-
Abdeckgehäuse für Spinn- und Nachbehandlungsmaschinen von Viskosekunstfäden
oder -fasern . Its ist .bekannt, Spinn- und Nachbehandlungsmaschinen für -die Herstellung
uiid Weiterbehandlung von Fäden, Bändchen oder Fasern aus Viskose so abzudecken,
daß die entstehenden gesundheitsschädlichen'und explosionsgefährlichen Gase und-
Dämpfe, wie Schwefelkohlenstoffdämpfe,abgeführt werden können. Hierbei können entweder
die entstehenden schädlichen Gase und Dumpfe durch Anwendung großer Absaugluftmengen
von der Herstellungsapparatur ins Freie geführt werden, oder die bei der Nachl)ehandlung
frei werdenden Gase und Dämpfe können durch -Hauben aufgefangen und angeschlossenen
I,'-ondensationsanlageii Zugeführt %verden. Bei Trockenspinnappäraturen ist es schon
seit langer Zeit üblich, die mit Dämpfen und- Lösuiygsmitteln erfüllte Luft. im
Kreislauf zu einer Wiedergewinnungsanlage und wieder zurück zur Spinnmaschine zu
führen. Ferner ist es bei der Reinigung von Textilgut mit organischen flüchtigen
Lösungsmitteln bekannt, das Behandlungsgehäuse nach der Kondensation der flüchtigen
Dämpfe zu durchlüften.
-
Die bisher ,bekannte, nicht luftdichte A,1)-deokung@an Spinn- und
Nachhehandfungsinaschinen für Viskosekunstse-ide hat den Nachteil, daß die -gesundheitsschädlichen
und explosionsgefährlichen Gase nur unvollkommen entfernt werden. Die gleichfalls
bekannte Anwendung großer Luftmengen zur Abführung .der Gase hat zur Folge, daß
eine starke Verdünnun- -der Gase und Dämpfe eintritt, clie eine Wiedergewinnung
unmöglich macht, iüid daß hohe Kosten für die laufende Absaugung
der
Abluft und für die Temperierttng der zum Ersatz notwendigen Frischluft aufgewendet
werden müssen. Die Anwendung von Auffanghaulben hat ]bei Maschinen mit laufenden
Fäden den ?Nachteil, da13 die Fadenherste'.lungs-und-lheliandlun:nseinriclitungschwer
zugänglich ist. -An Maschinen zum Spinnen von künstlicher Seide aus Nitrocellulose
sind Vorrichtungen zur Wiedergewinnung von Lösungsmitteln (Alkohol und Äther) durch
Abkühlung der rmit den Dämpfen erfüllten Luft bekannt, die wie die Vorrichtung nach
der im nachfolgenden beschriebenen Erfindung mit luftdicht schließenden Klappen,
Fenstern und Türen ausgestattet sind. Sie sind so eingerichtet, tlaß die zu den
Kondensatoren führenden Zuleitungen verschlossen werden, wenn die Fenster oder Türen
geöffnet werden, damit keine Frischluft in die Saugleitungen des Röhrensystems für
die mit Dämpfen beladene Luft eintreten kann, und wieder geöffnet werden, wenn die
Fenster oder Türen .geschlossen werden. Eine Durchlüftungsanlage ;"hei geöffneten
Fenstern und 'fügen und eine wahlweise Einschaltung der Durchlüftungs- oder der
Kondensationsanlage ist hei thesenbekannten Vorrichtungen nicht vorgesehen. Es sind
also keine Vorkehrungen getroffen, um die Bedienungsmannschaften bei geöffneten
Fenstern und Türen vor der Einwirkung von Dämpfen zu schützen, die die Gesundheit
der Bedienungs,mannschaften gefährden können.
-
Demgegenüber ist Gegenstand der Erfin-<lting ein Alult:d;gehäuse
"hei Spinn- und Natzlibehandlungsinaschinen für Viskosektnistfäden oder -fasern
unter Verwendung von leicht "beweglichen, luftdicht schließenden Klappen, Fenstern
und Flüssigkeitsverschlüssen, "hei xdein die Gehäuse ini geschlossenen Betrie.lrszustand
an eine A@bsorptions-bzw. Kondensationsanlage und ini offenen Betriebszustand an
eine Durchlüftungsanlage angeschlossen sind.
