DE711916C - Verfahren zur Herstellung von Terpenaethern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Terpenaethern

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DE711916C
DE711916C DEH150495D DEH0150495D DE711916C DE 711916 C DE711916 C DE 711916C DE H150495 D DEH150495 D DE H150495D DE H0150495 D DEH0150495 D DE H0150495D DE 711916 C DE711916 C DE 711916C
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DE
Germany
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terpene
terpenes
alcohol
ethers
acid
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Expired
Application number
DEH150495D
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English (en)
Inventor
Irvin Wesley Humphrey
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Hercules Powder Co
Original Assignee
Hercules Powder Co
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Publication date
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Terpenäthern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Terpenäthern durch Erhitzen eines ungesättigten Terpens mit einem mehrwertigen Alkohol in Gegenwart einer organischen Sulfonsäure, vorzugsweise in einer - Menge von etwa o,1 bis 25,004 und bei einer Temperatur zwischen 30 und Zoo °. Die erhaltenen Produkte zeichnen sich durch besonders vorteilhafte Eigenschaften bei ihrer Verwendung als Aktivatoren von Insektiziden aus.
  • Es ist bereits bekannt, einwertige Alkohole, wie Methanol und Äthanol, mit Camphen in Gegenwart von Schwefelsäure als Katalysator zu erhitzen, wobei die entsprechenden Terpenäther gebildet werden (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Band 33 [190o], S.3430, und britische Patentschrift 5429 aus dem Jahre igo7). Diese Reaktion ist jedoch nicht auf beliebige andere Terpene anwendbar. Die Verwendung organischer Sulfonsäuren als Katalysatoren hat gegenüber der Schwefelsäure den Vorteil, daB die zu veräthernden Terpene weniger Neigung zur Umlagerung zeigen. So können beispielsweise unbeständige Terpene, wie a-Pinen, mit den mehrwertigen Alkoholen in hoher Ausbeute veräthert werden. Der gebildete Äther kann eine oder mehrere nicht in Reaktion getretene Hydroxylgruppen des mehrwertigen Alkohols enthalten, oder die Hydroxylgruppe kann sich auch am Terpen befinden, oder die dargestellten Äther können zwei oder mehr Terpengruppen, die durch Ätherbindungen an den mehrwertigen Alkohol gebunden sind, enthalten, oder ein Terpen kann durch zwei Ätherbindungen mit einem mehrwertigen Alkohol verknüpft sein. Derartige Äther werden Anlagerungsterpenäther genannt, um sie von Äthern zu unterscheiden, die durch Reaktion mit einer Hydroxylgruppe eines Terpenalkohols gebildet werden.
  • Als Katalysatoren eignen sich beispielsweise p-Toluolsulfonsäure, Phenolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Äthylsulfonsäure, Propylsulfonsäure, Butylsultonsäure, Benzoldisulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure, Phenoldisulfonsäure, ein von einer natürlichen Harzsäure oder ihren Abkömmlingen abgeleitete Sulfonsäure, wie Abietylsulfonsäure oder die entsprechende hydrierte Sulfonsäure. Der saure Katalysator lagert sich offenbar an eine Doppelbindung des ungesättigten Terpens an, so daß ein unbeständiges Zwischenprodukt gebildet wird, ,,velches mit dem Alkohol unter Bildung eines Terpenäthers reagiert.
  • Bei der Darstellung von Anlagerungsterpenäthern nach dem Verfahren der Erfindung kann das ungesättigte Terpen mit dem Alkohol so ,,veit reagieren, daß der Äther keine ungesättigten Eigenschaften zeigt. Andererseits kann das Produkt bis zu einem gewissen Grade noch ungesättigt sein. Durch Einwirkung von Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators,wie z. B. Platin, Palladium, Nickel, können die vorhandenen Doppelbindungen abgesättigt werden, z. B. können die ungesättigten Anlagerungsäther mit a°/, eines auf einer aktivierten Unterlage ruhenden Nickelhydrierungskatalysators und Wasserstoff unter einem Druck von 2o bis 25o at bei einer zwischen 75 und Zoo ° liegenden Temperatur hydriert werden.
