die der
Hauptmenge nach aus Terpinolen besteht, werden mit 70 Gewichtsteilen Maleinsäure erhitzt.
Nachdem die Temperatur 1300 erreicht hat, wandelt sich die Maleinsäure in das
Maleinsäureanhydrid unter Wasserabgabe und ferner zu einem geringen Betrage auch
in Fumarsäure um. Das Wasser wird in üblicher Weise entfernt und nur die Temperatur
auf 150 bis 2oo° gesteigert und auf dieser Höhe während 5 Stunden gehalten. Nach Beendigung
der Umsetzung wird der Überschuß . der Terpenfraktion und während der Reaktion
gebildete andere flüchtige Stoffe abdestilliert. Das Reaktionsprodukt stellt ein weiches hellgelbes
Harz dar.
3. 60 Gewichtsteile a-Pinen (Kp. 153 bis
157°), 20 Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid und 0,2 Gewichtsteile p-Toluolsulfonsäure als
Katalysator werden unter Rückfluß bei einer Temperatur von etwa 165 bis 1850 während
etwa S Stunden gekocht und der Überschuß des nicht in Reaktion getretenen Pinens unter
\-erringertem Druck abdestilliert. Das so erhaltene Produkt, das etwa 39 Gewichtsteile
beträgt, stellt ein weiches Harz dar. Es kann gewünschtenfalls in flüchtige und nichtflüchtige
Teile durch Erhitzen unter vermindertem Druck, beispielsweise etwa 5 mm Quecksilber,
bei einer Badtemperatur von etwa 275 bis 3000 getrennt werden.
4. 400 Gewichtsteile a-Pinen und 100 Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid werden in
einem Autoklaven bei einer Temperatur von 170 bis 175° unter einem Druck von etwa
o,35 bis 0,7 at während 3 Stunden erhitzt.
Nach dem Abdestillieren des überschüssigen Pinens durch Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur
und Verringerung des Druckes erzielt man etwa 122 Gewichtsteile eines weichen gelben Harzes. Eine erhöhte
Ausbeute kann durch Anwendung einer höheren Temperatur und eines höheren Druckes
erzielt werden: beispielsweise erhält man bei einer Temperatur von etwa 180 bis 1850 und
einem Druck von etwa 1,75 at nach einer Einwirkungsdauer von etwa 3 Stunden nach Abdestillieren
des überschüssigen Pinens eine Ausbeute von etwa 165 Gewichtsteilen eines
weichen Harzes.
5. 45 Teile /J-Pinen (Kp. 160 bis i68°) und
25 Teile Maleinsäureanhydrid werden bei Atmosphärendruck während etwa 5 Stunden
auf etwa 170 bis 1900 erhitzt- Nach dem Abtreiben
des überschüssigen /5-Pinens erhält man ein weiches Harz. Die Reaktion kann
auch bei erhöhtem Druck und unter Benutzung eines Katalysators durchgeführt werden.
An Stelle von a- oder /J-Pinen können
Terpenfraktionen, welche reich an diesen Kohlenwasserstoffen sind, benutzt werden.
6. 200 Gewichtsteile Dipenten (Kp. etwa 175°) und 100 Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid
werden bei einer Temperatur von etwa 175 bis 200° unter Rückfluß während
etwa 3 bis 5 Stunden erhitzt und danach das überschüssige Dipenten abdestilliert. Das
Produkt stellt ein weiches hellgelbes Harz dar, Ausbeute etwa 150 Gewichtsteile.
An Stelle des Dipentens kann eine Terpenfraktion verwendet werden, welche innerhalb
etwa 170 bis 1780 siedet; desgleichen können
Isomere des Dipentens, wie das d-Limonen und 1-Limonen, verwendet werden.
Die im vorstehenden erwähnten Terpenfraktionen können durch Destillation aus
Kiefernstubben oder durch Fraktionierung eines aus Kiefernholz erhältlichen Terpentinöls
gewonnen werden.
Claims (3)
- Patentansprüche:i.Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte durch Einwirkung von Maleinsäureanhydrid oder der äquivalenten Maleinsäureoder Fumuarsäure auf einen Terpenkohlenwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß ein Terpenkohlenwasserstoff von der Formel C10 H16 verwendet wind, der keine konjugierten Doppelbindungen aufweist, und daß in der Hitze gearbeitet wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Terpenkohlenwasserstoff Terpinolen oder eine Terpen- as fraktion mit den Siedegrenzen 182 bis 1900 verwendet wind.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Terpen im Überschuß verwendet und gegebenenfalls nach Beendigung der Reaktion das überschüssige Terpen abdestilliert wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US747290XA | 1932-12-21 | 1932-12-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE747290C true DE747290C (de) | 1944-09-29 |
Family
ID=22121313
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH138203D Expired DE747290C (de) | 1932-12-21 | 1933-11-26 | Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE747290C (de) |
-
1933
- 1933-11-26 DE DEH138203D patent/DE747290C/de not_active Expired
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