-
Die Vorrichtung nach :der Erfindung weist also gegenüber den ."bekannten
Vorrichtungen den Vorteil auf, daß wahlweise der geschlossene Betriebszustand zur
Wiedergewinnung der Gase und Dämpfe oder der offene Betriebszustand zur Durchlüftung
der Apparatur, z. B, bei erforderlich werdenden Bedienungshandgriffen oder Vornahme
von Reparaturen, durchgeführt ,#v erden kann.
-
Bei geschlossenem Betriebszustand, der solange als möglich aufrechterhalten
wird, geht die - Herstellung und Nachbehandlung der Fadenbänder oder Fasern in luftdicht
geschlossenen Apparaturen vor sich. Durch den Ausschluß von Luft und durch das Vorherrschen
des aus den. Spintilbändern und "beißen Nachbehandlungsflüssigkeiten aufsteigenden
Wasserdampfes innerhalb der geschlossenen Gehäuse wird eine Explosionsgefahr verniiden
und durch den vollkommen dichten Abschluß. der Apparatur die Bedienung vollkommen
vor den gesundheitsschädlichen Einwirkungen der Schwefelkohlenstoffdänipfe und Schwefelwasserstoffgase
geschützt. Durch den wahlweisen Anschluß der Kondensationsanlage oder der Entlüftungsanlage
an de Spinn- und Nachbehandlungsapparatur ist es dem Arbeiter möglich, auch während
des Spinnens oder der Nachbehandlung das Abdeckgehäuse zu öffnen und den Verlauf
des Spinnens oder der Nacl'ibehandlung zti kontrollieren und gegebenenfalls helfend
einzugreifen, ohne daß er durch die entiv:iclientlen giftigen Gase belästigt oder
geschädigt würde.
-
Im offenen Betrielbszustand, der nur so lange aufrechterhalten wird,
als dies die Ati@-führung der Bedienungshandgriffe erfordern, wird die Entfernung
der frei werdenden Gase und Dämpfe etwa in der bisher bekannten Weise unter Verwendung
von moglich.#t großen Luftmengen vorgenommen. Das Gehäuse ist für alle bedienungswichtigen
I'.eile gut zugänglich. -Der Übergang vom geschlossenen zum offenen Betriebszustand
und umgekehrt kann durch die im nachstehenden beschriebene Ausbildung der gegebenenfalls
selbsttätigen ()finungs- und Abschlußorgane erfolgen. Die Apparatur zur Ermöglichung
des betriebssicheren 1J@1>ergang;a von dein einen in den anderen Zustand ist im
einzelnen den TTerstelltnigsstufen und der \Tachl>ehantllun@ der Fäden lhzw. Fasern
angepaßt.
-
Das Abdeckgehäuse nach der l?i-findun" kann sinngemäß bei allen Viskosespinn-
und -nach.behand'lungsmaschinen, in denen Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff
und gegebenenfalls andere Gase frei werden, angewandt werden; es kann aber auch
auf einzelne dieser Maschinen beschränkt werden, bei denen die Verwendung :der geschlossenen
ArbeitsWeise aus besonderen, beispielsweise hygienischen -Gründen oder wegen der
Wiedergewinnung von Gasen und Dämpfen erwünscht ist.
-
Das erfindungsgemäße Abdeckgehäuse kann sowohl "hei Maschinen, in
denen fortlaufende Fadenbänder ,"behandelt werden, als auch 1>ei Maschinen, in denen
die bereits geschnittenen Fasern zersetzt und nachlbehandelt werden, angebracht
werden. Als Beispiel sei flie Erfindung zur Nachbehandlung eines laufenden Fad:enbandes
beschrieben.
-
Eine Vorrichtung zur '.Nach Ehehandlung eines starken Fadenbandes
im fortlaufenden Arbeitsgang ist in den Abb. T ä, 11), 1I a, 11 1) und
111 veranschaulicht.
Abb.Ia zeigt in schematischer Darstellung
einen. Querschnitt durch das geschlossene Behandlungsgehäuse und die in Betrieb
befind-] iche Wisdergewinnungsanlage ii sowie die außerBetr icbbefindlicheEntlüftungsanlage24.