  • Die als Ausgangsstoffe verwendeten Terpene können ungesättigte monocyclische Terpene sein, wie z. B. Dipenten, Terpinen, Terpinolen, Phellandren, Sylvestren, a-Terpineol, ß-Terpineol oder andere ungesättigte monocyclische Terpenalkohole oder Mischungen derselben. Sie können auch solche ungesättigte Terpene sein, die in isomere, ungesättigte monocyclische Terpene übergeführt werden können, wie z. B. a-Pinen, Caren oder bicyclische Terpene, welche unter den Reaktionsbedingungen nicht leicht isomerisierbar sind, wie z. B. Nopinen, Camphen und Borny len. Polymerisierte -Terpene, wie z. B. durch Polymerisieren von Pinen, Dipenten erhaltene Terpene, können auch nach dem Verfahren der Erfindung verwendet werden. Man wird jedoch finden, daß polymerisierte Terpene schwerer reagieren als nichtpolymerisierte Terpene.
  • Die Terpene brauchen nicht als reine Verbindungen vorzuliegen, sondern können in rohem Zustande zur Umsetzung benutzt werden. So können anstatt der reinen Terpene rohe natürliche Mischungen von Terpenverbindungen, wie z. B. Terpentin, Kienöl oder Mischungen von Terpenen mit Petroleum oder anderen gesättigten Kohlenwasserstoffen, verwendet werden. Es können auch verschiedene Fraktionen dieser Mischung verwendet werden, ohne daß die Verbindungen nach der Verätherung einer rohen Mischung der Terpene in reinem Zustand abgetrennt zu werden brauchen. Die Terpenäther können von den nicht in Reaktion getretenen Umsetzungsteilnehmern durch fraktionierte Destillation, durch Ausziehen mit einem mit der Reaktionsmischung im wesentlichen nicht mischbaren Lösungsmittel für den Äther oder den nicht in Reaktion getretenen Alkohol oder durch eine Vereinigung dieser Verfahren getrennt werden.
  • Der zur Herstellung der Anlagerungsterpenäther angewendete mehrwertige Alkohol kann erfindungsgemäß Äthylenglykol, Propylenglykol, Diglykol, Trimethylenglykol, Glycerin oder Pentaerythrit sein. Der bei der Reaktion verwendete Alkohol soll vorzugsweise vollkommen oder im wesentlichen wasserfrei sein.
  • Die Mengenverhältnisse zwischen Alkohol und Terpen in der Reaktionsmischung hängen von dem Molekulargewicht des Alkohols ab. Um die höchsten Ausbeuten an Terpenäther zu erhalten, sollen nicht weniger als 1101 und vorzugsweise mindestens 3 Mole des Alkohols auf x Mol Terpen angewendet werden.
  • Die Konzentration des für- die Reaktion verwendeten Katalysators kann innerhalb der angegebenen Grenzen schwanken. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, daß die Kataly Batormenge i bis 1o Gewichtsprozent beträgt.
  • Die für die Reaktion gewählte Temperatur hängt zum größten Teil von dem verwendeten Terpen ab und kann zwischen 3o und 200' schwanken. Vom Gesichtspunkt der Ausbeute, Reaktionsgeschwindigkeit und Einfachheit ist es im allgemeinen vorzuziehen, die Temperatur der Reaktionsmischung zwischen 75 und 150 zu halten.
  • Die Verfahrensprodukte gemäß der Erfindung zeichnen sich durch eine überraschend hohe insektizide Wirkung aus, die sich bei ihrem Zusatz zu bekannten Insektiziden, welche Pyrethrum, Rotenon enthalten, bemerkbar macht, deren Wirkung um etwa 25 bis 5o °:'" gesteigert wird, während die Terpenäther einwertiger Alkohole keine nennenswerte Steigerung bewirken (vgl. die Ausführungen im Patent 711915). Beispiel i öoo g a-Pinen, 400 g Glycerin und 5 g Naphthalin-i, 5-disulfonsäure werden bei 125" 15 Stunden unter Rühren am Rückflußkühler erhitzt. Die Mischung wird dann mit Wasser und Alkali gewaschen, die ölige Schicht zwecks Beseitigung von nicht umgesetztem a-Pinen mit Wasserdampf destilliert und der erhaltene Rückstand dann vom Wasser abgetrennt und getrocknet. Man erhält 125 g a-Pinenglycerinäther mit dem spezifischen Gewicht bei 15,6' von 1,o47 und einem Brechungsindex bei 2o' von 1,4963. Beispiel 2 5oo g Dipenten, 5oo g Diäthylenglykol und 3 g Naphthalin-i, 5-disulfonsäurewerden 3o Stunden am Rückflußkühler auf 16o' erhitzt. Die Mischung wird dann mit Wasser und Alkali gewaschen, die erhaltene ölige Schicht zwecks Entfernung von unverändertem Dipenten mit Wasserdampf destilliert und der Rückstand nach dem Abtrennen vom Wasser getrocknet. Man erhält 16o g Dipentendiäthylenglykoläther vom spezifischen Gewicht bei 15,6' von 0,938o und einem Brechungsindex bei 2o' von 1,5207. Beispiel 3 6oo g Terpinolen, 6oo g Diäthylenglykol und 4 g Naphthalin-i, 5-disulfonsäure werden vermischt und 46 Stunden bei 150' unter Rückfluß erhitzt. Die Mischung wird dann mit Wasser und Alkali gewaschen, die ölige Schicht mit Wasserdampf destilliert, der hierbei erhaltene Rückstand vom Wasser abgetrennt und getrocknet. Man erhält 22o g Terpinolendiäthylenglykoläther mit dem spezifischen Gewicht bei 15,6 ° von 0,9366 und einem Brechungsindex bei zo ° von 1,522o.
