DE711732C - Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KunstharzenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen Bekanntlich erhält man durch Kondensation bzw: Polymerisätion von Acetaldehyd, Aldol, Crotorialdehyd oder Paraldehyd Weichharze, die durch thermische Härtungsverfahren in harte Kunstharze verwandelt werden können. Es wurde nün,gefunden, - daß zran verbesserte und viel weniger intensiv gefärbte Kunstharze dieser Art erhält, wenn man nach der Überführung des Aldehyds in ein Weich= harz in irgendeinem Stadium der' weiteren Kondensation bzw. Polymerisation oder während einer gegebenenfalls daran angeschlossenen Härtung eine Reduktion mit Zink und Säure anwendet. Insbesondere wurde die Reduktion mit Zinkstaub und Essigsäure erprobt.
- Das Verfahren ergibt Kunstharze, die sich vor den nach den bisherigen Verfahren hergestellten nicht nur durch erheblich aufgehellte Farbe bzw. praktische Farblosigkeit, sondern auch durch gesteigerte Härte, Elastizität, Temperaturbeständigkeit, Polierfähigkeit, Schmelzbarkeit, Löslichkeit, besonders auch Öllöslichkeit, auszeichnen. Noch dazu wird durch die Zuhilfenahme des Reduktionsverfahrens .die Dauer der thermischen Härtung erheblich abgekürzt. Die neuen Kunstharze sind auf allen Gebieten der Anstrichtechnik, insbesondere der Sprit- und Öllacke, der Technik der Preß- und Spritzgußartikel, insbesondere auch bei der Herstellung von Schallplatten, und bei Imprägnierungen vorteilhaft vetwendbar.
- Besondere Wirkungen lassen sich dadurch erreichen, daß man zunächst mehrere Reaktionsgemische unter verschiedenen Bedingungen zu Weichharzen kondensiert und sie dann in einem Arbeitsgange oder nach und nach vermischt. Die einzelnen Reaktionsgemische können mehr oder weniger weit für sich über die Weichharzbildung hinaus kondensiert und schon ganz oder teilweise reduziert oder noch unreduziert sein. Durch die Kombination von in einer oder mehreren dieser Beziehungen verschiedenen Reaktionsgemischen erhält man höchst anpassungsfähige Harzkörper und den verschiedensten Anforderungen entsprechende reduzierte Harze. Beispiel t In z@o Gewichtsteile einer _zo%igen Sodalösung wurden innerhalb i/2 Stunde ,loo Gewichtsteile Acetaldehyd unter Rühren eingetragen. Hierbei und während einer weiteren i/2 Stunde wurde die Temperatur des Reaktionsgemisches zwischen o und ro° gehalten. Darauf wurde allmählich die Temperatur erhöht, bis sich eine Weichharzschicht ausschied. Dann wurde unter nochmaliger Abkühlung auf unter io' ein Gemisch von i2o Gewichtsteilen Acetaldehyd und 25o Gewic htsteilen Essigsäure eingetragen, das Real,-, einige Stunden gekocht - und einige Stunden bei gewöhnlicher Temper:itia@ durchgerührt. Dann wurden unter gelinde Erwärmen. 5o Gewichtsteile Zinkstaub eingetragen und einige Stunden erhitzt. Schließlich Wurden noch zweimal je io Gewichtsteile Zinkstaub zugegeben und jeweils noch kurze Zeit erhitzt. Nach Zufügung von Wasser wurde das Harz mit Essigester aufgenommen und die erhaltene Lösung durch Destillation von den flüchtigen Bestandteilen befreit. Nachdem die Destillationstemperatur iooüberschritten hatte, wurde die Destillation im Vakuum bis igo- weitergeführt.