-
In Abb. I1) ist eine Vorderansicht des geschlossenen Behandlungsgehäuses
gezeigt. A11. IIa zeigt einen Querschnitt durch das offene Behandlungsgehäuse und
die außer Betrieb hefindlicheWiedergewinnungsanlage sowie die in Betrieb befindliche
Entlüftungsanlage.
-
Abb. I11> gibt eine Vorderansicht des Behandlungsgehäuses im offenen
Betriel)szustand wieder.
-
. Es "bleibt den betrieblichen Erfordernissen überlassen, ob jeweils
nur eine Wanne nach Skizze i der Abb. I.II oder eine Wanne und zwei Ouetschwalzenböcke
nach Skizze 2 der ' Abb. III oder eine Gruppe von Wannen und Böcken nach Skizze
3 der Abb. III gemeinsam durch. einen Anfangs- und Endwasserverschluß gesclilossell'gellalten
und an die Kondensations- oder andere Wiedergewinnungseinrichtungen angeschlossen
werden.-Die Hintereinanderschältung mehrerer für sich abgeschlossener Aggregate
mit Zwischenwänden 32 ist durch entsprechende Ausbildung der Wasserverschlüsse möglich
(Skizze4,Alib.3).
-
Die in den Abb. I und II dargestellte Vorrichtung soll im nachfolgenden
an Hand der angegebenen Bezugszeichen beschrieben werden.
-
Das Gehäuse, in dem sich die Oüetschwalzenpaare 2 und die Behandlungswanne
3 1),-finden, ist in deal Abbildungen mit i bezeichnet. Die Antriebswellen für die
Quetschwalzerl sind luftdicht durch die Gehäusewand geführt. Nach-der Bedienungsseite
hin sind die Fenster q. angeordnet, die gegen die obere-und untere Kante der Gehäusewand
und gegeneinander abgedichtet sind. Die Fenster können durch Heben und Senken geschlossen
bzw. geöffnet werden. jedes Fenster steht übr eine Schnur G unter der Wirkung eines
Gegengewichtes 5. Die Schnur ist über die Rollen 7,
und 7b geführt. Die Gegengewichte
der Fenster heben diese nach Freigabe einer Verriegelung 8 nach oben. Die .geschlossenen
Fenster werden unten durch mehrere an einer gemeinsamen Stange 12 angcclenkte Vorreiber
13 an die untere Kante des Gehäuses mit Hilfe von einstellbaren Keilstücken 14 (Abb.
Ib) angepreßt. Die obere Verriegelung der Fenster besteht aus einer Welle i5, an
der mehrere Verschlußhebel 16 befestigt sind, die beim Verdrehen der Welle durch
Aufpressen auf einstellbare Keilstücke 17 die obere Fensterkante luftdicht an das
Gehäuse anpressen. Die; Ver r iegelung, die verhindert, .daß die Gegengerichte die
geschlossenen Fenster zur un-. passenden Zeit hochheben, wird 'durch eine Klinke
i9 erreicht. Diese Verriegelungen können durch Luftmagneten 2oa, tob und 2o, betätigt
werden. Die Betätigung kann- aber auch auf andere Weise, z. B. durch Servomotoren,
Preßluftkolben oder durch Gewichte erfolgen. Zur gegenseitigen Abdichtung -der Fenster
untereinanderkönnen Gummischläuche 21 verwendet werden, die durch Preßluftpatronen
22 aufgeblasen werden. Diese Patronen sind ebenso wie die Gurmnidichtungsschläuche
an den Fenstern befestigt. Die Gummidichtungsschläuche haben Entlüftungsventile
23, die .beispielsweise durch einen Luft-111agt1-Cte112o,i, der auf ;len oberen
Begrenzungswänden der Gehäuse i befestigt ist, in Gang gesetzt werden.