  • - Beispiel 4 6oo g Camphen, 4009 Äthylenglykol und 3 gNaphthalin-i, 5-disulfonsäurewerden während 2o Stunden auf 15o' unter Rückfluß erhitzt. Die Mischung wird mit Wasser und Alkali gewaschen, die ölige Schicht nach Abtrennen vom Wasser zwecks Beseitigung von nicht verbrauchtem Camphen mit Wasserdampf destilliert. Der Rückstand der Wasserdämpfdestillation wird vom Wasser abgetrennt und getrocknet. Man erhält 300 g Camphenäthylenglykoläther mit einem spezifischen Gewicht bei 15,6' von o,99o8 und einem Brechungsindex bei 2o' von 1,481o.
  • Beispiel 5 7oo g a-Pinen, 3509 Äthylenglykol und 3gNaphthalin-i, 5-disulfonsäure werden während 40 Stunden auf 15o 0 unter Rückfluß erhitzt. Die Mischung wird mit Wasser gewaschen und die ölige Schicht mit Wasserdampf destilliert. Der Rückstand ergibt nach dem Abtrennen vom Wasser und Trocknen 22o g a-Pinenäthylenglykoläther mit dem spezifischen Gewicht bei 15,6 ° von o,9676 und einem Brechungsindex bei 2o ° von i,5138. Beispiel 6 54o Gewichtsteile a-Pinen, 12o Gewichtsteile Äthylenglykol und 1,2 Gewichtsteile p-Toluolsulfonsäure werden 7o Stunden bei einer Höchsttemperatur von 145' am Rückflußkühler erhitzt. Nachdem das Reaktionsgemisch mit Wasser gewaschen worden ist, um das nicht in Reaktion getretene Äthylenglykol zu entfernen, wird die Mischung fraktioniert und liefert eine Fraktion von Zoo Teilen und eine höher siedende von 2o Teilen. Die erste dieser Fraktionen ergibt bei der Analyse einen Hydroxylgehalt von 3,8 °/a, was auf eine Mischung von Mono-und Diterpenäthern des Glykols schließen läßt. Beispiel 7 looo g Äthylenglykol, 17oo g a-Pinen und 25g Benzolsulfonsäure werden bei 4o bis 6o' 5 Stunden gerührt. Die Mischung wird wie in den anderen Beispielen aufgearbeitet. Es wird eine Ausbeute von 675g Glykolterpenäthern (spezifisches Gewicht o,982) erhalten.
  • Die Erfindung soll auf die in den Beispielen angegebene Arbeitsweise nicht beschränkt sein. Die erfindungsgemäß hergestellten Anlagerungsterpenäther. sind auch als Lösungsmittel und Weichmachungsmittel in Anstrichen und Druckfarben brauchbar.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Terpenäthern durch Erhitzen ungesättigter Terpene mit Alkoholen in Gegenwart eines sauren Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man einen mehrwertigen, vorzugsweise wasserfreien Alkohol der Glycerin- und Glykolreihe mit einem ungesättigten Terpen in Gegenwart einer organischen Sulfonsäure als Katalysator vorzugsweise in einer Menge von etwa o,1 bis 25,o°/0, bezogen auf das Gewicht des Alkohols, auf eine Temperatur zwischen etwa 3o und Zoo ° erhitzt.
DEH150495D 1936-03-06 1937-02-04 Verfahren zur Herstellung von Terpenaethern Expired DE711916C (de)

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US711916XA 1936-03-06 1936-03-06

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DEH150495D Expired DE711916C (de) 1936-03-06 1937-02-04 Verfahren zur Herstellung von Terpenaethern

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