- Das erhaltene gut schmelzbare und zu Blättchen auswalzbare, glasklare Harz ist hell bernsteinfarbig und weist große Härte neben befriedigender Elastizität auf. Es löst sich rascher in Spiritus auf als Naturschellack. Seine i 5 o'oige Lösung in Spiritus besitzt die Färbung von Weißwein. Sie eignet sich zum Polieren besser als Naturschellack. Der Ölverbrauch ist dabei ,außerordentlich gering, und der Poliervorgang vollzieht sich in jeder Beziehung befriedigender und rascher als bei Naturschellackpolitur. Die Farbe auch des hellsten Naturholzes bleibt dabei erhalten. was nicht einmal bei Lemonschellack der Fall ist. Die Widerstandsfähigkeit der Politttrschicht ist sehr befriedigend. Das Harz läßt sich auch mit Standöl auf öllacke verarbeiten.
- Man kann die Reduktion auch mit Zink und alkoholischer Salzsäure vornehmen. B,-ispi-el 2 In 22o Gewichtsteile -i n-Natronlauge wurden unter Rühren innerhalb q. Stunden bei 2o bis 25- 5oo Gewichtsteile Crotanaldehyd eingetragen. Darauf wurden weitere 88 Gewichtsteile i n-Natronlauge zugefügt und die Temperatur innerhalb von 2 Stunden auf 5o' gebracht. Schließlich wurden 3oo Gewichtsteile Essigsäure zugegeben und das Reaktions-O-emisch einige Stunden gekocht.
- Dieses Zwischenprodukt wurde mit einem gemäß Beispiel i aus insgesamt 52o Gewichtsteilen Acetaldehyd bis vor der Zugabe von Zinkstaub hergestellten vermischt. Die Reduktion mit Zinkstaub und die Aufarbeitunerfolgten wie in Beispiel i beschrieben, nur daß hier die einzelnen Zinkzugaben verdoppelt wurden.
- Das erhaltene Harz war dem gemäß Bei-:jpiel i gewonnenen im allgemeinen ähnlich, tm)ertraf es aber an Härte.
- Es ist zwar bekannt, Kondensationsprodukte aus verschiedenen Komponenten, beispielsweise aus Phenolen und Aldehyden oder ungesättigten Harzsäuren und Alkoholen, durch Reduktionsverfahren in -ihren Eigenschaften zu verändern. Solche heterogene Kondensationsprodukte besitzen aber ganz andere Konstitution und Eigenschaften und infolgedessen völlig andere Reaktionsmöglichkeiten als die hier behandelten reinen Aldehydkondensationsprodukte. Demgemäß ergeben sich bei den bekannten Verfahren auch ganz andere Wirkungen, und der gemäß dem oben beschriebenen Verfahren erzielbare Erfolg, insbesondere neben der Aufhellung der für die reinen Aldehydharze ganz spezifischen grellen Farbe die Abkürzung der hier in ganz eigenartiger Weise verlaufenden thermischen Härtung, war aus diesen in ganz anderen Richtungen liegenden Angaben nicht abzuleiten, Noch weniger waren diese eigenartigen Wir- kungen aus der bekannten Verbesserung der chemischen und thermischen Beständigkeit von Polystyrolen und Polyindenen durch deren Hydrierung zu entnehmen.
Claims (2)
- PA-rExTANsilr,i`Ci1l,: i. Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen durch Kondensation bzw. Polymerisation von Acetaldehyd, Aldol, Crotonaldehyd oder Paraldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß man nach überführung des Aldehyds in ein Weichharz in irgendeinem Stadium der weiteren Kondensation bmv. Polymerisation oder während einer gegebenenfalls daran angeschlossenen Härtung eine Reduktion mit Zink und Säure anwendet.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einem in der Weiterkondensation befindlichen Weichharz ein derartiges unter anderen Bedingungen hergestelltes Weichharz vereinigt und das Reduktionsverfahren auf das Gemisch anwendet, wobei die verschiedenen Weichharze auch schon vor ihrer Vermischung für sich mehr oder weniger reduziert sein können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC50031D DE711732C (de) | 1934-12-22 | 1934-12-23 | Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2162616X | 1934-12-22 | ||
DEC50031D DE711732C (de) | 1934-12-22 | 1934-12-23 | Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE711732C true DE711732C (de) | 1941-10-06 |
Family
ID=25970461
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC50031D Expired DE711732C (de) | 1934-12-22 | 1934-12-23 | Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE711732C (de) |
-
1934
- 1934-12-23 DE DEC50031D patent/DE711732C/de not_active Expired
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