-
An die Vorrichtungen sind jeweils an den Stellen, an denen die größte
Dichte der Dämpfe und Gase herrscht, einerseits Kondensatoren ii oder andere Wiedergewinnungsanlagen,
andererseits stark wirkende Ventilatoren 24 angeschlossen. Außerdem befindet sich
gegenüber der Ventilatoranschlußleitung eine Deliiftungsklappe 25. Im geschlossenen
Betriebszustand sind die Ventilatoranschlußleitungen durch das Abschlußorgan 28
und die Belüftungsklappe 25 geschlossen. Im offenen Betriebszustand sind die Wiedergeiv
innungseinrichtungen durch das Abschlußorgan 27 abgeschlossen. Diese bestehen beispielsweise
an den als Oberflächenkondensatoren ausgebildeten Kondensatoren i i, in denen durch
Zuführung des notwendigen Kühlmittels die,Gase -und Dämpfe niedergeschlagen werden.
Zur Entfernung etwa sich aus den Bädern entwickelnder; nicht kondensierbarer Gase
oder voll Luft, die durch Undichtigke.iten eintritt, ist eine Luftpumpe 26 an den
Kondensator angeschlossen. An Stelle der Luftpumpe können auch Wiedergewinnungseinrichtungen
für die nicht kondensierbaren Gase, wie Schwefelwasserstoff, angeschlossen werden.
Das Kondensat wird durch Flüssigkeitsverschlüsse ,29 abgeführt.
-
Die Einführung des Fadenbandes 3o durch die Wasserverschlüsse über
die Quetschwalzen in die Wanne erfolgt hei geöffneter Apparatur und bei angestellten
Absaugeventilatoren 2q.. Die Apparatur ,kann, während die Ahsaugeventilatoren noch
laufen, von Hand geschlossen, abgedichtet und verriegelt werden. Tritt nun während
des Betriebes eine Störung oder sonst eine Notwendigkeit auf, das Fadenband zu bedienen,
so erfolgt z. B. die Öff-
nung entweder der gesamten Apparatur oder des für
sich abgeschlossenen Apparateteils nach folgender Reihenfolge: i. Anlassen ;des
Ventilators 2q., 2. Öffnen der Belüftungsklappe oder -klappen.25,
3.
Entriegeln ,der oberen und unteren Fensterverriegelungen 12 bis 17 und gleichzei-_
tiges Entlüften der Schlauchabdichtungen 2i, Zurückziehen der Sperrklinke, wodurch
selbsttätiges Öffnen der Fenster 4 erfolgt. Jetzt liegt die Apparatur frei zur Ausführung
aller im -offenen Betriebszustand notwendigen Bedienungshandgriffe, ohne daß die
Bedienung durch die frei werdenden Gase und Dämpfe :belästigt oder gefährdet wird.
-
Die Auslösung der zur Öffnung .der geschlossenen Apparate ebenso wie
die Auslö= sung der zur Schließung der offenen Apparaturerforderlichen Vorgänge
kann entweder, von Hand durch .die Bedienungsmannschaft oder durch Störungsvorgänge
innerhalb des Gehäuses selbsttätig durch den Störungsvorrang selbst oder nach Auslösung
eines von der Bedienung geleiteten Impulses durch eine Steuereinrichtung 31 geschehen.
-
Die automatische Einrichtung zur Herbeiführung der Offnungs- und Schließungsvorgänge
kann entweder für alle geschlossenen Vorrichtungen gemeinsam oder nur für einzelne
Teile der geschlossenen Vorrichtungen, in denen Bedienungshandgriffe vorzunehmen
oder Störungen zu beheben sind, vorgesehen sein.
-
Zur Abdeckung der Fadenhandnachbehandlungswannen ist es auch möglich,
die Vorrichtung insofern einfach zu gestalten, als die Gehäuse mit den senkrecht
verschiebbaren Fenstern nur über den Ouetschwalzenböcken angeordnet werden, 3vährend
die Wannen selbst nur mit mehr oder weniger waagerechten Klappdeckeln abgeschlossen
werden.
-
Die Ahb. IVa und IV@b zeigen solche Ausführungsformen der .Vorrichtung
in Querschnitt und Längsschnitt.
-
Mit 33 ist der waagerechte Klappdeckel, mit 37 der Verschlußriegel
angedeutet. Die übrigen Bezugszeichen entsprechen den hei den Alib: I a und I I)
bzw. Il a und I1!1) benutzten.